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Wochenblatt für gVchopau « « d llmae^ead AaS „ Zschopau» Tageblatt und An zeig», rr-ch-int werktäglich. ^onail-BezugSprei» l.7"RM. Zustellgeb. so Psg. Bestellungen werden in uns. Geschäst»st.,von den Boten, wwievonallenPostanslalten angenommen «nzetgenpretse: Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Pfg,; die 0Z mm breite Millimeterzeile im TextteU 2b Pfg.; Nachlaßstassef 6 Ziffer, und RachweiSgebllhr 2b Psg. zuzügl. Port« Wopmer Ä Tageblatt und Anzeiger ujckovauer Taaeblatt und Anzeiger"- ist da- zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der «mtSbaupMranuschast Flöha und de» Stadtrat» »u Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt mch enthält die amtlichen Bekanntmachungen de» ^inLnzamte» Zschopau - Bankko n-t e n: Erzgebirgische Handelsbank G. m. b. tz.Zschopa«. G-m-indegirokonto-. Zschopau Skr. Hostsche-Nonto: Leipzig'«r. 42884- Fernsprecher Nr. 71- Zeitung für die Orte: «nlmhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Vorna», DittmannSdors, Witzschdorf, Scharsensteiu, Schlößchen Porschendork n«. 24 1 14. 1438 14b. Keine WksMiMW im Siideleniliilii DeutfG-tfGeGifGe Veehandwnsen über GrenzveriGtigungen Der Internationale Ausschuß für die Regelung der sudetendeutschen Frage trat am 13. Oktober nachmittags zusammen. Er stellte fest, daß die endgültige Abgrenzung des an Deutschland fallenden fudetendeutschcn Gebiets aus der Grundlage der am 5. Oktober vom Ausschuß fcst- gcstcttken Linie erfolgen kann, und zwar mit den etwaigen Abänderungen, die der Ausschuß nach dem Wortlaut des Artikels 6 des Münchener Abkommens Vorschlägen könnte. Unter diesen Umständen hat der Internationale Aus schuß einstimmig beschlossen, daß von Volksabstim mungen abzusehen sei. Er nahm Kenntnis von dem zwischen der deutschen und der tschecho slowakischen Regierung erzielten Einver nehmen darüber, die Arbeiten zur Berichtigung und end gültigen Festsetzung der Grenze auf der Grundlage der vorerwähnten Linie sofort aufzunehmen. Außerdem hat er von der Bildung des in Artikel 7 des Münchener Abkommens vorgesehenen deutsch-tschecho slowakischen Ausschusses Kenntnis genommen, de, die Ausübung des OPtionSrechteS regeln soll. Schließlich hat der Internationale Ausschuß den Be richt des Wirtschaftlichen Unterausschusses entgegen- genommen und mit Befriedigung die beachtenswerte» Fortschritte vermerkt, die bei der Lösung der schwebenden Fragen bis jetzt erzielt worden sind. * Der Internationale Ausschuß hat bei Nachprüfung aller in Betracht zu ziehenden Gesichtspunkte einmütig scstgestellt, daß die provisorische Grenzlinie, innerhalb der die deutschen Truppen einmarschiert sind, geschlossen deut schen Sprachboden darstellt, der in unmittelbarem Zu sammenhang mit dem Reiche steht. Diese Linie vermag somit die Grundlage für eine klare ethnographisch bedingte Grenzziehung darzustellen. Der Ausschuß hat ferner fest- gestellt, daß außerhalb dieser Linie keine unmittelbar mit diesem Gebiet zusammenhängend geschlossenen Landstriche mehr bestehen, in welchen eine Abstimmung als unerläßlich anzusehen wäre. Sie hat aus diesem Grunde einstimmig beschlossen, auf eine Volksabstimmung zu verzichten. Unabhängig davon bleibt aber festzustellen, daß mehrere hunderttausend Deutsche außerhalb dieser genannten Linie in abgeschlossenen Siedlungen wohnen, die aber innerhalb des tschechischen Sprachgebietes liegen. Bei einer Angliederung dieser Gebiete müßte aber über große Teile tschechischen Gebietes hinweggegangen werden. Es entspricht nicht der Politik und der Auffassung des nationalsozialistischen Deutschland, von den Tschechen Gebiete zu fordern, die eine große tschechische Mehrheit umschließen. Es steht aber fest, daß im tschechischen Siedlungsraum zahlreiche Deutsche seit Jahrhunderten gesiedelt haben und wesentlich an dem wirt ¬ schaftlichen und kulturellen Aufbau dieses Gebietes betei ligt sind. Deshalb erwartet Deutschland, daß die Tschechen in Anerkennung dieser Tatsache und in Würdigung der Münchener Abschlüsse Voraussetzungen schaffen, die diesen Deutschen die Existenzgrundlage im tschechischen Gebiet nicht beeinträchtigen. Es wird den weiteren Verhandlungen im deutsch- tschechischen Ausschuß Vorbehalten bleiben müssen, die nun mehr als endgültig anzuschende Grenzlinie zu prüfen und Berichtigungen dort vorzunehmen, wo es die Gesamt lage erforderlich macht. Der Ausschuß wird ferner die Voraussetzungen für die Deutschen, die innerhalb der Sprachinseln wohnen, sicherstellen müssen, damit für diese die wirtschaftliche Zukunft gewährleistet wird und sie ent sprechend ihren politischen Auffassungen keinerlei Schwie rigkeiten im neuen tschechischen Staat haben. Tie Feststellungen des Internationalen Ausschusses haben insofern noch ihre besondere Bedeutung, als sie jenen Machenschaften die Grundlage entziehen, die von gewissen ausländischen Kreisen ausgingen in der Absicht, die Weltöffentlichkeit irrezuführen mit der Behauptung, daß in den von den deutschen Truppen besetzten Gebieten 850 000 Tschechen in zum Teil geschlossenen Siedlungs gebieten lebten. Der Ausschuß hat ausführlich festgestellt, daß es sich bei den innerhalb der provisorischen Grenz linie abgegrcnzten Gebieten um überwiegend ge schlossene deutsche Srachgebiete handelt, die in unmittelbarem Zusc.m?nhang mir dem Reich stehen. Truppenparade in Karlsbad Bor dem Oberbefehlshaber des Heeres Au^ seiner Besichtigungsreise durch das Sudetenkand stattete der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, Karlsbad und im Anschluß daran Marienbad und Saaz einen Besuch ab. In Karlsbad nahm der Oberbefehlshaber des Heeres den Vorbeimarsch größerer Truppenteile ab. Auf dem Oberen Bahnhof in Karlsbad wurde Gene raloberst von Brauchitsch von General der Artillerie von Reichenau empfangen, der sich zur Meldung in den Wagen des Oberbefehlshabers begab. Vor dem Bahnhof war die Ehrenkompanie eines Infanterieregiments mit wehender Fahne und Musikkorps angetreten, deren Front der Ober befehlshaber des Heeres unter den Klängen des Präsen tiermarsches abschritt. Die Parade wurde von einem Oberst befehligt. Unter zündenden Marschrhythmen donnerten als erste leichte und mittlere Panzerwagen in schneller Fahrt vorüber. Ihnen folgte motorisierte schwere Artillerie. Dann schwenkten die Spiellente und das Musikkorps der Infanterie in schneidigem Paradeschritt ein, und nun kamen in langen Kolonnen die Infanteristen im Paradeschritt vorüber. Den Beschluß machte die Flakartillerie. Als Flugzeuge der Luftwaffe mit brausenden Motoren über dem Platz kreuzten, kannte der Jubel der Karlsbader keine Grenzen. garus von den vier Signatarmächtcn des Münchner Pro tokolls zu verlangen. MWlWsMrM ill Mm Ungarn appelliert an die vier Machte des Münchner Abkommens Nachdem die Verhandlungen in Komorn zunächst in einer äußerst günstigen Atmosphäre geführt zu werden schienen, batte sich im Laufe der letzten Tage die Situation wesentlich gewandelt. Die tschecho-slowakische Verhand- lungsdelcgation stellte auf die ungarischen Forderungen hin eine Reihe von AhänderungSsorderungen, und da sich die beiden Parteien nicht entaegenkommen wollten, ergab sich schließlich keine andere Möglichkeit mehr, als einen Abbruch der Besprechungen. So dauerte die letzte Unterredung am Donnerstagabend nur mehr zehn Minu ten. Nachdem die Ungarn ihre Note überreicht hatten, verließen sie die Verhandlungsstätte. Sie wurden von der ungarischen Einwohnerschaft von Komorn außerordent lich lebhaft gefeiert. Wie nun die Dinge auch weitergehen werden, es ist auf jeden Fall zu hoffen, daß auch in diesem Fall schließlich doch noch eine beiden Teilen gerecht werdende Lösung zustandekommt, bei der selbstverständlich das S c l b st b e st i m »i ungsrecht der Völker, wie es in dem Abkommen von München als Grundsatz zur Lö sung aller dieser Fragen fesigelegt wurde, zur volles Aus wirkung und gerechten Anwendung kommt. „MTJ" meldet aus Komorn: Außenminister Kanha gab in der Konferenz der tschecho-slowakisch-unga- rischen Delegation auf Weisung der Regierung folgende Erklärung ab: Wie bereits wiederholt erklärt, sind wir mit den besten und aufrichtigsten Absichten und mit der sicheren Zuversicht hierher gekommen, daß es binnen kurzer Zeit gelingen wird, eine Abmachung zu treffen, die das Ver hältnis zwischen unseren beiden Ländern aus eine sichere Grundlage basiert. Leider ist diese unsere Hosfnung nicht in Erfüllung gegangen. Ich will mich hier nicht von neuem auf gewisse ungünstige Erscheinungen berufen, denn wir haben dies im Laufe der Verhandlungen wie derholt getan. . , . Ich mutz jedoch nachdrücklich hervorheben, datz der auf die neuen Grenzen bezügliche tschechische Gegenvor schlag von unserer Auffassung dergestalt abweicht und hinsichtlich des Grundsatzes der Neuregelung ein solcher Abgrund zwischen den von den beiden Delegationen ver tretenen Standpunkten vorhanden ist, datz dessen Uebcr- brücknng unserer lieber,zeugung nach von diesen Verhand lungen nicht erwartet werden kann. AuS diesem Grunde hat die Königlich ungarische Negierung beschlossen, diese Verhandlungen als abgeschlossen zu betrnch- len und die schnellstmögliche Regelung der der Tschecho- Slowakei gegenüber erhobenen GebtetSforderungen _Un- Mr noch TiSSüüv Arbeitslose 1,2 Millionen Beschäftigte mehr als im September 1937 Die Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung berichtet: Ende September d. I. wurden insgesamt 20 850 000 beschäftigte Arbeiter und Angestellte einschließlich Kranke gezählt, daS sind rund 1,2 Millionen Beschäftigte mehr als im September 1937. Di: besonderen Ereignisse im September machen sich in einer starken Anspannung des Arbeitseinsatzes geltend. Die dadurch hcrvorgerufenen großen Veränderungen in der Beschäftigung konnten nur zum Teil durch Ersatz kräfte ausgeglichen werden. Von den bei den Arbeits ämtern gemeldeten Arbeitslosen wurden weitere 23 000 in Arbeit gebracht. Bei ihnen handelt es sich allerdings um Arbeitskräfte mit geringerer Leistungsfähigkeit. Die Zahl der Arbeitslosen sank auf 15 6 00 0, das ist eine bisher noch nicht erreichte, niedrige Zahl. Darunter sind noch 12 000 voll einsatzfähige Kräfte, die nur ganz vorübergeheud infolge Wechsels der Arbeits stelle arbeitslos sind. Zahlreiche sudetendeutsche Flücht linge fanden im Reich Beschäftigung. Ferner konnten Ersatzkräfte aus den Kreisen yerangezogen werden, die bisher nicht oder nicht mehr als Arbeiter oder Angestellte tätig waren. Davon machen weibliche Arbeitskräfte einen großen Teil aus. Die Zahl der beschäftigten Frauen hat um 25 000 zugenommen. In der Ostmark ging die Arbeitslosigkeit weiter zurück. Zum erstenmal wurde der Stand von rund 100 000 Arbeitslosen leicht unterschritten. Davon sind drei Viertel zwar voll einsatzfähig, jedoch kommen nur 26 000 Arbeitskräfte für Arbeit außerhalb ihres Wohnorts in Betracht. Diese kleine Zahl erklärt sich daraus, daß die noch gemeldeten Arbeitslosen im Gegensatz zum Altreich überwiegend Frauen sind. Seit der Eingliederung ins Reich ist die Arbeitslosigkeit in der Ostmark, die im März 1938 rund 600 000 betragen hatte, auf ein Sechstel gesunken. N*r Führe» irr Essen Besuch bei Krupp. E Der Führe» und Reichskanzler stattete am Donners tag der Firma Krupp in Essen einen Besuch ab und besichtigte eingehend mehrere Werkanlagen. * Der F ü h r c r hat Dr. H o r ch z u m 7 0. G e b u r t s - tage telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt. Auch die Reichsminister Rudolf Heß, Dr Goebbels, Seldte, Dorpmüller, Gcneralinspckto, Todt, Korpsführcr Hühn lein und viele andere sandten dem verdienten Pionier der Autoinduste'- Glückwünsche Prags Außenminister bei Ribbentrop Der Reichsminister des Auswärtigen, von Rib bentrop, empfing am Donnerstagvormittag um 11 Uhr den tschecho-slowakischen Außenminister, Chvalkovsky, zu einer Aussprache über die schwebenden dentsch-tschecho- slowakischen Fragen. Die Unterredung war um 13 Uhr beendet. Am Donnerstagmorgen war der tschecho-slowakische Außenminister, Chvalkovsky, in Begleitung seines Kabincttschcfs, Legationsrat Masaryk, ans dem Anhalter Bahnhof eingetroffen. Zu seiner Begrüßung hatten sich der tschecho-slowakische Gesandte in Berlin, Mastny, mit Mitgliedern der Gesandtschaft und der Vertreter des Chefs des Protokolls, Lcgationsrat von Halem eingesundem Die Prager Blätter schenken dem Besuch des Pra ger Außenministers Chvalkovsky in Berlin größte Aufmerksamkeit. Der Besuch Cbvalkovslys in Berlin sei, so erklärt der „Tclcgraaph", der erste offizielle Besuch eines tschecho-slowakischen Ministers in der Reichshauptstadt seit Bestehen der Republik. Wie das Blatt weiter mittcilt, soll eine persönliche Fühlungnahme in Warschau und Bu dapest folgen. Der „Prazsky List" betont, datz Chval- kovskys frühere Tätigkeit, insbesondere seine Missionen in Berlin, Rom und Tokio, heute eine gute Empfehlung seien. „Der Besuch des tschecho-slowakischen Außenmini sters kann als Grenzstein in der Außenpolitik des tschecho-slowakischen Staates bezeichnet werden". Die ge planten Reisen nach Warschau und Budapest bezeichnet das Blatt als Ausdruck des Wunsches der Tschecho-Slo- wakci, die Linie der bisherigen tschechischen Außenminister einer Korrektur zu unterziehen.