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Zjchopancr Tageblatt and Unfeiner Sv»»»-««-, den 6. August 19Skk 25 Iungmädel aus dem Ilntergau Fle^ auf Großfahrt Die Mädel schreiben: Heute wollen wir allen Elter» von unserer Fahrt nähe res berichten. Ain 20. Juli friih 4 Uhr führte uns der Ost- preußensvnderzug nach Swnicmünde. Wir gingen sogleich an Bord des Schnelldampfers „Odin". Bald wehte uns ein frischer Wind an nnd nm »ns war nur Himmel und Wasser. Am 21. 7. früh gegen 8 Uhr fuhren wir in Pillan ein. Weiter ging die Fahrt mit der Eisenbahn bis Könias- berä- Wir richteten uns «in wenig ein »nd sahen uns die Stadt an. Am Abend hatten wir eine schone Feierstunde im Cchloßhof. Schon am nächsten Tag ging es weiter nach Labia». Schone Stunden am Kurischen Haff. Wir 25 Mädel liegen lm weichen Sand. Am Horizont ziehen Schiffe nnd Segler vorbei. Die Sonne meint es sehr gut mit uns, denn ivir wollen schön braungebrannt wiederkomme». Ei» paar Tage später sind wir am Memclstrom. Wir können cs nicht fassen, daß dieser herrliche Strom nicht zu uns gehören soll, den» da drüben sind doch deutsche Men schen, Menschen wie wir. Wir sehen nns Tilsit an mit seinen Straßen, Parks, Molkereien nsw. Bald stehen mir auf dem große» Speicher und können die Memel ab- und aufwärtsschauen. Und weit geht der Blick in das abgctrennte Gebiet,' er geht über große Glasflächen, kleine Häuschen, und bleibt an der fernen dunklen Waldkctte haften. Mcmclland — Tvrgenlanb. Einmal sind wir an einem Abend mit Jungmädeln ans dem Ostlandfreizeitlager zusammen. Wir erzählen ihnen von unserem schönen Erzgebirge und singen ihnen unsere Hcimatlicder. 's iS Feicrohmd... Das Lied ist verklungen und nun hören wir vom Haff und seinen Fischerdörfern, von der Niederung, von Elchen und von: Grenzkampf an der Memel. Leise klingen die masurischen und die Fischcrlieder auf. Wir verabschieden uns mit dem Bewußtsein, unsere Heimat einander näher gebracht zu haben. Unsere Fahrt führt weiter memelaufwärts nach Untcr- rißcln-Trappönen. In Trappönen verlaffen wir den uns Annabcrg. B e r g k n a p p sLa f 1 beim Pöhl- l bergfest. Non Sonntag bis Dienstag wird in Annaberg wieder ein Pöhlbcrgsest abgchaltcn. An dem großen Berg- I manns- nnd Trachtenzug am Sonntagnachmittag wird erstmals die wieder ins Leben gerufene Annabergcr Berg- knappschaft in den historischen Unformen mit den übrigen Bcrgknapp- und Brüderschaften des Obererzgebirges teil- nchmcn. Annabcrg. Scheune durch Blitzschlag ein geäschert. In eine zwischen Buchholz und Kleinrük- kerswalde gelegene Scheune schlug der Blitz und zündete. Das stattliche Gebäude brannte mit der gesamten Heu ernte sowie landwirtschaftlichen Maschinen restlos nieder. Scheibenberg. In der Kurve verunglückt. Auf dem Weg zur Arbeitsstätte verlor ein Werkmeister in einer Kurve der Neichsstraße nach Elterlein die Gewalt über sein Kraftrad und prallte gegen einen Straßenbaum. Der Fahrer erlitt einen mehrfachen Beinbruch, Armbrüche und schwere innere Vcletzungcn. Er liegt tn bedenklichem Zustand im Bezirkskrankcnhaus Annaberg. Raschau. In den Ferien verunglückt. Auf einer Nheinreise badete der Packer Paul Haustein aus Ra schau bei Honesf im Rhein. Hierbei wurde er von den Wellen eines vorüberfahrenden Dampfers ersaßt und in die Tiefe gerissen. Der Tote wurde in seine Heimat über- gesührt. Dresden. 3000 NM veruntreut. Vor einigen Tagen wurden bei der Revision der Kasse einer Kirchenge meinde größere Unregelmäßigkeiten festgestellt, die ein Kassenvcrwaltcr aus Dresden-Bühlau begangen hatte. Er entwendete nach den kriminalpolizeilichen Feststellungen seit Anfang 1936 laufend Geldbeträge in Höhe von 10 bis I 20 NM und verbrauchte sie zu seiner Lebenshaltung, j licbgcworüenen Strom und wandern »ach Lasdehne». Eine Nacht in der netten sauberen Jugendherberge, und am an deren Morgen fahren 23 Mädel nach Pillkallen, eine wunder schöne Kleinstadt, die uns recht zu einem Ferienaufenthalt lockt. Am 80. Juli fahren wir von Angerburg durch die masurischen Seen. Auch hier ist cs sehr schön. Von den Ufern grüßen uns Laub- und Nadelwälder, saftige grüne Weiden, auf denen sich das Vieh tummelt. Und dann immer weiter durch die unendliche Fläche der Seen, durch Kanäle nnd unter Zug- und Drehbrücken weg. !> Stunden auf dem Wasser — ein unvergeßliches Er lebnis. Bald sind wir in Nudezann». Am nächsten Tag erlebe» wir das NeichSehre»mal. Wir stehen vor den gewaltige» Türmen und dann vor der Grnft, vorbei an der ewigen Wache. Wir sehen die Sarkophagen. Vor uns ersteht die Gestalt des großen Generalfeld marschalls. Wir fühlen die Verpflichtung, und mit dem Gelöbnis an ein ewiges Deutschland im Herze», verlassen wir das Tannenbcrgdcnkmal. Der nächste Tag schon findet uns in Marienburg. Wir stehen vor dem gewaltigen Bau der Burg. Durch ein altes Tor und eins Brücke gelangen wir in das Innere. Gradlinig und streng ist der Baustil. Er sagt uns, daß die Bewohner einst ebenso gerade und aufrecht sein mußten. Wir bewundern die schönen Säle und missen, daß nur so ein starkes und festes Deutschtum allen Gefahren stanöhaltcn konnte, begründet in Bereitschaft und Glauben. Am 1. August schlafen wir zum letzten Mal in Ost preußen, in Pillau, denn unser Schiff fährt schon am 2. 8. früh nach Swinemünde. Die See ist ganz glatt und es herrscht ein fröhliches Leben an Bord. Wir freuen uns auf unsere Lieben daheim, trotzdem be dauern alle, baß die Fahrt so schnell z» Ende ging. Jedes Mädel stand hier in einer festen Erlcbnisgemein- schaft. Und wenn sie dann zu Haus erzählen, werden viele andere Mädel Lust bekommen, nächstes Jahr mit uns auf Großfahrt zu gehen. obwohl er auskömmlich verdiente. Als er im ganzen einen Betrag von etwa 3000 NM veruntreut hatte, kam man hinter seine Verfehlungen, die jetzt zu seiner Fest nahme führten. Hainichen. Brandstiftung. In der Nacht zum Donnerstag siel in Schlegel die mit Heu- und Strohvor räten gefüllte Scheune des Bauern Krause einem ver heerenden Schadenfeuer zum Opfer. Das benachbarte Wirtschaftsgebäude, das ebenfalls von den Flammen er griffen wurde, konnte ebenso wie das Wohnhaus erhalten werden. Auch vier Fuder Getreide und landwirtschaftliche Maschinen sind verbrannt. Es liegt vorsätzliche Brand stiftung vor. Als Täter wurde ein 23 Jahre alter geistig etwas beschränkter Bursche festgenommen, der bet dem Bauern beschäftigt war. Fahrerabend in Hohenstein-Ernstthal Gruppenführer Lein spricht zu den Sportkamcrade» Die Teilnehmer am Kraftradrennen um den Großen Preis von Europa aus dem Sachsenring vereinte der traditionelle Fahrerabend am Freitag mit zahlreichen Vertretern der PartM, der Wehrmacht und der Behörden. Im Mittelpunkt des Abends stand eine Ausspache von NSKK.-Gruppenführer Lein. Er führte u. a. aus: Cie haben sich selbst davon überzeugen können, daß die Rennstrecke völlig umgebaut worden ist. Die NSKK.« Motoraruppe Sachsen, die unter meiner Führung die Organisation des Großen Preises von Europa für die Oberste Nationale Sportbehörde für die deutsche Kraft fahrt durchführt, hat bei den sächsischen Behörden so unsagbar großes Verständnis für den Kraftfahrsport ge funden, daß es gelungen ist, das gesamte Umbauprojekt Standesamtsnachrichten aus Zschopau Geboren wurden an 3. 8. 1938 ein Sohn <1. Kind)' dem Ingenieur Hugo Mylius August Ecklebcn, am 4. 8. 38 eins Tochter l7. Kind) dem Transportarbeiter Bruno Eival- Gärtner, eine Tochter (1. Kind) dein Fräser Emil Bruno Gerhard Endler. Das Aufgebot haben beantragt: am 30. 7. 38 Ser Zimmerer Max Erich Reichel, wohnhaft in Plaue-Berns dorf, und die Weberin Else Hilde Wieland, wohnhaft i« Zschopau,' am 3. 8. 38 der Klempner Fritz Willy Wunderlich und die Kontrolleurin Lisette Elsa Schönherr, beide wohn haft in Zschopau: der Elektriker Max Martin Langer und die Kämmerin Hertha Elvira Listner, beide wohnhaft in Zschopau. Die Ehe habengeschlossen am 30. 7. 38 der kauf männische Angestellte Klaus Otfried Müller, wohnhaft in Scharfenstei», und die Ausstoßerin Lisbeth Marianne Epper lein, wohnhaft in Zschopau,' der Stricker Willy Rudolf Göbel, wohnhaft in Wittgensdorf, und die Legerin Hildegard Ger trud Gräßler, wohnhaft in Zschopau,' der Metallarbeiter Franz Wilhelm Schmieder und die Streckern: Anna Sidonie Knebel, beide wohnhaft in Zschopau,' der Ingenieur Heinrich Wilhelm Händchen und die Stenotypistin Susanna Ruth Mann, beide wohnhaft in Zschopau; der Motorenschlosser Kurt Johannes Reichel und die Arbeiterin Hedwig Ma rianne Gatzsch, beide wohnhaft in Zschopau. Gestorben ist am 2. 8. 38 das Mädchen Olga Erna Weickert, wohnhaft in Zschopau. — Auftragung neuer Straßenobersläche, Umbau und Ueberhöhung von Kurven und Beseitigung aller Unsicher heitsfaktoren — in einer Ze t durchzuführen, daß Ihnen die neue Strecke bereits präsentiert werden konnte. Der Sachsenring ist nun tatsächlich die schnellste Stra ßen renn st recke Europas geworden. Die NSKK.-Motorgruppe Sachsen will, wie seit meh reren Jahren schon, den Großen Preis von Deutschland bezw. Europa nunmehr immer hier austragen. Beim Streckenumbau sind Ihre Wünsche bezw. die Wünsche Ihrer Rennleiter weitestgehend berücksichtigt worden. Ich hoffe daher, daß ich Sie nun jedes Jahr hier begrüßen kann und daß Sie allen Ihren Kameraden vom Sachsen ring erzählen und von den ausgezeichneten Straßen, die Sie hier vorgc.undcn haben. Wer siegen w' ist noch völlig ungewiß. Viele von Ihnen haben schon Trainingsrunden gefahren, die die früheren Ergebnisse um mehr als 20 v. H. unterboten haben. Ihre sportlichen Leistungen sind so unerhört, daß heute noch niemand weiß, welche Landesflagge am kom menden Sonntag am Siegesmast hochgehen wird. Die Ansprache des Gruppenführers wurde ins Eng lische, Finnische, Französische und Italienische übertragen. Im Verlauf des kameradschaftlichen Zusammenseins hieß Bürgermeister Dr. Baldauf die Teilnehmer des Nen nens willkommen. : Handel, WWaft md Verkehr Amtliche Berliner Notierungen vom 5. August , (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Am Aktienmarkt nach un einheitlichem Beginn kleine Abschwächungen. Am Renten markt ging Umschuldungsanleihe auf 94,40 zurück, auch Alt besitzanleihe und Reichsbahnvorzugsaktien niedriger. Wieder aufbauruschläge behauptet Am Geldmarkt gingen die Sätze für Blankotagesgeld auf 2,50 bis 2,75 v. H. zurück. Am internationalen Devisenmarkt blieb der Franc schwach. Berliner Devisenbörse. (Telegraphische Auszahlungen.) Argentinien 0,647 (0,654); Belgien 4S,15 (42,23); Dänemark 54,46 (54,56); Danzig 47,00 (47,10); England 12,195 (12,225); Frankreich 6,838 (6,852); Holland 136,11 (136,39); Italien 13,09 (13,11); Jugoslawien 5,694 (5,706); Lettland 48,75 (48,85); Litauen 41,94 (42,02); Norwegen 61,29 (61,41); Polen 47,00 (47,10); Schweden 62,88 (63,00); Schweiz 56,94 (57,06); Spa- nien —(—); Tschecho-Slowakei 8,591 (8,609); Vereinigte Staaten von Amerika 2,490 (2,494). Guellen zur bäuerlichen Hof- und Sippenforschung Gemeindechronik des Dorfes Witzschdorf an der Zschopau und seiner Erbhöfe Von Ing. Herbert Kramer, Kreisbcauftragtcr für bäuerliche Hof- und Sippenforschung im Kreise Flöha der LandeSbauernschaft Sachsen. Waldkirchen-Zschopenihal Sa, 80 f. (13. Fortsetzung). Mcrtc» Lorentzen wirtschaftete schlecht, cS ist bei ihn: mit zn berücksichtigen, daß sein Besitztum bis Zeit des Dreißigjährigen Krieges mit durchmachcn mußte und sein Gut besonders 1632 anläßlich des Einfalles der Wallen- steinsche» Truppen unter General Holk schwer zu leiden hatte. Bein: Tode Lorentzens waren deshalb sehr viel Schulden vorhanden. Die Erben konnten es deshalb nicht übcrnchmc». An: 4. März 1033 erfolgte deshalb der Ver kauf vor „verordneten Gerichten" um 300 Gulden an Christoph Lohr 1633-1654 und einige» Z»we»du»gc» a» Sie »»verheirateten Kindcr. Die drei Kühe, die noch vorhanden waren und 50 ßv bcaii- spruchto die Witwe als „Ihr Eingebrachtes". Christoph Lohr scn. stirbt anno 1654. Am 3. Juli anno 1654 verkaufen die Erben (eine Tochter ist die Ehefrau des ErbrichterS Christoph Kempfc) das Gut an den Soh» Chri stoph Lohr jini. (Bruder und Schwager) für 257 ß 9 gl 4 H. Christoph Lohr 1654-1680. Bei de». Gute bleiben 2 Ochsen, 1 Wage», Ackergeräte, Pflug, Eydeu (Eggen), „waß znm Haußhalt gehöret, das gctrcyde baß in: Felde stehet, von den 4 Kühen, die vorhanden, nimmt die Mutter die beste, 2 Kühe die jüngste Schwester und die vierte Kuh krieget Sabine Lipmaun." Sie können die Kühe wcgnchmcn oder an den Brndcr vermieten. Hicrzn kom- mc» noch einige Verpflichtungen gegenüber dem jüngsten Sohn und Bruder sowie der Auszug der Mutter. Christoph Lohr verkauft sein Gut am 11. 1. 1600 an David Müller, von dem es Christoph Roscher erwarb. Am 15. Dezember 1070 verkauft Christoph Roscher sein Gut an Johannes Neunhänser 1670—1674 für 290 ßo: 110 ßo zum Angeldte, nämlich 100 ßo sofort und 10 ßo Trinitatis 1071, darnach von 1672 an alle Jahre 9 ßo auf 4 Quartale mit je 2 ßo 5 gl. 3 L. Zum Neu- und Wandclkauf sind gesetzt: 2 gangbare ßo dem Ambte Augustusburg 2 gangbare ßo der Kirchei: sancta martinus in schape 1 Viertel Vier bcro Gemeinen (Gemeinde). Actum Witzschersöorff, den 15. 12. 1670. Caspar Reichel, Vicerichtern. Christoph Neunhäusern, Gerichtsschöppen. Hannß Neunhäuscr stirbt 1674 und hinterläßt seine Fran Eve und 4 unmündige Kinder Anna Maria, Hanß Georg, Rose und Michael. Da die Witwe Caspar Noschcrn heiraten will, so verkauft sie ihm am 27. 10, 1675 das Gut für 278 ßo. Caspar Roscher 1675—1685. 100 ßo zum Angeldte und 10 ßo jährlich Erbgclder und Weihnachten anno 1676 den Anfang zu machen. Caspar Roscher machte Schulde», wegc» derer das Gut noch bei Lebzeiten mit dessen Zustimmung zur öffentlichen Aus rufung gelangt. Das Gut kam deshalb zur Subhastration, aus welcher cs an: 30. 12. 1685 öcr Häusler Hans Weißbach aus Witzschdorf 1685—1725 um 100 ßo: 10 ßo zum Angclde und 4 ßo Tagzeitgcldern er steht. Als nächster Besitzer wird nns in der Geschichte des Bcygutcs genannt: Christian Wagner 1725, sein Schwieger sohn, welcher hierfür 320 ßo: 100 ßo zum Angeldc bezahlt. Er erwarb das Gut an: 11. Juni 1725 nnd verkaufte es am 28. Dezember 1725 weiter an David Weißbach 1725-1768 für 340 ßo. Zum Angelde wurden gegeben 120 ßo. David Weißbach verkaufte den gesamten Besitz an: 18. 4. 1768 an seinen Schwiegersohn Joha«« Christoph Felber 1768—1788 für 800 ßo. Felber stammt aus dem Stamme der Berg- bauer» zu Heymersöorf, heute Hennersdorf. Dieser Name ist in Hennersdorf seit 1442 nachweisbar mid kommt in sei nem Uranfang aus deu: Erblchurichtergeschlechto der „Felbern von -er Pockwaen" aus Waldkirche::. 550 ßo sind bei der Uebernahme als Angeldt zu entrichten, während die restlichen 250 ßo als Tagezeitgelder gezahlt werben. Er ver kaufte seine» Besitz am 29. Februar 1788 an Joha«« Michael Otto, Großgärtner z« E«ba für 800 Thaler. Mit diesem Kaufe möchte ich die Geschichte des Bei gute» vom Erbgertcht Witzschdorf vorläufig abschließend Auf die weiteren Besitzer werde ich an anderer Stelle später zurückgreifen. Im weiteren Verlauf« der Geschichte unseres Hcin»t- dörfchens kommen mir nunmehr zur Geschichte des Einviertelhnfengnts Nr. 3 des BranbkatasterS für Witzschdorf. Das Gut Nr. 3 des Brandkatasters für Witzschdorf ge hörte urkundlich nachweisbar um 1550 zum Besitze von Wolff Feudel 1550-1583, der es am 25. 3. 1583 an Christoph Gerngrotz vo« Dorfschellenbcrgk verkauft. Der über diesen Kauf aufgesetzte Vertrag lautet« also: „Nach Christi unseres lieben Heilands und Selig- machcrs Gebnrde im Tausenden fünf Hunderten undt brey undt Achtigsten Jahre am Tage Annunctiationis Mariae, welcher ist der 2S. Monats Tag Martii (März) sind in den Gerichten zuo Wiczschdorf vor Richter vndt geschworenen schöppcn erschienen, Als Reinlichen Wolff Feudeln Bcr- keuffern «ign«steils, Christoph Gcrngroß von Dorfschellen- berg eign Keuffer Anders Theiles, Undt haben allda ge handelt, bas Wolff Feudeln sein Gut, wie daßselbige mit Erd-, Wid- und Nagcglfeste ins einen vier Reinen u»d stcinen, fronen undt Zinßcn zuo Wiczschdorff unter dem Ambte Augustusbllrgk gelegen ist dem Christoff Gernegroßen Recht undt erblichen um örittehalb Hundert gnlden gang- heftigcr Münz« Hauptsumme verkauft, Undt soll der Keuffer an solcher summa Dreißigk gute schock aufs drcy Termin An- gclöte erlegen, Als fünfzehn gute ßo auf die iez Kommende Ostern Und folgende Pfingsten aber 5 Gutte ßo Undt her- nachcn uf Michaelis di« Anderen zehn gutte schock, darmit die 30 güte schock Angeldte erleget undt vorrichtet werden. Aber der Keuffer soll auff die nechst künftige Pfingsten an- fahen (anfangen), zwei alte Schock Erbegcldter zue geben, Undt fordcrhin Jöere Weihfastcn zween Alts schock erlegen, so lange biß die dritthalb hundert gülden Kalifsumme ganz undt vollstendiglichcn erleget werden. Es haben beide Parteyen aus wohlbedachten muthc verwilligct und zuge- saget, derselbigcs oll dem Ambte 0 gute schock erlegen und dem Jcnigen der baS seine vorhalt 3 gute schock geben, Und dero gewinne» daselbst ein Viertel Bier, zu Ren Undt wandel kauf ohnno alle wiederrede undt ausflucht geben. Bey solchem Kaufhandel sind zu« Zeugen barbei gewesen der ersam« Georg« Neuheußer, Richter undt geschworene schöppcn Michel Dietrichen, Blasius Lorentzen undt sonsten glaubwirdige mehr. Geschehen In Jar »ndt Tag« wt« oben." (Fortsetzung am Sonnabend),