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» Ut»Ü^N^«4« Frankreich. Zum Besuch des englischen KönigspaarcS in Paris erschien eins Gedenkmarke. Sie zeigt in der Mitte «in Siegel mit zwei verschlungenen Händen und einem Frie- oenszweig, links den Turin des Londoner Parlaments, rechts den Triumphbogen in Paris. Da der Besuch ver schoben wurde, trägt bi« Marke ein falsches Datum. Auf dem Siegel steht 28. Juni 1038, mährend der Besuch erst am LV. Juli stattfand. 1.78 Fr. violett blau. Monako. Zu der neuen Ausgabe im Wappenmuster er schienen zivei weitere Werte. 2 c. gelbgrttn, 3 c. purpurlila. Nationalspanie«. Zum zweiten Jahrestag der natio nalen Erhebung unter General Franco erschienen vier Son dermarken. Sie zeigen eine erhobene Hand mit dem Zeichen der Falange im Lorbeerkranz. Der Name General Francos wurde als Schutznnterdruck geivählt. 16 Cts. blaugrün, 25 Cts. rot, 80 Cts. blau, 1 Pta. braun. Ungarn. Zum Gedenkjahr des Hl. Stephan gab eS zwei Erinnerungsmarken. In diesem Jahr wurde der St. Ste- phanstag zum Nationalfeiertag in Ungarn erhoben. 1ü-j-10 Killer braunlila, 20-s-20 Filler orangerot. Chile gab im Muster der laufenden Flugpostreihe einen Ergänzungswert heraus. 10 Centavos schiefer. Dominikanische Re» pnblik. Zur Hundert jahrfeier des Geheim bundes „Trinitaria" erschienen drei wenig schöne Gedenkmarken. 1 c. grün, 3 c. violett, 10 c. gelborange. Auch in Dominica sind die ersten Lanb- schaftsmarken mit dem Bilde Georg VI. er schienen. Ceylon. In der neuen Reihe mit dem Bilde -es Königs liegen zwei weitere Werte vor, die eine badende Elefantenherd« und das Abzapfen eines Gummibaumes zeigen 2 d schwarz/karmin, 50 b schwarz/violett. Indochina. Die Fer tigstellung des Eisen bahnnetzes gab den Anlaß zu einer Son- dermarkenreihe, die Eingeborene vor einer Lokomotive und bas Bild des späte ren Präsidenten Doumer zeigen, der um die Jahrhundert- wenbe Gouverneur von Indochina war. 5 C. karmin, 6 C. dunkelblau, 18 C. blau, Luftpostmarke: 87 C. bunkelorange. Jungfern-Jnsel«. Auch hier die neue Markenreihe. Sie zeigt im Einheitsmuster das Medaillonbild des Königs un- das „Ursula-Wappen" der Inseln. N d grün, 1 d rot, 1A -braun, 2 - grau, 2H - blau, 3 d orange, 6 - purpur, 1/— Sh braunoliv, 2/6 Sh dunkelbraun, 5/— Sh wcinrot. Kamern«. Die französische Man-atsverwaltung brachte , Hvsrctsn trsirn kinicaus von LrÄSl jetrt gsspürk onrl rur nock bsssstsn täglichen LrÄSl pslsgs vstwsnrlsk. » Oonn sialtsn ^is längst u.Klsilrsn länger säiöni - s vier neue Wert« in alt« Mustern. Di« Sentim«S-Wert« «eia gen den „Kautschuksammler", der Franc-Wert die „Lianen« brücke". 35 e. grün/gelbgrün, 5S c. «ltramarin/karmin, SV e« karmin/brann, 1.75 Fr. hellblan/dunk«lblau. R-ufuudlaud. Vier Freimarken tragen die Bilder -«- KönigSpaares, der ältesten Prinzessin Elisabeth und Königinwitwe Mary, 2 c. grün, 3 c. karmin, « heg-lim 7i e. dunkelblau. Venezuela wartet mit einem reichen Markenfege,, auL Zunächst eine Freimarkenreihe mit drei Darstellung lKaffeepflückerin, 10 C. karmin, 15 C violett, 25 C. hellbla», 87)4 C. blau, 10 C. dunkelbraun, 50 L. oliv, 1 B. rotbraun, 8 B. goldgelb, 5 B. schwarz. Die gleiche Reihe erschien auch mit der Durchlochung GN als Dienstmarkenserie. Dazu kommt eine Luftpostreihe ebenfalls mit drei Zeichn nungen fFlugzeug -über La Guaira, über dem Pantheon, über den Oelfeldern am Maracaibo-See). 5 C. hellgrün, 1V C. karmin, 15 C. violett, 25 C. blau, 1V C. violett, 70 E, karmin, 75 C. hellbraun, 1 B. olivgrün, 1,20 B. orange, 1M V. ultramarin, 1,00 B. schwarz, 1,05 B. hellblau, 2 B. dunkel" oliv. 2,50 B. rotbraun, 3 B. grün. Bereinigte Staate« von Nordamerika. Nach dem Bei- spiel Finnlands und Schwedens erschien auch hier eine Ge» benkmarke, die die Auswanderer bei ihrer Ankunft in Ame rika zeigt. 2 Cents karmin, 3 C. violett, 3 Cents rotlila. In b«r Reihe der „Präsidenten ausgabe" sind inzwischen sechs weitere Werte erschienen. Die Marken zeigen, ihrem Wert ent sprechend, die folgenden Präsiden ten der Staaten, nur Ser Wert zu 1)4 Cents trägt das Bild -es Wei ßen Hauses in Washington. 1 C. rosalila iJ. Madison), 1)4 Cents grauschiefer, 5 C.ents himmelblau lJ. Monroe), 6 Cents lachsrot lJ. Quincy), 7 Cents schokoladen (A. Jackson), 8 Cents oliv lM. van Buren). Zur 150 Jahrfeier der Zivilverwaltung im Westen er schien in Marietta tOhio) «ine Gedenkmarke, die das Denk- ma l „Zug der Nation nach Westen" zeigt. 3 Cents lila. Wissen Sie Wi... daß in Elbing einem Schausteller ein zwei Meter langes Krokodil ausriß, das sich in den Graben des Bahndamme» legte? Ein Gehilfe des Schaustellers fand es, band der Echse die Schnauze zu und zog sie aus ihrem Versteck heraus. daß einem Eisenbahnbeamten in Olmütz in Mähren ein Zahn aufwärts wuchs — in die Nasenhöhle?! Eine schwie rige, nicht ungefährliche Operation machte sich nötig. daß Bodo von Borries und Ernst Ruska ein „Ueber- mikroskop" erfanden, das hunderttausendfache Vergröße rungen durch Elektronenstrahlen ermöglicht. daß in der Nähe von Tarnow in Polen eine Frau ihr einige Monate altes Kind lein gesundes Mädchen) „für einen Zloty und «ine Henne" an Zigeuner verkaufte? Verdient diese Frau den Namen „Mutter"? daß in Turin ein „Musk«lkraftslug" (Prämien des Wett flugs 1200 000 Lire!) über den Fluß Po veranstaltet worden ist? Dio Flieger bewegten mit der Kraft ihres Körpers me- chanische Hilfsmittel. - , . daß man mit 33 Jahren Großvater werden kann? Und zwar besitzt Europa den jüngsten Großvater in Signor« Ettoro Fernice, einem Friseur in Neapel. Allerdings hei ratete er schon mit 16 Jahren, und sein alsbald erschienene- Töchterchen tat bas gleiche. daß der jetzt 03 Jahre alte Bäckermeister Heinrich Doos« in Neustadt in Holstein vor zwei Jahren Schützenkönig wurde? Ein Beweis der Rüstigkeit dieses alten Herrn! Gefahr um Bianca Roman von Hara ld Vau mgarten, , 1 Kapitel. Doktor Peter Fanning ging die Treppe hinunter. Den Mops hielt er ein wenig gesenkt, als lausche er immer noch den Tonen, di« ihm gedämpft nachklangen. Auf einem Ab satz der Treppe blieb er stehen, als könne er sich von die sen Klängen nicht losreißen. Aber dann schüttelte er mit einer Gebärde des Unmutes den Kopf und sprang die letzten Stufen mit einem jugendlichen Ungestüm hinab, das charakteristisch für seine schnelle Entschlußkraft und seinen Willen war, sich nicht von plötzlich auftauchenden Gefühlen beeinflussen zu lasten. i Es dämmerte bereits, und ein feiner Nebel, wie er sich so häufig an den Herbstabenden auf die Stadt Ham« bürg niedersenkt, lieh die Konturen der Villen in ihren sauber gepflegten Gärten verschwimmen. ' Peter Fanning knöpfte sich fröstelnd den leichten Man tel zu. Dabei fühlte er ein leichtes Bedauern, dah er die Gesellschaft im Hause der Frau Konsul Schlieben so un motiviert und überstürzt verlasten hatte. Warum eigentlich? — Um nicht noch mehr in den Bann dieses hellblonden Mädchens zu geraten, das mit einer reinen und überaus wohlgeschulten Stimme alte, längst verklungene Volksweisen gesungen hatte? Fürchtete er sich vielleicht vor sich selbst? Was war das, was tief im Innern zu warnen schien und ihn, den ruhigen, beson nenen Gelehrten plötzlich aufstehen, sich verbeugen und sa gen hieh — so, als spräche man etwas Eingelerntes, etwas, was man eigentlich gar nicht sagen wollte: „Entschuldigen Sie bitte, Frau Konsul, aber meine Zeit ist leider abge laufen. Ich habe noch einige unaufschiebbare Besorgun- gen!" — Dabei war nichts Wahres an diesen Worten. Gar nichts. Denn er, Peter Fanning, wußte nicht, was er mit diesem Abend beginnen sollte. Ganz in Gedanken ging er die breite Straße längs der Alster weiter, und dabei vergegenwärtigte er sich die Gesellschaft, die er eben in so schroffer Weise verlasten hatte. Das diskrete Licht, das mit beruhigendem Glanz über den dunklen Samt der Möbel flotz. Die Gesichter der in andächtiger Bewunderung lauschenden, leicht in bequeme Sessel zurückgelehnten Besucher. Das blonde Mädchen am Flügel, besten Finger so leichtbeschwingt über die Tasten glitten, dah sie diese kaum zu berühren schienen. „Unsere jüngste Konzertsängerin — Fräulein Eva Stahl" — hatte Frau Konsul Schlieben ste vorgestellt. Und dabei war jene« freundlich« Lächeln in ihr Gesicht getreten, von dem Doktor Fanning wutzt«. daß es immer geheime Gedanken verbarg. Dieses Lächeln sollte aus drücken: Nun, Herr Doktor, wie gefällt Ihnen dieses blonde Mädchen? Ach — er kannte die rundliche, gutmütige und lebens frohe Frau Konsul Schlieben ganz genau. Sie hätte es gar zu gern gesehen, wenn er, Doktor Peter Fanning, sich endlich gebunden hätte. „Achtundzwanzig, Doktorchen, in einer glänzenden Stel lung, reich und nun schon bald berühmt — da wird es Zeit, sich nach einer Lebensgefährtin umzusehen" — hatte sie neulich gesagt. Komisch, daß die älteren Damen alle eine stille Neigung dazu hatten, Ehen zu stiften! Aber nein, er hatte wirklich keine Lust, obwohl dieses blonde Mädchen aus einer angesehenen Kopenhagener Fa- milie wirklich Eindruck auf ihn gemacht hatte, dem er sich nicht zu entziehen vermochte. Aber bloß keine Bindung! Ge rade jetzt... Wo er mitten in der Arbeit an seinem großen Werke war, das ihm eine Profestur einbringen sollte. Der Nebel wurde immer dichter. Eine seltsame und bei nahe geheimnisvolle Stimmung überkam Peter Fanning. Irgend etwas Unsichtbares schien sich hinter diesen dichten Nebelschwaden zu verbergen und drohend auf ihn zu lauern. Eine Sekunde lang dachte er daran, umzukehren und mit einer flüchtigen Entschuldigung wieder in den gemüt lichen Kreis zu treten, den er soeben verlasten hatte. Vielleicht würde Eva Stahl noch am Flügel sitzen. Vielleicht würde ste, wenn er einträte, den Kopf wenden, ihn mit ihren sieghaften, blauen Augen ansehen und ihn anlächeln. Vielleicht würde sie dann noch ein paar Lieder singen, die er so sehr liebte. Jene halbvergestenen Volks lieder, die immer ein Stück Heimat waren, wann und wo sie gesungen wurden. — Alle diese Gedanken, kaum geboren, wurden sofort ver worfen. Es wäre geschmacklos und lächerlich gewesen, so etwas zu tun. Lieber wollte er noch ein wenig herumbum meln. Ich werde an den Hafen gehen, dachte Fanning. Es gibt dort so viele romantische Gassen, die an einem solchen Abend wie Ueberbleibfel vergangener Zeiten wirken. Kaum hatte er diesen Gedanken gefaßt, als er seine Schritte schon oeschleunigte. Unweit der Stelle, wo die Seeschiffe liegen, sind die alten, kleinen und zum großen Teil verwahrlosten Häuser, in denen der Seemann fick' herumtreibt, bis die neue Heuer ihn wieder auf die unc iche See führt. Bunte Fähnchen stecken in den Türen. Die Auslagen der winzigen Geschäfte zeigen Postkarten und Mester, Kompasse und Seemanns zeug, billigen Tand und Andenken aller Art. Manchmal blickte er seitwärts in eines dieser kleinen, schlecht erleuchteten Schaufenster, deren billige Auslagen nur von einer blakenden Petroleumlampe erleuchtet waren. Plötzlich blieb er stehen. Ein Haus versperrte ihm den Wea. Er stand vor «inem Geschäft. Mühsam entzifferte er die lleberschrift, die mit ve« blaßten Buchstaben auf Holz gemalt war. „Laurids van Timmer — Raritäten." . Seltsam geformte Waffen lagen herum. Gin malak? ischer Kris blinkte in dem suchenden Licht der Taschen lampe, die Fanning auf das Fenster gerichtet hielt. Bunt« Wolldecken au« Mexiko lagen dort. Dicht dabei ein Sta pel holländischen Tabaks und alte, abgetragene Manche« sterhosen. Quer darüber ein Schild: „An- und Verkauf gebrauchter Kleidungsstücke." -j ! Die Tür, die in den Laden führte, hing schief in den Angeln. ! Doktor Fanning öffnete sie. Vielleicht sand er irgend ein seltenes Stück. So etwas verbarg sich manchmal in Diesen kleinen Geschäften, die Handel trieben von Seemann izu Seemann. Als er die Schwelle überschritt, stolperte er; so dunkel war es in dem Laden, in dem es muffig wie nach alten Kleidern roch. Ein Glöckchen kl ng gedämpft auf. Aber es schien kei nen Widerhall zu wecken. Wenigstens meldete sich kein« menschliche Stimme. Fanning hörte das tiefe, erregte Bellen eines großen Hundes, das für Sekunden das Klimpern einer Eitarr« übertönte. Nun schwieg der Hund. Irgend jemand schien ihn beruhigt zu haben. Melodisch zirpte die Gitarre. Ein Lichtschein fiel durch eine Glasscheibe, die am End« des Ladens in einer Tür angebracht war. Doktor Peter Fanning blieb stehen. Der Kegel seiner Taschenlampe glitt über fratzenhaste Masken von der Süd see, die an deu Wänden hingen. „Ist jemand hier?" fragte er leise, wie von innen her gehemmt, in den dunklen Laden hinein. Niemand antwortete, nur die Klänge der Gitarre hört« man, und dünne Töne einer fremden Tanzweise schwebte» durch den Raum. Peter Fanning ging vorwärts, gerade auf die Glas scheibe zu, durch die das Licht leuchtete. Unwillkürlich ging er auf Zehenspitzen, so daß sein Schritt nicht zu hören war. Nun hatte er den Laden durchquert und stand vor der Tür. die in die Wohnung des Besitzers führte. Er neigte den Kopf und blickte hindurch. Hielt de» Atem an. Er sah ein altes, wachstuchüberzogenes SofL auf dem «in weißhaariger Mann saß. Vor ihm lag ein Instrument, über das seine Finger schnell und geschickt dähinglittenj Neben ihm hockte ein großer Hund uitz blickte Mmerksam nach der Tür, als warte er auf einen Besuch. SN ier Mit» des Raumes aber stand ein junges Mädchen — oder wai «S «in Kind? ttzortsetzun« folgtj.