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Zfchopauer Tageblatt »ub Auzei-er ü- WWW!ll MM An oanaMirWe Wün« Der ungarische Ministerpräsident. Jmredy, hielt in Kaposvar vor 4V 000 Zuhörern im Beisein mehrerer Mit- glieder der Regierung und etwa 100 Reichstagsabgeord- ncter eine große politische Rede, in der er die allge meine Wehrpflicht und die vormilitärische Erziehung in Ungarn verkündete. Ungarns Außenpolitik, so sagte Jmredy u. a., sei geleitet von dem Gedanken der Gerechtigkeit und des Friedens. Der soeben beendete Besuch des Reichsver wesers in Deutschland sei von derartiger politischer Be- deutung, daß man dies nicht genug betonen könne. Die Besprechungen, die in Deutschland zwischen den beiden Staatsoberhäuptern und den führenden Staatsmännern im Geiste des Vertrauens, der Freundschaft und der Herz lichkeit geführt worden seien, seien ein neues Unterpfand für die segensreiche Zusammenarbeit zwischen Deuts chlandund Ungarn. Auf die Konferenz von Bled übergehend, sagte Jm- redh, er betrachte als das wichtigste Ergebnis der Konfe renz von Bled die Anerkennung der militärischen Gleichberechtigung. Die von Ungarn geforderte Besserung der Lage der ungarischen Minderheiten in den Nachfolgestaaten habe keine neue vertragsmäßige Rege lung erfahren können. Zur Innenpolitik übergehend, bemerkte Jmredy, der wicütialte Nroarammvunkt des nach der Berliner Reise erst abgeschloffenen Großen Ministerrats sei die Schaffung! eines neuen Landesverteidigungsgesetzes gewesen, in dem, die allgemeine Wehrpflicht verfügt, die Dienst«' zeit festgesetzt und die bisher als den Zwecken der körper«- lichen Ertüchtigung dienende proklamierte sogenannte Le«i vente-Organisation zu einer Organisation der vori militärischen Erziehung umgebildet worden sei»! Damit der soldatische Geist eine entsprechende Pfleg?, in Kreisen der Bevölkerung erhalte, würden die Reser«, Visten in sogenannten Schützenorganisationeq, zusammengefaßt werden. Die Einrichtung des Arbeits«" dienstes werde weiter ausgebaut werden. Der Minister kündigte schließlich die ärztliche Pflicht», Untersuchung vor der Eheschließung an. Die Regierung! werde dem Parlament auch einen Gesetzentwurf ein^ reichen, der die Gründung eines Familienschutzfonds vor«: sieht, der notleidenden Kindern zugute kommen soll; eh werde gebildet werden aus einer besonderen Beste»e» rung der wohlhabenden Kinderlosen bzw,! kinderarmen Familien und daneben aus Mitteln einer zy^ erhöhenden Erbschaftssteuer. Auch die Freizeit» organisation werde Weiler ausgebaut werden. Von zuständiger Seite wird bestätigt, daß der König der Bulgaren inkognito in London weilt. Der Besuch trägt keinen offiziellen Charakter. ros .MarßhbM »«utschland« Der Adolf-Hitler-Marsch der HI. Im Film Anfang d<S nächsten Jahres wird in den Jugendfilm« Kunden der HI., von den Gaufilmstellen der Partei und m den staatspolitischen Schulfilmpflichtveranstaltungen der Bekenntnismarsch der deutschen Jugend nach Nürn berg im Film gezeigt. Aus 40 000 Meter Film werden 8000 bis 3000 Meter herausgeschnitten, die die Marscheinheiten der HI. mit ihren Bannfahnen auf dem Adolf-Hitler-Marsch nach Nürnberg zeigen werden. Vor erst trägt der Film den Titel „Mar sch tritt Deutschland". Während die Bewohner der Städte und Dörfer, durch die die Marscheinhciten kommen, immer nur kleine Episoden und die Jungen selbst ein Vielfaches davon er leben, sollen durch den Film einmal die Erlebnisse aller Marscheinheiten aus dem ganzen Reich zusammengetragen werden. Alle deutschen Mundarten werden da gesprochen, und die schönsten Landschaften vom Meer bis zu den Alpen ergeben ein getreues Spiegelbild der deutschen Gaue und ihrer Menschen. In diesen Tagen ist Hochbetrieb bei den Kamera leuten. Alle, die in der HI. stehen, sind im Sammel lager Fürth und in Nürnberg eingesetzt, um den Appell der Bannfahnen vor dem Neichsjugendführer, den Vorbei marsch vor dem Führer und die große HJ.-Kundgebung im Stadion auszunehmen. Wenn nach Beendigung des Neichsparteitages alle in den Alltag zurückkehren, nehmen die Jungen wieder ihre Fahnen auf, um sie nach Landsberg am Lech zu tragen, wo der Führer „Mein Kampf" schrieb. Und wieder wer den sie von den Filmlcuten begleitet, die auch diese Ab schlußfeier an der Weihestätte der Bewegung im Bild fest halten. * Schaffende Jugend hört HL.-Kundgevung Der Leiter des Jugendamtes der DAF., Oberbann führer Schroeder, ruft die schaffende Jugend zum Ge meinschaftsempfang der Kundgebung der Hitler- Jugend am Sonnabend, dem 10. September 1938, 9.30 Uhr, auf. An alle Betriebsführer, Lehrherren und Meister wird die Bitte gerichtet, allen berufstätigen Jun gen und Mädeln die Teilnahme ar. diesem Gemeinschafts- rmpfang zu ermöglichen. ReichsLugen-her-erge „Luginsland" Das Goldene Ehrenzeichen der HI. für Gauleiter Streicher In feierlichem Nahmen fand die Indienststellung der Neichsjugendherberge „Luginsland" auf der Nürn berger Burg statt, in der der Reichsjugendführer sein Standquartier während des Neichsparteitages hat. Ober- aebietsführer Rodatz erstattete dem Neichsjugendführer die Meldung, daß mit der Jugendherberge „Luginsland" die 321. Jugendherberge seit der Macht übernahme fertiggestellt ist. Neichsjugendführer Baldur v. Schirach verlieh bei der Einweihungsfeier dem Gauleiter Julius Str »icher Las Goldene Ehrenzeichen der Hitler-Jugend und betonte in einer Ansprache: „Sie sind, Parteigenosse Streicher, mit der Geschichte der nationalsozialistischen Ju gendbewegung untrennbar verknüpft. Sie waren es, der einst zu einer Zeit, als noch niemand glaubte, daß aus dem kleinen Anfang von damals die Millionenbewegung der Hitler-Jugend wurde, ihr den Namen gab, der die Voraussetzung für ihren Aufstieg wurde und ohne den die Hitler-Jugend nicht denkbar wäre. In diesem Haus soll die Jugend, die Jahr für Jahr hierher wandert, auch den Weg zu Ihnen suchen und soll hier in Nürnberg in diesem Haus an Sie denken, an Ihr Werk und an das Beispiel, dgs Sie der jungen Generation Deutschlands und dem ganzen deutschen Volke gegeben haben." Im Auftrage des Ministerpräsidenten Siebert als des Hausherrn übergab Oberbürgermeister Liebel dann dem Neichsjugendführer die Schlüssel zur Reichsjugendherberge und sprach den Wunsch aus, daß in ihr immer der Geist herrschen möge, der in ihrem Namen Ausdruck findet, der Geist Adolf Hitlers. Lustsperre Der Nürnberg und Amgegenb Durch Polizeiverordnung des Luftamtes Nürnberg ist der Luftraum über dem Stadtgebiet und der Umgebung von Nürn berg innerhalb der Luftlinie Pegnitz, Lauterhofen, Neumarkt, Freystadt, Pleinfeld. Gunzenhausen, Wicklesgreuth, Untern- bibert, Ncustadt-Aisch, Höchstadt, Forchheim, Pottenstein, Pegnitz während des Parteitags bis einschließlich 13. September, 20 Uhr, für alle Luftfahrzeuge gesperrt. Zuwiderhandlungen sind straf bar. Für Regierungsflugzeuge und für den Flugliniendienst gilt Sonderregelung. Unberechtigt einfliegende Flugzeuge werden durch rote Signalschüsse von den Ueberwachungsslugzeugen aus zur Lan dung ausgesordert. Sie haben sodann sofort auf dem Verkehrs- slughafen Nürnberg zu landen, hierzu hat sich das zur Landung aufgeforderte Flugzeug neben das Ueberwachungsfliigzeug zu setzen und diesem in der gewiesenen Richtung zu folgen. Wird die Landungsaufforderung nicht befolgt, so wird von der Waffe Gebrauch gemacht. Außerdem wird das Gebiet durch Flakartillerie geschützt. Flugzeuge, die in das Gebiet widerrechtlich einfliegen, werde» durch Flakschüsse gewarnt und haben dann abzudrehen und das Sperrgebiet zu verlassen. Runciman wieder -ei Benesch Gwatkin berichtete über seine Unterredung mit Henlein Wie einem von der Mission Lord Runcimans aus gegebenen Bericht zu entnehmen ist, wurde am Montag vormittag Lord Runciman vom Präsidenten der Republik empfangen. ...... Welche Bedeutung man vor allem in tschechischen Wirtschastskreisen den derzeitigen Verhandlungen beimißt, ergibt sich aus einem Besuch, den der bevollmächtigte Mi nister Dr. Pospisil (der frühere Gouverneur der National bank) sowie Dr. Vanek, der Sekretär des tschecho-slowaki- schen Ausschusses der Internationalen Handelskammer, am Montagvormittag Lord Runciman abgestattet haben. Der englische Vermittler in der tschecho-slowakischen Frage, Lord Runciman, hatte diesmal zum zweitenmal die englische Sitte des Wochenendes aufgegeben. Er weilte am Sonntag in Prag, nachdem er vorher bei dem Prager Kardinal Erzbischof Kasper zu Besuch war. Am Sonn lagvormittag erstattete Mister Ashton Gwatkin Lord Runciman Bericht über die Unterredung mit Konrad Hen lein in Asch. Die Kanzlei Lord Runcimans weist Londoner Ge rüchte, die davon sprechen, daß der Lord dem Führer einen Besuch abstatten werde, als unbegründet zurück. Das Reich sorgt siir seine SOaten Neaes WehmaWrsorge- und 'versorgllllgsgesetz Mit der Wiedereinführung der Allgemeinen Wehr pflicht durch den Entschluß des Führers vom 16. März 1935 ist ein neuer Abschnitt in der Geschichte der deutschen Wehrmacht eingeleitet worden. Aus der Reichswehr wurde die volksverbundene Wehrmacht des national sozialistischen Dritten Reiches. Naturgemäß mußte das gesamte Gesetzeswerk der deutschen Wehrgesetzgebung dieser Tatsache angepaßt werden. Die Grundlagen legte das Wehrgesetz vom 21. Mai 1935. Langsam, folgerichtig und gewissenhaft folgte eine gesetzliche Regelung der anderen. Jetzt ist sie auf einem besonders wichtigen Ge biete zur Ta» geworden. Im Ncichsgesetzblatt wird das neue Wehrmachtfürsorgc- und -Versorgungsgesetz (WFVG.) bekannigegeben. Der nationalsozialistische Staat sorgt „für" seine Soldaten, indem er durch einmalige oder zeitlich begrenzte Maßnahmen die Uebersührung der entlassenen Soldaten in einen anderen Beruf sicherstellt oder erleichtert, und er „versorgt" entlassene Soldaten und Hinterbliebene ver storbener Soldaten durch Daiicrleistungcn wie Ruhegehalt, Dauerreute, Rente für Arbeitsverwendungsunfähige (AVU.-Nente), Witwen- und Waisenbezüge. Vier Schwerpunkte zeichnen sich im Gesetz deutlich ab: 1, der Grundsatz, daß der Soldat durch die Erfüllung der aktiven Dienstzeit keinen Nachteil erleiden soll, 2. die Sicherung des Berufssoldaten; as des Untcr- »ssiziers durch Uebersührung in den Beamtenberuf oder durch eine ausreichend hohe Geldabfindung für den Uebergang in einen anderen Berus; dl des Offiziers durch Uebersührung jüngerer Offiziere in den Beamtenberuf oder durch Schaffung der Mittel und Wege zum Uebergang in einen anderen Beruf oder durch Gewährung von Ruhegehalt nach Grundsätzen, wie sie ähnlich sür Beamte gelten: 3. die Sorge um „Wehrdlenstbeschädigte" durch Heil- fürsorge und Arbeitsvermittlung, ferner durch Gewährung eines „Versehriengeldcs" bet erheblicher körperlicher Beein trächtigung und einer Rente bei Arbettsverwrndungsunfähig- leit; 4. die Sicherung von Hinterbliebenen der Soldaten durch «Ine ähntichr Versorgung, wie sie Bramtenhinterbliebenen g«Ii«"'rt ... . Der ehemalige Unteroffizier, der Beamter werden will, wird nicht mehr aus dem Treueverhältnis zum Staat heraus gelassen. Er wird „M i l i 1 ä r a n w ä r i e r", ein alter Be griff, in dem beste Tradition des Unteroffiziers wieder auf lebt. Vis zur planmäßigen Anstellung als Beamter erhält der Militäranwärter Bezüge, die dem Gehalt der Beamtenlaus bahn entsprechen, in die er nach dem Ergebnis der auf einer Fachschule der Wehrmacht abgelegten Prüfung einberufen wird. Die Unteroffiziere die in das freie Erwerbslebc.n übergehen oder als W e l> r in a ch t s i e d l e r Neubanernstcllc'n übernehmen oder sich sonst in der Landwirtschaft, insbesondere als Bauern, ansässig machen wollen, erhallen eine Gclo- absindung, die ihnen im Gegensatz zu den bisher gewährten erheblich niederen Abfindungen eine sichere Grundlage sür die Zukunft geben wird. Die Abfindung einschl. einer Dienst belohnung beträgt im Normalsalle 9200 Mark, zur Uebernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes N 200 Mark und zur Uebernahme einer Reubauernstelle 13 200 Mark, im Grenz gebiet sogar 16 200 Mark. Aber auch sür seine Offiziere sorgt der Staat. Unter scheiden sich die Bestimmungen sür ältere Offiziere auch nur wenig von den bisher geltenden und von denen, die für Beamte gelten, so bringt das neue Gesetz doch wesentliche Ver besserungen sür jün-.re Offiziere, die infolge Dienstunfähtgkeit ihren Lebensberuf .ühzeitig aufgcbcn müssen. Fhnen wird nicht nur der Uehc. zo-.g in einen neuen Berus durch wirt schaftliche Sicherung ihrer Existenz in der Zwischenzeit oder durch Anstellung als Beamte: gesichert, sondern im Falle der Arbetisverwenduna-unkähigkeii ein Ruhegehalt gewährt. Es ist unmögliw im Rahmen dieser kurzen Besprechung ! das neue Gesetz ein-' eingehend-"« Würdigung ,u unterziehen. Es soll desha'l an Stelle au' ".ne u den nächsten Tagen erscheinend« ^"fjab'.ue Angew^;en im-den. die sich mit den Einzelberi - n«"i»n ^eletz-s et"--' -er befaßt und in einer Sondernummer der Zeitschrift des Ncichstreu- bundes ehem. Berufssoldaten aogedruckt ist. Als Ganzes genommen stellt das neue Gesetz einen wesentlichen Fortschritt in der Durchsetzung national sozialistischen Gedankenguts in der deutschen Sozial- und Wehrpolitik dar. Darüber hinaus aber wird es sicherlich dazu beitragen, manchem jungen Deutschen den Eintritt in Lie Offizierslaufbayn, aber auch den Entschluß zur Ver- pflichtung für Lie Unleroffizierslaufbahn zu erleichtern. Wie Prag die deutschen Gemeinden aussaugt Nichts zunl Leben, aber Ricsensummen sür die tschechisch» Staatspolizei In eine schwere Lage ist die sudetendeutsche Markt- gemeinde Weckelsdors, bekannt durch ihre Felsen stadt, infolge des Hochwassers gekommen. Die reißend» Meltau, die durchweg aus den Usern trat, hat großen Schaden angerichtet, der sich in den Gemeinden Unter-, Markt- und Ober-Weckelsdorf nach vorsichtigen Schätzun gen auf etwa eine Million Kronen beläuft. Markt Weckels dorf dürfte von diesem Schaden allein über 400 000 Kronen zu tragen haben. Bei ihrer äußerst angespannten Lage trifft sie dieser neue Schlag besonders hart: denn durch die Katastrophenpolitik der Tschecho-Slowakei ist in diesem Jahr der Fremdenverkehr als Haupterwerbsquells zugrunde gerichtet und fast gänzlich ohne den sonst üblichen Ertrag geblieben. Um so unverständlicher aber muß es erscheinen, daß eine bereits an das Ende ihrer Kraft gebrachte deutsch» Gemeinde mit nur 1200 Einwohnern ungeheure Mittel für die Einrichtung der tschechischen Staatspolizei mit einem riesigen Beamtcnapparat aufbringen soll. Allein der Sachauswand sür die Staatspolizei beträgt Hundert tausende von Kronen. Damit aber ist es «och nicht genug, soll jetzt die Ge meinde noch die Kosten für unverhältnismäßig über triebene Neubauten für Zwecke der Staatspolizei aufbrin gen. obwohl sie keinerlei Mittel dafür hat. Aus den armen Suvetendeutschen wird das Letzte herausgepreßt: und' dann hat man in Prag die Stirn, zu erklären, die Tschecho- Slowakei zeige „Entgegenkommen gegenüber Ihre» WMMitev"- Die Besprechung Senleins Wie das Presseamt der Sudetendeutschen Partei zur Besprechung Konrad Henleins mit der sudetendeutschen Verhandlungsabordnung mitteilt, bestand letztere aus Hermann Frank, Kundt, Peters, Rosche, Dr. Sebekowski und Dr. Schickdanz. Die Abordnung habe einen umfang reichen Lagebericht gegeben. Henlein habe die Ereignisse der letzten Woche, seinen Besuch beim Führer und Reichs kanzler und seine Unterredung mit dem Mitglied der englischen Mission Ashton Gwatkin behandelt. Weiter sei eine Reihe von konkreten Zwischenfällen und Ereignissen behandelt worden. Sie hätten bewiesen, daß die Tätig keit der Behörden zu keiner Entspannung im sudeten deutschen Gebiet beitrage. Alle eingelaufenen Berichte hätten jene unhaltbare Lage aufgezeigt, die nur durch die rasche und umfassende Verwirklichung der acht Karls bader Forderungen Konrad Henleins beendet werden könne. , Rlesensummen sür die tschechische Staatspolizei Wie Prag die deutschen Gemeinden auSsaugt In eine schwere Lage ist die sudetendeutsche Markt gemeinde Weckelsdorf, bekannt durch ihre Felsenstadt, in folge des Hochwassers gekommen. Tie reißende Meltau, die durchweg aus den Ufern trat, hat großen Schaden angerichtet, der sich in den Gemeinden Unter-, Markl und Ober-Weckelsdorf nach vorsichtigen Schätzungen auf etwa eine Million Kronen beläuft. Markt-Weckelsdorf dürfte von diesem Schaden allein über 400 000 Kronen zu tragen haben. Bei ihrer äußerst angespannten Lage trifft sie dieser neue Schlag besonders hart, denn durch die Katastrophenpolitik der Tschecho-Slowakei ist in die sem Jahr der Fremdenverkehr als Haupterwerbsquelle zugrundegerichtet und fast gänzlich ohne den sonst üb lichen Ertrag geblieben. Um so rmversiändlicher aber muß es erscheiuen, daß eine bereits an das Ende ihrer Kraft gebrachte deutsche Gemeinde mit nur 1200 Einwohnern ungeheuere Mit- tel für die Einrichtung der tschechischen Staatspolizei mit einem riesigen Beamtcnapparat anfüringen soll. Allein der Sachaufwand für die Staatspolizei beträgt Hunderttauscnde von Kronen. Damit aber ist es noch nicht genug. So soll jetzt die Gemeinde noch die Kosten für unverhältnismäßig über triebene Neubauten für Zwecke der Staatspolizei auf« bringen, obwohl sie keinerlei Mittel dafür hat. Aus den armen Sudetendeutschen wird das Letzte herausgepreßt; und dann hat man in Prag die Stirn, zu erklären, die Tschecho-Slowakei zeige „Entgegenkommen gegenüber ihren Minnderheiten". - - - - MSN MW der RS«.