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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193806220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380622
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-06
- Tag 1938-06-22
-
Monat
1938-06
-
Jahr
1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 22.06.1938
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Nr. 1.3 Zschspauer Tageblatt «ab Anzeiger Im Abschnitt T e r u e l—C a st e l l o n setzten die nationalen Truppen trotz heftiger blutiger Gegenangriffe der Noten unter Groheinsatz von schwerer Artillerie und Bombenflugzeugen ihren Vormarsch fort. Besonders heftig tobte der Kampf um Vurriana, südlich von Villa- Neal, wo die roten Verteidiger zu erbitterten vergeblichen Gegenangriffen ansetzten. Auch auf dem Wege von Teruel «ach Sagunto scheiterten die Gegenangriffe. Die roten Häfen, Eisenbahnen, Flugplätze und kriegswichtigen Fa briken wurden erneut erfolgreich mit Bombe» belegt. Der zunehmende militärische und politische Kräfte- verfall bei den spanischen Bolschewisten wirkt sich immer mehr in Nevolten und Intrigen innerhalb der kommu nistischen Reihen aus. Bezeichnend dafür ist, daß der bolschewistische „Ministerpräsident" Negrin nach der Rück kehr von einer Besichtigungsrcise an die Levantefront mit folgender Aeußerung die Flucht an die Oeffcntlichkeit an treten mußte: „Während meiner Abwesenheit ist in Barce lona eine gewisse politische Unruhe entstanden. Es gibt Leute, die soweit gingen, dem Feind die Hand reichen zu wollen und im Innern Mißtrauen zu säen und gleichzeitig im Auslande zu t n t r t g i e r e n, nm Spanien von außen her zu vergiften". Die Sowjets in Barcelona hielten jedoch die Macht fest in Händen. Diese Erklärungen Negrins beweisen einmal des Vorhandensein bolschewistischer Cligucnkämpfe hinter den Kulissen, offenbaren aber gleichzeitig die Kriegs- Müdigkeit und die Panikstimmung auf sowjet- spanischer Seite. Die Sowjets in Valencia haben jetzt auch die Ange hörigen der Jahrgänge 1923 und 1924 zu Befestigungs arbeiten gepreßt. Die letzten noch tätigen Handelsgeschäfte müssen schließen, weil ihnen so die Arbeiter und An gestellten genommen werden. Zm Zuli Oiensiruhe für das NGKK. Ein Befehl des Korpsführers Der Korpsführer des NS.-Fliegerkorps, Generalleut nant Christiansen, hat folgenden Korpsbefehl er lassen: „Der Monat Juli gilt der Erholung aller NSFK.- Führer und -Männer und dem Sammeln fliegerischer Kräfte für die zahlreichen und wichtigen vor uns liegen den Aufgaben. Ich ordne daher an, daß im Monat Juli jeder Stnrmdienst. ausgenommen Segelflug, im NS.- Fliegerkorps attsfüllt. Außerdem sind alle angesetzten bzw. laufenden Lehrgänge und Wettbewerbe ausgenommen." Sprachensesetz vom NationalltötenftMt losgelöst? Aus einer amtlichen Prager Meldung ist zu entneh men, daß der Ausschuß der politischen Minister am Diens tag um 17 Uhr zu einer Sitzung zusammentrat, in der er die Aussprache über die Fragen der Nationalitäten politik fortgesetzt habe. Gegenstand der Aussprache sei der Entwurf zur Regelung des Sprachengesehes gewesen, der von den Vertretern der beteiligten Ressorts in intermini steriellen Konferenzen auf Grundlage der vor einiger Zett vom Ausschuß der politischen Minister angenommenen Grundsätze und Richtlinien angenommen worden sei. DaS Sprachengesetz werde formal von dem Projekt des Natto nalitätenstatuts losgelöst werden. PssWWW iS SWjeUHs Me »WWfcha sqamMe -elcheitat Britische Spanienpolitil moeraudert Chamberlain über den Luftkrieg Im Unterhaus griff am Dienstag der LabouEbgo- Frankreich bestreitet SinmiWong in Wna Bonnet versichert: Keine Kriegsmaterialliefernngeu. Der französische Außenminister Bonnet empfing den japanischen Botschafter in Paris, um ihm „das Er staunen der französischen Regierung angesichts der Be schuldigungen auszudrücken", die der japanische Außen minister kürzlich japanischen Pressevertretern gegenüber gemacht habe. Außenminister Bonnet versicherte, daß Frankreich sich „an seine Verpflichtungen halte" «nd datz es keine Krtegsmateriallieferungen an China vorgenom men habe. Bezüglich der angekündigten Besetzung der Insel Hainan durch Japan erklärt man in zu ständigen französischen Kreisen, man erkenne in Paris an, datz die japanische Auffassung, wonach eine solche Be setzung keine Verletzung des französisch-japanischen Ver trages vom Jahre 1907 darstelle, begründet ist. In französischen Regierungskreisen erklärt man alle Gerüchte über Waffen- und Munitionstransporte sowie Entsendung von Mtlttärmissionen nach China als aus der Luft gegriffen. Frankreich habe trotz der „unklugen" Genfer Empfehlungen im chinesisch-japanischen Konflikt stets Neutralität gewahrt. ES habe auch in keiner Weise die Absicht, diese Haltung zu ändern. - r x Neue Wirifchafisvereinvarungen mii Rumänien Unterzeichnung des Abkommens im Auswärtigen Amt Der Staatssxkretär des Auswärtigen Amtes Freiherr von Weizäcker und der Königlich Rumänische Ge sandte Djuvara sowie der Leiter der rumänischen Wirtschaftsdelegation Gesandter Christ» und der Leiter der deutschen Delegation haben im Auswärtigen Amt eine Reihe von Vereinbarungen wirtschaftlicher Art unter zeichnet. Durch diese Vereinbarungen werden die in Berlin ge- führten Verhandlungen über die aus der Wiedervereini gung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich für die deutsch-rumänischen Wirtschaftsbeziehungen sich ergebenden Fragen zum Abschluß gebracht. Für den Zahlungsverkehr gilt das deutsch-rumänische Verrcchnungsabkommen vom 1. Juli 1938 ab. Für den Zeitpunkt des Wegfalls der Zoll grenze zwischen Oesterreich und dem übrigen Deutschen Reich und der Nusdehnunng des deutschen Zolltarifs auf Oester reich sind bereits die entsprechenden Vereinbarungen getroffen worden. Neue Schikane« aus Prag Einschränkungen bei den Sonnwendfeier» Von den tschechischen Behörden sind zu den Sonn wendfeiern Verfügungen ergangen, die bei den Sudeten deutschen große Empörung ausgelöst haben. Durch Vies« Verfügungen erfahren die Sonnwendfeiern in den meiste» sudetendeutschen Städten eine erhebliche Gnschrünku««. Insbesondere wird der geschloffene An- und Abmarsch zur Feier verboten, da durch ihn „die öffentliche Ruhe-! gestört werde. I Diese Verbote bilden nicht nur eine Gefahr für neue Zusammenstöße, sondern sind auch nicht geeignet, die At mosphäre zu bessern, zumal dieses Verbot gerade in die Zeit fällt, in der die Prager Regierung über das Ratio- nalitätenstatut verhandelt. Zu den Feiern wird eine stark« Beteiligung erwartet, und wenn sich eine große Meng« versammelt, wird es schwer sein, den Eindruck eines ge«, schlossen«» Marsches nicht zu erweckem - ' 267 Theater, SS Kreilicht- und ^73 Wanderbühnen Nach einer Veröffentlichung in „Wirtschaft und Statistik" waren in der Spielzeit 1937/38 im Deutschen Reich 267 Theater mit 241000 Plätzen und 55 Freilichtbühnen mit 123 000 Plätzen vorhanden, außerdem 173 Tbeaterunternehmungen ohne be stimmte Wirkungsstätte, wie Wanderbühnen, Gastspirlbühnc« und ähnliche Einrichtungen. - - . . - aus befriedigend anzusprechen,' den« mit S b. H. der M«t«m gerpenerute und mit rund 7 v. H. der Somniergerstenernt« verfügte die Landwirtschaft am 31. Mat noch über rund 25000» Tonnen, das sind also 80 000 Tonnen mehr als vor eine« Jabre. Ebenso günstig ist die versorgungslage bei der Gerst« l« der zweiten Hand. Auch beim Hafer ergibt sich bet de« Landwirtschaft ein erheblich höherer Bestand als t« Vorjahre. Es wurde« am 81. Mat «och 1« v. H. der Gesamternt« — rund 920 000 Tonne« sestaestellt, also rund 110000 Tonnen mehr al« vor einem Jahre. Damit ist di« wtrtschaftSetgene Futtervem, sorgung beim Hafer bis in den September hinein als gesichert zu bezeichnen. > Die noch vorhandene« KartosfelbestLnd« beliefe» sich bet der Landwirtschaft aus V v. H. der Gesamternte, da« sind rund 4,6 Million«» Tonne«. Dieser landwirtschaftliche B« stand geht um rund 1^ Millionen Tonnen über di« Vorjahr», mengen hinaus. - ' „Das Dritte Reich -er Deutschen" Die politische Einheit von Partei und Staat In Wien eröffnete Reichsminister und Chef der Reichs, kanzlet Dr. Lammers in feierlicher Sitzung die Ver« waltungsakadcmie und führte Präsident Dr. Maunocher in sein Amt a's Leiter der Verwaltungsakademie ein. Die Reihe der sachlichen Vorträge wurde durch Reichsmini ster Dr. Lammers mit einem grundlegenden Vortrag über „Die Staatsführung im Dritten Reich" eingeleitet. Der Redner ging dabei ans die Grundlagen des nationalsozialistischen Swqtsbaucs ein, umriß den Ideengehalt dieses Neubaues uud arbeitete dessen gedankliche Grundlagen heraus. Staalsidee uud Noltsidcc iu sich vereinend, so erklärte Minister Lammers, sei das Wort vom „Dritten Reich der Dcnsschcn" auch von tiefer staatsrechtlicher Bedeutung und vielleicht znm ersten Male die richtige Bezeichnung für den deutschen Staat. Nachdem der Begriff Reich durch die Heimkehr der alte» deutschen Ostmark Erfüllung gefunden habe, sei es an der Zeil, sich von den Meinungsverschiedenheiten über Bedeutung und Reichweite des Begriffes „Staat" frei zu machen. Man könne daran denken, hinfort mit dem Wort „Staal" nur den der Partei zweifellos ncbengeordncten Acmter- und Behördenapparal zu beueuueu, für die Bezeichnung des Ganzen, der unlösbaren politischen Einheit von Partei und Staat, aber das Wort „Reich" zu wählen. Damit findet das Problem „Staat und Partei", über das der Minister weitere Ausführungen in seinem Vortrag vor der Verwaltungsakadcmie Jnnsbrnck ankündigte, seine Lösung. Zum Schluß sprach der Minister davon, daß das Ver» sassmigsrechi des Dritten Reiches seit dem 30. Januar 1933 im Werde« begriffen sei, sich, biologischen Gesetzen folgend, ent wickele, zum Teil gesetzliche Gestalt gewonnen babe, zum Teil als Gewohnheitsrecht in Geltung sei. Wann der Zeitpunkt für die abschließende Gestaltung der Verfassung des Drltten Reiche- in einem zusammenhängenden RetchSgrundgesetz ge kommen sein werde, sei noch nicht ab,»sehen; darüber bab« dereinst allein der Führer z» bestimmen. Sein Wille und Befehl, so schloß Reichsminister Dr. Lammers feine Ansfüh- rungen, sind im Dritten Reich die einzige Quelle allen Rechts, Recht und Wissenschaft Neichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquari sprach über „Praktische Probleme des Anschlusses für Recht und Wirtschaft m Oesterreich'. Der Reichsstatthalter stellte mit Hinweis ans d.e Volksabstimmung vom 10. April fest, daß diese Abstimmung, gegen deren Einzelbestimmungen auch vom Standpunkte weitestgehender demokratischer Spielregeln nichts einzuwenden war, durchaus dem Artikel 44 der früheren österreichischen Ver- sassung 1920—1929 entspricht und stellt daher auch vom Stand punkt dieser Verfassung ans gesehen den vollkommen gesetz- mäßigen Entschluß des österreichischen Bundesvolkes zur Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich dar. Der nächste Schritt war die staatsrechtliche Eingliederung deS Bundesstaates Oesterreichs in das Reich. Der Redner gab einen Ueberblick über die Neuorganisation der Verwaltung, den Umbau der berufsständischen Körperschaften und kam auf die Vereinheitlichung des Rechtes zu sprechen. Die Besonderheiten der Lage lassen zuerst die Frage der Arisierung im Vordergrund erscheinen, da wir hier mit einer außerordentlichen Ueber- judung zu rechnen haben. Neben der entsprechenden Menschenauslese ist die Zurverfügungstellung der Uebernahme- kapitalien eine der Hauptsorgen aller jener Stellen, die sich mit der Arisierung zu besoffen haben. Der Redner schloß mit der ErNärung, daß nach der der- zeitigen Lage von Volk und Reich unsere Arbeit vor allem ausgerichtet sein müsse aus das vordringlichste Ziel der end gültigen Sicherung des leiblichen und ideellen Lebensraumes des deutschen Volles. ordnete Baker die Spantenpoutir ver Regierung ^yam- berlatn scharf an. Er machte dabet Vorschläge, die Cham berlain als leichtfertig zurückwies. Chamberlain betonte, daß seine Regierung nicht die Absicht habe, ihre Politik zu ändern, um der Labour-Partei einen Gefallen zu tun, Chamberlatn entwickelte die Ansicht der englischen Regierung zur Luftkrtegssrage, indem er drei Regeln auf stellte, wobei er jedoch darauf hinwies, daß sich auS ihnen offensichtlich erhebliche Schwierigkeiten ergeben würden, sobald sie praktisch angewandt werden müßten. Die Re geln lauteten: Es verstoße gegen das internationale Recht, wenn man absichtlich die Zivilbevölkerung angretfe, aus der Luft angegriffene Ziele müßten legitime militärische Objekte darstellen und als solche erkennbar sein. Ferner müsse bei den Angriffen auf die militärischen Ziele aus reichend sorgfältig vorgegangen werden, damit nicht die Zivilbevölkerung in ihrer Nachbarschaft getroffen werde. Zu Spanien verwies Chamberlain darauf, daß die britischen Kriegsschiffe den Befehl hätten, im Falle eines Angriffes oder einer Behelligung angemessenen Schutz zu gewähren. Man könne sich aber nicht verpflichten, in jedem Fall ein Kriegsschiff bereit zu haben, in dem ein Angriff erfolge. Niemand hab« das Recht, die britischen Schiffe anzugreifen. Die Regierung sehe keinerlei prakti schen Vorschlag, um das zu Verbindern, ohne daß sie eine Politik einschlage, die in völligem Gegensatz mit der gegenwärtigen Politik des Landes stehe. So habe es keinen Sinn, den Handelsagenten aus BurgoS zurückzu ziehen, da das unwirksam sei. Auch der Abbruch der Han delsbeziehungen würde nicht die gewünschte Wirkung haben und darüber hinaus den britischen Handel schä digen. Für die spanische Frage gebe es nur eine befriedi gende Lösung: die Beendigung des Krieges, Sie würde mit einem Schlage alle Schwierigkeiten besei tigen. An General Franco sei eine Protestnote geschickt worden, da man ihm nicht das Recht zugestehen könne, britische Schiffe absichtlich oder unabsichtlich mit Bomben zu belegen. Von Zeit zu Zeit strecke die britische Regierung ihre Fühler aus, um festzustellen, ob Aussichten für den Erfolg einer Vermittlungsaktion in Spanien vorbanden seien. - " Strafvollzug in Deutschland und Italien Besuch italicuischcr Strafvollzugsbcamter in Berlin Zufolge ejner Vereinbarung zwischen dem italieni schen Justizminister Solmi und dem Reichsminister der Justiz Dr. Gürtner weilen gegenwärtig italienische Straf- vollzugsbcamte zu Fachstudien in Deutschland. Anläßlich ihres Besuchs fand Dienstag ans Einladung des Reichs- Ministers der Justiz in der mit italienischen und deutschen Fahnen geschmückten Aula der Universität Berlin ein Vor tragsabend statt. Reichsminister Dr. Gürtner begrüßte die auf den Generaldirektor des italienischen Vollzugswesens, Senats präsidenten Dr. Novelli, zurückgehende Anregung zu einem Anstausch italienischer und deutscher Strafvollzugs beamten und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die bei Vor trägen und Besichtigllngen gewonnenen Eindrücke sowie die persönliche Fühlungnahme und der Gedankenaustausch der Beteiligten wechselseitig wertvolle Anregungen bieten und für den Strafvollzug von hohem Nutzen sein werden. Anschließend sprach Präsident Novelli über Theorie »nd Praxis der sichernden Maßregeln in Italien. Staatssekretär im Neichsjustizministerium Doktor FretSler sprach abschließend über Fragen der Siche rungsverwahrung in der deutschen Praxis. Seit dem Um bruch brauche sich auch die deutsche Strafrechtspflege nicht damit zu begnügen, gegen den Rechtsbrecher mit Strafe vorzugehen. Der Nationalsozialismus habe ihr vielmehr di« neue Aufgabe zugewiesen, die Volksgemeinschaft auch durch Maßregeln der Sicherung nnd Besserung vor dem Verbrechen zu schützen. Ab1. Ml neue Strkehrsvorwnsteu Am 1. Juli d. I. treten wiederum einige Borschriften der neuen Straßenverkehrsordnung (StVO.) m Kraft. So müssen ab 1. Juli alle Fuhrwerke und sonstigen Fahrzeuge bei Dunkelheit oder starkem Nebel mit zwei Weißen oder schwach gelben Laternen ausgerüstet sein, um entgegenkommenden Verkehrsteilnehmern ihre seitliche Begrenzung anzuzeigen, während es bisher genügte, wenn nur eine Laterne mitge- führt wurde. Die Laternen dürfen nach hinten — waS bisher zulässig war — kein rotes Licht zeigen. Es ist streng verboten, Lampen unter dem Fahrzeug zur Kenntlichmachung der seit lichen Begrenzung anzubringen, da dies leicht zu Verwechf- lungen führen kann. Vielmehr müssen die Lampen etwa in gleicher Hohe und in gleichem Abstand von der Fabrzeugmitte angeordnet sein. Zur Sicherung nach hinten sind rote La ternen oder rote Rückstrahler vorgeschrieven. ' Um die überstehende Ladung eines Fahrzeuges kenntlich zu machen, müssen ab 1. Juli das äußerste End« einer nach hinten herausragenden Ladung bet Tage durch ein« rote, mindestens 20X20 Zentimeter große Flagge, bei Dunkel heit oder starkem Nebel durch mindestens eine rote Laterne kenntlich gemacht werden. Flaggen und Laternen dürfen nicht höher als 125 Zentimeter über dem Erdboden angebracht werden. Geschlossene Abteilungen müssen vom 1. Juki ab bet Dunkelheit oder starkem Nebel nach vorn ihre seitliche Begrenzung durch weihe oder schwach gelbe, nach hinten ihr Ende durch rote Laternen kenntlich machen. Rückstrahler dür fen nur noch zusätzlich verwendet werden. Die Kenntlich, machung des Endes einer marschierenden Abteilung durch hinterherfahrende Fahrzeuge ist nicht mehr zulässig. Da das Ausstellen von unbespannten Fuhr werken bei Dunkelheit oder starkem Nebel ost die Ursache schwerster Verkehrsunsälle gewesen ist, ist es ab 1. Juli grundsätzlich verboten und nur noch in zwingenden Ausnahme- fällen gestattet. Ist eine Möglichkeit zur Aufstellung des Fuhr werks außerhalb der Straße nicht gegeben, so muß immer die Deichsel abgenommen oder hochgeschlagen, vorne die seitliche Beegrenzung — falls keine genügende fremde Lichtquelle, wie z. Ä. eine Straßenlaterne, vorhanden ist — durch zwei La ternen mit weißem oder schwach gelbem Licht erkennbar ge- macht und hinten zwischen Fahrzeugmitte und linker Außen kante eine Laterne mit rotem Licht nicht höher als 125 Zenti meter über dem Erdboden angebracht werden. Reichliche Vorräte . Genügend bis zur neuen Ernte Die Vorratscrhebung über die erst- und zweit- HSndlgcn Bestände des Reichsnährstandes und des Stati stischen Reichsamies vom 31. Mai 1938 zeigen ein gün- stigcs Bild über die vorhandenen Brotgetreidebestände. Trotz der jahreszeitlich bedingten stärkeren Inangriff nahme der Lagervorräte gingen die Brotgetreidebestände am 31. Mai 1938 noch um rund 1,1 Millionen Tonnen über die des Vorjahres hinaus. Das Ziel der Schaffung einer größeren Getrciderescrvc zum Ende des Wirtschafts jahres ist also vollauf erreicht worden. Am 31. Mai wurden vom Reichsnährstand beim Winter log g c n noch 4 v. H. der Gesamternte als in den Händen der Landwirtschaft befindlich ermittelt. An Hand der end gültigen Erntezifser ergibt das rund 310 000 Tonnen. Diese Menge deckt bei weitem den Eigenverbrauch der Landwirtschaft bis zum Ende des Wirtschaftsjahres. Es ist also oyne Bedeu tung, daß sie um rund 160 000 Tonnen kleiner als vor einem Jahre war. Beim Wetzen waren am 31. Mai nach der Er hebung des Reichsnährstandes noch 3 v. H. Winterwetzen und 4 v. H. Sommerweizen vorhanden, das ergibt aus Grund der endgültigen Ernteschähnng noch rund 140 000 Tonnen. Hiermit ist der Eigenbedarf der Landwirtschaft bis zur neuen Ernte in vollem Umfang gedeckt. In der zweiten Hand waren noch rund 2,4 Millionen Tonnen Roggen und Weizen, also rund 1,3 Mil- lionen Tonnen mehr als im Vorjahre, vorhanden. Bei der Gerste ist die Versoraunaslaae der Landwirtschaft als durch
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