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Wovauer« Tageblatt und Anzeiger Wochendlatt für 8 Vchopau »«d Amaegend »aS „Zsch IN- euthLlt ovauerLaaeblattundAuzei-.^istdaSzi»- verLjjottvchaaa d« amttichen Bckanntmachungeu der AmtShauptmarmschast Swha und des StadtratS zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bl-tl die amtlichen Belanntmachungen deS Finanzamtes Zschopau - Bankkonten: ErzgebirglscheHandelsbank e. G. m.b. H.Zschopau.»emeindegirokonto: Zschopau Str. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 43384-, Fernsprecher Vcr. 7LL Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichev, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf Tornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfensteiu, Schlößchen Vorschendorf tso 8«« ÄH. Jun! 1Ä88 1HH. Iaisrgang Freude als Waffe gegen WMismus GGiutzkunbgevung des Kongresses „Freude und Arveit" ' Mit einer feierlichen Plenarsitzung in deren Mittel punkt eine Ansprache des Neichsorganlsationsleiters Dr. Ley stand, sand der von 72 Nationen beschickte Dritte Weltkongress „Freude und Arbeit" seinen Abschluß. In der Generalentschließung wird mit Genugtuung festgestellt, daß es gelungen ist, einen internationalen Aus tausch von Ideen, Plänen und Maßnahmen unter Achtung der nationalen Eigenarten der Völker anzubahnen und durchzuführen, der eine solidarische Zusammenarbeit aller ermöglicht. Das Internationale Zentralbüro „Freude uud Arbeit" — dessen Leiter Dr. Ley ist — wird beauftragt, die in den Entschließungen der elf Kommissionen fixierten Anregungen und Wünsche der Völker zu verwirklichen, um bis zum nächsten Weltkongreß in Osaka 1940 die in Rom zum Ausdruck gebrachte Entwicklung der Be wegung „Arbeit und Freude" zu sichern. In überzeugender Weise legte Dr. Ley den Vor kämpfern der Freizeitbewegung aus allen Ländern der Welt die politische Bedeutung und politische Auswertungs möglichkeit der Freizeitgestaltung dar. „Die Staaten" so sagte Dr. Ley, „die am stärksten diese Bewegung politisch auswerten, sind Italien, Deutsch- sand, Portugal und in letzter Zeit auch in starkem Maße Griechenland, Rumänien und Bulgarien. Mit Hilse dieser Bewegung nehmen diese Staaten bewußt den Kampf gegen den Bolschewismus auf. Denn wer die Freude will, mutz ja ein Todfeind des Marxis mus und Bolschewismus sein." (Lang anhal- tender stürmischer Beifall.) > Während die marxistischen Freizeitorganisationen schwere Rückschläge zu verzeichnen hätten, griffe in den »utoritären Staaten die Bewegung „Freude und Arbeit" jmf das gesamte Volk über. In Italien sei Dopolavoro !peut« bereits eine große Kulturorganisation, die alle ! Klassen und Stände umfasse. In Deutschland sei „Kraft durch Freude" ein Werk des Volkes geworden. j Mit Erfolg erfaßt werde der Austausch der Arbeiter zwischen den Nationen. Dr. Ley erinnerte daran, daß 30 000 deutsche Arbeiter die Sonne Italiens bereits im Vorjahr genießen konnten und die gleiche Zahl italieni scher Arbeiter nach Deutschland kommt. „Im nächsten Winter verdreifachen wir die Zahl und wir hoffen, ähn liche Abkommen mit anderen Ländern zu treffen und da durch eine völlig neuartige und einzig dastehende Völker wanderung im 20. Jahrhundert in Marsch setzen zu können." Mit besonderer Freude und Dankbarkeit hob Dr. Ley hervor, daß der Duce des faschistischen Italien so regen Anteil an dem Weltkongreß genommen hat, er sprach dem Duce wie den führenden Persönlichkeiten der Freizeitbcwe- gung aller Länder seinen besten Dank aus. Bei einem Aus blick in die Zukunft gab er seiner Freude darüber Aus- drnck, daß der nächste Weltkongreß in Japan im Anschluß an die Olympischen Spiele stattsinden werde, einem Lande, in dem Freude und Ausdruck der Lebensfreude und der Lebensbehauptung gewissermaßen znr Religion geworden seien. „Wer sich", so schloß Dr. Ley unter stürmischem Bei fall, „zu dem gewaltigen Werk bekennt, dem dieser Welt kongreß in Rom in vorbildlicher Weise diente, mnß den Frieden wollen. Wer die Freude liebt, muß den Krieg hasten!" In abschließenden kurzen Ansprachen verliehen die Vertreter von England, Frankreich, Holland, der skandi navischen und der baltischen Staaten, Polen, Jugo slawien, Ungarn, Bulgarien, der Tschechoslowakei, von Portugal und Nationalspanien, Uruguay und Chile ihrem Dank für die gastliche Aufnahme im faschistischen Italien Ausdruck. Alle sprachen ihre Bewunderung aus für die großen Leistungen des faschistischen Italien und des nationalsozialistischen Deutschland auf dem Gebiete der Freizeitbewegung und für die erfolgreiche Tätigkeit des Internationalen Lentralbüros. Jude in PnWna gehängt Protest des Weltjudentums gegen die Hinrichtung des Banditen Die Agitation des Weltjudcntums zugunsten der Auf hebung des Todesurteils gegen den jüdischen Terroristen Josef Schlomo ist erfolglos geblieben. Schlomo-wurde im Gerichtsgefängnis zu Akko gehängt. Schlomo war am 4. Juni zusammen mit einem ande ren jüdischen Terroristen zum Tode verurteilt worden. Der dritte jüdische Terrorist wurde ins Irrenhaus gebracht. Der Prozeß behandelte den Ueberfall einer Judenbande i f einen Araber-Autobus in der Nähe von Safed am 81. April. Die drei oben erwähnten Juden wurden als Mitglieder dieser Bande gefaßt. Bet ihnen wurden eine große Menge von Munition, fünf Bomben und zwei Re volver gefunden. Nach ihrer Verhaftung bot die Juden sippschaft in der Welt alles auf, um ihre „Märtyrer" der gerechten Strafe zu entziehen. So verhandelte noch bis zuletzt der „Nechts"-Anwalt Schlomos telephonisch mit London und versuchte, durch einen Nevisionsantrag die Vollstreckung des Todesurteils zumindest hinauszuschieben. In den letzten Tagen häuften sich die Protesttelegramme aus der ganzen jüdischen Welt gegen das Todesurteil beim britischen Höchstkommandierenden. Neue Zusammenstöße Starke Polizeiaufgebote haben die Judenviertel Je rusalems besetzt und mußten wiederholt gegen Demon- strationsversuche und Plünderungen jüdischer Banden ein- I schreiten. Bei den Zusammenstößen wurden zwei britische j Polizisten verwundet. Sechs Juden sind^ daraufhin ver haftet worden. Weiterhin wurde in Jerusalem ein Aus gehverbot von 20 Uhr bis 6 Uhr morgens verhängt. L)Le Luden eine Mißbildung Eine bemerkenswerte englische Stimme. Im „Evening Standard" behandelt der Publizist Thomson die Judensrage mit einer Offenheit, wie man sie bisher in den Spalten der in dieser Hinsicht im all gemeinen sehr zurückhaltenden englischen Presse nicht an- zutreffcn gewohnt war. Thomson kommt zu der Feststellung, daß die Juden gegnerschaft keineswegs auf ein besonderes Land beschränkt sei. In Frankreich schwele sie immer unter der Ober fläche, und nichts in der Geschichte könne zu dem Glauben verleiten, daß in England die Toleranz den Juden gegenüber tief verwurzelt sei. Eduard l. habe di« Juden aus England hinausgejagt, und 400 Jahre hindurch hätten sie nickt nach England zurückkhren dürfen. Frage man nach dem Grund für jene immer wiederkehrenden Ver folgungswellen, so müsse man feststellen, daß die Juden wedervölligeineNattonnoch eine Religion seien. Sie seien von jedem etwas und wüßten sich infolge dessen in eine Welt der Nationen nur schwer einzugliedern. Die Juden seien eine Mißbildung, „gemischt mit jeder Rasse, aber in keiner aufgegangen", seien sie ein un verdauter Teil, der Unordnung Hervorrufe. Sie seien orientalischen Ursprungs, verlangten aber, da sie lange in Europa gelebt hätten, als ein westliches Volk behandelt zu werden. — Neue Form tschechischen Terrors Boykott gegen deutsche Geschäfte , Wie das Presseamt der Sudetendeutschen Partei par teiamtlich mitteilt, sind in den letzten Wochen Boykott hetzer aufgetreten, die zum Boykott deutscher Firmen, deutscher Kaufleute und deutscher Waren aufforderten. Die Sudetendeutsche Partei fordert ihre Mitglieder auf, dieser neuen Form tschechischen Terrors auf den Grund zu gehen, die Organisatoren dieser Hetze bei der Polizei auzuzeigen, damit Strafanzeige gestellt werden kann. Giftmord an GPLt -Chef geplant Jeschow ließ seine engsten Mitarbeiter verhaften Die französische Zeitung „Paris Midi" veröffentlicht einen Bericht ihres Sonderkorrespondenten, der bestätigt, daß eine Verschwörung, die die Vergiftung des Volks kommissars für innere Angelegenheiten und Chefs der GPU., Jeschow, zum Ziele hatte, in Moskau aufgedeckt worden ist. Durch einen Zufall sei festgestellt worden, daß der litauische Koch Plakaitis, der sich seit zehn Jahren im Dienst Jeschows befand, beauftragt war, ein starkes Gift unter die Speisen zu mischen. Man frage sich, ob es sich um ein politisches Attentat handelte oder ob die Verschwörer, wie man in gewissen Kreisen annimmt, aus persönlichen Gründen gehandelt hätten. Sicher sei nur, daß Jeschow die Tatsache besonders erschüttere, daß seine engsten Mitarbeiter in diese Angelegenheit verwickelt seien. Er habe zahlreiche hohe Beamte der GPU. verhaften lassen, u. a. den Leiter des Gegenspionagedienstes, Cherbakow, der daS Gist geliefert haben soll, den Kommissar Brodckt, der bis her Jeschows recht« Hand war, und f«in«n Privatsekrrtär. Türlischer Elumarl- im Sandschak Wie auS Istanbul mitgeteilt wird, findet der tür- kische Einmarsch im Sandschak am DonnerStagmorgen statt. Dir Truppenstärke der einmarschierenden türkischen Formationen wird die gleiche wie die der Franzosen sein. Die Türken werde« den nördliche« Teil deS Sandschak« arbieteS besetze«. Ln-er Rikscha erschossen Die von einer chinesischen Zentralstelle aus inspirierten nnd von fanatischen chinesischen Nationalisten ausgeführten politischen Morde reißen nicht ab. So wurde in Schanghai an einer Ecke der belebten Pekingstraße in der Internationalen Niederlassung der Chinese Chen- dehming, der Mitglied der von den Japanern begünstigten Tataoregierung ist, bei seiner Fahrt in einer Rikscha von Attentätern angeschossen. Blutüberströmt sprang er aus der Rikscha und versuchte, zu fliehen. Nach einigen Schritten brach er tot zusammen. Die Attentäter, die Schnellfeuer pistolen benutzten, sind ungehindert entkommen. Der An schlag erregt um so größeres Aufsehen, als erst in den von den Japanern kontrollierten Stadtgebieten eine Groß- razzia stattsand und dabei 100 Personen festgenommen wurden. Augen auf! Abschluß der Verkehrsunfallverhütungsaktion Jetzt trifft die Verkehrssünder schärfste Strafe Die große Aufklärungsaktion zur Ver hüt u n g v o n V e r k e h r s u n f ä l l e n ist vorüber. Das soll nun nicht heißen, daß von nun an jeder im Verkehr sich wieder benehmen darf, wie es ihm gerade paßt. Nein, diese Erziehungswoche war gewissermaßen noch einmal ein letzter Appell an alle Verkehrsteilnehmer, an Kraft fahrer, Radfahrer, Fußgänger nnd Kutscher, war der letzte Hinweis darauf, welche großen Opfer jährlich der Straßen verkehr in Deutschland fordert, war die letzte Mah nung, Disziplin im Straßenverkehr zu halten, wenn nicht bei der fortschreitenden Motorisierung in Deutschland künftig die Unfallziffern noch weiter in die Höhe gehen sollen. Jedes Opfer des Verkehrs bedeutet Ausfall einer wertvollen Arbeitskraft und damit Schädigung an der Volksgemeinschaft. Von nun an wird je derVerkehrssünder un nachsichtig bestraft werden, denn, ein Verkehrs teilnehmer ist, wie Dr. Goebbels in feinem Rundfunkappell sagte, ein frivoler Verbrecher, soflrn er durch Unachtsamkeit, Leichtsinn oder Rücksichtslosigkeit ein Men schenleben vernichtet. Deshalb heißt es, die zehn Pflichten, die während der UnfallverhütlyeMvoche verkündet worden sind, sich einprägen und ob« ff im Gedächtnis behalten. 'age/ Noch einmal sei der Bericht vom Schlachtfeld der Ver kehrsunfalls hier mitgeteflt: Jährlich vernichtet der BerkehrSunfall die Einwohner einer Stadt von der Größe Aachens, 160 000 Menschen. Mehr als Karlsruhe an Bevölkerung zählt, werden jähr lich durch BerkehrSunfälle verletzt, und etwa 8000 Men- schen, die Einwohnerzahl einer ansehnlichen mittleren Stadt, sterben durch Unfälle im Verkehr. So werden ganze Städte jährlich entvölkert, weil die Menschen unachtsam und leichtfertig find. Der KdF.-Wagen, der in den nächsten Jahren über Deutschlands Straßen rollen wird, wird einmal die Hochschule des Verkehrs sein. Aber dafür müssen alle erst einmal durch die Volksschule gehen, die das Einmaleins lehrt. Nun komme nicht das Landvolk und sage: Die ganze Aufklärung hat ja nur in den Städten Sinn. Nein, es ist erwiesen, daß die Unfallziffern in den mittleren und kleineren Städten durchaus nicht geringer find. Gerade auf dem Lande wird so mancher Unfall durch Unkenntnis der einfachsten Verkehrsregeln verursacht. Und schließlich können die Fernverkehrsstraßen das kleine Dorf nicht umgehen, weil man dort sich nicht um die Verkehrs regeln kümmert. Die seit dem 1. Januar gültige Stra ßenverkehrsordnung hat gerade im Hinblick auf die immer wieder festgestellten Unfallursachen auf dem Lande Be stimmungen eingebaut, die in erster Linie für das Land volk gelten. Jetzt heißt es, die vielgepriesene deutsche Disziplin auch im Verkehr beweisen!. Der Staat und seine Organe haben alles getan, um uns auf die Gefahren hinzuweisen, und uns vor ihnen zu schützen. Jetzt ist es an uns, unsere Pflicht zu tun und zu zeigen, daß wir den Sinn der Volks gemeinschaft auch auf dem Gebiete des Verkehrs begriffen haben. Die Parole heißt weiter: Augen aus im Straßenverkehr!