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»r. Zschopaner raacdtatt »nd ««zetger. * NnüHnilnw < Bulgari«« erweiterte seine Werbereihe für landwirt schaftliche Erzeugnisse nm drei neue Darstellungen, die dem Getreidebau, der Hühnerzucht und dem Weinanban gewid met sind. Jede Darstellung kam für zwei Werte der sechs Marken umfassenden Neihe in Anwendung. 30 Stotinki rot braun, 30 St. braun, SO St. dunkelblau, 50 St. schwarz, 4 Lewa bunkellila, 4 Lewa braun. Finnland gab ein« Erin nerungsmarke zum zwanzig sten Jahrestag der Befreiung des Landes von der roten Herrschaft heraus. In einem Zierrahmen zeigt das Marken bild einen Soldaten der da- naligen Bauernarmeen. Der Zuschlag wurde zugunsten der Invaliden erhoben. 2 -s- M. blau. Der Staat Delaware (USA) feierte das 300jährige Ju biläum seiner Besiedelung. Da sich unter den Kolonisten auch finnische Auswanderer befanden, erschien ihnen zn Ehren eine Delaware-Gedenkmarke. Das Markenbild zeigt Siedler beim Waldroben. 3^ M. dunkelbraun. Rumänien. Am National feiertag erschien zu Ehren der neuen Staatsverfassung eine Sonderausgabe, deren drei Werte bas Kopfbild des Kö nigs Carol II. in verschiedenen Auffassungen zeigen. 3 Lei weinrot, 6 Lei lilabraun, 10 Sei blau. Während des „Bukarester Festmonats" vom 9. Mai bis b. Juni wurde eine Wohltätig keitsmarke hcrausgcgeben, Sie im Querformat links bas Kopfbilb des Königs, rechts das Staatswappen zeigt. 6 -s- 1 Lei purpnrlila. Endlich ist noch eine ganze Wohltätigkettsreihs zu mel den, die am Tage der Thronbesteigung herausgegeben wurde und berühmte Persönlichkeiten aus der rumänischen Ge- schichte und Porträts aus dem Herrscherhaus zeigt. Der Erlös flieht den Jugendverbänben zu. 25-j-25 Bani schwarz (Dimitrie Cintemir), 5O-j-bO Bani braun lMaria Doamna), 1 Lei -s- I Lei dunkclviolctt fMircea del Mare), 2 Lei-s-2Lei grün sBraneoveanu Constantin, 3-s-2 Lei weinrot lStefan cel Marc), 4-s-2 Lei ziegelrot (Cuza Voda), 6-j-2 Lei rot braun Mihai Viteazu), 7.50 Lei blau (Königin Elisabeth), 10 Lei hellblau (Carol II.), 16 Lei schwarzgrün (Ferdinand I.), 20 Lei zinnober (Carol 1.). Portugal. Hier ist für dis Ausgabe im Lusiadenmuster ein Ergünzun-iswert zu melden. 1.75 Escudos dunkelblau. Jugoslawien brachte zur Internationalen Luftverkchrs- ausstellung in Belgrad eine Sonderausgabe von vier Wer ten mit Zuschlägen. Das Mar kenbild zeigt die Savcbrücke, über der während einer nächt lichen Luftschutzübung die Scheinwerfer spielen. 1 Dinar -s- 0,50 Din. dunkelgrün, 1,50 Din. -s- 1 Din. ziegelrot, 2 Din. -s- 1 Din. dunkellila, 3 Din. -s- 1,50 Din. dunkelblau. Nationalspanieu. Die Wert« zu 50 Cts. und 1 Pit. mit dem Bild des König Fer dinand des Katholischen er hielten einen roten Ausdruck „corrco aereo" für den Luftpostdienst. 50 Cts. blauschiefer/ rot, 1 Pst. blan/rot. Frankreich tut sein „Be stes" für die Briefmarken sammler. Der Gedanke liegt sehr nahe, baß es eines Tages des Guten zuviel werden könnte. Wieder sind drei neue Ausgaben zu melden: Zur Weltmeisterschaft im Fußball 1938 zeigt eins Marke ein Augenblicksbild aus dem Fuß ballkampf vor dem Tor. 1.75 Fr. blau. Zur Errichtung eines Denkmals „zum Ruhme des Gesundheitswesens" erschien die abgcbilöete Zuschlagmarke 55 c -s- 45 c. ziegelrot. Endlich gab es noch eine Gedenkmarke für den Vor kämpfer der Fliegerei Clement Lop^rigdt 1937 ^ukvärto-Verlag, Lerlin LXV 68 2.'Fortsetzung. Nein, sterben muß er und alle mit ihm, die ihn retten wollen. Sterben! „Achim, ich werde es tun, ich will es tun, auch gegen deinen Willen, Achim!« So wütet die rasende Frau gegen den Mann, dem sie zur Schuld anrechnet, was nur treue Pflichterfüllung und schicksalsmäßige Verkettung war, gegen ihr eigenes besseres Ich und schließlich auch gegen den Toten, den sie heute nach vielen Jahren rächen will. „Er muß sterben, Achim, und wenn du selbst als schützender Engel erscheinst, ihn zu retten! Er muß sterben — ehe er nicht tot ist, kann auch ich nicht dieses sinnlose Leben von mir werfen, das ich nur ertrug um meiner Rache willen. Das Mädchen soll mit ihm in den Tod gehen, um die Qual seiner letzter Augenblicke noch zu vermehren. Ach.m, ich will "s so, und so wird es ge schehen!" Sie steht unter dem Bild des toten Hauptmanns und gestikuliert zu ihm hinauf. Der lächelt hernieder, wie er die sieben Jahre nieder auf den Freund gelächelt hat, um dessen Unschuld er wissen muß, wenn es drüben in der jenseitigen Welt überhaupt noch ein Wissen um irdische Dinge gibt. Die Frau redet immer heftiger, steigert sich immer mehr in Wut gegen den ewig Lächelnden da oben, sie schüttelt die Faust gegen ihn, der sie nicht verstehen und erhören will. Der Wahnsinn peitscht sie, sie zittert am ganzen Körper, sie spricht immer überstürzter unter Tränen der Verzweiflung. Schließlich packt es sie wie mit teuflischer Gewalt, sie recht den großen steinernen Briefbeschwerer vom Schreib- A ° ^nauf gegen das Bild. Das Glas zersplittert klirrend — mit dumpfem Dröhnen saust der schwere Stein wieder hinunter auf die Schreibtisch platte. Dana nach Bruchteilen von Sekunden folgt ihm Las Bild. Li« Frau muß zur Seite springen, um von dem hölzernen Nahmen nicht getroffen zu werden. ES liegt mit der Rückittte nach oben auf den«. Boden zwischen Glassplittern, Staubflocken und niedergebröckeltem Kalk. Da wird eS der Frau erst klar, was sie getan hat. Sie sinkt zu Boden, wirft sich über das Bild, das sie doch nicht mehr umzuwenden wagt, und weint. Nun ist sie ganz allein. Dieser Steinwurf hat nicht eine einfache Zeichnung getroffen, die sich beliebig ersetzen läßt — nein, dieser Steiiiwurf galt dem Letzten, waS noch groß und gut in ihr war: Der Liebe zn ihrem toten Mann! Nun ist sie ganz allein mit ihrer Racke. Sick selber nur kann sie noch rächen, tyr trregegangenes, ver- pfuschtes Leben, das vielleicht eine andere Bahn gefunden hätte, wenn der erste Mann ihr geblieben wäre. Sie weint, aber es sind -keine Tränen der Reue und Umkehr. Sie wird den Weg doch zu Ende ge.hen, den sie begonnen hat. — Als Quitt Punkt acht zu Sascha Birk kommt, öffnet die Frau ihr selbst. Quitt erschrickt über ihr Aussehen, sie hat sich seit gestern furchtbar verändert. In ihrem Gesicht stehen die Spuren des Wahnsinns eingeprägt, der inzwischen, aus der Tiefe ihres haßerfüllten Herzens emporgestiegen, alle Dämme der Besinnung und Vernunft überwand. Wieder wird Quitt gebeten zu warten, denn Sascha Birk ist nicht allein. Das junge Mädchen hört eine Männerstimme — erst erschrickt sie und fürchtet, es könnte vielleicht Petruchio sein; aber sie erkennt bald, daß es ein ganz junger Mensch, fast noch ein Knabe ist, der da bittet und fleht. Dann zieht sich das Gespräch aus dem Nebenzimmer hinaus auf den Korridor. Sascha Birk scheint den Jungen wegzuschicken, noch kurz vor der Haustür läßt sein Bitten nicht nach. Quitt öffnet leise die Tür des kleinen Zimmers, in dem sie wartet, um einen Spalt. Nun kann sie jedes Wort verstehen. „Du mußt sie mir zurückgeben — ich war wahnsinnig, daß ich sie dir ließ. Ich verliere meine Stellung, wenn etwas damit passiert. Gib mir die Flasche zurück, Sascha, ich flehe dich an!« „Gehen Sie jetzt!« sagt die Stimme der Frau. „Was wollen Sie denn damit tun, Sascha? Sie werden sich unglücklich machen, und mich dazu! Was soll daraus werden? Gib mir die Flasche, Sascha — du sollst alles von mir bekommen, was du willst: Opium, Veronal, Pantopon, was du willst — aber gib mir die Flasche!« „Stellen Sie sich nicht so an! Kommen Sie morgen wieder und Sie sollen die Flasche haben. Aber jetzt gehen Sie, ich habe Besuch!« Man hört, daß sie ihn fast gewaltsam hinausdrängt und die Tür schließt. Wieder ein Opfer dieser Frau, denkt Quitt. W er nur von ihr wollen, der arme Kerl? — Und jetzt wird sie wohl endlich für mich Zeit haben. Aber Frau Sascha kehrt in ihr Zimmer zurück ui. läßt Quitt weiter warten. Als deren Armbanduhr auf viertel neun zeigt, geht draußen die Flurklingel. Quitt hat die Tür ihres Zimmers wieder zugezogen, so kann sie nicht hören, wer jetzt kommt. Dann holt nach wenigen Minuten Frau Sascha sie in ihr Zimmer hinüber. Am Tisch sitzt ein Mann, den Kopf in die Hand gestützt. Am Tisch sitzt Peter Birt. Auch er ist erstaunt, als er Quitt erblickt. „Dich hatte ich nicht erwartet, Elisabeth«, sagt er und reicht ihr die Hand. Quitt sucht mit einem verständnislosen Blick dir Fr-u, die dieses Zusammentreffen bewirkte. Was will Sascha mit diesem Wiedersehen? Aber die Sckausvtrlerin «nackt Sonnabend, den 6. August IN? Ader, die ci» Bild dcs Gefeierten und seines Drachenflug zeuges zeigt. 5 Fr. blau. Schweden. Zum 80. Geburtstag des Königs Gustav V. erschien ein« Gedenkreihe mit dem Bild« des Herrscher». S Oere grün, 15 Oere braun, 30 Oere blau. Tschechoslowakei. Zur Er innerung an die tschechischen Legionen, die im Weltkrieg auf der Sette der Entente kämpften, erschienen zwei Ge denkmarken mit Bildern von Legionären. 50 h griinschicfer, 50 h grünschiefer. Ungar«. Zwei nene Ge denkblöcke sind zu melden. Der erste kam zum eucharistischen Kongreß, er zeigt drei Reihen von Markenbildern, oben die Heiligen Stephan, Emericus und Ladislaus, in der Mitte der Kelch der Eucharistie mit Zweckinschristen links und Elisabeth, Maurus und Margaretha. Auf dem Rande de» Blockes eine Zwcckinschrift. 6 -s- 6 s„ 10 -j- 10 f., 16 -f- 16 f, 20 -f- 20 f., 40 -j- 40 f., 50 -s- 50 f. Einen zweiten Block gab cs dann zur Lanbesbrief- markcnauSstellung. Er hat nur eine Marke, die St^ Stephan-Marke zu 20 Filler, und zeigt links bas ungarische Staatswappen, rechts das Wappen der Stadt Budapest. 20 f. -s- 1 Pcngö karmin/grün. Brasilien brachte zur 100-Jahr-Feier dcs Staatsarchiv» eins Gedenkmarke mit dem Bilde dcs Archiv-Gebäudes. 400 NeiS rotbraun. Dominikanische Republik. Eine Gcdenkrcihe zur USA.- VerfassungSfeier ist nachzutragen. Sie zeigt die Erdkugel mit den amerikanischen Kontinenten, daneben eine lodernde Fackel. 1 C. dunkelgrün, 3 C. violett, 10 C. goldgelb. Honkong. Eine Nachportomarkenrcihe kam an de» Schalter, das Bild zeigt, sehr sinnvoll, in einfachem Muster eine Briefwaage. 2 d grau, 4 ü gelb, 6 d karmin, 10 b lila. Neue Hebriden. Für das gemeinsam verwaltete Gebiet gab es eine englische und eine französische Briefmarkenreihe. Das Einheitsmuster zeigt ein Bild des Strandes. Inschrift und Währung sind einmal englisch, einmal französisch. 5 c. grün, 10 c. gelb, 15 c. violett, 20 c. karmin, 25 c. rotbraun, 80 c. dunkelblau, 40 c. olivgrün, 50 c. dunkellila, 1 Fr. rot grün, 2 Fr. blau-grün, 5 Fr. rot-gelb, 10 Fr. violctt-blau. Suruam. Zur Erinnerung an die Sklavcnbefrciung vor 75 Jahren eine Wohltätigkeitsreihe, 2><i c. -s- 2 c. grün (Wappenbild), 3 c. -s- 2 c. violettschwarz (Mädchen auS Surnam), 5 e. -f- 3 c. braun (Mädchen), 7^ c. -j- 5 c. blau (Mädchen). Vereinigte Staate« vo« Nordamerika. Zur ersten Na tionalen Luftpostwoche kam eine Luftpostgedenkmarke qn den Schalter. An dem Entwurf, der einen di« Flügel schwingen den Adler -arstellt, soll auch der Präsident Roosevelt mit gearbeitet haben. 6 c. dunkelblau/rot. sich noch hinter tyr zu schaffen und tritt erst zu ihnen, als in Quitt schon alles Fragen über der Keeude des Wieder sehens zum Schweigen gekommen Ht. Sie sieht eS Peter Birk an, er hüt Hhnen Tiefpunkt von neulich überwunden. Seine Züge sind wieder bejahender und zuversichtlicher geworden und damit jünger, seine Augen liegen nicht mehr so tief, als ob sie sich vor aller Welt verstecken wollten. Er hat sich selber wiedergefunden, allem Unglück zum Trotz, das ihm die letzten Wochen noch gebracht haben. „Ich wußte, daß wir unS Wiedersehen, Elisabeth!« sagt er. „Das konnte noch nicht der Abschied zwischen unS sein.« Durch Quitts Seele wandern viele Gedanken bet diesen Worten. Weniger kleingläubig ist Peter Birk, als sie meint, in seinen Worten klinat es wie ein Verstehen und l Verzeihen für das, was Hinte: ihnen liegt. Sie reicht ihm noch einmal die Hand Hk Uber, und er umfaßt sie mit freundschaftlichem Druck. „Bitte, Fräulein Petersen, nehmen Sie Platz", sagt die blasse Frau, die nun bald aufhören wird, Peter Virks Ramen zu tragen. Sie ist ganz in Schwarz gekleidet wie eine Witwe, in ihrem Gesicht, das Quitt gestern so erregt und unruhig sah, rührt sich heute kein Muskel. Es ist erstarrt wie eine Maske aus hartem, unerbittlichem Erz. In den Augen steht die fanatische Verbissenheit eines Menschen zu lesen, der zu allem entschlossen ist. Sie bleibt hochaufgerichtet an der Schmalseite des Tisches stehen, rechts und links von ihr sitzen die beiden Menschen sich gegenüber, die sich lieben und die heute zum ersten Male aufzuatmen wagen, als ahnten sie ihrer Liebe nahe Er füllung. Alles wird gut werden!, denkt Quitt voll innerlichen Jubels. Alles wird gut werden!, denkt Peter Birk. Fühlen sie denn nicht, daß ihnen Gefahr droht? Da steht der große Kachelofen im Zimmer, und dieser Ofen ist geheizt. Milten in der glatten weißen Fläche der Kacheln öffnet sich eine Wärmröhre, nur durch ein guß eisernes Gitter nach vorn begrenzt. Und in ihrem hinter sten Winkel steht, von der Hitze umspült, eine kleine, rund« bauchige Flasche. Die klare, ein wenig gelb gefärbte Flüssigkeit in diesem Kölbchen siedet, unablässig steigen kleine Dampfbläsche» in ihr auf und zerplatzen an.der Oberfläche. Die Flasch« ist oben zugeschmolzen, und der Dampf findet keinen Aus weg ins Freie. Immer größer muß der Druck zwischen den dünnen Glaswänden werden; lange kann eS nicht mehr dauern und er wird das Kölbchen zersprengen. Immer mehr der klaren Flüssigkeit verwandelt sich i» Dampf, immer höher wächst der Druck im Innern. „Es freut mich, daß Sie meiner Vorladung gefolgt sind, mein hochgeachteter Herr Doktor Birk«, beginnt Sasch» mit leiser, fast tonloser Stimme. „Ja, lächeln Sie ruhig bet dieser förmlichen Anrede. Warum soll man sich zu» Abschied nicht noch einmal recht höflich und achtungsvoll behandeln, bevor man lick kür alle Zeiten «rennt?« iSartsr-«n« folgte