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Womer« Tageblatt und Anzeiger jowtevonallmPol Ae 4S mm 7 Pfg^ die VS jtll» tm Texttstt L Ziffer» und zuzügl. Port» »nzetaeup rett« breite Millimeterzeile mm breite Millimeter SV Pfk Nachlaßstaffel NachweiSgebühr M Pf Leitung für die Orte: «rumhermerttoch Waldkirchen, Bvrnichen, Hohnb-rf, Wilischthal, Weißbach, DittnSdorß vornan, DittmarmSdorf, wttzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors N». »7 8»« 8. I«l! 1988 198. Ia§ueAa«s Schuschniggs Vrügetregiment Ser>G«sverhandIung »e« Grausamkeiten »er SnstcmsGergen ans Einige Gerichtsverhandlungen in Klagenfurt deckten die unmenschliche Grausamkeit der Schuschnigg-Schergen «ms und zeigen, mit welchen brutalen, ja geradezu sadisti schen Methoden die Schergen des überwundenen Schusch nigg-Systems gegen aufrechte Männer in Oesterreich vor gingen, um ihnen „Geständnisse" über ihre Beteiligung an der nationalsozialistischen Bewegung zu erpressen. Wer von irgendwelchen obskuren Elementen verdächtigt wurde den Glauben an ein größeres Deutschland nicht abgelegt zu haben, der wurde im verdreckten und verlausten Polizeigcwahrsam eingekerlert, und grausamste Mittel Wurden angewandt, ihn gefügig zu machen. Wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt waren der 42 Jahre »lte frühere Polizeimajor Joses Wunsch und der 46 Jahre alte Polizeirayoninspeklor Josef Rösch vom ehemaligen Klagenfurter Bundespolizeikommissariat angeklagt. Das Lan desgericht Klagenfurt verurteilte den Wunsch zu drei Jahren und den Rösch zu zweieinhalb Jahren schweren Kerkers. Wunsch war 1934 Kommandant der Bundesstcherheitswache. Bald nach dem Verbot der NSDAP, befahl er de» ihm unterftellxn Wachtbeamten, die in Polizeihaft befindlichen Nationalsozialisten mit dem Gummiknüppel zu verprügeln und jeden Neueingelieferten „Spießruten laufen"»« lasten. Bei der Mißhandlung der Gefangenen hat sich Wunsch auch Persönlich beteiligt, indem er ihnen Ohrfeigen, AausrfchlSge und Fußtritte versetzte. So wurde der Gärtner Ferdinand Scheriau aus Klagen» kurt mit dem Gummiknüppel verprüaelt, obwohl Scheriau ein Schwerinvalide mit Hand- und Fnßlähmung ist. Der Maurer Engelbert Kuster aus Annabichl wurde verdächtigt, einen Sprenaanschlag auf den Bahnkörper verübt zu haben, nur weil er in der Nähe der Sprengstelle gesehen worden war. Auch Kuster wurde längere Zeit mit dem Gummiknüppel verprügelt. Zn der Dunkelzelle bewußtlos geprügelt DaS willige Werkzeug des Polizetmaiors Wunsch für di« Prügeloraien im Klagenfurter PolizeigesängniS der System- zeit war der Ravoninspektor Rösch, dem das Geschäft eines „Arrestmeisters" anvertraut war. Rösch gab in der Gerichtsverhandlung zu, ungefähr 100 Nationalsozialisten mit dem Gummiknüppel verprügelt zu haben. Er hatte den Auftrim, den Häftlingen, wenn sie kein« „Geständnisse" machen wollten, 25 Hiebe zu verabfolgen. Seinem Vorgesetzten, Polizrimajor Munsch, hatte er den Voll zug der Mißhandlungen telephonisch zu melden. Nach den Angaben des Rösch spielten sich die Mißhandlun gen teils in der Dunkelzelle, teils in der Arrcstkanzlei ab. Er gibt selbst zu, bei der Mißhandlung des Gärtners Scheriau jeden Schlag mit einem gemeinen Schimpfwort „du Räuber", „du Gauners „du Verbrecher", begleitet zu haben. Kurze Zeit nach, der Mißhandlung wurde Scheriau verhört und dann aber ¬ mals tn die Dunkelzelle gebracht. Rösch drohte ihm wiederum mit dem Gummiknüppel und rief: „Du Hund, wirst du aus- sagens" Scheriau verlor dann das Bewußtsein. Dagegen hatte die Prügelexekutive ein einfaches Mittel: Ueber den Bewußt- losen wurden kurzerhand ein paar Kübel kalten Wassers gegossen. Rizinusöl als Koltermittel An den Prügeleien, bei denen es nach Röschs Zugeständnis oft „toll" zugegaugen ist, waren auch der Polizeirayoninspeklor Elias Amlacher sowie die Oberwachleute Glantschnig, Rauchen wald und Skofs beteiligt. Dem Hosrat Dr. Maier, der nach dem Juli-Aufstand in Haft genommen wurde, hat Rösch unter Mit hilfe des Glantschnig einen Viertelliter Rizinusöl eingeslößt. Bei ver Häufigkeit der Fälle, so erklärte Rösch, könne er sich an die Einzelheiten der Mißhandlungen nicht mehr erinnern. Aus seinen weiteren Aussagen ergab sich dann, daß die Wachbeamten während des Juli-Aufstandes häufig von gewissen Personen mit Bier traktiert wurden und im Rausch die Verhafteten in der brutalsten Weise mißhandelten. Die Gewaltanwendung war so groß, daß sich Amlacher und Glanschnig beim Prügeln sogar oie Hand verstauchten. GchKge mit dem Ochsenziemer Eine andere Verhandlung vor dem Landesaerlcht galt drei Bonzen der Vaterländischen Front seligen An gedenkens, die den kleinen Ori St. Martin in der Nähe von Klagenfurt terrorisiert haben: der 43jährige Karl Dermuth, der Ssjährtge Lorenz Leutschacher und der 47jährige Karl Weitensfelder. Dermuth, der es unter der Maske eines „österreichischen Patrioten" verstanden hatte, bei der Einfuhr von Getreide erhebliche Beträge an Zollgebühren zu unter schlagen, bekleidete 1934 tn St. Martin das Amt eines Bürger meisterstellvertreters und war auch Kommandant der Orts- wehr des Heimatschutzes. Als solcher übte er nach der Nieder werfung der nationalen Erhebung ein gewalttätiges Regiment gegen alle Personen aus, die nationalsozialistischer Einstel lung vervächltgt waren. Der Wagner Viktor Pichler war von zwei Heimatschützler». verhaftet worden und wurde wegen angeblicher Teilnahme an dem Aufstand verhört. Um ei» „Geständnis" zu erzwingen, verabsolgre ihm Lorenz Leutschacher auf Befehl des Dermuth 25 Hiebe mit einem Ochsenziemer aus den entblößten Körver. Weitcnsfcldrr, damals Major des Heimatschutzes, stand da neben und zählte die Schläge. Auch der Verwalter Franz Smolle, der nach dem Juli aufstand sich täglich aus der Gememdekanzlei zu melden hatte, wurde in der gleichen Weise wie Pichler mit dem Ochsen- Ziemer mißhandelt, als er sich einmal aus beruflichen Grün- den verspätet hatte. Die beiden mißhandelten Nationalsozia, listen erlitten vabci so schmerzhafte Verletzungen, daß sie vierzehn Tage lang weder sitzen noch liegen konnten. PiH schafft «Mitchell WM SudetendeMer Burgemeister an der Amtsübernahme gehindert Entgegen dem klaren Wortlaut des Gesetzes hindert die Prager Regierung die bei den Gemeindewahlen im Wat und Juni durch die sudctendeutschen Mehrheiten ge wählten neuen Bürgermeister daran, ihr Amt anzutrctcn. Die Prager Regierung macht jetzt die Uebernahme des Bürgermeisteramtes von der Bestätigung des Bürger meisters durch die Behörden abhängig. Da bisher noch keiner der ncugcwähltcn Bürgermeister bestätigt wurde, amtieren die alten Gemeindevertretungen weiter, obwohl ihre Amtsdauer schon längst abgelaufcn ist. Sic wurden nämlich im Jahre 1931 auf vier Jahre gewählt. Dadurch entsteht in allen diesen Gemeinden ein n n - gesetzlicher Zu stand. Die alten Gemeindevertre tungen sind zur Führung der Geschäfte nicht mehr be-> rechtigt. Die neugewählten, vom Vertrauen des Volkes getragenen Gemeindevertretungen haben ihr Amt bisher nicht antreten können. Die Sudetendeutsche Partei besteht daher darauf, daß die neugewählten Bürgermeister, deren Wahl rechtskräftig geworden ist, ihr Amt sofort anzutrctcn haben, ohne erst die Bestätigung durch die Behörden abwancn zu müssen, dies um so mehr, da die Verzögerung des Amts antritts durch die Negierung jeder gesetzlichen Grundlage entbehrt. Das schlechte Gewissen „Keinerlei Debatte" über ermordete Sudetendeutsche Aus der Tagesordnung einer StadtvertretungSsitzung In Eger stand auch der Punkt: „Stellungnahme der Stadt verwaltung zu den Borfällen am 21. Mai tn Eger, die den Tod von zwei sudetendeutfchen Volksgenossen ver schuldeten." Die Bezirksbehörde hat mit Erlaß vom 4. Juli ver boten. daß dieser Punkt in der Sitzuna behandelt wird. Es darf auch über den Gegenstand selbst keiucrlci Aus sprache geführt werden. Der Stndtrat von Eger hat gegen dieses Verbot Ein spruch erhoben. Tschechische Beamte für reinveutsche Orte In Asch wurde die durch die Pensionierung dcs tschechischen Postdirektors frei gewordene Stelle wiederum durch eine» Tschechen besetzt. Zwei deutsche Anwärter wur den nicht berücksichtigt, obwohl die Stadt Asch z u 9 9 v. H. deutsch ist. Auch der reiudcutsche Ort Schönbach bei Asch erhielt einen tschechischen Leiter des Postamtes. Seine Vorgängerin, eine Tschechin, beherrschte die dcntsche Sprache nicht und war ihrem Amte nicht gewachsen, wes halb sie auch entfernt werden mußte. Einige Monate hin durch versah daun ein deutscher prämier den Dienst, nm allen inzwischen angcrichtclcn Wirrwarr wieder in Ord nung zu bringen. Run hat er seine Stelle wieder an einen Tschechen abtrcten müssen. Oie oeutfch-iürkischen Beziehungen Besprechungen in Berlin Der Reichsminister dcs Auswärtigen von Rib bentrop empfing den Generalsekretär im türkischen Außenministerium, Botschafter Numan Menemcu- c i o g l u. Exzellenz Numan Mcnemenciogln ist vor kurzem an der Spitze einer Wirtschastsdelegation in Berlin einge troffen, um mit den zuständigen deutschen Stellen tn Be sprechungen über die dentsch-türkischen Wirtschaftsbe ziehungen einzutreten. Die eingehende Unterredung, die ver hohe türkische Beamte mit dem Reichsminister des Auswärtigen hatte, betraf sowohl die beide Länder be rührenden Wirtschaftssragen als auch die deutsch-türkischen Beziehungen im allgemeinen. Abfuhr für die Roten Die Spanienbolschewisten haben außer ihren schweren Niederlagen ans dem Kriegsschauplatz nun auch eine schwere moralische Schlappe erlitten, die nicht ohne Be- deutnng für das Schicksal der Roten In Spanien ist, da sie Reichsparieitag vom S. bis 12. September Die Nationalsozialistische Parteilorrespondenz meldet aus Nürnberg: Der Führer hat als Termin für den diesjährigen Reichsparteitag die Zeit vom 5. bis einschließlich 12. Sep tember 1938 bestimmt. den finanziellen Nerv des Widerstandes empfindlich trtsft. In den Tresoren der Bank von Frankreich lagern seit 1931 4t) Tonnen spanisches Gold als Sicherheit für eine schon längst zurückbezahlte Anleihe der Bank von Frankreich. Auf dieses Gold, das etwa einen Wert von 100 Millionen Mark darstellt, hatten sich die Roten gespitzt. Im Ver trauen auf die gute Freundschaft zum Volksfront-Frank reich hofften sie, diesen Goldschatz tu ihre Hände zu be kommen. Das wäre ein fetter Happen für die Bolschewisten gewesen, denn mit diesem Gold hätte sich der Krieg ver längern lassen. Man hätte für die 40 Tonnen Gold wieder neues Kriegsmaterial bei seinen Freunden bestellen, können, hätte wieder neues Geld für Anwerbung von Söldlingen gehabt, und schließlich wäre für jeden der Oberbonzen sicherlich ein guter Teil von diesem Goldschatz abgefallen. Diese Hoffnung der bolschewistischen Machthaber ist nun zunichte geworden. Nachdem das französische Gericht in erster Instanz Rotspanien das Gold zugesprochen hatte mit der Begründung, eine nationalspanische Regierung bestehe für Frankreich nicht, hat das Berufungsgericht diesen Entscheid aufgehoben und verfügt, daß das Gold vorerst noch in den Kellern der Bank von Frankreich bleibt. Das Berufungsgericht nimmt den Standpunkt ein, daß die Bank von Spanien keine Staatsbank ist, sondern eine Aktiengesellschaft, deren Aktionäre sowohl in Burgos wie in Barcelona vertreten sind, so daß eine rechtsgültige Entscheidung über den Goldschatz nicht getroffen werden kann. Der französische Gerichtsentscheid ist durchaus ver ständlich und juristisch unanfechtbar. Dabei scheint aber auch das politische Motiv nicht ohne Einfluß ge wesen zn sein. So groß auch in Frankreich die Sympathien für Notspanien sind und so sehr man jederzeit bereit ist, den Spanienbolschewistcn jede nur irgendmögliche Hilfe zuteil werden zu lassen, so kann man sich doch nicht der Wirklichkeit verschließen. Und diese lehrt, daß das Ende der Nolen vorauszusehen ist. Francos Siegeszug ist nicht mehr anfzuhaltcn, nnd es ist nur noch eine Zeitfrage, wann Franco der alleinige Herrscher in Spanien ist. Moskau uud seine Freunde werden den nationalspanischen Trup pen durch stärkste Unterstützung der Bolschewisten zwar den Weg zum Enderfolg noch so schwer wie möglich machen, aber sie werden das Schicksal der Noten nicht mehr ab- wcndcn können. Das sicht man auch in Paris ein, und man beginnt sich darauf einzustcllcn. So ist man dessen gewiß, daß Franco nach seinem Siege, der die Anerkennung der nationalspanischen Negte- rnng durch Frankreich notwendigerweise nach sich ziehen würde, sicherlich die Auslieferung des Goldschatzes fordern würde. Da nian dem Sieger schwerlich das Gold ver wehren könnte, so bestünde bei Auslieferung des Goldes an die Roten Gefahr, cs später noch einmal an die nationalspanische Negierung anszahlen zu müssen. Dieser Gefahr aber möchte man um jede» Preis aus dem Wege gehen. Aber die Noten haben schon längst erkennen müssen, daß das Stimmungsbarometer in Frankreich fällt, je geringer die Aussichten der Sowjcispanier auf dein Kriegs schauplatz werden. Außerdem ist das heutige Pariser Kabinett nicht mehr so unbegrenzt entgegenkommend wie einst die Volksfrontregierung Lc'on Blum, die schon nahe daran war die Forderung Rotspaniens auf Auslieferung dcs Goldschatzes zu erfüllen. Damals hatte der französische Gewerkschaftsführer und Vertraute Moskaus, I o u h a u r, tüchtig Hilfsstellung geleistet, und es war ihm gelungen, alle sieben Regiernngsvertreter im französischen General- rat für sich zu gewinne». Nur der Ablehnuug der acht übrigen Generalratsvertreter ist es zuzuschreiben, daß nicht schon damals die 40 Tonnen Gold nach Barcelona wanderten. Als sein Freund Löon Blum gestürzt war, ver. suchte Jouhaux noch einmal einen Vorstoß, aber diesmal erklärte sich das Gericht als nicht zuständig. So blieb also nichts anderes übria. als die Entscheiduna den ordent-