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»r. 19L Zschopauer Tageblatt «uh Auzeiger Nah anh Fern Autounfall -e- holländischen Gesandten Der niederländische Gesandte in Berlin, Dr. Ritter van Rappard, ist auf der Reichsstraße zwischen Min den und Bückeburg schwer verunglückt. Der Wagen des Gesandten, der sich auf der Fahrt von Holland nach Ber lin befand, stieß mit einem aus der Richtung Hannover kommenden Lastzug zusammen und wurde vollständig zer trümmert. Während der Fahrer des Wagens völlig un verletzt blieb, erlitt der Gesandte sehr schwere Ver letzungen. Er wurde sofort in das Bückeburger Kran kenhaus gebracht, wo er mit einem schweren Schädelbruch und inneren Verletzungen besinnungslos danisderliegt. Or. Georg Heim gestorven In Würzburg starb im 73. Lebensjahr der frühere Reichstags- und bayerische Landtagsabgeordnete Dr. Georg Heim, ehemaliger Leiter der Landwirt schaftlichen Zentralgenossenschaft bayerischer Bauern- Orcine in Regensburg. Vier Pferde von Renen totgestochen Zwei Personen schwer verletzt. Am Rande der Borkenberge in den Seppenrader u^rnschaften Emkum-Leverkum war der Bauer Hartwcg mit dem Transport einer Dreschmaschine beschä- tigt, die von vier Pferden gezogen wurde; später sollten zur Hilfeleistung noch zwei weitere Pferde eingespannt werden. In der Nähe einer großen Imkerei wurden die Pferde plötzlich unruhig, weil sie von Bienen belästigt wurden. Die beiden noch nicht angeschirrten Pferde wur den vom Hauptgespann getrennt und sofort weggebracht; die vier angespannten aber waren im Nu mit Bienen übersät, die wütend auf sie einstachen. Mit Feuer und Wasser gingen Hartweg und ein Maschinist den Schwär men zu Leibe. Rund um das Gespann legten sie kleine Brände an, um die Bienen zu verscheuchen, und übergossen außerdem die wild gewordenen Bienen mit Wasser. Mit Hilfe eines sogenannten Jmmenschleiers kamen sie näher an die unglücklichen Pferde heran und konnten so die Geschirre durchschneiden. Eines der Pferde verendete -uf der Stelle, während die drei anderen wild ausein janderliefen. Nach einigen hundert Metern brachen sie jedoch Ebenfalls tot zusammen. Der Bauer Hartweg und der Maschinist Pieper erlitten schwere Verletzungen. Zweifaches Todesurteil tm Petershagener Frauenmord-Prozeß Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Ber- pner Schwurgericht entsprechend dem Anträge des Staats- Anwaltes den 52jährigen Walther Kurz und seine 35jäh- jrige Geliebte Anna Seyfarth wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit gemeinschaftlichem schweren Haub zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehren- »echte auf Lebenszeit. Die beiden Angeklagten hatten Am Sonntag, dem 26. Juni d. I., die 48jährige Ehefrau »äthe des Angeklagten Kurz in Petershagen in geradezu -mmenschlicher Weise durch Erwürgen und Schläge mit feinem Beil getötet. Das Mörderpaar nahm 112 NM Dargeld und einige Schmucksachen mit sich und fuhr nach Awinemünde. Als das Geld aufgebraucht war, stellten sie Dich in Heringsdorf der Polizei. Das SchiWngW auf dem Whangpvo Die „Hansa" von einem Chinesen geführt Wie die Untersuchungen des Schiffsunglücks auf dem Whangpoo vor der chinesischen Küste, dem der Dampfer „Hansa" zum Opfer fiel, ergeben haben, können bet dem Untergang des Schiffes höchstens 45 chinesische Passagiere den Tod gefunden haben. Bisher sind 33 Reisende, die von kleineren Booten gerettet wurden, in Schanghai ein getroffen. Da mit der Ankunft noch einiger Geretteter zu rechnen ist, nimmt man die Zahl der Opfer mit rund 45 an, da sich nur 80 Reisende an Bord der „Hansa" be fanden. Wie der in Schanghai eingetroffene Deutsche Ganter ausgesagt hat, nahm er an der Reise nur als Vertreter der Reederei teil und war nicht für die Führung des Schiffes verantwortlich. Die Führung der „Hansa" lag in Händen eines chinesischen Kapitäns. Vom Führer begnadigt. Der Führer und Reichskanzler hat die vom Schwurgericht in Arnsberg am 7. April 1938 gegen Maria Ehrich wegen Mordes erkannte Todesstrafe tm Gnadenwege in eine Zuchthausstrafe von 15 Jahren umge wandelt. Die Verurteilte hat das uneheliche Kind ihrer Tochter kurz nach der Geburt ermordet. Sie hat die Tat nicht aus ver brecherischer Neigung, sondern unter dem Einfluß ihres Ehe mannes verübt, der später Selbstmord begangen hat. Omnibus rutschte die Straßenböschung hinab. Auf der Brocken st ratze zwischen Dreiannenhohne und Schierke ge riet ein aus Bad Suderode kommender, mit Ausflüglern be setzter Omnibus bei dem Versuch, einen anderen Omnibus zu überholen, auf den unbefestigten Teil der Straße und fnbr eine zwei Meter hohe Böschung hinab. Der Wagen rollte dann auf'die Schienen der Harz-Quer-Bahn, wo er nach etwa achtzig . Metern stehenblieb. Von den Insassen des Omnibusses wurden acht verletzt. Zwei Bergleute dnrch elektrischen Strom getötet. In dem Untertagebetrieb des Kalibergwerkes Rössing-Barnten wurden zwei Gefolgschaftsmitglieder durch elektrischen Strom getötet. DaS Meer gab sie wieder zurück. Das Frachtschiff „Heim kehr", ein 90 Tonnen großes Motorschiff, hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Am Weihnachtsabend des Jahres 1916 sank die „Heimkehr" in der Elbmündung, wobei die beiden Schisser den Seemannstod sanden. Sie hatten Muscheln gefischt. Heute, nach 22 Jahren, fischt die gleiche „Heimkehr" an derselben Stelle wieder Muscheln. Als das Schiff 1916 gesunken war, gelang die Bergung nicht, da die Versandung schnell fortschritt. Im Sommer 1932 entdeckten zwei Fischer tm Watt ein Wrack. Die „Heimkehr" war wieder an die Oberfläche gebracht worden. Die Bergung gelang mühelos Nur einige Instandsetzungen waren notwendig und fetzt fischt die „Heimkehr" wieder in den Watten. Glück muß der Pilot Haven. Nur der großen Geschicklich keit des Piloten eines französischen Militärflugzeuges war es zu verdanken, daß nicht die siebenköpfige Besatzung eines vier motorigen Bombers ums Leben kam. Kurz nach dem Start vom Flugplatz in Bourges löste sich das Fahrgestell vom Flugzeug und fiel herab. Nach zweistündigem Suchen erst ge lang cs schließlich dem Piloten, seine schwere Maschine auf sumpfigem Gelände so zum Landen zu bringen, daß kein Mann ver Besatzung zu Schaden kam und das Flugzeug kaum be schädigt wurde. Vierte Südpolexpedition des Polarforschers Ellsworth. Vom Pier in Brooklyn ist das Polarschiff ^Wyatt Earp" zur vierten Südpolexpedition des bekannten Polarforschers Lincoln Ellsworth ausgelaufen. Ellsworth, der sich zur Zeit in Südafrika aufhält, wird mit dem Schiff am 1. Oktober Kapstadt verlassen und nach Klein-Amerika auslausen. Der Forscher bösst, einen großen Teil der noch unerforschten 750 000 Oopz-rigüt 1933 ^ukvärts-Verlag, Lorlio 8^ 68 7. Fortsetzung. Er bedrohte sie wütig, wenn sie nicht von dem Knecht abließe, er würde sie mit Schlägen vom Hof treiben. Sie könne dann hingehen, wo sie wolle. Aber die Eekengreen- kinder müsse sie hier lassen, die gehörten dem Großvater. Also auch Vater und Mutier wollten, daß sie den Rattenkönig zum Manne nahm. Die Angst, schon gestillt, schlug kochend heiß wieder auf. Hier auch keine Zuflucht, wo, wo dann? Bei Paul Bönjes allein. Der war noch Knecht beim Alten, aber seine Mutter war da, die Kate faßte sie wohl alle, was brauchte man Platz, Ruhe brauchte sie, einen Hafen vor der Angst. Sie zeigt keine Größe, keine Frauenwürde, sie trotzt auch den Eltern nicht, sie läuft nur weg, wie ge peitscht, die kleine Maartje auf dem Arm, den EliaS hinterher. So geht's den Schluchtenweg hinauf, auf den Oberweg, wo an der Landstraße festgebacken die Katen stehen mit dem fliegenden Sand in ihren kümmerlichen Ackerstücken. Die alte Frau steht krumm über ihrem Waschzuber, da stolpert die traurige Jagd in ihren Hofzaun. Es ist ein überwarmer Nachsommertag. Ein heftiger Wind stößt, als käme er aus dem Backofen. Der nasse Nock schlägt der Alten um ihre nacktdürren Beine, schlohweiße Haarsträhne flattern ihr um den Kopf. Erst denkt sie, es kommt hoher Besuch, ihres Jungen Herrschaft, dann hört sie bittende, jammernde Worte, und das Blut stockt ihr im Leib. Gott und JesuS, daS ist eine weggejagte Frau, und Ihrem Paul hängt sich das an... Jst's denn wahr, wahr, was sie da herumgetraschelt haben? Sie hat nicht hinhören wollen, ist dem Paul seine Sache, hat sie gedacht. Ist ein ordentlicher Jung, wird schon nichts Schlechtes anstellen, was nicht sein soll. Er zählen können einem die Leute viel. Und soll's schon ge wesen sein, was kümmert'S sie. Nun steht's da!, nun steht's Gott und JesuS da!, aus ihrem kleinen Hof. Und ihr soll's angehängt werden. O Gott, erbarme dich! Der Backofenwind stößt auch über den Seehof. Hier fliegt kein Sand, aber der See hat weiße Kämme und schlägt weit über die Gänseweide. Es ist ein Tumult in der Luft und auf der Erde, Türen klappen, Ziegel stürzen vom Dach, der Wind schreit um die Ecken und reißt dem mäusegrauen Alten, der mitten im Hof steht, seinem Schwiegermann, dem Bauer Baumfried gegenüber, das wüste Gekrächz vom Munde, zerfetzt es, wie im hämischen Spiel, in der Luft. Wie mit im Schreck stehengebliebenen Mienen starren die beiden Dienstleute aus das jähe, irr sinnige Toben, und dem Josen, der es durch seine Mit teilung entfesselte, steht der klare Schweiß tm Gesicht. Da dreht sich der Alte um zu dem Paul, auf den das Ganze geht, eine Blutwelle zum Platzen drängt sich unter die alte zähe Lederhaut, er bückt sich, nimmt einen faustgroßen Stein, schmeißt ihn unbesehen dem Knecht an den Kopf, aber trifft nicht, die Wut macht ihn blind und zittrig — er bückt sich nochmal, sucht den zweiten Stein, da ist der Paul neben ihm, hält ihm mit baumstarken, jungen Fäusten die Arme von hinten fest. „Regens sik nich up, Bur", sagt er, ganz ruhig nicht, aber dem Wind tst's gleich, wie die Worte beschaffen sind, die er herumfetzt, „ich geh' diese Stund aus'n Dienst." „Das will man Wohl glauben!" brüllt der Baumfried, um kein Haar milder gesinnt als sein Schwiegermann. „Du Talk! Du frechex Oap, loop man, loop, rut ut'n Dörp mit di! Und wenn du hier noch eine mttnehmen willst, da lassen wir alle Köter von der Leine, das sag man mein' Dochter, lebig kommt ihr zwei nicht über die Markung raus!" _ . Paul Bönjes ueß den Bauer los. Es stand böse um Akhu hier. Eben sauste ein Ziegel vom Dach. Das Staketentor, aus den Angeln gerissen, schlug hin und her, schief in den Latten. Ueber den Knecht sprang bleiches Grausen. Er tat noch einen Blick, mit dem fing er Schreck liches auf. Das verzerrte Gesicht des Mten, blutunter laufene Augen, Baumfried unverändert in steifer Bauern würde, und daneben seine alte Bundesgenossin Käthe, die mit erhobener Faust ihm nachdrohte. Ihm stand kein. Mut mehr zur Verfügung. Er dachte wild, zerrissen, wie die Worte flogen: Ich hol sie und geh mit ihr in den See. Dann stürzte er fort, durch das schief hängende Staketentor, gab ihm noch einen harten Fuß tritt, daß es krachend vollends brach und nun unter den Windstößen lag, nur schwach noch zitternd. Wie eine angestoßene Kugel die schiefe Ebene hln- unterkollert, kam Ding um Ding. In Baumfried, der steif und nüchtern neben dem Quadratmeilen der Antarktischen Südpolzone topograpytsch ausnebmrn zu können. An Bord de« Schissi« befinden sich zwei Flugzeuge. Die Besatzung besteht au« 18 Köpfen, dar- unter sind ein Arzt, ein Funker und zwei Piloten vorhanden. Ein richtiger Nrwaldmensch wurde in den dichten Wal dungen bei Sanskimost in Jugoslawien entdeckt. Dieser „Tarzan" fristete l-in Leben von Kräutern sowie von Tieren, die er mit große- Geschicklichkeit mit seinen Händen fing. Er hat das Sprechverm''a«n vollständig verloren und kann nur unartikulierte Lau»: von sich geben. Die B-deniung des Gel- des kannte er nich' er schreckt» im Gegente'.' su.chlsam zurück, als man einige b Nun v hinhiclt, «w sei,, vertrauen zu gewinnen. Betrunkene Kühe taumeln über die Weide. Die Kühe In dem norwegischen Ort Sundsmarka bewiesen, daß auch eine Kuh einen Rausch haben kann. Der ihre war, wie man sagt, nicht von schlechten Eltern. Taumelnd liefen sie über oie Wiese, und das sonst so würdige, tiefe „Muh" klang bei ihnen wie ein lallendes Glucksen. Einige sielen schließlich zu Boden und konnten nur mit großer Anstrengung ausge- -richtet und in die Ställe geführt werden, um dort ihren Rausch auszuschlasen. Die Ursache der Betrunkenheit wurde sehr bald entdeckt. Am Tage vorher war in einem Bauernhof eine Schwarzbrennerei ausgehoben worden, und die Polizisten hatten die beschlagnahmte Brennmaische aus den Destillier- gefäßen einfach auf die Weide geschlittet. Die Kühe halten ^chsOlso den Mordsrausch nicht angetrunken, sondern ange- S«IemaNi«a!er Wnltomvl la vresdka Oberleutnant Lemp, führt nach dem Geländeritt In Dresden begann am Mittwoch der Internationale Moderne Fünfkampf, an dem aus Einladung des Oberkomman dos des Heeres Vie besten schwedischen und sinnländischen Offi ziere teilnehmen. Den Gäste-, die bereits seit Sonntag in Dres den weilen, wurde eine herzliche Aufnahme zuteil, und sre wurden auch — in Vertretung des erkrankten Reichsstatthallers Martin Mutschmann — durch Staatsminister Dr. Fritsch emp- fangen und begrüßt. Achtzehn Teilnehmer stellten sich am Mittwoch zum Kampf, der am ersten Tage mit dem Geländ-ritt seinen Anfang nahm. Tie finnlandischen und besonders die schwedischen Offiziere schlugen sich ganz hervorragend und machten den Deutschen nier und Fünskampssleger bei den letzten Deutschen Wehrmachts- des Eelänoerittes ungewiß und erst die am Schluß des Feldes gestarteten Oberlt. Wieoemann und Ober». Lemp ver mochten die besten Schweden zu schlagen Der Olympiateilneh. mer und Fünfkampsieger bei den letzten Deutschen Wehrmachts meisterschaften in Düsseldorf, Oberlt. Lemp, holte sich schließlich mit der Zeit von 9:07 den ersten Platz. < , , Am Start und Ziel sowie auf der Strecke beobachteten zahlreiche sachverständige Zuschauer den fesselnden Kamps. An der Spitze der Vertreter der deutschen. Wehrmacht waren Gene raloberst von Bock, der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe 3, ferner der Kommandant von Dresden, Generalmajor von Keiser, sowie der Chef des Eeneralstabes des IV. AK„ Generalmajor Olbricht, erschienen. Der Moderne Fünfkampf wird am Donnerstag mit dem Degenfechten, am Freitag mit dem Pistolenschießen und 300- Meter-Schwimmen fortgesetzt und am Sonnabend mit dem Eeländelauf beendet, Harbig schlug Beetham erneut. Bei einem Dresdener Abendsportsest schlug unser Rekordmann Harbig über 800 Meter erneut den Amerikaner Beetham. Für beide Läufer wurde die gleiche Zeit von 1:52,4 gemessen. Nur wenige Goldmedaillen bei der Ostpreußenfahrt. Bei der schwierigen motorsportlichen Prüfung im Osten des Reiches, der Ostpreußenfahrt, erreichten von 225 gestarteten Fahrern nur 131 das Ziel. Von ihnen erhielten 31 Einzelfahrer und 8 Mannschaften die Goldmedaille. Unter den Goldmedaille» träger» befindet sich auch eine Frau und ein 16jähriaer Hitler- junge, der mit seiner 250er NSU. die Höchstzahl von 300 Punkten erzielte. Tobenden stand, wuchs leise ein Grauen. Das war nicht mehr feste Zwiesprache über böse Sachen, Mann zu Mann, das war ein unbedachter Steinwurf gewesen gegen ein bröckliges Gemäuer, und er hatte besser getroffen als der Stein vorhin. Was da lallt und torkelt, ist ein Menschen graus, kein Mensch mehr. Der Eekengreen hat an seinem Namen gehangen wie an seinem Gott. Er hat Schläge überdauert und immer neue Wege gesucht. Jetzt brach auch dieses Stück Mauer ab, an das er sich gekrallt hatte, und er lag im Geröll. Der Baumfried hatte erst vor Minuten gesagt: ich bringe dir die Frau zurück. Wie er ihn zwischen den jungen Knechtsarmen gesehen hatte, und ihn hörte dem Flüchtigen lallend, zusammenhanglos nachschreien, fühlte er einen Vaterschlag an seinem Herzen. Langsam, fürchter lich drehte sich das Bild.... Es geht nicht mehr... Tochter und Enkel, ich liefere sie dem Unmann nicht mehr aus. Langsam und fürchterlich drehte sich das Bild. Ein Punkt leuchtete auf, stand still, das grauenhaft drehende Bild stand auch still um diesen Punkt. Er hieß: Ate Ahlers. Unser Schulz. Er soll wissen, er soll sagen: so und so. Und es wird danach getan. Der Alte hatte aufgehört zu lallen. Er torkelte. Der Mund blieb halb offen, die Augen standen glasig. Baum fried und Käthe waren bei ihm, hielten den Fallenden. Ueber das alte Ledergesicht der Käthe flossen strömende Bäche. — „Het het em dodmakt!" keuchte sie. „De Düwel, de Schubjak. Hei bliwwt uns dot!" „To Bed mit em", stieß Baumfried hervor. „Het iS nich dot. Ich schicke den Wagen nach Moorried zum Lektor. Bltew stad, Diern, du bist nu die Einzige hier." Durch das Dorf flog es wie ein tosender Schrei. Sie riefen sich's in die Fenster, sie liefen in Haufen zusammen. Aber wo? Wo ist man am nächsten dabei? Wo kriegt man es am besten zu hören? Unten im Seehof oder oben an der Landstraße bet Mutter Bönjes Kate? Junge Dirn« und Burschen laufen hin und her, nichts zu versäumen, alte Frauen keuchen kurzatmig mit. Aber hier wie dort Läden zu, Türen zu, wie inmitten der Nacht. Und der Backofenwtnd stößt noch immer. An die Kate trauen sie sich heran. Sie drängen sich an die Hauswand, lauschen gespitzt an den Fenster läden. „Heft hürt? Dor rohrt wat binnen. Dor zanken- stkl Dat iS Päulen sien Stimm, de flüstert, äwer het iS bös. Huchi" Da hatten sie ihr Erlebnis: ein geller Frauenschrei, dem ein lang ausholendes, heulende« Wetnen folgte. ^Fortsetzung folgt).