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«MM ««sschalt-Rätsel. Den Wörtern: Wandschoner, Genesung, Schiffswerft und Fischotter sind Teile zu entnehmen, um das zusammen- zusetzen, ivas wir zu den Ferientagen wünschen. Und zwar sind dem ersten Worts vier, dem zweiten drei, dem dritten drei und dem vierten vier zusammenhängende Buchstaben zu entnehmen. G» Mil ns mlim MchtiW Am Flusse das HauS, Ringsum der wilde Garten, Der Ttsch unter Bäumen, ein buntes Tuch, Ein Felbblumenstrauß, Und Freunde erwarten, Ueber allem ein Ruch Bon Wald und Heide. Sein Tand, kein Edelgestein, Keino Frauenseide, Doch Birken, die weither golden winken, Und herzhaft eins trinken, Dazu das Wort, Das reine und klar«, Alle Schminke wett fort, DaS Wunderbare Des Herzens ergründen, Und Weg« finden , Schwer, doch hinan, Fern jedem billigen Trubel, Dazwischen auch dann Ein schallender Jubel, Wie Knaben es können, Wenn sie di« Ding« recht deutlich nennen, Ojel Oja! Wie wollte ich froh sein und lachen, Wären so freundlich nah Die schönsten und einfachsten Sachen —! Nacht dann! — und wandern, Sich selber fühlen im andern, Mond unterm Himmel und Sterne, Nun gar nichts sagen, Nicht mehr die Knabenlaterne, Doch Freundschaft tragen — Und hinter uns warten Der Felbblumenstrauß, Der Tisch unter Blumen, ein buntes Tuch, Ringsum der wilde Garten, Am silbernen Fluss« das still« Haus — — Ein Blatt aus meinem Märchenbuch. Max Friedrich. „Wie soll tch dtr'S erklären, GtkbtS ..." „Das brauchst du nicht. Ich versteh dich ja. Du streikst eben jetzt, wie ich einmal gestreikt habe. Du wolltest dich verkriechen, wie ich mich verkrochen habe. Aber bas Leben holt uns schon wieder hervor aus dem Winkel, cS läßt uns nichts durchgehend Almut fühlte eine Schwäche und legte den Kopf auf die Gildis lag die Fülle des " mal um: „Verzeihen Sie,' bitte, 'Monsieur, die Leute würden gerne wissen, warum Sie, da Sie doch'eine Badewanne haben, auch eine Dusche einrichten lassen wollen?" „Sagen Sie den Leuten", sagte Charlie kühl, „daß ich deS- halb eine Dusche einrichten lassen will, weil ich's so haben will." „Jawohl, Monsieur", sagte der Vorarbeiter. Er sah Char lie ein'wenig ängstlich an. Danach behandelten die Arbeiter Charlie mit großer Vorsicht — wie einen besonders gefährlichen Geisteskranken. Eine Woche später sah Charlie schon zwei dicke Röhren auS dem Boden des Ateliers außerhalb des Badezimmers heraus» ragen. „Was soll denn das?" erkundigte er sich. „Monsieur wünschen, bitte?" fragte der Vorarbeiter höflich. " »Ich wünsche zu wissen, was diese Röhren bedeuten sollen, die hier im Zimmer herausragen." „Das sind die Röhren für die Dusche", entgegnete der Vor arbeiter stolz. „Ja, aber sie können doch unmöglich so im Zimmer bleiben!" „Warum denn nicht?" fragte der Vorarbeiter verblüfft. „Nun, es sieht ja schauderhaft aus! Sie verunstalten das ganze Zimmer!" Die Arbeiter sahen einander erstaunt an. Einer von ihnen sagte zaghaft, ungläubig: „Monsieur gefallen die Röhren nicht?" „Die Röhren nicht gefallen!" tobte Charlie. „Natürlich ge fallen mir die Röhren. Ich bin sogar beaei tert." „Danke Ihnen vielmals, Monsieur", sagte der Vorarbeiter erleichtert. Er streichelte die Röhren liebevoll. „Aber", fuhr Charlie fort, „ich möchte sie in der Wand ver borgen haben. Verstehen Sie?" „In der Wand verborgen?" Die Arbeiter waren entsetzt. „Aber — aber, Monsieur, wenn sie in der Wand verborgen sind, dann wird niemand wissen, daß sie da sind. Niemand wird sie sehen!" „DaS ist ja gut", sagte Charlie, „niemand wird sie sehen, wenn sie in der Wand sind. Tas ist ja gut." Er lachte ein wenig gereizt und ging hinaus. Als die Arbeit fertig war, ver schönten zwei eiserne Röhren seine Wohnzimmerwand. Eines Sonmagnachmittags einige Zeit später ging die Haustürglocke. Charlie öffnete. Draußen stand der Vorarbeiter mit einem Mann und einer Frau, alle drei im Sonntagsstaat. Sie sahen erwartungsvoll drein. „Verzeihen Sie di« Storung", sagte der Installateur, „würden Monsieur mir erlaube«, meinen Freunden die Arbeit zu zeigen, die wir in Ahrem Atelier ge macht haben — di« Dusche qnd die Röhren?" s (venchN,«» UtStttro«-», «o« H « »I v. W « eil» > siehst ja, baß eS möglich' ist! Willst du mich nicht einlassen? Oder hast du Hausarrest?" .Einen Auaenoltckl" Almut zoa^en Kopf zurück und suchte verwirrt nach »em Schlüssel, bis ihr endlich einfiel, daß er noch im Schloß steckte. Mit hastigen Händen wollte sie auf- schließen. Aber das alte Schloß widerstand allen Be mühungen, der Schlüsse! knirschte und kreischte, griff aber nicht ein. Almut war regelrecht gefangen. „Mein Gott, GildiS, ich kann nicht aufmachenl DaS schreckliche Schloß gibt nicht nach!" „Also doch Hausarrest! Na, waS tun wlr denn da?" Ratlos standen die Schwestern, durch die schwere ge schnitzte Tür getrennt, die eine Jahreszahl um sechzehn- hundert trug. . „Siehst du, das kommt davon, weil du nicht bet mir wohnen wolltest!" „Gildis, du kennst ja meine Gründe ..." „Ja, aber eS ist doch zu ärgerlich. Ich hätte so viel Mit dir zu besprechen." . „Was Wichtiges?. WaS Unangenehmes?." , ' Almuts S.Immr zitterte. »>iese ängstliche Stimme hinter der versperrten Tür war eS, die GildtS plötzlich rührte. „Nein, nein, Kleines!" Eie sand ein Kosewort au» der Kindheit wieder, LpS sie früher, wenn auch seitens genug, der um viele Jahre jüngeren Schwester geschenkt hatte. Almut horchte hoch auf. Vielleicht steht ein Glück! vor der Tür. dachte sie. Und ich kann «S nicht einlassen. „Komm von außen ans Fenster, GildiSl" bat sie. „Wir müssen uns tatsächlich durchs Fenster unterhalten wie Hierzuland die Liebesleute ..." Durch das Fenster im Erdgeschoß, das zwischen den dicken Mauern schmal wie eine Schießscharte stak, reich ten sich die Schwestern die Hände. Almut blickte Gildis groß und staunend an; das war das Gesicht einer jungen, strahlenden Frau. Oder war es nur der Wider schein der Geranien, der es so rosig machte? „Du bist glücklich, Gildis?" Almut fragte es leise und scheu. Und als Gilbt- mit leuchtenden Augen nickte, atmete sie tief auf. „GildtS, wie bin ich froh! Bist du gekommen, mir LaS zu sagen?" „Nein, ich bin deinetwegen da. Wir sorgen uns um dich, Walter und ich. Solltest Lu nicht schon langst miede« in Berlin sein? Dein Urlaub ist doch zu Ende?" Almut wurde dunkelrot und wich dem Blick der Schwester aus. Da drohte ihr Gildis lachend mit dem ' „Ist Monsieur schon lange in Paris?" erkundigte sich der Meister. „Ungefähr drei Jahre." „Ah!" Monsieur Pettit sah erfreut aus. „Es ist wunder voll, Paris — nicht wahr? Es muß herrlich für einen Aus länder sein, in unser schönes Paris zu kommen, um hier zu leben." Pettits Art und Weise machten cS unmöglich, seine lange Rede über Paris, französisches Essen, Weine, Frauen und Kul tur zu unterbrechen. Erst kurz vor der Mittagessenszeit, bat er, das Badezimmer anschanen zu dürfen. Dort senkte sich eine dunkle Wolke aus seine Stirn. „Es ist sehr schwierig", sagte er. „Wieviel wird es kosten?" fragte Charlie. Wieder senkte sich die W^lke auf Monsieur Pettils Stirn. <rr zuckle mit den Achseln. „Tas hängt von vielen Umständen ab, Monsieur", meinte er, „von dem verwendeten Material, von der Stärke des Wasserdrucks, den Sie gerne haben möchten — oh, von sehr vielen Umständen! Und auch davon, wieviel Zeit es in Anspruch nimmt." „Wieviel Zeit wird es in Anspruch nehmen?" fragte Charlie. „Ah, das — kann man unmöglich im voraus sagen. Ein paar Tage." „Können Sie nicht mehr als einen Mann schicken?" „Natürlich", sagte Monsieur Pettit. „Wir schicken nie einen Mann allein. Es Ware für ihn ein zu schweres Arbeiten. Schließ lich muß ein Mann jemand haben, mit dem er sprechen kann, nicht wahr, Monsieur?" Ungefähr zehn Tage später erschienen drei Arbeiter zeitig am Morgen in Charlies Atelier. „Wir sind die Leute von M. Pettit", erklärte einer. „Sind Sie ocr Herr, der die Dusche be stellt hat?" „Jawohl", sagte Charlie. Tie Arbeiter lächelten und traten ein. Sie waren in besonders rosiger Laune. Sie sahen sich in dem Atelier um, plauderten und lachten fröhlich. Plötzlich, ohne jede vorherige Warnung, verfielen sie in eine ungeheuere Energie und begannen den unteren Teil der Badezimmerwand einzureißen. Charlie eilte hinüber, um einen wertvollen Wand teppich in Sicherheit zu bringen, und flüchtete, bann m ein Kaffeehaus. Er kam einige Minuten vor elf zurück. Ein große» Loch gähnt« in der Wand. ES sah au», als ginge die Sach« vor» wäri». Punkt elf legten die Männer ihr Handwerkszeug hin, zündeten sich Zigaretten an und schickten sich an, fortzugehen. „Wohin gehen Sie?" fragt« Charlie. „ES ist elf Uhr", erwiderie der Vorarbeiter. „Dir gehen Wein trinken." Vor dem Hinau-aebe« wandt« er sich noch ein- Etn Plan, oen GUbts in oen letzten Tagen flüchtig er-' wogen hatte, gewann mehr und mehr Gestellt: „Weißt du eigentlich, -aß du noch ein Guthaben bei wir hast, Almut?" Gildis fragte eS vorsichtig und tastend. Sie hatte Len Hinterkopf an die kühle Hauswano gelegt und sprach zu den nickenden Blumen hinauf. , „Nicht daß ich wüßte, GildiSl" * „Doch, Almut! Erinnerst Lu -ich noch an LaS klein», Landhaus bet Plön im holsteinischen Seengebiet? Ich habe eS kürzlich um zwanzigtausend Mark verkauft. ES war gemeinsames Eigentum unserer Eltern, Lie Hälfte Ler Summe steht dir zu." „GilbiS, Las stimmt aus keinen Fall — Lu weißt so gut wie ich, -aß deine Mutter -as HauS mit in Lie Ehe brachte —" „Aber Vater ließ e- auSbauen, er hat ein Waldstüch Lazugekauft. Mutter verlebte ihre schönsten Tage mit! ihm m dem kleinen Haus. Eie hatten kein gemeinsame-! reS Wut als -lese». ES M mqft mehr al» recht und Hillig, wenn wir teilen " . _ »Kortsrhung folgt). in den Knien, setzte sich Gildis'lag Lie Fülle -e'S glä^en^en Haares vielste einmal so bitter gehaßt hatte. Nun strich sie sanft dar über hin. Almut hob LaS Besicht aus Ler Armbeuge. „Gildis, du darfst mich nicht für pflichtvergessen hal ten oder für faul und leichtsinnig. Ich habe in Len letzten Jahren viel gearbeitet, immer ohne Urlaub, bi» auf den heurigen, den ich mir gewaltsam verschafft habe« Und daneben andauernd die Sorge, die Stellung zu Ver lierer». DaS reibt auf, das hält man auf Lie Dauer nicht auS. Nun habe ich einfach selber Schluß gemacht, alle-» weggeworfen, Stellung, Gehalt, Existenz — für ein paar Wochen Freiheit und Eigenleben." „Warum hast -u mir da» neulich nicht gesagt? UnL warum Has» du unter Liesen Umständen mein Angebot ansgeschlagen?" „Ich werde es auch deute nicht annehmenl"> Au bist ein Dickkopf, Almut!" „Das weiß ich, Gildis!" Eie schwiegen eine Weile. DaS Plätschern de» Brun nens füllte die Stille ans. Gildis hatte sich auf der Haiisbank niedergelassen, dicht über ihr nickten die Geranien am Fenstersims. Nachdenklich blickte sie aufs ihre Fußspitzen. Daß sie helfen mußte, stand fest. Aber cs mußte in einer Form geschehen, die Almuts Stolz schonte und es ihr ermöglichte, die Hilfe aiMnehmen. Die Dusche Satire von Julian Street. . Manche Leute wissen gar nicht, wie reich sie sind. Charlie Harris bewohnte das hübscheste Atelier in einem reizvollen Viertel von Paris. Und vor allem besaß er eine Badewanne. Er gehörte zu den wenigen in Paris, die das besitzen. Aber Charlie wollte auch eine Dusche. In der Nähe gab es eine Niederlassung der Firma M. Pettit und Sohn, Installation. Charlie machte Monsieur Pettit bei «inem Aperitif in einem Cafe in nächster Nähe ausfindig und erklärte ihm, was er haben wolle, während Monsieur Pettit ihm wohlwollend zuhörte. „Können Sie mir das machen?" schloß Charlie seinen Vortrag. „Aber gewiß", erwiderte Monsieur Pettit. „DaS ist doch mein Fach, Monsieur. Aber erlauben Sie mir die Frage: Warum wollen Sie sich eigentlich die ganze Schererei machen und eine eigene Tusche einbauen lassen?" „Warum?" sagte Charlie ein wenig betroffen. Nun — weil ich gerne eine hätte/ „Sie sagen, Sie hätten bereits eine Badewanne, Monsieur?" „Gewiß!" „Warum benutzen Sie dann nicht einfach die Badewanne, Monsieur?" „Ich benutze doch die Badewanne; aber ich möchte auch «ine Lusche haben", sagte Charlie, leise mit den Zähnen knirschend. Pettit schüttelte nachdenklich den Kopf. „Nnn gut, dann werde ich, sagen mir — nächsten Donnerstag um elf — in Ihre Wohnung kommen." „Könnten Sie nicht schon früher?" fragte Charlie. „Unmöglich, Monsieur. Sie werden begreifen, ich mnß meine Vorbereitungen treffen." Was für Vorbereitungen, wundert sich Charlie. Er sagte «ber nur: „Wie lange wird die Arbeit dauern?" „Ah", sagte Monsieur Pettit, „das kann man unmöglich Voraussagen. ES ist zu früh. Aber — hm — sind Sie auch sicher, daß Sie, obwohl Sie eine Badewanne besitzen, auch diese Dusche haben wollen?" „Ganz sicher!" sagte Charlie, wobei sein Blutdruck eine merkliche Steigerung erfuhr. „Also gul. Tann Donnerstag um elf." Der Donnerstag kam, und Charlie bewillkommnete Mon sieur Pettit i« seinem Atelier. „Nun wegen d«r Dusch« —", sing er an. ' Abc? sie wat Miehrlich gegen sich. Almut Gerdes, die tonst ihr Innenleben so geordnet hielt, gestand sich nicht »in. daß ihr Warten noch einen tieferen Einn batte, daß ta im Hintergrund die Hoffnung wohnte, die Sehnsucht, die mit jedem Tage wuchs. Zwar ertappte sie sich oft, -aß sie in atemloser Erwartung stillstanb und lauschte, wenn auf dem steinigen Straß! Nagelschuhe knirschten, »in Wiesenpfad, den sie mit Baron Goltzyammer zum Zehtenmal gegangen war, zog ste an, immer und immer wieder, ste kannte jede Baumgruppe und jeden Stein am Wege. Wenn der Abend kam, so brachte er die Schwer mut mit, die Verzagtheit und das bittere Gefühl eine» persäumten und verträumten Tages. Almut begriff sich selbst nicht mehr. Warum rief ste nicht an? Ein kurze- Telephongespräch hätte genügt. Warum sprach ste nicht einfach vor im „HauS zur schönen Stille"? Er mußte doch glauben, sie wäre längst ab- gereist... Aber da war eben daS Neue und Unbekannte, daß man ein zitterndes Herz hatte, daS ein Wiedersehen ebenso jltrchtete wie ersehnte. Und dabei war man stolz, so über spitzt stolz wie eine Edelklinge. Almut GerdeS drängte sich nicht in das Leben eines Mannes — daS mußte der Zufall tun. daS Schicksal — oder vielleicht Gott. CS war an einem Sonntagnachmittag, als die Lack« Min Almut den schweren, altertümlich geformten Hausschlüssel in die Hand drückte, ein großer Ver- sraucnsbeweiS, den ste lange überlegt hatte. Die Alte War im besten Staat, im schwarztuchenen Miedergewand nit l la Seideuschürze und ties im Nacken festgestecktem, ilcichfarbtgem Fürtuch. Eine mehrreihige Silberkette rua ste um den faltigen Hals und auf dem Kopf den lachen Hut mit den kleinen Goldquasten. Am Vor nittag war ein Jahrtag für Verwandte und Gevatter« chaft gewesen, nnn wollte ste noch zur nachmittägigen tesper ins Berchtesgadener Münster. Der Simon hatte nach dem Essen eine halbe Stunde onntäglich verzahnt und verschnarcht, war dann einige- aal um -aö Reitenlehen gestrichen, hatte an Türe und Fenster gepocht und war dann endlich mißgestimmt tal« värts verschwunden. Auch die Dirn war ausgegangen, eierlich angetan im grünen Kittel, Flaum auf dem ! )ut; erst zur Stallarbeit wollte sie wiederkommen. So war nun Almut ganz allein im Haus. Eie wog den Dchlüssel in der Hand, er war mit seinem zackigen Bart 'eine Waffe, ein Totschläger. Die Lacknerin hatte ihr er« ählt, daß ste damit einmal einer, zudringlichen Land- treicher abgewehrt hatte. Darauf wollte es Almut lieber richt ankommen lassen. Sie versperrte die Tür hinter tch, kein leichtes Stück Arbeit, bis -as alte Schloß end« im gehorchte. Dann war die Stille des mehrhundertjährigen Hofes Am sie. So stark wie noch nie nahm Almut den Moder- dnft wahr, den sie den „Duft der Jahrhunderte" getauft batte. Aber während im Reitenleyen ihre empfindsame Natur sich gegen daS lastende Od des Hofes aufgelehnt batte, fühlte sie sich im Lacknerlehen auf eine seltsame Weise geborgen und vor dem Angriff des Lebens ge schützt. Sie ging in die Stube, in Ler ste sich auch schon Heimatrecht erworben hatte. Eine schöne, saubere, ge mütliche Stube! Weißgescheuerter Bo-cn, welßge« cheuerter Tischt Bänke, die Wände entlanalaufend, ein üfen, -er im Winter ein guter, wärmespendender Aus- ragsvater sein mochte, ein Manerschränkchen, darin die tacknerin merkwürdige Mixturen für Mensch und Sieh aufbewahrte, und zerlesen« Salenderbüchel von lnno dazumal. Ltn geschnitzter Herrgott im Winkel, nit Palmbuschen besteckt! Bor den Fenstern der flam» nende Schein roter Geranien. Almut setzt« fich an den Tisch und streckte -te Beine von sich, wie ste eS bet Simon gesehen hatte, die Hände ßn Len Laschen ihres EportrockeS vergrabend. Mit Pillen Auaen blickte ste um sich. WaS für ein Wellen schlag -eS Lebens hatte ste hierher getragen? Und wann ivürde die Woge kommen, die ste wieder fortspülte? Ein Pochen an -er Haustür schreckte sie auf. Sie war »tivaS beklommen, öffnete zur Vorsicht erst ein ver- Mollenes Fenster, -aS ste gewaltsam vom Rahmen reißen mutzte und schob den Kopf durch die Geranien« iblüten. Ein Laut der Ueberraschung . „Gildis? Du? Aber das ist doch nicht möglich?" Ein Lachen war die Antwort, wie sie es so warm und lebhaft be, Gildis nocü nie aebürt hatte. Druck und Verlag: «ochenblatt für 3»»o»«« ««» Umgegend: Richard «»«gtlSnder in Stthopa«. SchrlftleUung: Margarete Voigtländer in Zkchopa«.