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Nr. 123 Zschopaner Tageblatt und «»»«Iger Freitag, den 3. Juni 1938 Die WWW« Kömpser erhM de» MM« Mßa KMordm Im «MnaWWWi MlW Der Führer hat, wie die Nationalsozialistische Partcikorrespondenz meldet, folgende Anordnung erlassen: Im Kampf um das Großdeutsche Reich wurden Hun derte ermordet, viele Tausende verletzt und in die Kerker geworfen. Diese mutigsten, opferbereitesten und tapfersten Männer der Bewegung sollen für immer unseren Nach kommen leuchtendes Borbild sein. Um dem auch sichtbar- lich Ausdruck zu geben, verfüge ich: l. Der bisher für die aktive Teilnahme am 9. Novem ber 1923 verliehene Vlutordcn wird nunmehr auch an solche Parteigenossen verliehen, die im alten Reich und in den österreichischen Gauen im Kampf für die Bewegung n) zum Tode verurteilt, dann zu lebenslänglichem Kerker begnadigt wurden; b) Freiheits- bzw. Kcrkcrstrafcn (auch in österreichischen Anha.'tclagcrn) von mindestens einem Jahr verbüßt haben; e) besonders schwer verletzt wurden. 2. Der Blutorden bleibt nach dem Tode des Trägers im Familienbcsitz. 3. Der Reichsschatzmeister der NSDAP, ist für die Be arbeitung aller Blutordensangclegenheiten zuständig. Die Verleihung des Vlutordens erfolgt durch mich auf Antrag des Neichsschatzmeisters. 4. Die notwendigen Nusführungsbestimmungen erläßt der Ncichsschatzmeistcr der NSDAP. Ohne Sienern kein Siaai Staatssekretär Reinhardt über die Finanzverwaltung Bei der Einführung des neuen Obcrfinanzpräsi- denten Zerahn in sein Amt hielt der Staatssekretär im Neichsfinanzministerium Reinhardt in Nürnberg eine An sprache, in der er auf den Segen der staatlichen Ordnung hinwics. Steuerzahlen heiße nicht Opfer bringen, sondern einzig und allein seine Pflicht erfüllen. Ohne Steuern gäbe es keinen Staat und ohne Staat keine Daseinsmög lichkeit. Als den Leitsatz des Steuerrechts stellte er die Gleichmäßigkeit der Besteuerung dar. Dieser Gleichmäßig keit diene insbesondere auch die Betriebsprüfung. In seinen weiteren Ausführungen betonte der Staatssekretär, daß nicht daran gedacht werde, durch das bequeme Mittel einer allgemeinen Steuererhöhung den er höhten Finanzbedarf zu decken. Das Streben sei einzig und allein darauf abgestellt, den Apparat der Reichs finanzverwaltung so zu gestalten und die Finanzbeamten fo zu schulen, wie es erforderlich ist, um die dem Staat zustehenden Beträge restlos zu erfassen. Alle anständigen und ehrlichen Volksgenossen müßten für dieses Bestreben nur dankbar sein, denn es habe den Zweck, das deutsche Volk vor allgemeinen Steuererhöhungen zu bewahren. Staatssekretär Reinhardt wies darauf hin, daß das Steueraufkommen von 6,6 Milliarden Mark im Jahre 1932 auf 14 Milliarden Mark im Jahre 1937 ge stiegen ist und weiter ansteigt. Der Apparat der Reichs- sinanzverwaltung sei der billigste Abgabenerhebungs apparat. Der Verwaltungskostensatz der Reichsfinanzver waltung sei von S,13 v. H. im Jahre 1932 auf 3,20 v. H. im Jahre 1937 gesunken. Diese Senkung sei zu ver zeichnen, obwohl der Aufgabenkreis wesentlich größer ge worden ist. In diesem Zusammenhang verwies der Redner noch auf die Ehestandsdarlehen, die Kinderbeihilfen und die Ausbildungsbet- Hilfen» durch die die Arbeits- und Finanzämter über das Nehmen hinaus auch auf das Geben gerichtet seien. Zum Schluß ging Staatssekretär Reinhardt auf den Ver kehr der Finanzbeamten mit den Steuerpflichtigen ein. Der Finanzbeamte, so betonte er dabei, muß sich stets seiner Verantwortung bewußt sein, die ihm der Staat übertragen hat, er muß aber auch ein soziales Herz besitzen, und der Steuerpflichtige muß sich stets bewußt sein, daß er seine Daseins- und Entwicklungsmöglichkeilen dem Staat verdankt, dessen Dasein und Kraft sich nicht zuletzt nach der Leistungsfähigkeit der Reichsfinanzver waltung und nach der Güte der Arbeit des einzelnen Finanzbeamten bestimmt. gesetzt worden ist. Ganz besonders steht der diesjährige Aufmarsch der Partei im Zeichen der heimgekehrten Ost mark. Zum ersten Male können die Männer und Frauen Oesterreichs teilnehmen, ohne trennende Grenzen über schreiten zu müssen. ' » - Di» Mreriliger der SS. beendet , Das Führerlager der Hitler-Jugend wurde feierlich s beschlossen Stabsführer Lauterbacher stellte bet der Einholung der Lagerfahne in einer Ansprache fest, daß alles in Er füllung gegangen sei, was von diesem Führerlager der HI. erwartet wurde. Er schloß mit einem Bekenntnis zu Führer und Reich. Am Abend fand auf dem festlich geschmückten und' illuminierten Marktplatz eine Abschiedskundgebung statt« Gauleiter Sauckel verabschiedete sich von den HJ.-Führern in einer Ansprache vom Balkon des Rathauses. Stabs führer Lauterbacher betonte, daß dieses dritte Reichsfüh rerlager die Idee der Gemeinschaft und Kameradschaft gestärkt und fruchtbare Arbeitsergebnisse gebracht habe- Er kündigte an, daß in zwei Jahren wiederum ein Neichs- führerlager der HI. in Weimar stattfinden werde. Jin Anschluß daran fand ein Vorbeimarsch statt. Frilk «Hb Frank von Wien abgereist Neichsinnenminister Dr. Frick hat Wien wieder ver lassen und sich nach Berlin zurückbegeben. Vorher besuchte der Minister mit Reichsstatthalter Dr. Seyß-Jnquart und seiner Begleitung die niederösterreichische Landeshaupt mannschaft, wo er sich von Gauleiter Dr. Jury die Mit glieder der Landesregierung und die leitenden Beamten vorstellen ließ. Er hatte eine Besprechung mit dem Gau- leiter und machte eine Besichtigungsfahrt durch den Gau Niederdonau. Reichsminister Dr. Frank hat ebenfalls nach zweitä- gigem Aufenthalt Wien verlassen. Erweiterung -es Schnellverkehrs Neue S ch n e l l 1 r i e b w a g e n — Erhöhung der Reisebequemlichkeit auf der Reichsbahn Nach den günstigen fünfjährigen Erfahrungen hat die Deutsche Reichsbahn eine Erweiterung des Schnellbahnverkehrsnetzes vorgesehen. Wäh rend bisher die Strecken von Berlin nach Hamburg, nach Köln, München, Stuttgart, Karlsruhe, Beuthen und von Hamburg nach Köln befahren wurden, sollen demnaqm Wetter« Schnelltriebwagen auf den Strecken Berlins Wilhelmshaven über Hannover und Hamburg—KarM ruhe Über Hannover, Kastel, Frankfurt a. M. in Betriell genommen werden. Darüber hinaus soll das Schnell^ Verkehrsnetz nach Fertigstellung deS notwendigen Wagers Parks noch weiter ausgebaut werden. Die Reichsbahn konnte dieser Tage ihre ersten neue» drei-und vierteiligen Schnelltriebwagen voH führen. Der Betrieb wurde auf den bisherigen Strecken voA 14 zweiteiligen und für die Strecke Berlin—Beuthen von vieG dreiteiligen Fahrzeugen durchgefübrt. Bei den jetzt fertig«, gestellten Triebwagen ist man von den bisher aus zwei Groß« räumen bestehenden Fahrgasträumen abgegangen und hat ams Grund der Erfahrungen im Betrieb und den Wünschen de» Retsepublikums entsprechend die in den alten D-Zug°Wagew bewährte Anordnung von Einzelabteilen mit Seiten gängen gewählt und als zusätzliche Erhöhung der Reisebequem- lichkett einen besonderen Speiseraum vorgesehen. ; Höchstgeschwindigkeit 160 Kilometer Zur Zeit sind 14 dreiteilige Fahrzeuge bei der deutscher» Industrie in Auftrag gegeben. Eine abweichende Bauart zeig» der vierteilige Trtebwagcnzug mtt besonderem Maschinenwagen« Hier ist die gesamte Maschinenleistung für den Antrieb i» einen großen Dieselmotor — einen regelrechten Schiffsdiesel —» von rund 1300 PL Leistung zusammengesaßt. Ein kleiner Hilfs dieselmotor, der zur Deming des Bedarfs der Hilfsbetricb« dient, kann im Notfall auch zum Fahren des Triebzuges be nutzt werden. Außer der Maschinenanlage und einem Führer- stand sind im Maschinenwagen noch ein Gepäckraum und ein Postraum untergebracht. Die Höchstgeschwindigkeit der bisherigen und der neuen Schnelltriebwagen ist mit Rücksicht auf das Verkehrsnetz und den Fahrplan auf 160 Kilometer gehalten. Bei der Innen ausstattung ist selbstverständlich in hervorragendem Maße deut scher Werkstoff zur Verwendung gekommen. Die Neubauten stellen in technischer Beziehung Höchstleistungen der deutschen Motorenindustrie dar und geben in ihrer geschmackvollen Aus stattung ein beredtes Zeugnis von dem hohen Stand deutsche? Handwerksarbeit. - Revolutionen rechtfertigen sich nur au- dem Recht Reichsminister Frank in der Wiener Universität In der Universität sprach zur Eröffnung der Gast- Vorlesungsreihe der Akademie für Deutsches Recht Reichs minister Dr. Frank. Der Minister legte dar, wie die nationalsozialistische Revolution nichts anderes als das im deutschen Volke schlummernde Rechtsempfinden zur Ge staltung und Verwirklichung gebracht hätte. „Alles, waS Adolf Hitler tat", führte der Reichsminister aus, „vollzog sich in der Form eines Nechtssatzes. Im Namen dieses Rechtsempfindens hat der Führer seinen gigantischen Kampf um die Befreiung der Deutschen Nation ausgenom men. Nicht auf Gewalt, sondern auf der Nechtsidee unseres Volkes baute der Führer sein großes Werk auf." Dr. Frank gedachte dann der leidvollen Geschichte der deutschen Ostmark in den letzten Jahren. Ein großer Kampf um Recht und Gerechtigkeit sei nun abgeschlossen. „Denn Revolutionen", fuhr der Minister fort, „kann man nie aus der Gewalt rechtfertigen, nur aus dem Recht. Hier liegt der geistesgeschichtliche Unterschied zwischen jetzt und früher, zwischen der Revolution Adolf Hitlers und der des Bolschewismus. Was an Arbeit vor uns liegt, ist die Auf gabe, das im Feueratem der Revolution geschaffene Or- aanisationsprinzip des deutschen Volkes zu erhalten und in den jungen Herzen kommender Generationen immer neu zu sichern. Am Ende dieser Entwicklung soll ein neuer Begriff des deutschen Rechtswahrers, der Begriff des deutschen Volksrichters stehen." « * . » Aew-NorkerSasendurchStrelllahmgelegt Gewerkschaften entfesseln 24stündtgen Sitzstreik. i In New York ist über Nacht einriesigerSee» manns st reik ausgebrochen, der von den moskauhöri- gen CJO.-Gewerkschaften entfesselt worden ist. Die CJO.- Seemannsgewerkschaften von New York erklärten am Don nerstagmorgen plötzlich einen 24stündigen Sitzstreik für den ganzen New-Yorker Hafen. Demgemäß haben sich dis Mannschaften aus allen amerikanischen Schiffen geweigert, die Arbeit aufzunehmen, wodurch fast der gesamte Hafen verkehr stillgelegt worden ist. Die Ausfahrt mehrerer Dampfer ist dadurch mindestens um einen Tag verzögert worden. -- .. Reich-Parteitag im Zeichen der Ostmark Unter dem Vorsitz von Hauptdlenftleiter Staatsrai Schmeer hat im Hotel „Deutscher Hof" in Nürn berg eine Vorbesprechung der Organisationsleitung der Reichsparteitage stattgefunoen, an der Vertreter der Par tei, ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der Behörden teilnahmen. Hauptdienstleiter Schmeer teilte mit, daß der offizielle Beginn der Vorbereitungsarbeiten für den diesjährigen Reichsparteliag auf den 1. Juli 1938 fest- General Krautz in Berlin. Einer Einladung deS ReichskriegersührerS, «-Gruppen führers, Generalmajor a. D. Reinhard folgend, ist der greise österreichische Heerführer General Krauß mit seiner Gattin in Berlin eingetrosfen. - General Krauß und Gattin bet de, Antun», in Berlin, in der Mitte Reichskriegersühre, Reinbard. c<-^ rl-Wagenborg.) , Meos Presse eO-et Wie sie einst gegen Deutschland Hetzen dursten s Unter dem Schuschnigg-System hatte die Verjudung der Wiener Presse Ausmaße angenommen, die erschreckend waren. Die damaligen unglaublichen Zustände in der Wiener Presse schildert der Stabsleiter des Reickispressechefs der NSDAP., Helmut Sündermann, oer im Auftrage des Gauleiters Bürckel seit den Märztagen die politische Neuordnung der österreichischen Presse durchgeführt hat, in der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz. Zahlenmäßig wurde fcstgestcllt, daß in der gesamten Wiener Presse von 177 fcstgcstcllten Schriftleitern nicht weniger als 124 Juden und nur 53 Arier waren. Es gab in Wien auch sogenannte „bürgerliche" Zei tungen, bet denen von 27 Schriftleitern 25 Juden waren. Ein großes Mittags- und Nachmittagsblatt verfügte über den ansehnlichen Bestand von 18 Juden unter Ist Redak teuren. Ein Blatt, das durch seine Verbreitung im Aus land viel zur Weltmeinung über Oesterreich beitrug, unter 20 Redakteuren 17 Juden. Der frühere Präsident der Prcssckammcr, Minister Ludwig, hat im Laufe der Jahre gewaltige Millionen beträge als reine Bcstechnngsgeldcr an meist jüdische Aus« landsjournalisten gezahlt. Die Bezahlung erfolgte an die „kleineren" in Form von Teilratcn von je 25 Schilling für überbrachte Informationen oder unlautere Meldungen. Zwölf führende Auslandöjournalistcn aus Ländern, deren Presse Deutschland nicht wohlgcsonncn ist, erhielten lau send regelmäßige Monatszuwcndungcn in Höhe von je mehreren 100 Schilling. Auch zahlreiche andere Bestechun gen der Deutschland feindlichen Auslandspreise von mehr oder weniger privater Seite haben dem Wiener Presse- leben den Stempel aufgedrückt. So bezog der Jude Singer als Vertreter eines Hetzblattes von Geldern der berüchtigten Phönix-A.-G. von 1SSS bis 1S3« monatlich 1200 Schilling. Der Munitions sud« Mandl bat Wiener Auslandsjournalisten Sonder Zuweisungen in der Höhe bis zu 1000 Schilling für Greuel- meldungen über Kriegsgefahr bezahlt, die seinen unsaube ren Munitionsgeschäften förderlich waren. Wie leicht die Prämie zn verdienen war, beweist ein Vorfall, bei dem Mandl 3000 Schilling verlor. Ein Hochstapler hatte sich als Auslandsjournalist ausgegeben und ihm einen geeig neten Brief geschrieben. Darauf erhielt er anstandslos die 3000 Schilling. Solche tollen Zustände kennzeichneten das Wien des Herrn Schuschnigg! Es braucht nicht betont zu werden, daß die unerhörten Zustände in den Wiener Zeitungs- bctricben, die ein schlagendes Licht auf den Einfluß werfen, der den Juden überall, wo cs ihm nicht verwehrt wird, auf die Presse sichert, sofort geändert wurden. Heute ist der Säuberungsprozcß längst abgeschlossen. Die Wiener Presse ist w i e d e r d e n t s ch geworden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die zahlen mäßige Entwicklung, die die gesamte Wiener Presse seit der Entjudung genommen hat: Die Gesamtauflage der Wiener Tageszeitungen betrug Anfang März 1 Million 13 000 Exemplare täglich. An fang Mai jedoch bereits 1 Million 130 000 Exemplare. Das bedeutet eine Steige rung von fast 120 000 Exemplaren. Bemerkenswert für die Gcsämtbeurteilung der österreichischen Presseverhältnisse ist die Tatsache, daß Wien selbst mit seinen etwa 700 000 Haushaltungen nur einen Teil der Abnehmerzahl der Wiener Presse stellt und diese in Wirklichkeit heute fast das ganze Land beherrscht. Die Judenherrschaft in der Wiener Presse war also nichts weniger als eine geistige Vormundschaft der Juden über ganz Oesterreich. Das deutsche Volk in Oesterreichs Gauen hat, so schließt Sündermann seine interessanten Ausführungen, wieder eine Presse, der es vertrauen kann, die es mann haft durch die Geschehnisse der Zeit führen wird im Geist der deutschen Kraft und des nationalsozialistischen Be kennens, das unser Volk einigt.