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Montag, -e« SS. September 1S»b KWemder FnÜM Bmt Die Lage der polnischen Volksgruppe in der Tschecho slowakei hat sich so zugespitzt, daß überall fortwährend bewaffnete Zusammenstöße zwischen polnischen VolkstumS- angchörigen und Tschechen stattfinden. Allmählich entwickelt sich ein regelrechter Kleinkrieg. In Tschechisch-Schlesien kam eS zu schweren Kämpfen zwischen tschechischer Solda teska und Teilen des Polnischen Freikorps, die sich sehr rasch auf das ganze Grenzgebiet vom Jablunka-Paß bis nach Oderberg ausgedehnt haben. Besonders blutige Kümpfe fanden in Karwi», Frcistadt, Trzyniccz und Oder berg statt. Tie Tschechen setzten vor allem schwere Maschinengewehre ein, die von den polnischen Frcikorps- kentcn mit Handgranaten gestürmt wurden. Auf beiden Selten hat cs große Verluste gegeben. , Im polnischen Teil der Stadt Tcschen sind während einer Kundgebung tschechischen Pöbels vier polnische Arbeiter, die sich geweigert hatten, in die Hochrufe des Pöbels auf die neuen Prager Gewalthaber elnzustimmcn, mit Gewehrkolben niedergeschlagen und fortgeschleppt worden. Verschleppung von Wehrpflichtigen Nach den in Warschau vorliegenden Berichten ver anstalten bewaffnete Banden tschechischer Kommunisten und Sokoln, unter denen sich viele Verbrecher befinden, „Haussuchungen" in den Häusern der polnischen Bevölke rung, plündern polnische Einwohner auf den Straßen aus und provozieren ohne Unterlaß die friedliche Bevölkerung. Nachts dringen tschechische Gendarmen in die Häuser der Pole» ein, reihen die polnischen Wehrpflichtigen aus den Betten und verschleppen sie in weit entfernte Gnrui- soncn im Innern der Tschecho-Slowakei. Am Sonnabend sind sechs Polen von der tschechischen Soldateska er mordet worden. Trotz aller Leiden ist aber die Stimmung unter den Polen weit besser als unter den Tschechen, die das pol nische Siedlungsgebiet seit der Bekanntgabe der tsche chischen Mobilmachung in Scharen verlassen. Der Mut und die Zuversicht der Polen erhält immer neue Nahrung durch e' auf tschechischem Gebiet aufgestellten polnischen Ge- l ider, der die polnische Bevölkerung auffordert, sich Bezirk W Vier! MchWr GmM L Die gesamte staatliche Exekutive und alle maßgebenden Marxisten des Bezirks Äsch wurden von der Ordnerschaft der Sudetendeutschen Partei entwaffnet und interniert. Der Bezirk mit seinen 45 000 Einwohnern und darüber hinaus noch eine kleine Gebietsstrecke des Egerer Bezirkes befinden sich in der Verwaltung der Sudelendeutschen Partei. Alls Aemter werden kommissarisch verwaltet. Kein Tscheche ist mehr im Dienst, und an ihre Stelle traten pensionierte deutsche Beamte und sonstige Fachleute. Die Grenze des Ascher Bezirks ist abgeriegelt. Man tst entschlossen, jeden Versuch einer nochmaligen Besetzung deS Ascher Bezirks mit Gewalt zu verhindern. Bisher haben aber die bei Eger liegenden tschechischen Truppen noch keinen Vorstoß gegen den Ascher Zipfel un ternommen. Nach wie vor wehen Tausende von Hakenkreuz- kahnen in Stadt und Land. Die von Asch abgehenden Brtefposten tragen einen Sonderstempel des befreiten Be zirks Asch. Hunderte von Freiwilligen haben sich dem - Sicherheitsdienst zur Verfügung gestellt. Sie tragen wie alle Beamte und Angestellte der Aemter die Hakenkreuz binde. Den notwendigen Grenzdienft versehen nur noch die relchsdeutschen Zollbeamten. Insgesamt wurden im Ascher Bezirk zusammen mit der staatlichen Exekutive, die sich in den Schutz der SdP. stellte, etwa 400 Personen interniert, darunter zahlreich« marxistische Funktionäre und dunkle Elemente, deren ge heimnisvolle Tätigkeit der Bevölkerung seit langem ver dächtig war. Ltnunierbrochener Flüchilingsftrom 1100 tschechische Offiziere und Beamte als Geiseln mitgeführt Die Mobilisierung der tschecho-slowakischen Arme« und die militärischen Vorgänge im Grenzgebiet ließen di« Flüchtlingszahl so sprunghaft emporschnellen wie noch ni< zuvor. Der Sonnabend brachte die größte Flttchtlingszahi seit vierzehn Tagen. Insgesamt überschritten von Ober- fchlesicn bis -um Gau Niederdonau über 40 000 Menschen die Ncichsgrcnze, darunter über 30 000 Männer. Die Zahl der Flüchtlinge betrug am Sonnabendabend fast 1^0 000. Unter den Flüchtlingen befanden sich auch mehr als 2000 Angehörige von Truppenteilen, die sich unter Mit nahme der Waffen entfernt hatten. Es gelang den Flücht- lingsgruppen im oberen Erzgebirge, ferner im sogenann ten Niedcrland bei Numburg im Abschnitt von Friedland in Böhmen und in der Gegend von Freiwaldau-Jägcrn- dorf sich nicht nur auf Reichsgebiet durchzuschlagen, son dern gleichzeitig insgesamt 1100 tschechisch« Offiziere, Soldaten und Beamte zu ent waffnen und aus Reichsgebiet mitzunehmen. Die 1lOO Gefangenen sind zunächst in Gefangenenlagern zusammen- gefaßt worden. Unter den Gefangenen befinden sich 102 tschechische Ossiziere, darnnter ein Oberst, zwei Majore und vier Kapitäne. Die sudetcndcutschcn Flüchtlinge erklärten Len deut schen Behörden, sie hätten die Gefangenen mitgcdracht, um Geiseln für ihre Angehörigen zu haben und zu verhindern, Paß wegen ihrer Flucht ihre Angehörigen büßen müßten. Tschechische -Helden" Ein sudetcndcutsches Hlcsarenstttck wird aus Schan dau berichtet. Dort trafen sechs Flüchtlinge, beladen mit tschechischen Wassen, ein. Die Flüchtlinge befanden sich auf der Flucht zur RcichSgrenze, als ihnen in der Rübe von Taupitz auf einem Waldwege zwei Offiziere mit 24 Soldaten und sechs Gendarmen cnlgcgenkamen. Die sechs Sudetcndeutschcn verschwanden sofort seitwärts im Walde. Drei von ihnen besaßen Gewehre, die sie auf die Gruppe der Soldaten und Gendarmen richteten, und der Führer der Flüchtlinge sprang auf die Straße und rief: „Hände Hochs". Die Tschechen erhielten darauf freien Durchmarsch aegep Abgabe sämtlicher Waffen. Sie leiste- ten dieser Aufforderung Folge und legten ihre Waffen auf den «ea. Jn-arlamt erbeuteten die sechs Sudetendeutschen MWGmze Wische M.'Wtt auch weiterhin gegen die tschechischen Mordbandtten zur Wehr zu setzen und in dem polnischen Freikorps für die Befreiung zu kämpfen. Der Andrang zum Freikorps ist außerordentlich stark; so haben sich an einem einzigen Tage mehr als 10 000 Polen als Freiwillige gemeldet. Gute Arbeit -es polnischen Geheimsenders Im Nahmen der Suchaktion nach dem polnischen Geheimsender haben die Tschechen auch jetzt eine mit Spezialgeräten ausgerüstete radiotelegraphische Militär- abtcilung im polnischen Siedlungsgebiet eingesetzt. Die Wirksamkeit des Senders versuchen die tschechischen Be hörden dadurch aufzuheben, daß sie überall Empfangs geräte beschlagnahmen oder doch wenigstens plombieren. So gilt der Besitz eines Rundfunkgeräts jetzt schon als strafbare Handlung, wenn nicht gar als Hochverrat. Nach der Bekanntgabe der tschechischen Mobilmachung rief der Geheimsender die Polen auf, dem Befehl nicht nachzukommen. Das habe einen allgemeinen Boykott des Mobilmachungsbefehls durch die Polen zur Folge. Ent weder fliehen die Polen über die Grenze oder sie ver bergen sich in den Wäldern, wo sie einzelne tschechische Posten überfallen und sich im Kampf mit tschechischer Polizei und kommnnistischem Gesindel Waffen verschaffen. Vielfach kommen ihnen hierbei auch die zahlreichen Polen zu Hilfe, die aus tschechischen Truppenteilen geflohen sind. Daraus erklärt sich auch die Tatsache, daß die pol nischen Aufständischen nicht nur mit Karabinern, sondern vielfach auch mit Maschinengewehren und Handgranaten ausgerüstet sind. In Tcfchen entwaffnete eine Gruppe pol nischer Militärflüchtlinge eine geschloffene tschechische Milt- tärabteilung und eroberte hierbei wertvolles Kriegsmate rial. Mit einer zweiten tschechischen Abteilung, die zu Hilfe eilte, kam es zu einem Gefecht, bei dem es auf beiden Seiten erhebliche Verluste gab. In der Umgebung wurde bei einem Zusammenstoß zwischen der dortigen polnischen Bevölkerung und einer Gendarmerieabteilung eine Person getötet und mehrere verletzt. 7 HMMmzWe > mit Gemalt verhindert 24 Gewehre, 6 Karabiner, 32 Pistolen, 140 Handgranaten und eine große Menge Munition. Die Tschechen zogen dann ohne ihre Waffen ab. Aufsehenerregender Dahnhofsumzug Auf dem Bahnhof Ebersbach (Sachsen) lief ein mehr als merkwürdiger Zug ein, der ungeheures Aufsehen erregte. Das Bahnpersonal von Numburg, insgesamt 45 Mann Eisenbahnarbeiter und -beamte unter Führung des Bahnhofsvorstehers, sämtlich Tschechen, fühl ten den Wunsch in sich, mit ihren Familien die Tschecho- Slowakei zu verlassen. Mit drei Lokomotiven an der Spitze, die in Rumburg stationiert waren, stellten sie das gesamte Wagenmaterial zu einem buntgewürfelten Zug zusammen, verluden ihr Eigentum und dampften damit nach Ebers bach. Das Eisenbahnmaterial lieferten sie Len Dienststellen der Deutschen Eisenbahn ab. In der Nähe von Kalkan (Kreis Neiße) gerieten fünfSoldaten vom tschechischen Grenzjägerbataillon Nr. 7 in Freiwaldau auf Reichsgebiet. Ae wurden fest genommen und vorläufig einem Lager zugeführt. Das Kommando führte eine große Menge Ekrasit bet sich. Es hatte die Aufgabe, in Weidenau Sprengungen vorzunehmen. Dabei hatte es aber denWegverfehlt und war auf reichsdeutsches Gebiet geraten. Sinnlose Zerstörungswut -er Soldateska Das tschechische Militär, das am Freitag Warns dorf besetzt hatte, zog sich auf die Schöber-Stellung zu rück. Das Militär hat in Warnsdorf furchtbar gehaust. Die Inneneinrichtung des Stadthauses ist völlig zertrüm mert worden, ebenso wurden in sinnloser Zerstörungswut die Gastzimmer der Hotels verwüstet. Offenbar sind hier tolle Zechgelage abgehalten worden. Die Bevölkerung von Warnsdorf, einer mittleren Industriestadt, befindet sich fast ausschließlich auf Reichsgebiet. Die Stadt wird jetzt von sudetendeutschen Ordnern bewacht, die insbesondere Eigentumsvergehen verhindern. Nm Grenzzollamt Wünsch endorf, drei Kilometer von Marklissa, kam es zu einem Feuergefecht zwischen sudetendeutschen Flüchtlingen, die das Reichsgebiet zu er reichen versuchten, und tschechischen Zollbeamten. Dabet wurden drei tschechische Zollbeamte erschossen, während vier Flüchtlinge schwere Verletzungen davontrugcn. Prag scheut die Wahrheit Die tschechische Polizeidiretlion in Troppau hat folgenden bezeichn den Erlaß herausgegcbcn: „Im Interesse der Erhol...ng der öffentlichen Nnhc und Sicher heit verbietet die Polizcidircktion in Troppau in ihrem ganzen Bereich mit Zustimmung der Landesbehör- dcn in Brünn das P b o t o g r a p h i e r e n, Filmen oder die Herstellung von Skizzen oder Plänen sämtlicher Gegen stände, Einrichtungen und Vorkehrungen, welche mit vcn in der letzten Zeit sich ereigneten oder noch ereignenden Indizien im Zusammenhang stehen, insbesondere die Ver fertigung von Ausnahmen und Abbildungen der beschä digten Gebäude und anderer Objekte, Einrichtungen zur Er haltung der Ruhe und Ordnung, der Verletzten oder Getöteten und ähnliches."' Freche Grenze. Zwei Tfchcchcüflugzmgc über OZchSgclict Bei Zinnwald im Erzgebirge überflog ein drei- motorigcs tschechisches Flugzeug mit , den Tragflächen, und zwar ein Hochdecker mit den Buchstaben GK-AJK in etwa 200 Meter Höhe die Reichsgrenze und umflog den Geisingberg. Der Besatzung kam es offenbar darauf an, Bewegungen auf den Straßen festzustellen, da das Flug zeug dauernd an Straßen entlangflog. Als eS von Männern des Sudetendeutschen Freikorps beschaffen wurde, ^^es^ein« schleife nach Süden und verschwand über die Bei BernhardSthal überflog ein tschechisches Flugzeug die Neichsgrenze zwischen BernhardSthal und Ravensburg in einer Höhe von 150 Metern. Es Handels sich um einen zweimotorigen Doppeldecker, der zwei Mann Besatzung hatte. Das Flugzeug trug das Kennzeichen B. 24. Es wurden, wie vom Boden aus ohne weitere- sichtbar war, photographische Aufnahmen gv macht. Als das Flugzeug Gewehrfeuer erhielt, wandtt es und flog auf tschechisches Gebiet zurück. Suter Kang in Budapest Sowjeirussische Flugzeugteile und Artillcriemunition an Bord von Donau-Schleppern. In Budapest wurden sieben Donau-Schleppzüge an« gehalten und durchsucht. Die Ladung enthielt nach der De« klaration Getreide für Pretzburg. Die Schlcppzüge kamen aus Sowjetrutzland. Die Untersuchung hatte ein über« raschendcs Ergebnis. Die Schleppkähne bargen 200 Wag gons Flugzeugteile und Artillericmunition. Sie wurdenl von den ungarischen Behörden beschlagnahmt. Mischung-Versuche de» Prager Rundfunks Prag schließt sich von Europa ab. Der Sender Prag teilte am Sonnabendvormit« tag mit, daß Deutschland den gesamten Telephon- und Telegraphenverkehr mit der Tschecho-Slowakei gesperrt habe. Offenbar wagt die Prager Regierung der Bevölke- rung gegenüber nicht mehr einzugestehcn, daß sie eS war, die den gesamten Telephon- und Telegraphenver- kchr mit dein Ausland gesperrt hat, und versucht nun de* tschechischen Bevölkerung gegenüber Deutschland als den Schuldigen hinzustcllen. Demgegenüber kann folgendes festgestellt werden: Beim Weltpostverein in Bern ist folgendes Telegramm deS tschecho-slowakischen Postministeriums eingegangen: „Laut Dispositionen deS Artikels 27 der Konvention über die telegraphischen und telephonischen Verbindungen sperrt die tsch echo-slowakische Amts fiel le vorübergehend den privaten und internationalen telegra phischen und telephonischen Verkehr sowohl für die Ab sendung als auch für die Annahme." Prag hat also s elb st den Telephon- und Telegra« phenverkehr abgeschnitten. Ebenso versuchte der Prager Rundfunk, der Bevölke rung klarzumachen, daß das Reich den gesamten Eisen bahnverkehr mit der Tschecho-Slowakei unterbrochen habe. Demgegenüber wird nochmals fest gestellt, daß auf zehn Eisenbahnstrecken bereits am Freitag der Eisenbahn verkehr infolge tschechischer Brücken- und Streckensprengun gen auf tschecho-slowakischem Staatsgebiet gesperrt war und die tschecho-slowakischen Grenzbahnhöfe am Freitag abend auch auf den Hauptstrecken keine Züge aus dem Reichsgebiet mehr angenommen haben. Ebenso sind auch die internationalen Züge aus dem Balkan tm Reichs gebiet nicht mehr eingetroffen. Der Prager Rundfunk hat sich durch diese Methoden schon lange um jede Glaubwürdigkeit gebracht. Man darf nur gespannt sein, wie lange er frech und dreist trotzdem diese Methoden fortsetzen will. , Verhaftung des Abgeor-neien Kundi Auch deutsche, Berichterstatter fest genommen Der Vorsitzende deS parlamentarischen KkubS der Sch detendeutschen Partei, Abg. Kundt, der sich währenh der ganzen letzten vierzehn Tage in Prag aushielt, ist von der tschechischen Polizei verhaftet worden. Der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Hilf-« , Vereins in Prag wurden von Polizeibeamten aus ihren Wohnungen geholt und während deS ganzen Tage« fest« gehalten, gegen Abend aber entlassen. Wie verlautet, find im gesamten tschechischen Staatsgebiet zahlreiche Reich-« deutsche durch tschechische Polizei festgenommen worden. Ferner wurden der Sonderberichterstatter des Schertz Verlages, Wagner, und der Budapester Korrespondent einer Reihe von großen deutschen Zeitungen, Riedel, der sich auf der Reise durch die Tschecho-Slowakei befand, ohne Angabe von Gründen von der tschechischen Polizq verhaftet. > In Tetschen wurde nach Berichten von reichs deutschen Flüchtlingen, die in Bad Schandau eingetroffen sind, eine Anzahl von Zoll- und Eisenbahn- beam 1 en, die auf den reichsdeutschen Bahnhöfen Dienst machten, gefesselt durch die Straßen geführt. Ihr Schicksal ist vorläufig unbekannt. Brutaler Raubzug -er Tschechen Den Bauern wird das letzte Vieh aus dem Stall getrieben Die tschechische Mobilmachung hat wie überall in sudctendeutschem Gebiet auch im Räume Troppau — Mähr.-Ostrau — Oderberg katastrophale Folgen gehabt. Der öffentliche Zug- und Fernsprechverkehr ist eingestellt. Die Städte Mährisch-Ostrau und Oderberg so wie eine Reihe von Grenzortcn sind seit der Nacht zum Sonnabend verdunkelt, Auto- und Straßenbahnverkehr er folgt mit verdunkeltem blauen Licht. Im ganzen L a n de herrscht Panikstimmung; auf die Spar kassen setzte ein ungeheurer Ansturm ein; auch auf die noch offenen Ladengeschäfte erfolgte ein ähnlicher Nun. Bei der nächtlichen Bekanntmachung der Mobilisierung kam es in Mährisch-Ostrau zu wüsten Ausschreitungen des tschechisch-kommunistischen Mobs, der im „Deutschen Haus" sämtliche Fensterscheiben eingcworsen, dann das Innere des Hauses verwüstet und die gesamte Einrichtung zerstört hat. Im Laufe des Sonnabends holten tschechische Mili tärkommandos das von der sudctciideutschcn Bevölkerung znrückgclasscne Vieh aus de» Ställen und trieben cs in riesige» Hcrdcn de» Städten zu, wo es für die Ver pflegung des Militärs verwendet werden spll. Dieser »cucstc brutale Raubzug der Tschechen, die vamit den arme» deutschen Gcbirgsbaucru vielfach ihr einziges Hab und Gut gciiommcn haben, hat unter den Sudeten- dcutschcn größte Verbitterung hcrvorgerufen. Wieder andere tschechische Kommandos.gingen von Haus zu Hmis und zerstörten die Rundfunk- empfangsanlagen, während sie die Apparate selbst mitgehen hießen. Die in den Dörfern zurückgAliebenen Frauen und Greis« mü n diesen Raubzügen Md Plün derungen hilflos zusehen. Die durch die MoMmachung ausgelöste verzweifelte Stimmung uyd die »Men Ge walttaten haben den Flüchtlingsstrom erneut an- fchwellen lassen.