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Nr. LL1 . ' Zschopauer Tageblatt und Anzeiger > Mittwoch, de« S1. September 1S»st AblrMW oder ÄrMsg Lmde» r« Prag M MaWt in nM-imiM» Ms Das englische Nachrichtenbüro „Preß Assoria- t i o »" meldet, das? die vollen Einzelheiten des britischen und französischen Planes der tschechischen Regierung über mittelt morden seien. An nichtoffiziellen Kreisen Lon dons rechne man damit, das? die Aussprache Hitler—Cham- berlain Mittwoch stattsind;» werde. Das englische Nach richtenbüro „Reuter" bemerkt zu der Lage, daß die tschechischen Minister zu wählen hätten zwischen Abtre tung eines Teiles ihres Staates oder der möglichen Vernichtung. Eine Weigerung, den britischen und französischen Empfehlungen zuzustimmcn, würde eine Katastrophe bedeuten. Weiter erklärt Reuter, daß kein Zweifel darüber bestehe, daß die Stimmung in Prag wegen der Haltung der Daladier-Negierung außerordent lich niedergeschlagen sei. Niemand glaube wirklich mehr, daß eine Hilfe von selten der Sowjets in Frage käme. Die meisten englischen Blätter erwarten die Annahme des englisch-französischen Planes durch die Tschechen, da ihnen nichts anderes übrigblcibe. Mit Spannung wartet man jetzt auf die Antwort Prags. Mit Ausnahme der Opposittousblütter, die jetzt ihr politisches Geplänkel wiederaufnehmen, hat im Grunde genommen kein Londoner Blatt gegen diesen Plan etwas einzu wenden. So redet die „Times* in ihrem Leitartikel den Tsche chen zu, den Plan anzunehmen. Es könne wirklich nicht das Interesse Prags sein, Sudrtendcutsche als Untertanen eines Staates zu behal ten, den die meisten von ihnen von Herzen verabscheuten. Die, die der tschechischen Regierung die neuen Vorschläge unterbreitet hätten, hofften, daß vielleicht aus ihnen eine zwar kleinere, dafür aber stärkere und elnhcltlichere Tschecho-Slowakei hervorgehen werde. . Die beiden Massenblütter „Daily Expreß' und „Daily Mail' melden in ihren Spätausgaben in größter Aufmachung, daß die Tschechen bereits grundsätz lich den französisch-englischen Plan angenommen hätten. rrküSen gegen Einberufungskomman-os Karpaten-Ukrainer wehren sich. — Maffenflucht aus Prrßburg. Wie dem Ungarischen Korrespondenzbüro aus P.r e ß- burg gemeldet wird, sind in der Slowakei drei Jahrgänge einberufen worden. Die Meldepflicht wurde nicht durch Maueranschläge der Bevölkerung be kanntgegeben, sondern es erschieneen Gendarmen in der Wohnung jedes Dienstpflichtigen und teilten den in der Nacht aus dem Schlaf Geweckten mit, daß sie einrücken müßten. In vielen Gemeinden wurden die Einrückenden durch die Gendarmen zu den Sammelplätzen geschafft. Nach einer IveiterLü Pretzbürger MA-ZM verläßt ein . TM der Hevötterung —. wohl wor allem Tschechen und Juden — die Stadt. Bisher sind mehr als 2600 Frauen und Kinder abgereist. Die städtischen Behörden haben sich für alle Möglichkeiten vorbereitet. Das Landesamt in Preßburg wird nach verläßlichen Mitteilungen, falls es die Stadt Verlässen soll, nach Turoczszentmarton bei Sillein übersiedeln. Man hat schon mit der Verpackung deS Archivs begonnen. Nach einer Meldung aus Munkacs hat die ukrai nische Bevölkerung der umliegenden Dörfer auf den Land straßen Barrikaden errichtet, um die von den tschechi schen Behörden zur Abholung der Einrückenden entsand ten Kraftwagen aufzuhatten. Die tschechischen Behörden schicken in diese Gemeinden starke Gendarmerie-Abteilun gen, um den Widerstand der Bevölkerung zu brechen. Frecher Ableugnungsversuch Prag streitet die Angriffe aus das Reichsgebiet ab. Das Tschecho-Slowakische Preßbüro versucht in einer reichlich gewundenen Erklärung wie üblich die brutalen tschechischen Feuerüberfälle auf deutsche Grenzorte und auf zahlreiche Frauen und Kinder abzustreiien und macht sogar Len frechen Versuch, die Angriffe der disziplinlosen hus- 'Ptischen Horden zu deutschen Angriffen auf die Tschecho- Slowakei umzufälschen. Man hat in Prag dabei nicht damit gerechnet, daß die Umstände an Ort und Steve eine so deutliche Sprache sprechen, daß, wie üblich, dagegen die AbleugnungS- vcrsuche Prags völlig z u sa m m e n b re che n. Wir erinnern in diesem Zusammenhang nur an die zahlreichen tschechischen Grenzverletzungen durch Flugzeuge im Sommer d. I., als man ebenfalls trotz Tausender von Zeugen, darunter zahlreiche Ausländer, die Grenzver letzungen zunächst abstritt, sie später aber zugeben mußte; an die Vorfälle von Eger, wo eine amtliche Erklärung der anderen widersprach; an die Versuche, den Mussolini- Vries an Lord Runciman als eine deutsche Fälschung hin zustellen u. a. m. Beispiele, die der ganzen Welt deutlich und klar den Wert tschechischer Erklärungen gezeigt haben. Moskauer Verzweiflungsakt Sowjetsender störten s udetende ritsche Freiheitskundgebung. Die Uebertragung der großen sudctendcutschcn Kund gebung in Dresden auf alle deutschen Sender hat die Gewalthaber in Prag veranlaßt, sich flehend an ihre Moskauer Auftraggeber und Drahtzieher mit einem drin genden Hilferuf zu wenden. Dieser Hilferuf hat den Erfolg gehabt, daß einwandfrei s o w j e t r u ff i sch e Sender am Montagabend in der Zeit vor, 26.30 bis 22.30 Uhr sich bemühten, den Empfang deutscher Rund- funksender mit allen Mitteln zu stören und unmöglich zn machen. In Ostpreußen waren fast sämtliche deutschen Sender beschränkt oder gar nicht hörbar. Dir Storungen dehnten sich aber auch auf Polen und den ganzen östlichen Teil des Reiches aus. Ferner wurden auch die Kurzwellen sender VIV und 016 so gestört, daß sie nur zu 75 v. H. empfangen werden konnten. , Moskau schäumt vor Wut! In Spanien und jetzt auch in der Tscheche! steht der Bolschewismus seine Europa bedrohenden Bastionen znsammenbrechen. Er ergeht sich in besinnungsloser Wnt. Chamberlain-Strohpuppen wer- „Daily Expreß' meldet außerdem aus Prag, daß Benesch seinen Rücktritt einreichen werde. „Daily Mail' schreibt, Frankreich und England hätten sich zu sammengetan, um den Frieden zu retten. Den Staats männern, die dies schafften, komme größte Ehre zu. Noch sei die Krise nicht vorbei. Der Friede Europas werde aber nur möglich sein, wenn die Volksgruppen all« Rechte erhielten. Man könne der Tschecho-Slowakei nur raten, den Realitäten ins Auge zu schau-n und die Vorschläge Englands und Frankreichs anzunehmen. Prag stehe vor der Wahl der Annahme dieser Vorschläge oder eines Krieges ohne jegliche Hilfe gegen einen übermäch tigen Feind. Paris: ,Abtrennung unaufhaltbar^ Da im Anschluß an die Billigung der Londoner Ab machungen durch die englischen und französischen Kabinette das bisherige Geheimnis über den Inhalt des Planes zur Lösung der tschecho-slowakischen Frage sich zu lüften beginnt, fängt auch die französischeOeffentlich- leit an, mit mehr oder weniger Realismus die Lage zu betrachten. Es bricht sich die Erkenntnis Bahn, daß die Abtrennung der Sudetengebiete in der einen oder anderen Form und die Beschneidung des tschecho slowakischen Mosaikfiaates durch etwaige Abtrennung der anderen Volkstumsgebiete unaufhaltbar gewor den sei. Ein Teil der Blätter weist auch auf den Umschwung der Ansichten der englischen Staatsmänner hin, die auf Grund der an Ort und Stelle gemachten Erfahrun gen LordRuncimans zu der Ueberzeugung gelangt seien, daß ein weiteres Zusammenleben von Deutschen und Tschechen nunmehr unmöglich sei. Dies hätten auch, so erklärt man verschiedentlich in den Zeitungen, die französischen Minister bei den Londoner Besprechungen einsehen müssen. den bei Moskauer Kundgebungen am Galgen yangeno per- umgetragen. Frau Chamberlain wird schamlos verhöhnt. Gegen Fran'reich fallen scharfe Worte. Marschall Bud- jenny droht, die „ganze kapitalistische Welt' zu vernichten. Unverhüllt zeigt jetzt der Moskauer Bolschewismus seine scheußliche Mordsratze der Welt. Die Rundfunkübertragung der sudetendeutschen Frei heitskundgebung in Dresden wuvde einwandfrei durch ow jetrussische Sender gestört. Moskau scheint n seiner schäumenden Wnt jedes Unterweltmanöver recht zu sein, um den in allen Fugen krachenden „Krokodilstaat' Tschecho-Slowakei wenigstens noch notdürftig zu stützen. Aber das Moskauer Nntermenschentum wird durch der artige Unverschämtheiten das Gottesgericht über die bolschewistischen Desperados von Prag' nicht aufhalten können. Die erwachende Welt sammelt sich um dis Staaten der Ordnung in Mitteleuropa zur Abwehr des kulturvernichtenden Bolschewismus Asiens und wird es verhindern, daß asiatische Mordgier und hussitischer Blut rausch Europa in ein neues Verderben stürzen. Tschechischer GrSßenwahnflrm " Wie sie es sich denken. Für die Wortführer der Tschechen war die Maß losigkeit von jeher kennzeichnend. Maßlos waren die Forderungen, die der heutige Staatspräsident der Tschecho-Slowakei, Dr. Eduard Benesch, und der ver storbene Altpräsident M a s a r y k auf der Versailler Kon ferenz den Westmächten in den Verhandlungen über die Errichtung dieses Darmstaates unterbreiteten. Unerhört aber war es, daß es diesen beiden Männern gelingen konnte, durch Lügen und Betrügereien die Auslieferung der Sudetendeutschen, der ungarischen, der polnischen und der slowakischen Volksgruppen an die Tschechen durch zusetzen. Den Gipfel der tschechischen Maßlosigkeit aber stellte ein Teilungsplan dar, den im November 1918 der Tscheche Hanusch Küffner in seiner „Unser Staat und der Weltsriede' betitelten Schrift entworfen hat. Wie die diesem Machwerk entnommene Karte erken nen läßt, sollte die Tscheche! des Herrn Küffner sich von Breslau bis Linz und Regensburg ausdehnen, also ur altes deutsches Kernland in größtem Umfange erhalten. Nicht genug damit, den Tschechen einen Siedlungsraum zuzuweisen, auf den sie auch nicht den geringsten Anspruch und für dessen Pflege sie nicht einmal die Kraft hatten, propagierte dieser Tscheche auch noch eine wahnwitzige Aufteilung Deutschlands. Nach dem von den Amerika nern den Indianern gegenüber angewandten Verfahren sollten den Deutschen Reservationen eingcräumt werden. NM» r» jeder KrMrode bereit Mussolinis Besuch in Udine — Großer Jubel um den Duee Nach dem Besuch von Goerz erreichte Mussolini in den Abendstunden Udine. Der Tag neigt sich dem Ende zu, und die den Platz umgebenden schönen Gebäude flammen in vielfarbigen Lichtern auf. Mussolini erscheint auf dem Balkon der prachtvollen gotischen Loggia del Lionello. Der Jubel der Bevölkerung kennt keine Grenzen, und es dauert lange, bis er das Wort zu seiner Aussprache ergreifen kann. Von dem Ort aus, von dem er auf den Tag genau vor 16 Jahren erstmals den Marsch auf Nom angekün« digt hat. zieht der Duce in seiner Rede eine Bilanz der ersten 16 Jahre des Faschismus. Das Ergebnis dieser 16 Jahre habe sich gerade in diesen Tagen, in denen an dere Völker von einer Krise in die andere fallen, in der wunderbarsten Haltung des italienischen Volkes gezeigt. Zwanzig Jahre Krise, Kämpfe und Revolution hätten aus dem geistigen Wesen des italienischen Volkes einen stahlharten Block gemacht, und wenn morgen die ses Volk zn anderen Kraftproben aufgerufen werden sollte, so würde eS auch keine Minute zögern. sZnrufc auS der Menge: „Sofort! Sofort!", die sich bis zn Sprechchörcn steigern.» „Dnmal", so schloß er, find wir nach Nom marschiert. Der Marsch, der dann von Nom aus ausgenommen wurde, ist noch nicht zu Ende. Und niemand wird ihn aufhatten können!" , Die Austeilung Deutschlands nach dem 1917 entworfenen Plan des Tschechen Hanusch Küssner, entnommen dem Buch von Rudolf Inna „Die Tschechen'. (Volk-und-Reich-Verlag, Berlin.) Städte wie Berlin, Hannover, Hamburg, Kiel, Bremen, Köln, Koblenz, Mainz, Innsbruck, Salzburg, Magdeburg, Frankfurt, Stettin und Königsberg sollten nicht zu diesen Reservationen gehören, sondern entweder ausländischen Staaten einverleibt oder sogenannten Vorfeldern deS -Wechischen StaateS, den Pufferstaaten Oder-Elbe, Unter« Elbe und Mittelmark zu treuen Händen übereignet werden, , Diese Karte ist von den Tschechen seinerzeit den Alliier ten unterbreitet worden, um bei der Gründung der Tschecho-Slowakei Berücksichtigung zu finden. Männer aber, die eine derartige Zerstückelung eines alten Kultur volkes propagieren konnten, di« hätten so schnell als mög lich in ein Irrenhaus gesperrt werden müssen. Statt des sen aber haben wir es erlebt, daß man den Tschechen in ihrer Gier immerhin Gebiete ausgeliefert hat, auf die sie ebensowenig Anspruch haben wie auf die Grafschaft Glatz, auf Breslau oder Linz. Die Lehre aber, die wir dieser glorreichen Episode des TschechentumS entnehmen können, ist die, daß die hussitische Raubgier, die einst diese Horden zum Schrecken Europas gemacht hat, auch im 20. Jahr hundert noch in den Tschechen lebendig ist. Es ist daher ein Erfordernis europäischer Sicherheit, daß man diesem Volk der Maßlosigkeit Respekt beibringt. Ser Zührer an Generaloberst von Zritsch Glückwunsch zum 40jährigen Militärjubikäum Generaloberst Freiherr von Fritsch begeht die vierzig jährige Wiederkehr feines Diensteintritts in die Armee. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht sandte aus diesem Anlaß dem früheren Oberbefehlshaber des Heeres folgendes Glückwunschtelegramm: „Anläßlich der vierzigjährigen Wiederkehr des TageS, an dem Sie in die Armee eintraten, gedenke ich Ihrer mit den herzlichsten Glückwünschen, verbunden mit aufrichtigem Dank für die beim Wiederaufbau der Wehrmacht geleistete Arbeit und den besten Wünschen für Ihr weiteres Wohl ergehen. Adolf Hitler.' MF Die Tscheche« greise» au. Die tschechischen Bauden haben planmäßig den Angriff auf daS Deutsche Reich eröffnet. Bei Seidenberg in der Ober lausitz überschritt die Rote Wehr die Neichsgrenze zu einem Feuerüberfall.auf eine deutsche Grenzstadt, wobei 15 Air, gehörig« dtr deutsche» Grenzwache leicht und zwei schwer verletzt wurden. Desgleichen wurden fudctenbeutsche Flücht linge, die bei Neusorge in Richtung des reichsdeutschen Ort«s Göhlenau lKreiS Waldenburg/Schlesicn) die Grenze über schritten, noch von den tschechischen Horden beschossen, als st« sich bereit» auf reichsdeutschem Gebiet befanden. (Dio beiden Pfeile bezeichnen die Ort« der Zmischenfälle an der schlesischen Grenze. lBierbach. Zander-Multipler-K.»