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Der in Polen gebürtige Jan Kleczyriski, von dem nur spärliche biographische Nachrichten überliefert sind, wirkte um 1786 als Geiger und Dirigent eines fürstlichen Hausorchesters in Venedig und Wien. Im Jahre 1796 wurde er in die „Wiener Tonkünstler-Societät“ aufgenommen, wo er 1803 im Ausschuß und von 1811 bis 1825 dirigentisch tätig war. 1802 trat er als Violinist in die Wiener Hofkapelle ein. Er starb als k. k. Hof-Violinist und als Orchesterdirektor im k. k. Hofburgtheater Wien. Kleczyriski war vor allem ein bedeutender Geiger. An Kompositionen hinterließ er nur Werke für Streichinstrumente, Duos, Trios, Variationen, die wohl in erster Linie für seinen eigenen Bedarf und für seine Schüler bestimmt waren. Sie repräsentieren eine gute Gebrauchsmusik im Sinne jener Zeit. Daß er zeitweilig den Unterricht von Joseph Haydn genoß, spürt man in seinem Streichtrio C-Dur op. 4 Nr. 1, das 1797 in Wien erschien. Ein klassischer Sonatensatz mit zwei Themen (in der Violine) steht am Beginn. Dem sehr kurzen, innigen F-Dur-Andante folgt ein frohgestimmtes Rondoi Finale mit kontrastierendem Mollteil. Der 1888 in Berlin geborene und heute daselbst lebende Max Butting, übrigens Autor einer lesenswerten Autobiographie „Musik geschichte, die ich miterlebte" (Berlin 1955), gehört zu den verdienst reichen Senioren unter den DDR-Komponisten. Einst Schüler von F. Klose und W. Courvoisier in München, übte er u. a. jahrelang verantwortungs volle Tätigkeiten im Vorstand der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer und nach 1945 im demokratischen Rundfunk aus. Seit 1951 ist er Mitglied der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin. 1954 erhielt er den Natio nalpreis unserer Republik. Er schrieb bisher zehn Sinfonien, weitere Or chesterwerke, Kammermusik, Klavierstücke, Kantaten, Film-, Haus- und Laien- sowie Unterhaltungsmusik. In Verehrung für Bach und die Klassiker erzogen, beeinflußte ihn anfangs besonders Max Reger. Auf den Donau- eschinger Musikfesten errang Max Butting seine ersten größeren Erfolge. Die Ende August 1952 vollendeten Drei Sätze für Streichtrio o p. 8 6 zeugen von einem knappen, geistreich-pointierten, polyphonen Aussagewillen, der bei konstruktiver Haltung lebens- und klangvoll ist. Dr. Dieter Härtwig VORANKÜNDIGUNGEN: 20. und 21. November 1967, jeweils 20 Uhr, Kongreßsaal SONDERKONZERT Dirigent: Kurt Masur Solist: Henryk Szeryng, Mexiko, Violine Violinkonzerte von Bach, Beethoven und Brahms Freier Kartenverkauf 30. Januar 1968, 19.30 Uhr, Steinsaal 3. KAMMERMUSIKABEND Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Hans M. Brugk und Anrecht Dmitri Schostakowitsch D und freier Kartenverkauf Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1967/68 Chefdirigent: Kurt Masur Redaktion: Dr. Dieter Härtwig Druck: Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Zentrale Ausbildungsstätte 41609 III 9 5 0,15 1167 ItG 009/86/67