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Nr. 138 Zschopauer Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, den 18. Juni 1988 Zur Zeit ist Preisliste 8 gültig. V über 2000. War»« de«« iss Lager? Der Siu» -er Eonmerlager -er HI. Ausscheidungswettstreit für das Streitsingen Wie stark der Wille zum Heimatlied in den Erzge- blrgern geworden ist, das zeigte das erste Kreisausschei- dungssingcn des Heimatwerkes Sachsen in Johanngeor genstadt. Bereits eine halbe Stunde vor Beginn war der Saal der Turnhalle überfüllt. Unter den 800 Besuchern befanden sich KdF.-Urlauber aus anderen Gauen, die ihre Bewunderung für den Reichtum an erzgebtrgischen Heimatliedern wie für die Leistungen der Singgruppen und Einzelsänger ausdrückten. Das Heimatwerk Sachsen lädt zum zweiten Kreisausscheidungssingen ein, das am kommenden Sonnabend, 20 Uhr, in Zschopau stattfindet. Schon sind di« ersten Zelte aufgeschlagen, die in den Bergen und an der See die Jungen und Mädel zur Erholung und Kameradschaft ausnehmen. Wie in» vorigen Jahr werden wieder Millionen ihre Freizeit in den deutschen Gauen verleben dürfen. Die Teilnahme am Lager ist Dienst, wie sonst die Teil nahme am Heimabend und Sport. Es gibt deshalb keine Erörterung darüber, ob der Junge oder das Mädel mit machen soll. Aber dennoch ist dieser Dienst kein Zwang, der etwa mit Strafandrohung und Gewalt die Teilnehmer hinter Stacheldraht treiben müßte. Im Gegenteil: Frei willig kommen sie, und seit Monaten wird schon für das Lager geplant und gespart, oder es wird, oft schon in den winterlichen Heimabenden, die geplante Fahrt mit Landkarte und Schrift und Bild — zunächst noch theoretisch — im Voraus genossen. Auch die Eltern bringen weitaus in der Mehr zahl, insbesondere dann, wenn ihr Kind schon einmal an einem Lager teilgenommen hat, diesen Plänen und dieser Dienstform ein großes und teilnahmsvolles Verständnis entgegen. Daß dennoch immer noch Eltern nur zögernd ihre Zustimmung geben, kann in manchen Fällen nicht wundernehmen. Die Vorstellungen über den Dienst im Lager sind häufig so verworren, daß einer bangenden Mutter das Herz wohl mit Recht ängstlicher schlagen kann. Denn vielfach meint man Wohl, daß der Dienst im Lager etwa dem Dienst der Soldaten im Manöver an An strengung und peinlicher Disziplin nahe kommt. Drill bei Wasser und Brot, das ist häufig das Bild, das man sich vom Lagerleben macht. Und dann wundern sich die Eltern, wenn Sohn und Tochter mit einigen Pfund Mehrgewicht braungebrannt und strahlend nach Hause kommen und von ihren fröhlichen Erlebnissen nicht genug erzählen können. Die Lager der HI. sind „Erholungslager". Sie wollen dem durch die tägliche Arbeit in Fabrik, Büro oder Schule häufig vernachlässigten und erholungsbedürftigen Körper neue Kraft und Frische zuführen. Gutes, kräftiges Essen, Mittagsruhe, Sonne, Wasser und die frische Luft, dazu Spiel und leichter Sport und vor allem viel Fröhlichkeit tun häufig Wunder. Das ist der entscheidende Vorzug des Lagers: es gib? weit mehr als nur körperliche Erholung, die man ja viel leicht auch in Sanatorien erreichen könnte. Nein, auch innerlich ist die Lagerzeit reinigend und erfrischend, ein „Sanatorium für den Charakter". Das Lager ist die wichtigste Erziehungsform, die der Hitler-Jugend zur Ver fügung steht, und zwar eine Erziehungsform, die nicht mit strenger und kritischer Absicht den einzelnen sich vor nimmt, sondern eine viel lebendigere, beinahe unbewußt sich vollziehende, ausgleichende und fördernde Formung innerhalb einer Gemeinschaft, die sich für die Zett ihres engen Zusammenlebens den gleichen Gesetzen unterordnen muß und an den gleichen Freuden oder auch Beschwer nissen teilnmehmen hat. Der einzelne steht nicht mehr nur für zwei Stunden, wie im alltäglichen Dienst, unter Ein fluß und Führung seiner Kameraden, und er kann nicht mehr nach diesen zwei Stunden, in deneu er sich vielleicht widerwillig verstellte, ein privates Dasein sortführen, dessen Grundsätze denen der Kameradschaft entgegengesetzt sind. Hier hat er sich von morgens bis abends tagelang einzuordnen, hier hat er seine bequemen oder egoistischen Wünsche unter die seiner engen Gemeinschaft zu stellen. Es ist wirklich eine „Kur". Der Prahler wird entlarvt und mutz sich ändern, der Feige kann sich nicht, wie sonst viel leicht, drücken, der Gierige mutz sich bezähmen: Über allen wacht der Geist der Kameradschaft, der keine charakterschwache Eigenbrötelei zuläbt. Wie sehr unterscheidet sich boch^ener Junge, der sich im feinen Kurort mit Eisschleckeret den Magen verdirbt, von jenem, der im Lager ein von der Mutter Neb-völl gepacktes Paket erhält und den Inhalt sorgfältig mit s-insy Zeltkameraden teilt, obwohl gewiß fein „LieblingSgebäck* Im Paket enthalten war. Der Junge aus dem Kurort wird' törichterweise wohl seinen Altersgenossen aus dem Helf nicht beneiden, jedenfalls jetzt nicht. Aber wer von beiden hat die heilsamere Erholung, wenn man auf Wochen oder Jahre hinaus den Weg der beiden sich vorstellt? Der Junge aus dem Lager ist ohne Zweifel frühzeitig in ein charakterliches Training" genommen, während der Junge aus dem Kurort, an Weichheit und genießerische Erfüllung gewöhnt, zwar größer» Ansprüche stellen, aber zerbreche licher sein wird, wenn das Leben ihm diese Ansprüche Nicht genehmigt. Wie beglückend und frei ein Leben im Dienst fein kann, läßt sich in den Sommerlagern der HI. immer wieder einzigartig beobachten. Vom ernsten Flaggenappell am Morgen bis zum Lagerzirkus am Nachmittag oder zum letzten abendlichen Singen find alle mit dem ganzen Herzen dabei, nicht weil sie müssen, sondern weil sie wollen. Mancher, dessen private Wünsche sich zunächst dagegen sträubten, in der Gemeinschaft aufzugehen, wird über wältigt von der Gewalt dieses gemeinsamen Zusammen lebens. Als ein anderer kehrt er aus dem Lager zurüch aber gewiß nicht ärmer. Sächsische Nachrichten Alte Soldaten treffen sich Kavallerictag In Mittweida. Vom 18. bis 17. Juli findet in Minweida der zweite Sächsische Kaoallerietag statt. Er gilt der Erinnerung an die über 258sähriae ruhmreiche Geschichte der alten sächsischen Reiterregimenter. Auskunft erteilt die Ge schäftsstelle des Kavallerietages in Mittweida, Postfach 53. Zum Dresdner Studentcntag Generalinspektor Professor Dr. Fritz Todt, der am Freitag in der Hochspannungshalle der Technischen Hoch schule in Dresden den Dresdner Studententag eröffnen sollte, ist vom Führer mit einem besonderen Auftrag be traut worden, so daß es ihm nicht möglich ist, nach Dres den zu kommen. Die Eröffnungsfeier tn der Hochspan nungshalle fällt daher aus. Der Dresdner Studententag wird nunmehr mit der Großkundgebung in der Ausstel lung am Freitagabend, 20 Uhr, auf der der Stellvertreter Konrad Henleins, Karl Hermann Frank, sprechen wird, eröffnet. Lehrgang „Bienenzucht und Gartenbau" Die Landesfachgruppe Imker veranstaltet am 3. Juli, um 9 Uhr, in der Staatlichen Versuchs- und Forschungs anstalt für Gartenbau und Pillnitz einen Sonderlehrgang für Gärtner über die Bedeutung der Bienenzucht und die Beziehungen zwischen Bienenzucht und Gartenbau. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind von Gärtnern (insbesondere auch Junggärtnern) recht bald an den Ob mann für Vienenweide, staatl. Dipl. Gartenbauinspektor Johannes Luckan in Oberpoyritz bei Pillnitz, zu richten. Ab 1. Oktober 1SZ8 neue Fahrrad-Ausrüstung Die am 1. Januar d. I. in Kraft getretene neue Verord nung über das Verhalten im Straßenverkehr schreibt vor, daß Fahrräder, die erstmalig in Ven Verkehr gebracht werden, ur sprünglich vom 1. Juli 1938 ab an beiden Seiten der Tretteils (Pedale) Rückstrahler von gelber Färbung zu führen haben. Durch besonderen Runderlatz hat der Reichsführer A und Chef der Deutschen Polizei aus wirtschaftlichen Erwägungen soeben angeordnet, daß diese Verpflichtung für neue, erstmalig in den Verkehr gebrachte Fahrräder erst zum 1. Oktober d. I. eintritt. Ein Handwebstuhl auf der Sachsenschau Auf der großen sächsischen Leistungsschau „Sachsen am Werk" wird eine Großschönauer Firma durch Ver- mittlung der Kreisleitung Zittau einen Handwebstuhl, auf dem echter Damast gewebt wird, zur Ausstellung und praktischen Vorführung bringen. Vor den Augen der Zu schauer wird dieses edle kunstgewerbliche Leinenerzeugnis mit seinen wundervollen von Künstlerhand entworfenen Ornamenten unter den Händen und — so eigenartig das auch klingen mag — den Füßen eines geübten kunstfer tigen Webers erstehen. Als Schauwebcr ist der älteste der noch ganz wenigen aktiven Damastweber der Ober lausitz, der 08 Jahre alte Ernst Kahlert aus Großschönau, ausersehen. A« alle Betriebsführer und Handwerksmeister des Kreises Flöha! Am Sonnabend, dem 18. 6., und Sonntag, den 19. 8., findet in Augustusburg das Sportfest des HJ.-Bannes unö BDM.-Untergaues 181, Flöha statt. SOM Jungens und Mädels werden sich im Kampf um den Tüchtigsten messen. Da dieses Treffen bereits Sonnabend mittag 12 Uhi für die Teilnehmer am Wettkampf beginnt, bitte ich alle Betriebsführer und Handwerksmeister im Interesse der Er tüchtigung unserer Jugend, diese rechtzeitig vom Arbeits platz zu beurlauben. Ich hoffe, baß jeder Betriebssichrer und Handwerks meister gern meiner Aufforderung nachkommt. Denn in einem gestählten Körper wohnt ein gesunder Geist. Heil Hitler! gez. Wolf, Kreisobmann Ser DAF. " Amtliche Mitteilung der NSG. „Kraft durch Freude". Die OG. der NSG. „Kraft durch Freude" beabsichtigt, Volksmusikgruppen für Piano-Akkordeon ins Leben zu rufen. Interessenten melden sich am Freitag, dem 17. 8., in der Geschäftsstelle, Brühl 17, abends 6—7 Uhr. Wetteraussichte« für Freitag. Keine wesentliche Aenderung. (Die heutig« Nummer umfaßt 8 Seiten.) Hauptschriftleiter: Heinz Voigtländer, zugleich verantwort lich für den gesamten Texteil und Bilderdienst. Verant wortlicher Anzeigenleiter: Willy Schmidt, sämtlich in Zscho pau. Rotationsdruck und Verlag: Wochenblatt für Zschopau und Umgegend, Richard Voigtländer in Zschopau. estlose Beteiligung .Meisterhaus" Zsokopaci, km ttierru lacken kreuncki. ein Lartbolck u. krau — ß ckoimorstsgs, sonnadoocks sonntags v1«I»i»tanL ... »la ,ut«r SrlU- d»» «kill nach Utt« ubefbauepkof rröioosu kslsnsu stsrvlä Kik <üs /oellncNoksn uncf au unssrse claakea wir kerL/roks? Sonnabend, den 18. Juni, Punkt 19 80 Uhr »«Hm«»« Anlas« .. «Mist« stttWvEtzNch »KI MI ls» dkl» IFIlkt s»«,I ssL. Ässe/ la, Kaspar, meine srau, die lsi »rette l MN Schlagsäubkw, sag» st«, dann hast du die halb« Arbeit und dein» Tauben bleiben milbenfrei. Da» hab« ich auch getan. Jetzt ist der Schlag blitzsauber und dir Tauben gedeihen prächtig. Ich glaube, daß ich beim nächsten preisfliegen wieder gkt » V ö Winnen werde. Und wie flink säubert wl, das nur wenig, Pfennig, kostetI ISO KIN BrimM und Wz verk. Sonnabend, d 18. 6., ab 1« Uhr i. Gastho» Witzschdor» Kerv, M Nk. 45 Der Dereinsführer. Die Mitglieder werden um r gebeten. Anschließend im An alle Inserenten mderHeimatfestnummer! Wir bitten alle Inserenten, von denen die Inserattexte noch ausstehcn, diese uns vrs fpmeftens iS. Sunt zuzulenden, damit wir eine prompte Herausgabe der Festnummer gewährleisten können. Geschäftsstelle -es Zschopauer Tageblatt »n- Anzeiger kstmßokg«dt«ilte üchopsu borgen breitsg Hb 8 Ukr WellkleiLcü, später ckss liebliche Gestern mittag verscliieck in Plessa in cker Oderlausitr nacb schwerer likankbeit meine liebe prsu, unsere gute Nulter, Dockter, Lcdwesler, Lcdvägerin unck Tante k^rau ttiläe kari§ im 29. kebensjskke. In tieker Trauer Oerbarck varix unck li ncker nebst allen übrigen ttinterbiiebenen. Plessa, Gornau, Oelsnitr/Lrrg.,8taupitr, am 16. juni 1938. Vie öeerckigung erlolgl morgen nacbmitta 4Gdr in Plessa. MW Mene« 600 g va Pf. Frischen Spargel 1. Sorte KOO g 6» Pf. Carl «eynre ! KL/ Heilpraktiker, Tsckopau, klarienstr. 17 l Lprecdst.jeck.preltagvon'/»10—5Übr keiianckelt werck alle Neicken (Gesciü-Krankst, ausgeschk). Lperisl- ! bedanckl v keinleick , offenen keinen, Homöopathie, kestrahlung, ' Kräuterheil verkadren.iVlassagen. Grin bitte mitrudringen. Gewissen-! kakte diocbemiscste veratung auck kür blicktmitgllecker l.OO WWW»2 Ae starn Zeit wenn Sie einem großen Kreis von Interessenten etwas an bieten wollen usid sich dafür des ZettungS-JnseratS bedienen Sie sparen Arbeit denn eine direkte Propaganda durch Rundschreiben verur sacht durch Heraussuchen der Interessenten, Adressenschrei ben,Verpacken undFrankieren eine ganze Menge von Arbeit Ae sparen 8eld denn Sie können das Inserat ganz nach Ihrem Belieben- groß oder Nein — gestellen, eS gelangt doch stets an di« Interessenten 8s ist als« mteiW sich für Ihre Rell am« einem weitverbreiteten und tu allen kauffähigen Kreisen gern gelesenen Blattes zu bedienen nämlich des MMN Ta-edlM «i» Anzeigers