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Wopaner« Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für gschopa« «ad Am«ege«d »a« ^ischovauer Lageblatt und «uzeig.r" ist da, zur BerSsimUlchung der amtlichen Bekanutmachmia-u der «mtSbauptmmmWast Flöha und de« Stadtrat« m Zschopau behördlicherseits bestimmt, Blatt «ud die amtllchrn Bekanntmachungen de« Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: E^S^birgische ^ndelsbanl e. <S. m. b. H.Zschopan. Sememdegirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4— Zeitung für di« Orte: Lrumhermerttors, Waldkirchen, »Sruichen, Hohndorf, Wilischthal, Weihbach, Dittersdorf, »ornau, Dittmannsdorf, «itzschdorf, «charfenstein, Schlößchen Porschendors ll« 188 dm» LS. Jun! 1938 19b. I«I»»sang Da» ^Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl-BezuaSprei» 1.70 RM. Zustellgeb. LV Pfg. Bestellungen werden tu uns. Geschäftsst.,von den Boten, sowievon allenPostanstalten angenommen Max GGmettng k. o. «Uyfieg von Louiü in der 1. Runde — GGmeNns im Krankenyans Neuyork, den 28. Juni. fDrahtbericht) Mit grobe« Hoffnnuge« ans de« erneute« Gewi«« des Weltmeistertitels im Schwergewicht war Max Schmeling zn einem «eue« Kampf mit dem Titelmeister Joe Lonis «ach Amerika gefahren. Was «och keinem «och so groben Boxer bisher gelungen war, das wollte der Deutsche zwiuge«, auch ihm war dieses Glück nicht vergönnt. Max wurde in der 1. Runde k. o. geschlagen. Louis hatte ihm gleich vom ersten Augenblick an mit einem Schlaghagel überfallen. Nur einen Augenblick hatte unser Man« die Deckung vernachlässigt, und «ach 2 Minute» war der Kampf erledigt. Louis hatte seinen Titel gercttc-t. Ganz Neuyork stand im Taumel. Scho« in früheren Jahren hatte die amerikanische Presse bei jedem grobe« Boxkampf vom „Kampf des Jahrhunderts" gesprochen nnd mit ihre« spaltenlangen Artikeln eben die Begeisterung in die Maste« gebracht, die es wohl in keinem Max Stymeling Die Prager Negierung schaltet sich jetzt selbst in die masslose Hetze und die Verleumd« .gen der tschechische» Presse ein, die in den letzten Wochen in niederträchtigster Weise die Sudetcndeutschen mit Hatz und Verdächtigungen geradezu überschüttet hat. Nunmehr lätzt Prag amtlich er klären, weshalb es zu der Mobilisierung gegriffen hätte. Es erfindet damit eine Schuldlüge, die an Erbärmlichkeit ihresgleichen sucht, und die auf eine glatte Fälschung der Tatsachen hinausläuft. Prag bekommt es fertig, den Sudetendeutschen die ganze Schuld in die Schuhe zu schieben, weil sie angeblich die Möglichkeit einer staatsrechtlichen Nenderung für die deutschen Randgebiete in der Tschechoslowakei propagiert und damit die Staatsautorität untergraben hätten. Die wiederholte Erklärung deutscher S1 aatsmä nn e r, man werde eingreifen müssen, wenn die Unterdrückung der Sudetcndeutschen nicht aufhöre und die Zwischenfälle nicht abgestellt würden, sei ein weiterer Anlab zu den Prager Maßnahmen gewesen. Man habe daraus, so heißt es in dem Prager Rechtfertigungsversuch, entnehmen müssen, daß Deutschland etwas gegen die Tschechoslowakei unternehmen wolle. Prag erwähnt dann die Nachrichten über deutsche I Truppenbewegungen an der tsclzechoslowakischen Grenze, die, wie ja bekanntlich inzwischen sestgestellt worden ist, eine Hetzlüge ans London waren, und erwähnt dann weiter, daß es sich angesichts der deutschen Erklärung, daß nichts geschehen werde, damit begnügt hätte, einen Jahrgang Reservisten und außerdem Angehörige von S.-ezialtruppen zu einer außerordentlichen Uebung einzu- berufen. Nach Prager Darstellung ist eine Mobilisierung nicht verfügt worden. Die Prager Regierung meint, daß sie nicht so wahnsinnig sei, mit einem mobilisierten Jahr gang das Deutsche Reich bedrohen zu wollen, denn die Tschechoslowakei wisse sehr gut, daß sie bei einem kriege rischen Konflikt in Mitteleuropa auf alle Fälle das Opfer wäre. Die Prager Erklärung gipfelt darin, daß es sich bei den Maßnahmen nur um Wiederherstellung der Staatsautorität im deutschen Gebiet, der Ruhe und Ordnung und der Sorge um Abhaltung unbe- einflußrer Wahlen gehandelt habe. Schließlich brüstet üch Prag damit, daß seine Maßnahmen einen vollen Erfolg gehabt hätten, und daß es nirgends zu ernsten Zwischen fällen gekommen sei. ES fehlt dann nicht an einer Be schimpfung der deutschen Presse, die, wie es heißt, in einer maßlosen Agitation all« möglichen Zwischenfälle aufge- Erdteil der Welt l« diese« Ausmaße« gibt. Mehr oder toeniger wäre« die Zuschauer aufgepeitscht morde». Diesmal fehlte« die sensationelle« Reklame« ««d ma« blieb einiger maßen objektiv «nd doch stand Nenyork in einem mähren Boxtanmel. Ein Zeichen, wie gespannt man auf den Kampf mit Schmeling «ar. Das kam nicht nur in dem großartige« Kartenvorver kauf oder de« tollen Wetten oder dem Andrang beim Wiegen der Boxer, 10 Stunden vor dem Kampf, znm Ausdruck. Das große Ereignis marf schon tagelang vorher seine Schatte« voraus. In große» Omnibnsteu waren Reisegesellschaften, vornehmlich aus dem Westen gekommen, und auch die Ozean riese« hatte« zahlreiche Schlachtenbummler, darunter auch die „Europa" 230 Deutsche nach Neuyork gebracht, so daß die Weltstadt selbst schließlich nur die Hälfte der Besucher stellte. Die großen Hotels waren sämtlich überfüllt und besonders das Negerviertcl zeigte ein anderes Gesicht. Ganze Neger- samilien waren gekommen und hatten sich in den Lokale« bauscht hätte. Dieser Rechtfertigungsversuch ist so plump, daß ihm fast zu viel Ehre angetan wäre, wollte man ihn Punkt für Punkt widerlegen. Die Tatsachen werden dreist auf den Kopf gestellt, und es wird so getan, als habe es gar keine Toten und Verletzten im Sudetenland gegeben, die auf Konto der blindwütigen Soldateska und Polizei zu setzen wären. Es ist geradezu ein Hohn, den Sudetendeut schen die Schuld an dem gefährlichen Kriegsspiel Prags zuschicben zu wollen, weil man nicht den Mut hat, zu bekennen, daß der Kricgstaumel nur durch eine nieder trächtige Lüge in Szene gesetzt worden ist, die von London nach Prag ihren Weg genommen hat. Allen Fälschungs versuchen Prags zum Trotz bleibt die geschichtliche Wahr heit bestehen: Nicht die Erregung der Sudetendeutschen hat die Mobilisierung der Tschechen ausgelöst, sondern durch eine völlig unbegründete und ungerechtfertigte Mo- bilisicrung ist das Sudctendcutschlum zur höchsten Em pörung aufgepeitscht worden. Verschleppungstaktik Eine sudctendeutsche Erklärung. Die „Sudetendeutschen Pressebriefe" beschäftigen sich mit der Geschäftigkeit, mit der in einem befreundeten Aus- land der angebliche Witte der Prager Negierung propa giert wird, das tschechoslowakische Nationalitätenproblem so rasch wie möglich zu lösen, nm sich so vor den Augen des Auslandes einer längst als dringlich erkannten Ver pflichtung zu entledigen. Dies steht, so heißt es in den Pressebriefen, in diametralem Gegensatz zu dem schlep penden Gang, den die Beratungen und Aussprachen um die Schaffung eines gerechten Nationalitätcnfriedens im Staäte tatsächlich nehmen. Wir können diesen von offi zieller und offiziöser Seite verbreiteten und zur Auslands schau getragenen Optimismus auch schon einmal aus dem Grunde nicht teilen, weil die tschechische Presse ein völlig anderes Gesicht zeigt und in nichts erkennen läßt, daß sich ein grundsätzlicher Wandel auch nur vorbereiten würde. Uebrigens w i rd nochgar nichtverßan- delt. Nach der letzten amtlichen Verlautbarung ermög licht der Fortgang der Negierungsarbeiten nur die ehest- mögliche Vorbereitung der formal-offiziellen Etappe der Verhandlungen zwischen der Negierung und der Sudeten- deutschen Partei. AM»» gegen die Berkehrrnvlölle Reichsminister Dr. Goebbels spricht am Freitag über alle deutschen Sender Die Woche vom 24. bis 30. Juni wird im Zeichen einer großzügigen Aktion zur Verhütung der Verkehrs- unsälle stehen. Am Abend des 24. Juni wird in der Zeit von 19 bis 19.15 Uhr Reichsminister Dr. Goebbels zum Problem der Vcrkehrsunfälle über alle deutschen Sender sprechen. niedergclafse«. Alle wollten sie ihren Landsmann durch ihre Anwesenheit etwas den Stücken stärke«. Der Beginn des Kampfes. Eine riesige Autoschlange zog sich zum 8 km entfernte» Nankee-Stadion hi« und schon lange vor Beginn waren alle Verkehrsmittel überfüllt. Im Stadion selbst gab cs das immer gleiche Bild, das man bei derartige« Veranstaltungen ««« schon gewöhnt ist. 85 888 Menschen sind anwesend. In de« vordere« Reihen sieht ma« die jetzige» ««d einstige« Ringgrößen. Die Söhne von Präsident Roosevelt sind ge kommen, und zahlreiche Berühmtheiten deS Films, die von ihren Landsleuten immer wieder beim Vorname« gerufen werden. Der deutsche Botschaster Dieckhof, Gene-«Ikons rl Borchers und auch die vor wenige« LMen in Baltimore über USA. erfolgreich gewesene de«Sch« «ewichtsheberst «ifel habe« ihre Plätze i« der Mitte. Der überdachte Ring v « Tiefstrahler« hell übcrltntct und in einiger Entfernung die Krähennester für die Filmoperatenre. Die Spannung wuchs von Minute zu Minute und um 18 Uhr amerikanischer Zeit war es so weit. Letzte Vorbereitungen im Ring. Kurz hintereinander erschienen Louis und Schmeling mit ihren Sekundanten «nd wurden stürmisch begrüßt. In ihre» Ringccken wurden ihnen die Handschuhe angelegt — die Handschnhsrage ist am Kampftage nach Schmelings Wnuich gelöst worden — und in der Zwischenzeit stellt der Sprecher die alten Meisterbarer vor. Immer wieder braust Beifall auf, der noch stärker wird, als die Gewichte von LoniS und Schmeling bekannt gegeben werden. Der Ringrichter gibt letzte Ermahnungen zum faire« Kampf «nd dann tönt der Gong. Wie Schmeling überrannt wurde. Völlig konzentriert kommen die beiden Boxer auS ihren Ecken. Jedem steht eiserner SicgeSwillc im Gesicht geschrie ben. Noch wußte man nicht, welche Taktik jeder von beide» elnschlagcn würde. Nach kurzen Abständen ging Lonis, der auS seiner einzigen k-o.-Niederlage durch Schmeling vor 2 Jahren gelernt hat, zum Angrisf über. Der alte Welt meister versuchte im wilde» Schlagwechsel vielleicht eine schnelle Entscheidung herbeiznsührcn und dadurch die Gefahr für sich selbst herabzumiudern. Wohl niemand ihnte ;n die sen Zeitpunkt, daß dem Weltmeister dies schon iu den beiden folgende» Minuten gelingen sollte. Louis schlug plötzlich wild auf den Deutschen ein, der noch garnicht die richtige Einstellung gefunden hatte. Ruhig nnd gelaßen blockte Schmeling die ersten wuchtigen Schläge der Körperhake« ab, aber die Deckung genügte nicht gegen eine« solche» Hagel von Schlägen. Der Deutsche zeigte etwas Wirkung nnd schien die Gefahr noch garnicht richtig zu verstehen. In der Ringmitte stellte er sich tapfer. Da riß ihn eine übermensch liche Linke bis sechs auf die Bretter. Schmeling kam mit glasigen Augen wieder hoch. Der Weltmeister sah seine Chance. Kalt und wild drang er wiederum ans seinen Geg ner ein «nd gleich darauf mußte Schmeling noch ein zweites Mal hernnter, siel auf den Rücken, versuchte sich zu erhebe», aber die Beine trugen ihn nicht mehr. Zur gleichen Zeit warf Max Macon zum Zeichen der Ausgabe bas Handtuch in den Ring. 2 Minnten und 4 Sekunden waren seit dem 1. Gongschlag vergangen. Nierenschlag brach alle Widerstandskraft. Die Zuschauer waren ebenso überrascht wie entsetzt Uber diesen Ausgang. Das hatte wohl niemand erwartet, denn die meisten hatten 2 Jahre zuvor das nmgekchrte Ergebnis mit erlebt. Die Verkündung „Louis k.-o.-Sieger in der 1. Runde" löste die Erstarrung «nd es brach «in Jubel los, wie man ihn selten erlebte. Der Weltmeister führte einen Freudentanz im Ring auf, während in der andere« Ecke Machon »nd der Amerikaner Casey sich nm Schmeling be mühte«, der «och völlig benomme« war. Allen war die schnelle k-o.-Niederlage ««verständlich, ««d -8 ist auch tat» sächlich schwer, «ine Erklärung dasür z« sind««. Lonis Hatta die richtig« Einstellung, «r nützt« sein« »»gehenren Keilst« Prager GeMsWW Erklärung znr Mobilisiernvg - Die Sudetendeutschen sollen schnldig sein