Volltext Seite (XML)
l l s I > ! Zschopauer«Tagevlat und Anzeiger Wochenblatt für Aschova« und Umgegend Anzeigenpreis«! Ate 4« mm breit« Milllmeterzrile 7 Pfn di, « mm breit« Milltmetenril« im TeriteU 25 Pfg.: NachlaßstaM 8 Zlssev- nnb NachvttSgebühr 25 Pfg. zuzügl. Port» Da« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.BerugSprei« l.7v RM. Zustellgeb. 20 Pfg. Bestellungen werden in uns. GeschäftSst., von den Boten, fowievonallenPostanstaltcn angenommen Da« -ZschopauerTageblattundAu rnthäU die amtlichen Bekanntmachungen des eig«r« ist da« zur BerSssentlichnng der amttichen Bekanntmachungen der AmtShauptmannsckaft Flöha und de« Stadtrat« zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bla« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebtrgische Handelsbank«. B. m. b. H.Zschopau. Demetudegirvlonto: Zschopau Str. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42384— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Ort«: «rumhermeridorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, DUterSdors, Borna«, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfeustein, Schlößchen Porschendorf Um. ISS Ulittrmoal», dm» 9. Jul! 1938 Der Lag ver SeutsGen Kunst MWe« Vik» ew eiWscr sröWer KWerhss - Festm „zweiimiseiid Jahre katsche KM" I r r r » S r g » 's 4 s i- d n am fischen Häfen unter japanische Kontrolle geraten, da gerade von hier aus China mit allerlei Waren und auch Kriegs material versorgt wird. Dies alles ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Ein maligkeit des Neugeschaffenen, und wie ein wunderbarer Traum voll Glanz und Pracht wird dieser Festzug Sonntag die Stadt der Deutschen Kunst durchziehen. WKW N>M WD ka SMsW 2500 Ma«» überschreiten die Grenze - Auch Frankreich entsandte 2500 Nan« britannien tättgtl Das Gesetz wurde ohne Abstimmung angenommen. Konflikt tm Güdchinefischen Meer Franzosen besetzen Paracel-Inseln. — Japanischer Protest Die französische Regierung hat von Gendarmerie truppen aus Französisch-Indochina die Paracel- Inseln südlich der chinesischen Insel Hainan besetzen lassen. Sie hat nach der Meldung eines englischen Blattes diese Besetzung der britischen Regierung amtlich mitgeteilt. Der französische Schritt hat in Tokio außerordentliche Unruhe hervorgerufen, und es ist zu befürchten, daß die japanischen und französischen Interessen im Süden Chinas aneinander geraten, denn die japanische Regierung hat er- klärt, daß die Inseln zu China gehören und daß deshalb eine Besetzung durch französische Polizeitruppen eine Ver- letzung der chinesischen Hoheitsrechte darstelle, die Japan nicht dulden werde. Die französische Regierung vertritt demgegenüber die Ansicht, daß es sich nicht nm eine Be setzung im eigentlichen Sinne handele, denn die Paracel- Inseln seien zu Beginn des letzten Jahrhunderts von dem damalig freien Kaiserreich Annam besetzt worden, das heute zu Französisch-Indochina gehöre. Die Paracel-Inseln liegen etwa 1600 Meilen vom japanischen Gebiet, aber nur wenige Flugstunden von ", anzösisch-Jndochina entfernt. Tue Besetzung ver ^n,ein durch Frankreich wird in Paris als Vorsichtsmaßnahme hingestellt, die verhindern solle, daß sich die Japaner auf der Inselgruppe festsetzcn, nachdem japanische Agenten in letzter Zeit auf der nördlich gelegenen Insel Hainan be reits eine beunruhigende Aktivität entwickelt hätten. In Wirklichkeit geht es weniger um die Paracel- Inseln, als vielmehr um die große zu China gehörige I n s e l H a i n a n, um die sich ein Streit zwischen Japan einerseits, Frankreich und England andererseits erhoben hat. Die Insel Hainan hat eine große strategische Bedeu tung, denn sie schließt die für jede im Südchinesischen Meer zur See operierende Streitmacht wichtige Bucht von Tonkin so ab, daß nicht der Machthaber auf dem Fest land von Französisch-Indochina, sondern der Besitzer der Insel Hainan und der benachbarten Paracel-Inseln diesen größten Hafen tm Südchinesischen Meer beherrscht. Die Franzosen, die die Möglichkeit der Besetzung der Insel Hainan durch die Japaner bet Ausdehnung ihrer Operationen in Südchina befürchteten, haben durch ihre Maßnahme gewissermaßen etnen Gegenzug unternommen, weil sich Frankreich tn seinem Besitz von Französisch- Indochina bedroht fühlt. England will außerdem ver meiden. daß die an der Bucht von Tonkin aeleaenen chine- Rege Arbeit in -en Ateliers In den Werkstätten und Ateliers der Stadt der Deut schen Kunst wächst der Festzug „Zweitausend Jahre deutsche Kultur" heran. In der Akademie der bildenden Künste sind u. a. prachtvolle, mit Gold und Silber bestickte Behänge entstanden, die die Gruppe Oesterreich zieren werden. In einer großen Halle im Norden Münchens steht eine Reihe von Festwagen in leuchtenden Farben. In den weiten Hallen der Ausstellung auf der Theresien- höhe ist das 14 Meter lange Modell der Elbhoch« brücke untergebracht, dazwischen ragen die großen silber glänzenden Figuren des Opfersinns, der Treue usw. Das Niesenhaupt der Pallas Athene ist aufgebaut, außerdem ein „Richard-Wagner-Wagen", zu dem allein 300 Meter Samt und 200 Meter Silberlamö nötig waren. In einem großen Schrein werden, wundervoll nachgebildet, die Neichskletnodien im Zuge mitgeführt. Für den Festzug sind außerdem neue Gewänder und Trachten geschaffen worden. In der Gruppe Romantik tragen 18 edle Frauen in lichten weißgoldenen Gewändern hohe Stäbe mit der blauen Blume der Romantik. Rote wallende Gewänder schmücken in einer anderen Gruppe die Oesterreicherin, der zur Seit« die Germanin in weißem, mit goldenen Hoheitsadlern besticktem Festkleid schreiten wird. Die Porreiter der östereichischen Gruppe sind in Rot und Silber, die Reiter aus dem Donaugebiet in Blau und Gold, die Fackelträger in Purpur und Silber ge kleidet. Salzburg als Feflsptelstadt Salzburg, die alte Salzachstadt, liegt glückhaft ein gebettet in eine wunderbare Harmonie der Natur, die hie« aus Bergwildnis und Tallieblichkeit ein Landschaftsbild zaubert, wie wir es selten in gleicher Schönheit finden, zumal die Stadt selbst wie aus Ehrfurcht vor her erhabe nen Natur in Schönheit aufwuchs und mit ihren Bauten, die von der hochragenden Burg gekrönt werden, jedem Besucher den Eindruck vermittelt, daß das eine Stadt ist, die irgendwie uns festlich berührt, eine Stadt, in der man Festspiele veranstalten kann, weil hier Natur und steingewordene Kunst dafür einen wunderbaren Nahmen bieten. Das schöne Salzburg besitzt eine alte, künstlerische Tradition. Die Erzbischöfe von Salzburg hatte ihr Schön heitssinn veranlaßt, in ihrer Residenz den Theatern eine Heimat zu geben, und als Max Sitticus sich in Hell brunn ein Lustschloß erbaute, entdeckte er in der roman tischen Wildnis seines Parkes eine von Wind und Wetter ausgewaschene Felswand, die ihm sofort als die schönste Naturbühne erschien, die man sich denken konnte. Und so wurde hier tm Park von Hellbrunn die erste Freilicht bühne auf deutschem Boden gegründet. Später bekam das herrliche Renaissanceschloß Mirabell ein Heckentheater, auf dem in der Barockzeit Theater gespielt wurde, und bald darauf entstand in dem Steinbruch am Mönchsberg wohl das seltsamste Theater, das man je gesehen hat. Erz bischof Thun ließ in die Felswand S6 Logen in zwei Stockwerken schlagen und veranstaltete hier ritterliche Spiele und Tierhatzen. Die Salzburger waren allezeit rechte Theaternarren gewesen. Und wie hätte es anders sein können, als daß zu diesen Theaternarren auch die Familie Mozart gehörte, von der man um 1770 die Anekdote erzählte, daß, wenn deS Abends an dem Mozart-HauS nahe der Salzach jemand Einlaß begehrte, sich tm Nachbarhaus daS Fenster öffnete und. eine Stimme herunterrief: „Da treffen Sie niemanden daheim. Sie müssen zum Theater hinüber gehen. Sie sind jeden Abend im Theater. Das sind so richtige Salzburger Theaternarren!" Mozart und Salz burg sind seit jenen Tagen nicht mehr voneinander zu trennen: Es ist, als hätten die Steine der Stadt Klang bekommen, und als mit der Enthüllung eines Mozart- Denkmals tn Salzburg 1842 das erste Mozart-Fest be gangen wurde, wurde Salzburg zu einem Mittelpunkt des Kunsterlebens. Man darf sagen, daß der eigentliche Festspielgedanke in jenen Tagen erwachte. Kein Gerin gerer als Richard Wagner war von der Schönheit Salz burgs und dem mustkerfüllten, künstlerischen Leben in dieser Stadt so beeindruckt, daß er schon in den vierziger Jahren in Salzburg einen Ort sah, an dem etnstmals sein Festspielhaus erstehen könnte. Dieser Wunsch und Gedanke Wagners erfüllte sich nicht. Richard Wagner ging nach Bayreuth. Das kunstfrohe Salzburg aber mußte bis zum Anfang unseres Jahrhunderts warten, ehe der Fest spielgedanke aktiv wieder auflebte durch die „Internatio nale Stiftung Mozarteum", die festliche Musikwochen ver anstaltete, die sich dann, als im Jahre 1926 endlich das Festspielhaus in Salzburg Wirklichkeit geworden war, zu dem Salzburger Festspielsommer ausweiteten. Wir wollen auf die Fülle des Gebotenen, das hier einem kunstfreudigen Publikum mit Beginn der Salz burger Festspiele 1938 am 23. Juli bis zum 31. August dargebracht wird, nicht näher eingehen. Vom ersten Tage an, von dem grandiosen Auftakt der Festspiele mit Richard Wagners „Meistersinger" unter Wilhelm Furtwäng ler wird hier in bester Besetzung an Oper- und Schau- spielanfführungen sowie einer großen Anzahl festlicher Konzerte den größten Tonkünstlern ein lebendiges, ein drucksvolles Denkmal gesetzt. Wir dürfen sagen, daß die Festspiele, die heute zum ersten Male die Salzburger Festspiele im Großdeutschen Reich sind, den Nahmen einer landschaftlich gebundenen Kulturveranstaltung gesprengt haben und ebenso sicht barer Ausdruck des Kulturschaffens und des Kulturwillens der deutschen Nation geworden sind wie die Kunstwochen in Berlin, die Festspiele in Heidelberg, die Festspiele ick Bayreuth und andere große, den örtlichen Nahmen spren gende Kunstveranstaltungen im Reich. Und was Gerhart Hauptmann von den Festspielen sagt, das wird sich verlvirklichen: „Festspiele in Salzburg, das ist der natürlichste und glücklichste Gedanke, den es geben kann. Der immer quellende Brunnen reinster Poesie inmitten der wundervollen Stadt und der herrlichen Na tur: Wer möchte nicht mit Menschen, die er liebt, dorthin vilaernl" Nachdem zwischen Frankreich und der Türkei in der Frage des Sandschak-Alexandrette, jenes nord westlichen Gebietszipfels Syriens, der an die Türkei grenzt, eine Vereinbarung getroffen ist, die die türkischen Forderungen im großen und ganzen erfüllt, haben nun mehr türkische Truppen das Gebiet besetzt. Am Dienstag früh rückten türkische Abteilungen in Stärke von 2500 Mann über die Grenze. Der türkische Be- völkerungsteil hißte darauf allenthalben türkische Fahnen. Auf nichttürkischcr Seite wurde die Nachricht mit Gleich- :t ausgenommen. Eine große Zahl von Lastwagen, be- fetzt mit Zivilisten aus dem ganzen Sandschakgebiet, wa» den Truppen zum Empfang entgegengefahren. Gleichzeitig mit den 2500 Mann türkischen Truppen marschierten gemäß französisch-türkischer Vereinbarung auch französische Truppen in Stärke von 2500 Mann, auS dem Alauitengebiet kommen, in den Sandschak ein. Die französische Abteilung besteht aus zwei Bataillonen In fanterie und einer Batterie motorisierter Artillerie. Französisch-türkischer Freundfchastsverirag Gleichzeitig wurde in Ankara ein französisch-türkischer Freundschastsvertrag geschlossen, dessen Unterzeichnung auch der diplomatische Vertreter Syriens in Ankara und Pressevertreter beiwohnten. Wie aus zuständigen französischen politischen Kreisen verlautet, umfaßt der Frcuudschaftsvertrag drei Artikel. Frankreich und die Türkei verpflichten sich, keine politischen und wirtschaftlichen Verpflichtungen einzugchen oder in eine Konventton einzutreten, die gegen den anderen Ver tragspartner gerichtet ist. Im Falle eines Angriffes auf einen von beiden Partnern durch eine dritte Macht wird der andere Partner weder Hilfe noch Beistand irgend- ,»welcher Art dem oder den Angreifern leisten. Schließlich bekräftigen die beiden Mächte ihre Verbundenheit an der Aufrechterhaltung der Sicherheit im östlichen Mittelmeer. Sie verpflichteten sich, im Falle der Bedrohung dieser Sicherheit sich ins Einvernehmen zu setzen. Unter diesen Bedingungen, so bemerkt man in zustän digen französischen politischen Kreisen, werde die fran zösisch-türkische militärische Zusammen arbeit im Sandschak beginnen. Englisch-türkisches Kreditabkommen Das englische Unterhaus nahm die zweite Lesung des Gesetzes über ein englisch-türkisches Kreditabkommen vor. Das Abkommen steht die Bereitstellung einer Anleihe und eines Exportkredites in Gesamthöhe von 10 Mil lionen Pfund an die Türkei vor, die in Höhe dieses Bettages Rüstungsbestellungen und Aufträge für di« Derbesieruna der türkischen W' tschaU in Groß- „ ' Der Tag der Deutschen Kunst 1938, der am Sonntag feinen Höhepunkt findet, wird alle anderen Ereignisse dieser Tage beherrschen. Wieder wird dieser Tag Zeugnis davon oblegen, daß im nationalsozialistischen Deutschland der Kunst und dem Kunstschaffenden ein Ehrenplatz einge räumt ist. Gleichzeitig wird an diesem Tage in München die enge Verbundenheit von Kunst und Volk sichtbar in Erscheinung treten. Der große Festzug „Zweitausend Jahre deutsche Kultur" wird den Höhepunkt des Tages der Deutschen Kunst bilden, und als Ausklang wird eine rauschende Festnacht mit 17 großen Künstlerfesten die Stadt der Deutschen Kunst in einen einzigen fröhlichen Künstlerhof verwandeln. Schon heute steht München ganz im Zeichen dieses großen Ereignisses. Die Stadt legt ein Festkleid an, und überall sind fleißige Hände am Werk, den Festschmuck fertigzustellen. Nings um den Springbrunnen am Gärtner- Platz entsteht ein großes Podium, auf dem das Ballett der Staatsoperette und später die Zuschauer tanzen werden. Im alten Botanischen Garten schmücken die Baumwipfel, Wege und Büsche viele bunte Lampions, hier rüstet man zum olympischen Fest. Hinter dem Haus der Deutschen Kunst baut man eine große Freilichtbühne und ein riesiges Tanzpodium. Ein klassisches Alttnünchener Sommerfest wird sich um den chinesischen Turm grup pieren, eine ganze Budenstadt ist hier im Entstehen. Den Turm selbst schmücken gelbgoldene Draperien und bizarre Laternen. Für die „Nacht der Nymphen" ist der Klein- hesseloher See ausersehen. Auf der Insel entsteht ein Naturpodtum, mitten auf dem See eine Tanzfläche, am Rande des Sees werden für die Triumphfahrt der meer- geborenen VenuS Schiffe gezimmert.