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Da, »ickovauer Tageblatt und ««»tiger'- ist daS zur Veröffentlich A tnihölt die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau -Bank! ung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtLhauptmannschast Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt ont» n: Erzgebirgische Handelsbank e. B. m. b. H.gschopau. Aemeindegtrokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichw, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Wttzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors n». 187 8»»» 18. Jun! 1988 198. Jahrgang Steinerne Dokumente Elaalsskt zm Neibm Berlin — Arbeitsbeginn nn 18 GrWiWeu Adolf Hitler, der Baumeister Großdeutschlands, hat Mit der Grundsteiulcgung zum „Haus des Deutschen Fremdenverkehrs" am Runden Platz in Berlin, dem Schnittpunkt der neu erstehenden Nord-Süd-Achse mit der alten Potsdamer Straße am Dienstag den Auftakt zu der größte» städtebaulichen Neugestaltung der Geschichte ge geben. An 16 Großbaustellen haben auf Geheiß des Führers uud nach den Plänen seines Beauftragten, des Architekten Professor Speer, die Arbeiten begonnen, die eine völlige Wandlung der Neichshauptstadt im Geist nationalsozialistischer Baugesinnung einleiten und der Hauptstadt Großdcutschlands ei« völlig neues Gesicht geben werden. Nunmehr wird Berlin die Gestalt bekom men, die ihr als Hauptstadt des 75-Millionen-Reiches der Deutschen gebührt. Die 4^--Millionen-Stadt ist jetzt ein einziger großer Arbeitsplatz geworden, auf dem für Jahre hinaus der harte Rhythmus nationalsozialistischen Schaffens bestim mend ist. Und wenn nach Fertigstellung der gewaltigen Projekte ein neues Berlin entstanden ist, dann wird es das Gesicht einer großen Zeit tragen und ein „steinernes Dokument nationalsozialistischen Gcstaltungswillens und politischer Größe" sein. Während der Führer in dem feierliche» Staatsakt den Grundstein zum ersten Monvmetttälbaü an der Nord» Süd-Achse legte,' vollzog Reichsminister Dr. Frtck mit Reichsleiter Fiehler den gleichen Akt beim „Haus des Deutschen Gemeindetags" an der Oft-West-Achse und Reichsminister Dr. Dorpmüller am Königsplatz, wo neben dem gewaltigen Spreedurchstich zugleich die U» und S-Bahn-Verbindungen zwischen den kommenden Groß- bahnhöfen Nord und Süd in Angriff genommen werden. Der Oberbürgermeister und Stadtpräfident Dr. Lippert hob die Arbeiten an der Kreuzung der beiden Achsen im Tiergarten aus der Taufe, und ganz in der Nähe began nen auch die Umbauten an der Siegesallee. Außer am Königsplatz begann die Deutsche Reichs bahn noch sieben weitere Großbauten, darunter den neuen Bahnhof Süd, während die Berliner Verkehrsgesellschaft mit den Ausschachtungsarbeiten am Südpunkt des U-Bahnnetzes einsetzte. . Die ganze Größe der Umgestaltung aber offenbart sich erst, wenn man die bereits begonnenen Arbeiten an der Ost- und West-Achse, die Schaffung der neuen Hochschul stadt, den riesigen neuen Flughafen und gewiß nicht zu letzt das Wohnungsbauprogramm, das allein für 1938 nicht weniger als 3 0 0 00 Wohnungen vorsteht, ein bezieht. Der Festakt am »ea Platz Im Mittelpunkt, der Feiern an de« geschichtliche» 14. Juni stand der Runde Platz. Im wetten Rund war er mit schlanken hohen Fahnenmasten eingefaßt, während die eigentlich« Baustelle in Hufeisenform von einer Tri düne umsäumt war, die zwölf Meter hoch di« Hakenkreuz- Hanner umrahmten. Das Mittelstück bildete eine Fahnen gruppe mit dem Berliner Stadtwappen in der Mitte, ge krönt von zwei goldenen Hoheitsadlern. Auf einem Vor bau vor der Tribüne stand das Rednerpult und davor der Aufbau aus roten Ziegeln mit dem hellfarbigen Grundstein. Zu beiden Seiten des Vorbaues standen, den ganzen Jnnenraum zwischen den Tribünen ausfüllend, Feldloren auf den Gleisen, Transportbänder und Förder geräte, und 200 Bauarbeiter harrten des Befehls, um mit den Ausschachtungsarbeiten für das „Haus des deutschen Fremdenverkehrs" zu beginnen. Festliche Baustelle Außer den Tribünen war der ganze Platz und alle zu der Baustelle führenden Straßen mit den Teilnehmern dieser Feierstunde besetzt. Unmittelbar gegenüber der Tribünenfront hatten die Angestellten der Gaststätten- und Beherbergungsbetriebe einen bevorzugten Platz erhalten; sie waren zum großen Teil in ihrer Berufskleidung er schienen. Die Seitenflügel der Tribüne waren den Trach - tengruppen aus allen deutschen Gauen Vorbehalten, die in das Bild eine besonders farbige Note brachten. Vor der Baustelle auf der Potsdamer Straße waren die Ehrenformationen — eine Kompanie der Wehr macht mit Musik und Spielmannszug, eine Kompanie der Leibstandarte mit Musik und Spielmannszug und eine Kompanie der Schutzpolizei — aufmarschiert, während der Musik- und Spielmannszug der SA.-Standarte „Feld- herrnhalle" auf der Baustelle selbst stand. Auf der Ehrentribüne waren mit dem Stellvertreter des Führers zahlreiche Reichsminister, Reichsleiter, die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile, das Führerkorps aller Gliederungen der Partei, das Präsidium des Neichs- sremdenverkehrsverbandes und die Vertreter aller Ver- jehrsorganisatiosten, die „im Haus des deutschen Fremden ¬ verkehrs« ihre gemeinsame Arbeitsstätte haben werden, erschienen. Auch der Berliner Fascio hatte «in« Abord nung mit der Standarte entsandt. ----- Kurz vor 12 Uhr klang der Präsentiermarsch auf und die Heil-Rufe kündeten die Ankunft des Führers, der die Front der Ehrenformation abschrttt. Der Musik- zug der SA.-Standarte „Feldherrnhalle" spielte den Ba denweiler Marsch, während unter tosenden Heil-Rufen der Führer langsam durch die frei gehaltene Gaffe den Platz der Grundsteinlegung betrat. Mädchen der Trachten gruppen überreichten ihm Blumensträuße. In der Beglei tung des Führers befanden sich der Berliner Gauleiter, Reichsminister Dr. G o e b b e l s, der Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt, Architekt Professor Speer, den der Führer mit der ehrenvollen Aufgabe des gigantischen städtebaulichen Projektes betraut hat, Neichspressechef Dr. Dietrich sowie die persönlichen und militärischen Adjutanten. Auf der Ehrentribüne wurde der Füherr von dem Präsidenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staats minister a. D. Esser, begrüßt, der dann an das Mi krophon trat, um dem Führer zu melden, daß alles zur Grundsteinlegung bereit sei. Ssser.- Reist in das glückliche Deutschland! Der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staats minister a. D. Esser, wies auf die große Aufbauarbeit des Führers hin, der in kaum 5 Jahren einen staatspolitischen Mo numentalbau errichtet habe, in dem heute 75 Millionen Deutsche eine sichere und herrliche Heimstatt haben. Im sechsten Jahre der politischen Staatssührung habe der Führer nunmehr Befehl gegeben, in den größten deutschen Städten niederzu legen, was nicht mehr zeitgemäß, und einzureißen, was bau fällig und verkebrshemmend ist. So würden nach des Führers Idee neue Stävtebilder emporwachsen, würdig der Zeit, in der wir leben, und würdig dem Rhythmus unserer herr lichen nationalsozialistischen Bewegung. So werde ein neues Deutschland entstehen, das noch mehr als bisher schon für die Ausländer und die eigenen Volksgenossen bewunderns wertes Reiseland sein werde. Mit der Parole: „Reist in das glückliche, reist in das fröhliche Deutschland" schloß Staats- minister Esser seine Rede. Goebbels: KlWMm ohnegleichen Dann trat Reichsminister Dr. Goebbels, der Gauleiter Berlins, vor und feierte den 14. Juni als Tag von histo rischer Bedeutung in der Baugeschichte der Reichshaupt, stadt, die nun erst wirklich Hauptstadt des Reiches werde und ein politisches und wirtschaftliches Kraftzentrum ohnegleichen. Der Minister fuhr dann fort: In Haltung und Stil soll daS Haus, zu dem Sie, mein Führer, heute den Grundstein legen, ein steinernes Dokument nationalsozialistischen Gestal tungswillens und politischer Größe werden. Dr. Goebbels erinnerte an die Bauprogramme in anderen deutschen Städten und erklärte, daß für Berlin jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, durch ein großzügiges und um- »fassendes Neubauprogramm da» Bild der ReichSbauptftadt i ihrem Charakter, ihrer Größe, ihrem Rang und ihrer 4'/, ; Millionen umsall««»en VolkSradl aniupassen. Er erinnert« daran daß die Straße „Unter den Linden" die als einzige den Dimensionen einer Weltstadt angemessen ist, ans der Zeit ist, da Berlin 37 000 Einwohner zählte. Ein Zeichen für den Mangel an Vaugesinnung, an Kühnheit der Planung und an Großzügigkeit des architektonischen Willens der späte ren Zeiten. Die bauliche Entwicklung Berlins geschah voll- kommen ziel- und planlos. Der Moloch Großstadt habe alle künstlerischen Projekte verschlungen, und heute stehe Berlin vor uns als eine 4V--Millionen-Swttt ohne echtes Gesicht und ohne eine unverkennbar tn die Erscheinung tretende städtebauliche Idee. Seit vielen Jahren haben Sie, mein Führer, so fnhr der Minister fort, sich mit den Plänen zum Umbau von Berlin beschäftigt. Oft haben St« in . losen Skjzzenhlättern Projekt« für dieses monumental« Werk «ntworfen. Oft sind dt«s« Projekte in Einzel- betten «ändert worden. Aber der Grundaedank« blieb. Un ¬ verändert ist bis heute Ihre Idee und Ihre Entschlossenheit das Chaos Berlin neu zu gestalten und aus diesem plan losen Häusermeer eine Stadt zu formen, die der Größ« unseres Volkes, dem Rang unserer Nation und der geschicht lichen Bedeutung unserer Zeit würdig ist. Berlin soll, das ist Ihr fester Wille, die wirkliche Hauptstadt des Reiches wer-" den, ein politisches und wirtschaftliches Krafft zentrum ohnegleichen, das auch in seiner Architektur bi- Größere unserer Zeit und die Monumentalität unserer ge schichtlichen Entwicklung plastisch zum Ausdruck bringt. Nach einer Würdigung der Ausgabe Prof. Speers wleß der Minister auf den Neubau der Reichskanzlei, die Aus gestaltung der Ost-West-Achse, den neuen Flughafen Tempel hof, die Verlegung der Siegessäule, die Planung der Uni versitätsstadt, des Wehrlechnischen Instituts im Rahmen der Hochschule und eines großzügigen Wohnungsbauprogramm- von 30 000 Wohnungen hin, die allein im Jahre 1938 sich alß die ersten Anzeichen der baulichen Umgestaltung Berlins an künden. Ihre Krönung aber erfahre sie durch die Zusammen fassung und Vollendung der einzelnen Baumaßnabmen det Nord-Süd-Achse. Am heutigen Tage wird mit diesem Werf begonnen. ! » Der Minister wies unter Nennung der Baustellen do« auf bin. daß nunmehr an 16 Plätzen di« Bauarbeiten dm ginnen und befaßte sich dann mit der Nord-Süd-Achs«, mit der ein« wirklich modern« Lösuna d«S Vrrkrhrsproblems der Rrichrhaupistadt gesunden werd«» soll«. Hier soll d» Zusammenfassung der auf da» ganze Stadtgebiet verstreut«« Bahnhöfe «rsolaen. Hier soll die Einführung der ReicHÜ auwbahnen in »t« Nord-Süd-Achse, der Ba« der Ueber« und' Unterführung am Kreuzungspunkt der beide« Achsen, di« Einbeziehung des Flugwesens, die weiträumig« Gestaltung des gesamten VerkehrsraumeS und di« gänzlich »««artig« Lek lung der Binnenschiffahrt durch di« Neichshauptstadt folgen. Auch für da» politisch« Leb«» werd« di« neu« RoM Süd-Achs« von entscheidend«» Bedeutung sein. Am ihr soll sich einmal di« monumental« Volk» hallt al» Wahrzeichen der Reichshauptstadt erheb««. Hier soll «in wüm diger Versammlungsplatz für ein« Million Volk», genossen entstehen. Hier werden «mmal btt neuen Mini« steriengebaud« errichtet werden, und hier soll sich auch da» „HauS des deutschen Fremdenverkehrs" befinden. l Dann fuhr der Minister fort: Wenn ich Sie, mein Führte nun bitte, die Grundsteinlegung diese» Monumentalbaues z» vollziehen, so sind wir alle dabei in tiefster S««l« ergriffe« nnd bewegt. Ein wahres Werk des Nationalsozialismus soll hier begonnen werden, würdig unserer Zeit in der Groß- zügigkeit der Anlage und in der Klarheit der Durchführung. Möge das große Werk, das Sie, mein Führer, mit d«M heutigen Tage beginnen, vom Segen des Allmächtigen be gleitet sein! Mögen Sie und wir alle noch die Vollendung dieses monumentalen Projektes erleben, und möge es Ihne«, mein Führer, dann noch vom Schicksal gegeben sein, in einens neuen und größeren Berlin das neue und größer« Deutsch land einer glücklichen und geschichtlichen Zukunft «ntgegenzu- stthrenl In diesem Sinne bitte ich Sie, mein Führer, die Grund steinlegung des „Hauses des deutschen Fremdenverkehrs" al- ersten Monumentalbaues an der neuerstehenden Nord-Süd- Achse der Reichshauptstadl zu vollziehen. , . » . , Oer Führer spricht Der Führer dankte dem Berliner Gauleiter und Irak dann, von Heilrufcn begleitet, an das Rednerpult, um daS Bild der künftigen Hauptstadt GrotzdeutschlandS wunder voll Plastisch erstehen zu lassen. Der Köcher mit dem Dokument, der in dem Grundstein eingemautert wurde. (Presse-Hoffmann, Zander-M.jj