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r. 114 Zfchopaner Tageblatt und Axzeiger Mm solle« M «W IW falle«! Dr. Goebbels sprach aas der Berliner Sonnwendfeier 120 MO Menschen hallen sich in dem weiten Nund des Olympiastadions zur Sonnwendfeier um den lodern den Holzstoh eingesundcu, dessen Flammen inmitten eines Ringes von 3000 Fackelträgern zum nächtlichen Himmel rmporzüngcNcn. Brausende Heilrufe begrüßten den Ber liner Gauleiter, Reichsminister Dr. Goebbels, als er im strahlend Weißen Licht der Scheinwerfer an das Rednerpult trat, um der Sonnwendfeier seines Gaues durch eine packende und mitreißende Rede Inhalt und Weibe zu gcbeu. Dr. Goebbels begann bei dem Sinn der Feier: Der RationalsozialismnS babe den alten germanischen Brauch der Coumvcndscicr ans dein Erleben unserer Tage wieder zu Ehren gebracht, habe Brauchtum der Väter und Empfinden des m'dernen Menschen des 20. Jahrhunderts verschmolzen. Der Munster bezeichnete es säst wie ein Märchen, daß inmitten der 4'/r-Millionen-Stadt das Fest der Sommersonnenwende begangen werde. Er wies den Vorwurf, daß die Berliner herz los und nnromantisch seien, zurück und bekannte sich selbst zu diesen Berlinern, die hinter einer rauhen und harten Schale ein weiches, verstehendes und mitfühlendes Herz verbergen. In diesem Zusammenhang verwies Dr. Goebbels aus die gewal tigen Pläne des Führers der Umgestaltung Berlins, das Hauptstadt einer neuen Großmacht Deutschland und würdige Repräsentantin des neuen Reiches werden solle. Oie Juden machen sich breiter als je zuvor Dr. Goebbels erinnerte an den siebenjährigen Kampf, In dem der Nationalsozialismus aus Berlin, der ehemals nach Moskau rötesten Hauptstadt Europas, eine echte deutsche Stadt gemacht habe. Er habe deshalb auch ein Recht darauf, daß die Ergebnisse dieses Kampfes in Zukunft nicht wieder verloren- gingcn. Tosender Beifall erhob sich in dem weiten Nund, den Rängen, als der Gauleiter in diesem Zusammenhang erklärte: „Wir haben nicht sieben Jahre in Berlin gegen das inter nationale Judentum gekämpft, damit es sich heute im national, sozialistischen Berlin beinahe breiter macht als je zuvor. Gegen diese provokatortsä)e Haltung des internationalen Judentums tn Berlin müssen wir schärfstens protestieren." Mitunter habe man fast den Eindruck, daß sich dH, Juden tn Berlin noch genau so wohlfühlten wie tn den Zetten vor unserer Revolution, und sie fänden offenbar noch Gelegenheit genug, tn Berlin ihre schmutzige Geschäftemacherei den Augen der Oefsentlichkeit zu entziehen. Entrüstete Pfuiruf« wurden im ganzen Stadion laut, als Dr. Goebbels ausrief: „Ist eö nicht geradezu empörend und treibt es einem nicht die Zornesröte ins Gesicht, wenn man bedenkt, daß in den letzten Monaten nicht weniger als dreitausend Juden nach Berlin cingcwandert sind? Waö wollen die hier?" sErregte Rausrufe.) Wahre Beifallsstürme erhoben sich im Stadion, als Dr. Goebbels fortfuhr: „Sie sollen dahingchen, woher sie gekommen sind, und sie sollen uns nicht noch weiter lästig fallen. Sie sollen nicht so tun, als wenn es eine nationalsozialistische Revolution Über, Haupt nicht gegeben hätte." Legale Auseinandersetzung Mit Nachdruck betonte dann Dr. Goebbels, daß die Aus einandersetzung mit dem internationalen Judentum in Berlin legal und streng nach dein Gesetz von der Partei und vom Staate und nicht von der Straße vollzogen werde. Im übrigen würde schon durch gesetzliche Maßnahmen dafür gesorgt, daß in absehbarer Zeit der jüdische Einfluß auch in der Wirtschaft gebrochen werde. Er richtete das Ersuchen an die Juden, nicht weiterhin so provokatorisch in der Oefsentlichkeit aufzutreten. Die Bevölkerung forderte er aus, Disziplin zu hallen, nicht zu Einzelaktionen zu schreiten, und dem Staate das Weitere zu überlassen. Dr. Goebbels gab vor allem den nach Berlin in der jüngsten Zeit zugewanderten Juden den dringenden Nat, Berlin möglichst schnell wieder zu verlassen. Wenn sich im übrigen die marxistisch-jüdische Auslandsprcsse so sehr für die Zurückweisung jüdischer Unverschämtheiten interessiere und von Unterdrückung spreche, so könne er nur empfehlen, sich näher mit der Terrorisierung und brutalen Unterdrückung von 3,5 Millionen Deutschen in einem anderen Lande zu befassen. Dr, Goebbels bei seiner Rede iw Olympiastadt Rolchsmtnister Dr. pelS gab der Berliner Sonnwendfeier im Olym piastadion durch seine Red» einen besonderen Inhalt. Unser Bild zeigt den Mt- lttstek am Rednerpult, wäh lend LOM Fackelträger um Heu lodernden Holzstoß Men riesigen Kranz bilden, ViHKttl-MgzrMxg.) ,. ZuMziehW per Wischen Freiwilligen Was der UWe Hmim-Plm mW Der britische Plan zur Zurückziehung der Freiwil ligen aus Spanien, der im Hauptunterauschutz des Nicht- kinmtschungsausschusses einstimmig angenommen wurde, steht zunächst die Entscndung zweier Kommissionen nach Spanien vor, um die ausländischen Freiwilligen zu zäh len und zu klassifizieren und ihren Abtransport vorzu bereiten. Weiter soll die Land- und Scekontrolle verstärkt werden. Nachdem eine wesentliche Zurückziehung von Freiwilligen erfolgt ist, sollen dann dem Plan zufolge beiden Bürgerkricgspartcien die Rechte kriegführender Mächte zugestandcn werden. Nach endgültiger Annahme des Planes durch die Vollsitzung des Nichteinmischungsausschusses dürfte der nächste Schritt der sein, an beide Seiten in Spanien her- anzutreten, um ihre Zustimmung zur Entsendung der Kommissionen zu erhalten. Frankreich hat sich schon bereit erklärt, die internationale Kontrolle an der Pyrenäengrenze mit dem Augenblick zu verhängen, wo die beiden Kommissionen in Spanien eintreffen. Diese Kontrolle soll zunächst 30 Tage in Kraft bleiben. Wenn dis znm Ende dieser Zeit der Abtransport noch nicht be gonnen hat, wohl aber Aussicht auf dessen Beginn be steht, soll sie nm weitere zehn Tage verlängert werden. London: Erfolg Chamberlains Die Einigung im Nichteinmischungsausschuß wird von der Londoncr Presse mit großer Befriedigung ausgenommen und als ein Erfolg der Politik Chamberlains bezeichnet. Die Blätter rechnen allgemein damit, daß die Durchführung des Planes noch geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Die »Times" schreibt, der Erfolg sei immer noch klein gegen die Schwierigkeiten, die noch bcvorstünden. Die Möglichkeit eines Waffenstillstandes infolge der gegenwärtigen englisch-italie nischen Besprechungen könne kaum letzt schon Form annchmem aber cs sei Grund zu der Annahme vorhanden, daß die Klug- hcit und Staatskunst der Italiener nicht fo abgeneigt sein werde, in Spanien ein Halt zu gebieten, wie das vorher geschehen sei. In Spanien selbst seien von beiden Seiten auch Fühler ausgestrcckt worden. Bezüglich eines schnellen Inkraft tretens des englisch-italienischen Abkommens weist das Blatt darauf hin, daß die Besprechungen mit der italienischen Regie rung sich nur in einem Vcrsuchsstadtum befänden. Der diplo- Inansche Korrespondent des „Daily Telegraph" rechne« mit der «Möglichkeit der Entsendung der Freiwilligen-Kommission Ende .nächsten Monats. Den Sowjetrussen scheine frei heraus erklärt worden zu sein, daß, wenn sie sich einem Fortschritt weiter widersetzten, die diplomatischen Beziehungen zwischen Frank reich und Sowjetrußland merklich geschwächt würden. „Daily Mail" erklärt, angesichts der Tatsache, daß eine wesentliche Zurückziehung der Freiwilligen kaum vor dem Herbstbeginn tu erwarten sein werde, werde Chamberlain wahrscheinlich feine Bemühungen für einen Waffenstillstand verdoppeln. Paris: Moskau mußte nachgeben Die Pariser Press» verzeichnet mit einer gewissen Befriedigung den im Londoner- Nichtrtnmtlchunasausschuk er zielten einstimmigen Beschluß. Man steht darin hinsichtlich deS englisch-italienischen Abkommens ein gutes Zeichen und spart auch nicht mit anerkennenden Worten an die Adresse Italiens, wobei Nom allerdings sofort mehr oder weniger plump ein französisch-italienisches Abkommen angepriesen wird. Die Marxisten sind verlegen. Der dem Pariser Außenamt nahe stehende „Petit Parisien" meint u. a., ein prinzipielles Ab kommen über die Zurückziehung der ausländischen Freiwilligen sei gesunden, und dies sei das Ergebnis einer sorgfältigen und langwierigen diplomatischen Vorarbeit. Auf Grund der französischen Ratschläge, meint das Blatt Wetter, habe Moskau nachgegeben. „Epoque" meint, Ministerpräsident Daladier und Außenminister Bonnet hätten schon am 13. Juni be schlossen, die Pyrenäengrenze erneut unter strenge Kontrolle zu stellen, was vielleicht die Kommunisten verbittere, was aber eine recht glückliche Lösung im Interesse Frankreichs darstelie. Im sowjetfreundlichen „Ordre" schreibt Pertinax, Sowjetruß- land folge Frankreich und England in gewisser Entfernung nur aus dem Wunsch heraus, um sich von den beiden westlichen Demokratien in der kontinentalen Politik nicht allzuweit zu entfernen. Der rechtsstehende „Jour" meint, es dürften drei Monate ins Land gehen, bevor die ersten Kontingente der ausländischen Freiwilligen aus Spanien Wirklich abtranspor- tiert werden könnten. Rom: Kem verfrühter Optimismus! Die italienischen Zeitungen unterstreichen den unter dem allgemeinen Druck der Mächte erfolgten Verzicht Sowjetrußlands darauf, die Ausführung des englischen Planes, wenigstens für den Augenblick, zu verhindern, zeigen aber in bezug aus die Auswirkungen der Haltung Moskaus eine beachtenswerte Zurückhaltung und Vorsicht. Der Londoner Vertreter des „Messaggcro" schreibt, die Aussetzung der sowjetrussischen Sabotage, die seit November den Ausschuß lahmgelegt hätte und die Frankreich immer wieder mehr oder weniger offen unterstützt hätte, erlaube es jetzt, die Arbeiten des Ausschusses wieder in Gang zu bringen. Es sei aber verfrüht, daraus für die Zukunft allzu optimistische Schlüsse zu ziehen. Denn das Verfahren zur vollständigen Durchführung des englischen Planes, d. h. die Zurückziehung der Frei willigen. die Wiedereinführung der Kontrolle und die An erkennung der Krtegsrcchte, sei komplizierter und langwierig. Der Londoner Vertreter des „Popolo die Noma" betont eben falls, daß der Optimismus, den die englische Presse schon vor der Ausschutzsitzung an den Tag gelegt habe, übertrieben ge wesen sei. Der „Popolo d'Jtalia" erklärt, es sei verfrüht, sich in zu rosigen Voraussetzungen zu ergehen, weil die Prozedur des Ausschusses notwendigerweise langsam und verwickelt sei. Aber trotzdem sei cs sicher, datz der Ausschuß nun endlich das Hindernis überwunden habe, durch das er seit dem ver gangenen November scstäesayren war. Der „Corriere della Sera" erklärt, der energische Druck Lord Plymouth' habe die französische Volksfront in dcr Frage der Pyrenäensperrungen und den sowjetrusflschcn Vertreter hinsichtlich der Anwendung des britischen Planes in Spanien zum Nachgeben gezwungen. Tie Lage erscheine infolgedessen beträchtlich gebessert, waS sich für die wetteren Arbeiten des Londoner Ausschusses günstig auswirken könne. Donncrstag, den LS. Juni 1838 Ei« Blick auf das Stadion während des Feuerwerks. jPressephoto, Zanöer-M.) Deutschland will sein Lebensrecht „Deutschland will", fo erklärte der Minister nnter immer wiederholten stürmischen Zuftimmungskundgebungcn der Hun- dcrttausend, „den Frieden, aber nicht den Kirchhossricden, der in Versailles organisiert werden sollte. Wenn man iin Aus land etwas für den Frieden tun will, dann soll man möglichst schnell dafür sorgen, daß die unhaltbaren Bedingungen dieses Vertrages verschwinden. Wenn die Völker eins aus dem Kriege gelernt haben müßten, dann wäre es die Tatsache, datz es im 20. Jahrhundert nicht mehr möglich ist, auf die Dauer Volk von Volk zu trennen. Wenn ich also bei dieser festlichen Gelegenheit", so fuhr der Minister fort, „erneut an die Welt appelliere und von ihr Einsicht und Vernunft fordere, so tue ich das nicht als Chauvi nist, sondern als Mensch mit gesundem Menschenverstand. Deutschland bildet keine Kriegsgefahr: es will nur, daß die Elemente, die Ursachen kommender Kriege in sich schließen, beseitigt werden. Deutschland will nur sein Lebensrecht. Es kann auf sein Lebensrccht gar nicht Verzicht leisten, und wir haben auch keineswegs die Absicht, uns für dauernd in die Kategorie der Habenichtse einreihen zu lassen. Diese große Lehre hat uns der Führer gelehrt. Er hat unserem Volke seinen nationalen Stolz zurückgegeben. Das war vielleicht unter seinen vielen Taten die größte Tat." Dieser feierliche Abend sei mehr als eine romantische Gs- kühlsduselet, und wenn er bei diesem Anlaß von Politik spreche, dann deshalb, weil die Politik der Inbegriff unseres nationalen Lebens sei, weil unser Volk politisch geworden und weil jeder Deutsche politisch zu denken und politisch zu handeln entschlossen sei. „Was wäre aber diese Politik", so schloß Dr. Goebbels, „ohne ihre tragende Idee und ohne ihren führenden Mann? Ich glaube, wenn dieses Volk seinem Führer so treu bleibt, wie der Führer seinem Volke treu bleibt, dann braucht unS um die Zukunft nicht bange zu sein. Deshalb wollen wir es aufs neue geloben im Scheine dieser niedersinkenden Flamme: Dem Volke unsere Arbeit, dem Führer unser Herz! Die Nation, das Reich, der Führer — Sieg Heil!" * Die Rede, die Reichsminister Dr. Goebbels bei der Sonnwendfeier im Olympiastadion in Berlin gehalten hat, war eine scharfe Abrechnung mit den jüdischen Provokateuren, die sich in der Reichshauptstadt in geradezu unerträglicher Weise wieder breitgemacht haben. Wie der Minister betonte, hat es den Anschein, als habe es nie eine nationalsozialistische Revolution gegeben, denn srech und dreist treiben sich die Juden in Berlin um her, machen ihre dunklen Geschäfte und ziehen ihre Glau bensgenossen aus allen Ecken und Winkeln nach Berlin. Ungeheuerlich geradezu, wenn festgestellt worden ist, daß tn den letzten Monaten 3000 Juden nach Berlin zugezogen sind. Daß dieser Zustand unhaltbar ist, bedarf wohl keiner besonderen Erläuterung. Nachdem der Nationalsozialis mus die einst rote Hochburg gesäubert und Berlin dank der großzügigen Planung des Führers zu einer würdigen Hauptstadt Großdeutschlands ausgebaut werden soll, sind diese Judenanhäufungen ein übler Schönheitsfleck, der schleunigst beseitigt werden muß. Dr. Goebbels hat staatliche Maßnahmen angekündigt, hat aber vor her den Juden den gutgemeinten Rat gegeben, sich mög lichst schnell wieder zu verflüchtigen. Wir hoffen, daß diese Worte verstanden worden sind und beherzigt werden. Es ist nationalsozialistische Art, den Worten die Taten auf dein Fuße folgen zu lassen. Somit haben Partei und Staat als die berufenen Organe die Judenfrage in die Hand ge nommen, «lnd es ist kein Platz für Einzelaktionen und Uebergrifse aus eigener Machtvollkommenheit. Neuwahlen in England? Ankündigung des britischen Schatzkanzlers Auf der Tagung der Liberalen in London machte der britische Schatzkanzler Sir John Simon die ausseher» erregende Andeutung, daß Neuwahlen in Großbritannien nicht mehr fern seien. Wörtlich erklärte er: „Bevor die nächste Konferenz der Liberalen abgehalten wird, werden wir, so nehme ich an, der Ansicht sein, daß wir am Vor abend von Neuwahlen stehen." Der englische Verteidigungsminister Jn- skip sprach vor dem Klub „1900" in London über die neue Aufgabe Großbritanniens. Die Welt, so erklärte er, erwarte nicht nur, daß Großbritannien diese Führung er greife, sondern sei auch bereit, diese Führerschaft anzu erkennen. Wenn man sich frage, woher diese neue Autori tät Englands komme, so wolle er feststellen, daß dies an Großbritanniens Friedenswillen läge. Darüber hinaus sei er jedoch der Ansicht, daß das neue Ansehen Englands auf der Tatsache beruhe, daß eS heute stärker sei als früher. Macht geb« aber heute in der Welt Autorität.