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r . Lod erWeikene» «»-. GöltzKammett war u.n r.nem Sprung bei ihr. ^i»d! Nicht io weluent Da» ist ja furchtbar!* ^st — er tot?* »Er ist sofort tot gewesen. Die Brust muß vollkommen zerrissen sein. ES ist mir unbegreiflich, wie da» ge schehen konnte. So ein Holzhauer weiß doch, wie er mit Pulver umzugehen hat.* „Er hat es mit Absicht getan. ES ist sein Wille ge wesen.* Almut vermochte nur mühsam zu sprechen. -Ach hab« sofort gesehen, baH er unglücklich war. Ich hatte nicht fortgehen dürfen — bei ihm bleiben müssen — immer läßt man bie Menschen allein, wenn sie einen nötig haben —* Sie erinnerte sich, baß sie AehnlicheS schon einmal gesagt hatte, al- Glonau blutend aufgefunden worben war. „Gib mir -ein Tuch, Almut! Du brauchst es nicht Mehr." , Goltzhammer nahm ihr oen SchS* av, den ne hinter sich hergrschletjt hatte unü warf ihn über -en Toter.. Almut war so erregt, baß ne auf bem eiligen Weg hinunter zur Reit immerfort sprechen mußte. Ihre Stimme schwankte und zitterte so, daß er sie ost besorgt betrachtete. Aber ihr Wesen öffnete sich ihm dabet mit einem tiefen Vertrauen, sie trat hemmungslos aus sich heraus, er konnte einen Blick tun in ihr großes unö IwitleidvolleS Herz, dem das Schicksal eines Bergbauern SUM Weltproblem wurde. Warum die Menschen so wenig voneinander wüßten - warum sie einander lei- b n, verhungern, zugrunde gehen ließen — warum eS »ucht möglich sei, den Geist der Gemeinschaft, der gegen seitigen Hilfeleistung, der unbedingten Kameradschaft in ein Volk, in die Welt zu tragen? „Vielleicht wir- es noch möglichl" sagte er ruhig. „Vielleicht sind wir sogar schon nahe daran. Die ganzen »eichen der Zeit drängen darauf hin, daß der Mensch sein eigenes kleines Ich zum großen Du seines Volkes erweitere." Er blieb stehen und zog sie an sich. „So wie unser gegenseitiges Ach unb Du jetzt zum fronen Wir geworden sind, so wir- einmal jeder einzelne in das grobe unb machtvolle Wir des ganzen Volkes eingehen. Und das wird keine Selbstaufgabe sein, sondern eine Erhöhung und Erweiterung der Persönlichkeit." Sie hatte ihn nicht ganz verstanden. Aber ihr Gefühl sagte ja, und die Zuversicht in seinen Worten machte sie ruhiger. „UebrigcnS war das schon einmal so!" begann er wieder. „Wir haben das im Kriege erlebt. An der Front, wo kein Scheckbuch was galt, kein Name, kein Litel, kein totes Bllcherwissen, sondern der Mensch. Der Mensch in der Gemeinschaft! Und der arme Teufel ba droben, das ist sicher ein versprengter Soldat ge- w-lan, der seinen Schuß erst zu spät erhalten hat." , * -. * Der Reitenfepp war in sein Haus zurückgekehrt zu .einem letzten kurzen Besuch vor einem langen Abschied. Auf einem Heuschlitten hatte man ihn über die feuchten Hänge zur Reit herübergezogen. Goltzhammer und Simon hatten das schwere Stück Arbeit geleistet. Nun lag er, sehr lang und gestreckt im Flur, noch immer huf bem Heuschlitten, der sein Totenschragen geworden war. Ueber die zerrissene Brust hatte mm die ReS weihe- Bauernlinnen gebreitet. Daneben flackerte eine dicke, feierliche Kerze in einer Papiermanschette, -ie Kommunionkerze der ReS. Starr und tränenlos saß da- Mädchen auf der unter sten Treppenstufe. Nings um die Res war Gemurmel, Scharren von Schuhen, Geraschel von Weiberkitteln. Die nähere und wertere Nachbarschaft war auf den Beinen, ein Gemisch von Granen und Mitleid stand auf den Gesichtern. Aber als die handgreifliche Neugier immer wieder hereindrängen wollte, machte der Simon kurzen Prozeß. Er schob hinaus, was seine beiden Arme fassen konnten, und versperrte die Tür. Immer wieder r^rsuchte Almut die ReS aus ihrer gefährlichen Starre zu reißen. Der Simon redete ihr nu, aber sie antwortete nicht. Ihre Augen waren wie mit Sperrhölzern aufgerisseu, das Licht spiegelte sich darin wie in Glaskugeln. Der Simon, selbst grau im Gesicht, bekam es mit der Angst. Und weil ihm nichts Besseres einfiel, setzte er sich neben sie auf die Treppe, den Arin um ihre Schultern lcaend. Sie duldete es, als wäre sie au- Holz. Almut schossen die Trüucn in bie Ange«, al» ste die deiben gr< u Sinder so sah, dicht neben- einander, eine» für k rubere da» Letzte auf der Welt. Die Lacknerin fiel ihr ein. Ob sie auch i-tzt noch die Härte anfbringen würbe, diese jungen Menschen zu trennen? Sie war di- einzige aus der nächsten Nach barschaft, die noch immer ferngeblteben war. Goltzhammn, dem Almut» Aussehen Sorge machte drängte zum Aufbruch. „Wir wolle» gehen, Liebe»! Hier können wir nicht» mehr tun. Du fällst mir noch um vor Müdigkeit." Da wurde mit Nachdruck an die Tür gepocht. Goltz hammer öffnete, und sichtlich erregt trat Glonau ein. Sein Blick streifte den Varon, er stutzte unb vergaß den Gruß, ein grüblerischer Zug erschien auf seinem Gesicht, anscheinend besann er sich, wo er ihn schon ge sehen habe. Auch Goltzhammer war überrascht, seins Annen suchten Almut. Glonau hatte Vorwürfe auf der Zunge. Man war tn großer Sorge um Almut gewesen. Aber ehe Gtonau ein Wort fand, sah er den Retten- sepp. Aus Glonau» Gesicht wich alle Farbe. Er vergaß dis Tür zu schließen und ging mit unsicheren Schritten an den Toten heran. Die Leinwand über der Brust hatt« stellenweise Blut angesogen, die großen Flecken wuchsen immer noch, auch am Hals war eine klassende Wunde, bie aber schon völlig weißaeblutet war. Wie ein an- geschoffenes Wild hatte Ler Reitenfepp droben im Berg- walb feinen Lebenssaft gelassen. Aber bas Gesicht beS Bauern war nicht entstellt. Ler Mund war so fest ge schloffen, als hätte er mit einer letzten Willensanspan nung den eigenen Schrei erstickt. Üeberbaupt war die ses Gesicht nichts als Wille von der scharfgemeißelten Stirn bis zum Kinn, -aS noch immer gewalttätig war und spitz ins Leere stieß. Die Augen unter den halbge schloffenen Lidern schienen Glonau anzublinzeln mit demselben gutmütigen Spott, den ste oft im Leben für -en Stadtmenschen hatten. Und Glonau, der in letzter Zeit wieder sehr selbstsicher und überlegen geworden war, fühlte, daß er hier nicht stanöhielt. Er wich bem Blick des Toten aus. Aber eS nützte nichts. Die Äugen verfolgten ihn. Und plötzlich schoß bie Erkenntnis auf, wie klein und schlechtgerastet eigentlich ein Mensch ist, -er sich nicht gewappnet -en letzten Dingen un- Fragen -e-' Daseins stellen kann. Aunut beobachtete ihn gespannt. Eie sah, wie plötzlich alles Ucberkrnstete seines Wesens abfiel und der Mensch zum Vorschein kam, ein schwacher, erschrockener Mensch, der angesichts des Todes fröstelte. Unb Almut wußte jetzt auch, warum Glonau sich am Leben vorbeigcschos- fen hakte, während -er Rektensepo um so sicherer traf. Glonau wanöte sich ab wie auf der Flucht vor bem Toten. Seine Augen irrten ratlos von einem zum anderen. „Hat er — hat er sich selbst —?" fragte er leise. Die ReS hörte es trotz ihrer scheinbaren Teilnahms losigkeit. Und ehe es Almut gelang, Glonau ein ab- wc„ endes Zeichen zu geben, war sie emvorgeschnellt, vlötzlich wieder ganz wach und tatkräftig. Sie trat neben die Bahre des Vaters, als wollte ste ihn vor allen An würfen decken mit ihrem zitternden Leib. „Naa!" sagte sie hart. „Sell iS g'loan! Mei Bqtta hat st nit selber umbracht, a Unglück is gwen. Und wer was anderes sagt, den schlag t tnS Gsicht..." Alle schauten auf das Mädchen un- verstanden seins Absicht. Die Res kämpfte um -aS ehrliche Begräbnis ihres VaterS; denn unehrlich war, wer in der Selbst mörderecke verscharrt werben mußte. Die ReS ahnte, warum er diese furchtbare Todesart gewählt hatte, an statt den Strick zu nehmen. Der Reitenfepp wollte aus seinem Hof ausziehen in allen Ehren wie ein großer Herr vom Berge. Der Bann war gebrochen, der auf -er ReS gelegen hatte. Sie wußte jetzt, -atz der Vater — der vtelliebe Vater, o Gott, sie fühlte eS jetzt — -aß er ste noch brauchte. Und so war sie halt da. Stand auf dem Posten un- schlug sich, wenn's sein mußte, mit allen Teuseln Kerum. ES war ganz selbstverständlich, daß auch der Simon neben sie trat. Der Reitenfepp hatte eine Ehrenwache an den beiden, wie er sie sich nicht besser hätte wünschen können. Unter zusammengezogenen Brauen schauten sie auf die Fremden. Unb Almut hatte wieder bas Ge fühl, als ob sie weggcstoßen würde. Fort mit euch! Ihr > Mit vtk Ar M . — Swige Worte gehen über bie Erbe, Wie -er Tag unb -ie Nacht, Daß Ruhe unb Erlösung werbe, Sind sie ernsthaft er-acht. - Daß wir von allem Schmer, genesen . Unb von dem täglichen Leib, - Gehen ste, um uns zu erlösen » Mit uns den Weg durch bis Zeit. ' Unb ste gelangen mit uns an bas Ende, Wenn auch wir am Ende sind, Un- gehen zurück in Gottes Hände, > Wie die Wolk« und der törichte WtnL> Denn das Wort ist mit unS gekommen Für das Leven und auch für den To-, Un- wird mit uns iveggenommen Aus aller irdischen Not. Alfred Thieme. genort mcht zu unsr Aber ba war eö Goltzhammer, -er revete, nicht nu« In der heimischen Mundart, sondern auch mit vem ur sprünglichen Takt -eS Herzens, den er sich, lang unter Kauern wohnend, erworben hatte. „Wir gehen jetzt!" sagte er, dem Simon bie Hand aut -ie Schulter legen-. „Wenn du mich brauchst, Simmer, so weißt, wo ich z' finden bin. Ich bin immer -a für euch. Da fehlt sich nichts." Der Simon fchaute ihn -ank-ar an. ' ' Almut atmete auf, a!S sie mit Glostsu und Görtz- Kammer ins Freie trat. Der Sternenhimmel lgg über -em Land. Watzmann un- Hochkalter glänzten iüi Neu schnee. Es war kalt geworden, man konnte kaum nom an die Hitze des Tages glauben und an den schwere» Druck, der vor dem Gewitter auf Mensch und Mr ge lastet hatte. Almut war fest überzeugt: jetzt würde der Reitenfepp seine Tat nicht mehr auSfttüren. „DaS Gewitter war schul- ..." sagte sie nachdenklich und wußte gar nicht, daß sie laut gedacht hatte. Glönau räusperte sich. Warum stellte Älmut ihren Begleiter Nicht vor? Sie ging zwischen chnen dahin, den Blick jn den Sternen verloren. Erst als Goltzhammer tm Schreiten ihre Hand be rührte, fuhr ste erwachend auf und besann sich. „Mein Schwager Direktor Glonau — Baron Goltz- Kammer —" Sie war heiß errötet. Der Zwischenfall auf dem Lacknerlchen stand zum Greifen deutlich vor ihr und GoltzhammerS mißtrauische Augen an jenem Sommer tag. Gleichzeitig mußte sie lächeln: er hat nftch damals schon geliebt gehabt, er hat es nur nicht gewußt. Eie Körte auch jetzt seiner Stimme bie Erleichterung an, als er mit Glonau einige höfliche Worte wechselte. Aber Glonau war noch immer ganz abwesend und tief be stürzt. Er blieb stehen un- schaute zurück nach dem Neitenleben. (Fortsetzung folgt). RM«e Große Tage stehen bem deutschen Volke bevor. Schon rüstet baS junge Deutschland zum Aufbruch ins Frankenland. Auch diese zwei Kameraden Herbert C. Stange, Pirna * Dieter S. Tüdbi, Gera wollen die festlichen Tage mit erlebey, um sich neue Kraft für weitere Arbeit im Dienste beS Vaterlandes zu holen. Wie heißt das Ziel der Reise? (Stadt mit näherer Be zeichnung.) Das soll der Leser durch Umstellung sämtlicher Buchstaben obiger Karte herausfinben. MS» Mim für Maria Skizze von Peter Kenl. Martin hatte seinen neuen Malrosenanzug an und war sehr stolz. Es war der ichönste Anzug, den er je gehabt hatte, und er hatte bereits lange Hosen. Es waren die ersten langen Hosen, die Martin trug. Maria, seine Mutter, sagte zu ihm, daß er damit ein richtiger Mann sei und sich auch benehmen müsse wie ein richtiger Mann. Marlin dachle lange nach. „Wenn ich", sagle er dann nachdenklich, „schon ein richtiger Mann bin, dann kann ich auch heiraten." „Bald kannst du auch heiraten, Martin." „Dann —", sagte er, „dann möchte ich dich heiraten, Mutti." Seine großen Augen leuchteten. Maria war für ihn die schönste und einzige Frau der Welt, die er liebte. Sobald es ging, wollte er sie heiraten und für sie arbeiten und ihr alle Sorgen unü Blühen abnehmen. Maria lächelte leicht. ,Das wird nicht gehen, Martin", sagte sie sanft. „Warum nicht?" fragte er störrisch. „Nun", wehrte sie ab, „eS dauert noch einige Jahre, bis du soweit bist." „Aber dann —", flehte Martin, „dann kann ich dich heiraten?" „Auch dann wird es nicht gehen." Maria lächelte nicht mehr. „Hast du übrigens deine Schulbücher schon gepackt?" Sie sah Martin zu, wie er in seinen Büchern kramte und sie in die Schulmappe stopfte, und seufzte leite. Sie halte so wenig Zeit für ihn. Seit dem Tode ihres Mannes arbeitete sie, und die Abende und Sonntage wurden dem Haushalt geopfert. Das ging nun schon seit Jahren so. Man wurde müde dabei. Wenn sie Herberts Antrag annahm, hörte das alles mit einem- mal auf. Es läutete. Martin ließ seine Bücher liegen und stürzte zur Tür. Draußen stand Onkel Herbert mit einem großen, ge waltigen Strauß Rosen. „Deine Mutter da, Martin?" fragte er. Maria kam in die Diele. „Oh —", sagle sie entzückt, „was für herrliche Rosen." Sie nahm Onkel Herbett die Blumen ad, holte eine Vase, .brachte sie in» Zimmer und stellte sie mit den Rosen mitten auf den Tisch. Es waren prächtige, hochgezüchtete Rosen, ihr Duft breitete sich schnell nn Zimmer aus; mit einer jähen Freude an ihrer Schönheit drückte Maria das Gesicht in die Blüten. Als sie wieder aufsah, stand Martin hinter ihr. Er hatte einen merkwürdig gespannten Gesichtsausdruck, und seine großen Augen waren sehr ernst. Fast verlegen wich Maria ihnen aus und fragte ablenkend: „Magst du Onkel Herbert auch gern, Martin?" „Ich weiß nicht", sagte der Junge zögernd, „er ist ganz anders als du." Onkel Herbert lachte. „Na", sagle er, ,chas kann schon sein, mein Junge. Willst du mir ein paar Zigaretten holen? Ich merke soeben, daß ich meine vergessen habe." Er druckte Martin ein Geldstück in die Hand. Martin schlich hinaus unü warf dann die Wohnungstür wütend hinter sich zu. Immer wurde er fortgeschickt. Aber er würde sich nicht beeilen. Versonnen sah Maria ihm nach. Wie recht er hatte. Herbert war ein ganz anderer Mensch als sie. Er war auch ganz anders als ihr verstorbener Mann, dessen Bruder er war. Aber er überhäufte sie mit Blumen und Geschenken, und ihr Leben war schwer, er wollte es leicht machen... Martin kam erst nach einer Weile zurück. Bereits in der Diele hörte er, wie Onkel Herbert mit seiner tiefen, dröhnenden Stimme sprach. „Du sollst es gut haben, Maria. Und das Kind wird eine gute Erziehung bekommen." „Ja —", sagte Maria tonlos, „das Kind. Wenn ich es tue, dann tue ich's Martins wegen. Ihm gehört meine Liebe." „Wir werden Martin in ein Internat geben oder in ein Landschulheim." „Wo er nur bleibt", sagte Maria. „Er müßte bereits zurück sein." Norlin hielt schon den Türdrücker in der Hand, als er seinen Onkel leise lachen hörte. „Er will uns nicht stören." Im Zimmer wurde ein Streichholz anaestrichen. Er Hal Zigaretten, dachte Martin, er wollte nur allein mit meiner Mutter kein. Leise schlich er sich zurück, schlich aus der Wohnung, ging die Treppen hinunter, trat auf die Straße. ES war dunkel. Martin suhlte sich überflüssig und verlaffen. Er schlua den Wea »um Stadtvark ein. Die Baumälleen waren finster. Der Duft von tausend Blüten füllte den Abend. Ihre Beete leuchteten durch die Dunkel heit. Marlin wußie plötzlich, warum er hierher gegangen war. Scheu sah er sich um. Niemand war zu sehen. Da lief er über die Rasenflächen und begann Blütenzweige von den Sträuchern zu brechen, einen ganzen Arm voll. Er wollte sich gerade auf den Rückweg machen, als er den Schatten eines Mannes sah. Martin stockte der Atem. Sein Herz klopfte. Er begann zu laufen. Der fremde Mann folgte ihm keuchend. Martin lief, was er laufen konnte. Es war verboten, Zweige von den Sträuchern zu brechen, er wußte eS. Er lief, bis ein Graben ihm den Weg versperrte. Der Mann hinter ihm lachte: „Hab' ich dich, Junge." Martin sprang. Er versank in Wasser und Sumpf, aber er hielt die Blütenzweige fest. Er hielt sie auch noch im Arm, als der Parkwächter ihn aus dem Graben zog. „Für wen hast du die Blumen gepflückt?" „Für meine Mutter", stammelte Martin. , „Weiß sie davon?" „Nein. Ich wollte sie überraschen." „Nun, dann wollen wir sie zusammen überraschen." Martin war sehr müde und niedergeschlagen, als sie zu Hause ankamen, sein Anzug war naß und schmutzig, er hatte sich gar nicht wie ein Mann benommen und... und seine Mutter würde schimpfen. Aber sie schimpfte nicht. „Martin", sagte sie nur glücklich, „Ivo warst du so lange?" „Geben Sie ihm mehr Taschengeld", sagte der Parkwächter grinsend, „damit er keine Blumen für Sie zu stehlen braucht. Diesmal will ich Sie nur verwarnen." Er ging. Maria nahm die Blütenzweige aus Martins Händen, und Martin sah zu, wie sie sie ins Wasser stellte. „Warum", fragte Maria, als er endlich im Bett lag, „Hatz du das getan?" „Damit du mich heiratest und nicht Onkel Herbert", stammelte Martin schlaftrunken. „Ich will es gar nicht gut haben, aber ich will bei dir bleiben. ,Ha", sagte Maria, „wir bleiben zusammen und allein." S,e deckte ibn zu, küßte ihn und 'auschte noch eine Weile seinen gleichmäßigen Atemzügen. _ Druck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau un» Umgegend: Richard Voigtländer tn Zschopau.' Schristtetiung: Margarete Voigtländer tn Zschopau.