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Wopauer V Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für Alcho » a « «ad AmMsgend Zeiwng für di« Orte: KrumhermerSd-rk, WalLNrchm, Börutchru, Hoh»d«rß «ilischthal, »tttzbach, Dittersdorf, »ormm, Diwuonurdorf, Vitzschdvrf, Scharfenstein, Schlößchen Porfchendor, Snzetaeupretse: Li» 4« mm breite Millimeterzeile 7 Pjg,; die V3 mm breite Millimeter»eile im Textt«U 25 Pfg^ Nachlaßstaffel 8 Ziffer» mrb NachwetSgebühr 25 Psg. pqügl. Port» Da» -Zschopau« Tageblatt und Auzetgrr» erscheint werktäglich. Monatl.B«uaSpniS l.70SM.Zustellgcb. 20 Psg. Bestellungen verde-diuns. GefchäftSst.,vou den Boten, sowie tnmallmPostanstalten angenommen Vi»«»D«A, b»« 7. I««! 1038 N-. 130 lob. MW MW di SudetendeuWW Neue WM« WeWer Gelidarmes — DMeOgh WWer PrmLMe Selbst in den Psingstfeiertagen war daS Sudetendeutschtum unerhörten tschechischen Willkür- dktcn ausgesetzt. In der Nacht vom Sonnabend aus Vonntag überfiel tschechische Gendarmerie bei Boden« Hach zweimal eine Gruppe von Ordnern der Sudeten« deutschen Partei, die auS einer Wählerversammlung friedlich heimkehrte, und mißhandelte sie aus daS schamloseste mit Gummiknüppeln und Ge- Wehrkolben. Dabei wurden 20 Ordner verletzt. Der Ordner Hirschmann erlitt eine so schwere Kopfverletzung, daß er inS Krankenhaus eingeliefert werden mußte, Wenige Stunden später veranstalteten Tschechen in Liboch an der Elbe eine wahre Deutschenjagd. Ueber diese netten ungeheuerlichen Prügelorgien tschechischer Sadisten gegen die friedlich feiernde deutsche Bevölkerung werden folgende Einzelheiten bekannt. 20 Sudetenbeuifche verletzt In Maxdorf bei Bodenbach wurde eine Wähler« Hersamlung der SDP., an der auch SDP.-Mitglieder aus Bodenbach selbst teilnahmen, abgehalten. Als die Ver« fammlnsg nach störungslosem Verlauf beendet war, gin« gen d<e Teilnehmer in aller Ruhe nach Hause, jene, di« einen gemeinsamen Heimweg hatten, nicht einzeln, son« dern gemeinsam. Diesen Umstand zu erwähnen ist des« halb wichtig, weil ein amtlicher Bericht von „formierten* Lüge» spricht und aus dieser Behauptung eine Art Be« gründung für das empörende Vorgehen der tschechischen Gendarmerie konstruieren will. Demgegenüber ist festzu- stellen, daß wie die anderen heimkehrenden Wähler auch hie Bodenbacher, die einen gemeinsamen Heimweg von .«Iwa einer halben Stunde hatten und deshalb zusammen» Singen, keineswegs in einer geschlossenen Formation, son» Hern durchaus ungeordnet, ohne Kommando gingen. Um so größer war die Ueberraschung, als plötzlich «In Ueberfallwagen mit Polizei nnd Gendarmerie heran raste und die Heimkehrer unter brutaler Anwendung von Gewalt auöeinanderjagte. Aber bald sollte ein neuer Uebersall erfolgen. Wenige Zeit später erschien der Ueber- fallwagen wieder. Die tschechischen Gendarmen sprangen heraus und schlugen sofort mit Gummiknüppeln und Ge wehren auf die Heimkehrenden ein. Bet diesen wüsten Ausschreitungen tschechischer Gendarmen, die der ruhige Verlauf der sudetendeutschen Versammlung in Maxdorf in eine wahre Raserei gebracht hatte, wurden 20 Sude« »endeutsche mehr oder weniger schwer ver« letzt. Der Sudetcndeutsche Hirschmann mußte in ein Krankenhaus geschafft werden. Bei den Ueberfallenen find deutlich sichtbare Spuren von Schlügen ärztlich fest gestellt worden. Die Atteste darüber liegen vor. Die Ver ¬ letzungen wurden durchweg auf dem Rücken festgestellt, ein Beweis, daß stch die Mißhandelten nicht zur Wehr gesetzt hatten sondern daß sie vielmehr von den Tschechen vor sich her getrieben und dabei geschlagen worden sind. Auch die anderen Gruppen von Versammlungsteil» nehmern waren Ueberfällen tschechischer Prügelkommandos ausgesetzt, die in ihren Ueberfallwagen immer wieder die Gegend nach neuen Opfern absuchten. Protest an die Prager Regierung Dr. Kreisl, Senator Tschakert und der Ortsleiter Lerche haben an den Prager Innenminister ein Protest- telegramm folgenden Inhalts gerichtet: „Wir protestieren schärfsten« gegen das Verhalten der Polizei und Gen darmerie von Bodenbach, die heimkehrende Ordner der Sudetendeutschen Partei grundlos mißhandelte und ver letzte. Ein Ordner liegt im Krankenhaus." Vom zweiten Schauplatz tschechischer Ausschreitungen, dem hart umkämpften Sprachgrenzort Ltboch an der Elbe, werden folgende Einzelheiten bekannt: In Liboch war infolge freiwilligen Uebereinkommens der Sudeten deutschen Partei mit der tschechischen Wahlgruppe am Sonntag, dem 29. Mai, eine vollständige Vereinbarung getroffen worden, so daß der Wahlkampf entfiel. Die Tschechen erhielten 1-1 und die Sudetendeutsche Partei 12 Mandate durch Vereinbarung. So wurde dank der ruhi gen Haltung der SDP. der Friede in der Gemeinde für die Wahlzeit sichergestellt. Das paßte aber chauvinistischen Tschechen aus der Um gebung von Liboch nicht in ihren Plan. Am Pfingstsonntag kam eine Gruppe Tschechen auS dem Melniker Bezirk nach Liboch und veranstaltete dort Jagd aus weiße Strümpfe. Ein deutscher Bauer, der von einer tschechi schen Gruppe umringt, ergriffen und gezwungen werden sollte, die weißen Stümpfe abzulegen, setzte sich zur Wehr, und es entstand eine Schlägerei, die gefährliche Formen anzunehmen drohte. Einige andere Deutsche kamen dem angegriffenen Bauern zu Hilfe und konnten ihn aus der Gruppe befreien, nachdem er bereits einige Verletzungen erlitten hatte. Erft dann schritt die Gendarmerie ein und stellte die Ruhe und Ordnung wieder her und verhaftete drei Personen. Die Gendarmerie veranlaßte schließlich die aus wärtigen Tschechen, den Ort zu verlassen. Die Vertreter der Sudetendeutschen Partei in Liboch haben wegen des Vorfalls bei der Bezirksbehörde in Dauba Beschwerde erhoben. * Sogar am Pfingstsonntag sind 20 Anhänger der Sudetendeutschen Partei in der Tschechoslowakei ohne den geringsten Grund niedergekuüppelt worden. Soll das uner hörte Verhalten der tschechischen Chauvinisten immer so MMiWh der ImWi UWt Udet fliegt GMindigtzeitsrekord - HöWestleisiung des „Groben Dessauer" In den Pfingsttagen konnte die deutsche Luftfahrt zwei neue stolze Erfolge erringen. Am Sonnabend er reichte ein viermotoriges Junkers-Flugzeug des Musters, daS unter dem Namen der „Große Dessauer" weltbekannt geworden ist, mit einer Zuladung von 5000 Kilogramm, eine Höhe von 9312 Meter, und am Sonntag erzielte ein Heinkel-Jagdflugzeug über der 100-Kilometerstrecke eine Geschwindigkeit von 634,370 Kilometer in der Stunde. Beide Ergebnisse stellen neue internationale Bestleistungen dar. In beiden Fällen gelang es, bisher in ausländischem Besitz befindliche Rekorde für Deutschland zu erobern. Der „Große Dessauer* wurde auf seinem vom Flugplatz Lessau ausgehenden Nekordflug, der sich über etwa zwei Stunden erstreckte, von dem Chefpiloten der JunkerS-Werke, Flugkapitän Kindermann, geführt. Außer- dem gehörten Flugzeugführer Wendel und Flugversuchs ingenieur Hotopf zur Besatzung. Durch die mit 5000 Kilo gramm Nutzlast erreichte Höhe von 9312 Meter wurde der früher vom Ausland mit 8980 Meter gehaltene Rekord um mehr alS SOO Meter Überboten. Generalmajor Udet, als der für die Entwicklung des Fluggerätes in Deutschland verantwortliche Chef des Technischen Amtes im Reichsluftfahrtministerium, ließ es sich nicht nehmen, den Schnelligkeitsrekordflug über die 100 Kilometerstrecke mit einem neuen einsitzigen Heinkel- Jagdflugzeug nach einem kurzen Probeflug persönlich durchzuführen. Auf einer Flugstrecke in der Nähe von Rostock-Warnemünde konnte der Generalmajor den gleichfalls biSber vom Auslande mit 554.357 Kilometer i« Stunde gehaltenen Rekord um 80 Kilometer auf 634,370 Kilometer je Stunde verbessern. Diese Geschwindigkeits- Bestleistung reiht sich würdig dem vor einigen Monaten von einem Flugzeug der Bayerischen Flugzeug-Werke mit 611 Kilometer in einer anderen Wertungsklasse aufgestell ten Rekord an. Die deutsche Flugmotorenindustrie ist an den beiden neuen Welterfolgen der deutschen Luftfahrt- technlk hervorragend beteiligt. Sowohl der „Große Dessauer* der Junkers-Werke, wie das Heinkel-Jagdflug zeug waren mit Datmler-Benz-Motoren ausge rüstet, die wiederum ein eindrucksvolles Bewährungs- zeugnis ablegten. Beide Rekordflüge standen unter der amtlichen Kontrolle von Luftsportzeugen und wurden so fort dem internationalen Luftfahrtverband F. A. I. zur offiziellen Anerkennung angemeldet. Dank und Anerkennung Görings Mit welchem Stolz das ganze deutsche Volk auf diese großartigen Leistungen wagemutiger deutscher Männer und besten deutschen Fluggerätes blickt, hat der Reichs- Minister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luft waffe, Generalfeldmarschall Göring, in Worten des DankeS und der besonderen Anerkennung gegenüber den beteiligten Werken «nd den Besatzungen zum Ausdruck gebracht. Die beiden Rekordflüge sind erneute beredte Beweise der im nationalsozialistischen Deutschland wieder- errungenen Weltgeltung der deutschen Luftfahrt. weitergehens Da erklärt die Prager Regierung, daß sie das Erforderliche veranlaßt habe, um neue Zwischenfälle zu vermeiden, und das ist die hohnvolle Antwort darauf! Besitzt die Prager Regierung nur noch so wenig Autorität? Die Disziplin der Sudetendeutschen ist beispielgebend, und man muß endlich erwarten können, daß in der Tscheche! Ruhe und Frieden einkehren. Aber die ewigen Uebergrisfe der Tschechen erschweren die innere Lage immer mehr. An Prag und den Tschechen liegt es, wenn die Tscheche! fried los bleibt. Das müssen auch Paris und London erkennen. Vielleicht werden die frattzösische und englische Regierung deshalb wieder einmal in Prag vorstellig, damit der Terror der Tschechen endlich ein Ende findet. Denn der Tschechen terror stellt eine Bedrohung des Friedens Europas dar. Der Wille zur Wahrheit aaterdrüllt Neues Musterbeispiel tschechischer Zensur Daß tschechische Behörden systematische jede Stimme unterdrücken, die nach Objektivität hinsichtlich der inner staatlichen Vorgänge ruft, bedarf keines Beweises mehr. In welch starkem Maße diese Methoden aber auch dann angewendet werden, wenn es um die Erörterung des Verhältnisses der Tschechoslowakei zu den Nachbarstaaten und vor allem zu Deutschland geht, beweist folgendes neues Musterbeispiel der tschechischen Zensur! Da hatte es das Blatt der tschechischen Vereinigung „Neue Tschechoslowakei*, „Ceska Vyzva*, unternommen, einmal die Haltung der Tschechoslowakei zum Deutschen Reich gründlich zu untersuchen und dabei einige bemer kenswerte Selbsterkenntnisse gewonnen. Das Blatt schrieb: „Was wissen wir von Deutschland? Wenig, gefährlich wenig, sozusagen nichts, und das Wenige, was wir wissen, wissen wir schlecht. Es ist verblüffend, wie uns in unserer geopolitischen Position und in der geschichtlichen Abhängigkeit unserer politischen und geistigen Entwicklung von der deutschen Entwicklung die tiefen Umwandlungen des deutschen Gei stes und seiner politischen Formen entgehen konnten, wie blind wir den mannigfaltigen Vorbereitungen zu diesen Slenderungcn gegenüberstanden. In einer Zeit, wo wir die Fenster in europäische uud außereuropäische Wiukel ungeduldig öffneten, da man bei uns Weltausgeschlossen- heit verkündete, da man die sonderbarsten internationalen Beziehungen pflegte, in dieser Zeit haben wir eine chine sische. Mauer aufgerichtet, die uns von einem Volk ab schneiden wollte, das durch seinen kulturellen und macht- mäßigen Einfluß in der Geschichte auf uns auf das inten sivste einwirkte, ob es uns nun gegeben war, gemeinsam mit ihm Seite an Seite zu gehen, oder uns mit ihm in gefährlichem Ringen zu messen. Wir wurden in einer gefährlichen Unwissenheit über den tatsächlichen Stand der Dinge in Deutschland belassen, über die Organisation seines StaateS, der Gesellschaft und der Wirtschaft, über den Stand seiner allgemeinen Kultur, über die Ideen, die cs beleben. Schlimmer als Unwissenheit aber sind die falschen Vorstellungen, die wir unS vom heutigen Deutschland auf Grund der „Infor mationen" und „Analysen" unserer Journalistik und Pu blizistik schufen. Dank der schnüsflerischen Tratscherei der Emigranten, die in den pseudowissenschaftlichen Mantel der freudisti- sehen Psychoanalysen gehüllt ist, und dem gesteigerten Gefühl des unversöhnlichen Hasses gegenüber den Re präsentanten des heutigen Deutschland* .... von hier an, mitten im Satz, hat es der tsche chische Zensor dann für notwendig erachtet, die sicher nicht unbegründeten Ausführungen des tschechischen Blat tes vor der Verbreitung in einer größeren tschechischen Leffentlichkeit zurückzuhalten. Hier erübrigt sich wahrlich jeder Kommentar! Voltsiumspreis für Henlein In B ö h m i s ch - K r u m a u fanden stch die Vertreter deS Deutschen Kulturverbandes zusammen, um auch ihrerseits den Willen zur Eingliederung in die sude tcndeutsche -Gemeinschaft zu bekunden. Auch ein Vertreter der Sudetendeutschen Kulturgesellschaft in Berlin war an- wesend. Nach der Ehrung der ausscheidenden Mitglieder de, Hauptverbandsleitung wurde das Ergebnis der Verteilung der Kultnrprcise verlesen. Es erhielten den Preis für Volkstumsarbeit Konrad Henlein, den Preis fü, Musik Isidor Stögbauer, für deutsches Schrifttum Robert L i n d e n b a u m, den Preis für darstellende Kunst der schlesische Bauernmaler Paul Gebauer, den Preis für Volkskunst F. Beranek.