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Mr. 127 Der englische Premierminister Chamberlain be stätigte im Unterhaus, daß zwar der Plan für die Ein führung der allgemeinen Wehrpflicht im Kriegsfälle bestehe, nicht aber ein Plan für die zwangsweise Erfassung des gesamten Menschenmaterials. Chamberlain erklärte, cs treffe nicht zu, daß irgend- welche von der Regierung ausgcarbcitctcu Pläne für die zwangsweise Erfassung des gesamten Mensche», mntcrials für den Kriegsfall bestünden, wohl aber gäbe es Pläne für die Einführung der MilitärdicnstpfUcht i m Kriegsfälle. Er wolle hiuzufügcu, daß dies nichts Neues sei. Tie große» Liuien eines Planes für eine Vorlage bezüglich der Einführung der Wehrpflicht im Kriegsfall befände» sich bereits seit I932 i» einem vorgerückten Stadium der Vorbereitung. Es sei aber kein Plan ausgearbcitet wor den, der die zwcmgsmäßige Erfassung der iudnstriellen oder anderen nichtmilitärischcn Dienste vorsehe. Immerhin habe man sich von Zeit zu Zeit mit der Frage befaßt, wie man am wirksamsten im Kriegsfälle das gesamte Meusche»- material der Nation emsctzen könne. Es sei noch nicht möglich, schon jetzt die Anforderungen iu ihrem vollen Umfang voranszusagen, die man gegebenenfalls an die persönlichen Dienste, die materiellen Hilfsquellen oder den Reichtum des Volkes im Falle eines größeren Krieges werde stellen müssen. * Die Ankündigung des englischen Kriegsministers Jnskiv, daß England im Kriegsfälle die allgemeine Wehrpflicht einführen werde, hat größte Beunruhigung ausgelöst. Vermutlich wird es noch politische Kämpfe um diese Frage geben, denn man muß wissen, daß England bisher sich mit einem Söldnerheer begnügt hat und der Engländer durchaus nicht der Auffassung ist, daß Wehr dienst Pslichtdienst eines i-den Volksgenossen sein mükte. Bei der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht macht sich England die Erfahrungen aus den Kriegs jahren von 1914 bis 1918 zunutze, und die Presse erinnert daran, daß die Wehrpflicht unvermeidlich sei, wenn Eng land mit einer Großmacht in einen Krieg pcrwickvlt werde. Wehrpflicht bedeute Mobilisierung jedes Staatsangehöri gen, wenn auch nicht immer für militärische Zwecke, so doch derart, daß jeder nach seine» Anlagen die nützlichste Ausgabe erfüllt. Es ist bedeutsam, das; Ministerpräsident Chamber lain ans eine Forderung der Konservativen nach An legung von Stammrollen erwiderte, daß diese Frage bereits die Aufmerksamkeit der Negierung gefunden habe. Gegenwärtig halte man aber aus verwaltungsmäßigen Gründen die Nachteile der Anlegung einer solchen Liste für größer als die Vorteile. Die englische Negierung hat durch die Bemerkungen Jnskips und Chamberlains den Anstoß zu einer Frage gegeben, die durch die Schwierigkeiten der Nekrutcnwer- bimg schon lange in der Luft liegt. Wenn auch nicht von heut auf morgen die allgemeine Wehrpflicht in England Tatsache werden wird, so wird sich das englische Volk doch allmählich mit dieser Fraae befreunden. Wands Manie eWW Chamberlain gibt Erläuterungen ab Er trainiert sein Auge für de» Louis-Kampf. Mor Schmeling lieh sich hier in seinem Trainiuquartle'r „Tmen'owr" von dem G-Mann James Finn «ine Pistole und schoß damit nach der Scheibe. iAssociateö Preß, Zanöer-M.k Edler Wettstreit der Kunst Wieder Biennale in Venedig — 46 deutsche Künstler stellen aus In Anwesenheit des Herzogs von Genua in Vertre tung des Königs von Italien, des Senatspräsidenten Federzont, des deutschen Botschafters in Rom, v. Macken sen, und der diplomatischen Vertreter Englands, Frank reichs, Nationalspaniens, der Vereinigten Staaten von .Nordamerika, von Ungarn und aller anderen Länder, die zu dieser großen internationalen Schau ihre Kunstwerke entsandt haben, sowie zahlreicher Persönlichkeiten der Kunst und der Gesellschaft wurde in Venedig die 21. In ternationale Zweijahres-Kunstausstellung Biennale feier lich eröffnet. Der Präsident der Ausstellung, Dr. Volpi, wies in seiner Begrüßungsansprache aus die immer größer wer dende Bedeutung dieser Veranstaltung der Stadt Venedig bin, die in diesem Jahre 800 italienische und 2200 aus ländische Kunstwerke vereine. Der italienische Minister Heimkehr vom Kreunöschasisbesuch Die deutschen Flugzeuge aus Belgrad wieder zurück Das deutsche Lustgcschwader, das der jugoslawischen Hauptstadt einen dreitägigen Besuch abgcstattct und dort herzliche Aufnahme gefunden hatte, ist an seinen Standort Greifswald wieder zurückgekehrt. Generalmajor Förster schritt vor dem Start die Front der Ehrenkompanie ab und verabschiedete sich daun von den Gastgebern mit einer Ansprache, in der er seinen Dank für die kameradschaftliche Ausnahme ausdrückte und erklärte, daß er bei seiner Unterredung mit Ministerpräsi dent und Außenminister Dr. Stojadinowitsch seine An erkennung über die vorbildliche Haltung der jugoslawi schen Luftwaffe zum Ausdruck gebracht habe. — SO Ma schinen des Belgrader Fliegerregiments begleiteten ihre deutschen Kameraden, die zunächst eine Ehrenschleife über dem deutschen Hcldenfricdhof und dem Königlichen Schloß zogen, eine Strecke Wegs. Der jugoslawische Ministerpräsident und Außen minister Dr. Stojadinowitsch empfing vor der Heimkehr der deutschen Flieger den Führer der deutschen yliegerabordnung, Generalmajor Förster, und sprach sich sehr anerkennend über die deutsche Luftwaffe und beson ders über ihre nach Belgrad entsandte Abordnung aus. Auf einem Bankett, das der Befehlshaber der jugo slawischen Luftwaffe, Armeegeneral Simowitfch, den deutschen Fliegern gab, unterstrich der General in einer Ansprache die Wichtigkeit des Besuches, der Jugoslawien eine direkte Verbindung mit den mächtigen deutschen Luft- preitkräften vermittelt habe, deren ständigen Fortschritt auf allen Gebieten Jugoslawien mit Bewunderung verfolge. Der Besuch habe weiter das gegenseitigeKenn e n« lernen der Luftwaffen ermöglicht, was von unschätz barem Wert für die künftigen Beziehungen beider Na tionen sein werde. General Simowitsch bat die deutschen Flieger, nach Rückkehr in die Heimat dem Oberbefehls haber der deutschen Luftwaffe gegenüber Dolmetsch der ugoslawischen Sympathien und aufrichtigen Wünsche ür den weiteren Fortschritt der deutschen Fliegerei zu ein und dem deutschen Volke das Gefühl und den Wunsch nach guter Nachbarschaft zu übermitteln. für nationale Erziehung, Bottai, bezeichnete die Biennale als ein Fest der Kunst, an dem sich die Kulturnationen in edelstem Wettstreit beteiligen. 46 deutsche Künstler mit insgesamt 185 Werken ver treten das nationalsozialistische Deutschland auf der dies jährigen Viennale im deutschen Pavillon in Venedig! Sie geben Zeugnis von dem zielbewußten Willen und der inneren aufbauenden Kraft, die das deutsche Kunstschaffen beseelen und es nach seiner Befreiung von allem Verbil deten und Krankhaften wieder frei dem Idealen zuführen. * Das Programm -er Reichs-Theaterfestwoche Die „Fünfte Rcichs-Theaterfestwoche", die nach einer Ent scheidung des Reichsministers für Volksauftlärung und Pro paganda in Wien stattfindet, sicht folgendes Programm der Fcstvorstellungen vor: Sonntag, 12. Juni, 13 Uhr: ^Der Nosenkavalier" von Richard Strauß in der Staatsoper. Montag, 13. Juni, 19 Uhr: „Hamlet" von Shakespeare. Ausführung der Staatlichen Schau, spiele Berlin im Buratheater. Dienstag, 14. Juni, 20 Uhr: „Götz von Verlichingen" von I. W. von Goethe im Burgtheater. Mittwoch, 15. Juni, 20 Uhr: „Der Verschwender" von Ferdinand Raimund im Burgtheater. Donnerstag, 16. Juni, 20 Uhr: „Figaros Hochzeit" von W. A. Mozart im Redoutensaal der Hofburg. Freitag, 17. Juni, 20 Uhr: „Der Sturm" von Shake speare. Ausführung des Deutschen Theaters Berlin im Burg theater. Sonnabend, 18. Juni. 18 Uhr: „Der Zigeunerbaron" von Johann Strauß in der Staatsoper. Sonntag, 19. Juni» 18 Uhr: „Lohengrin" von Richard Wagner. Aufführung der Staatsoper Berlin in der Staatsoper. , Beförderungen im Heer und in der Luftwaffe Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Juni 1938 u. a. befördert: Im Heer: Zu Generalleutnanten di» General majore: Schmidt, Kommandeur der 1. Panzer-Division; von der Leyen, Kommandeur der 12. Division; von Apell, Chef des Generalstabes der Heeresgruppe 2; SchwanteS, Kommandeur der 19. Division. Zu Generalmajoren die Obersten: Hell, Artillerie-Kommandeur 22; Renner, Landwehrkommandeur, Köln; Ziegler, Kommandeur des Infanterie-Regiments 88; Cranz, Abteilungsches im Oberkommando des Heeres; Schede, Kommandeur des Infanterie-Regiments 26; Ritter von Radl- maier, Kommandeur der Panzertruppen-Schule; Knieß, Kom mandeur des Infanterie-Regiments 63; dem Oberst <L) Hösl, Landwehrkommandeur, Insterburg, wurde der Charakter als Generalmajor verliehen. In der L u f tw a ffe: Zum General der Flieger den Generalleutnant Schweickhard. Zum Generalmajor den Obersten Kastner, Kirdorf. Den CharakteralsGene- ralmajor erhalten die Obersten: Freiherr von Freyberg- Etsenberg-Allmendingen; Walz; Freiherr von Bülow. Eine Million Kraftsahrgäste Von Deutschland 1938 erwartet. Eine grobe Anzahl der Teilnehmer des Kongresses der Alliance Internationale de Tourisme (AJT.) unter nahm auf Einladung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, eine Besichtigungsfahrt über die Reichsautobahnen. Bet der Fahrt von Leipzig nach Nürnberg wurde ein Abstecher nach den neuen Bau ten auf der Strecke Gera—Jena—Weimar gemacht, wo die in den nächsten Tagen fertig werdende Teufestalbrücke mit iss eine .. oon 56 'Meter und einer Spannweite von 138 Meter l»:ch ihre überaus wirkungsvolle, der Landschaft gescbickl auzepaßte Bauweise außerordentlich starken Ein druck hinterließ. In der Arbeiterkantine an der Saale brücke bei Jena hieß Dr. Todt seine Gäste bei dem Mit tagsmahl mit demselben Gerichte, das eine Stunde vorher die Arbeiter vorgesetzt erhielten, willkommen. Er wies darauf hin, daß sich in Deutschland der Ausländerbesuch seit 1932 um über 30 v. H. gesteigert habe und daß Deutsch land in diesem Jahre eine Million ausländische Kraft fahrer innerhalb seiner Grenzen erwarte. Die Straßen Adolf Hitlers gäben dazu wohl die stärkste Anregung. Hoare zum eaglische« Luftschutz Zum erstenmal wurden im englischen Unterhaus grö« ßere Summen für Luftschutzmaßnahmen angefordert. Jru nenminister Sir Samuel Hoare eröffnete die Aussprache- Die Regierung beabsichtige, so betonte er, die Nekrutie« rung für den Luftschutzdienst noch viel lebendiger zü gestalten. Um die Frauen zu werben, würde eine Son» derorganisation geschaffen werden. Man fange an, London darauf zu prüfen, inwieweit es in seinen einzelnen Vier« teln Luftschutzräume besitze. Um durch Bomben entste» hende Brände zu bekämpfen, seien bisher 100 Notfeuevi wehrbrtgaden genehmig, worden. Hoare warnte dann davor, die Bedeutung von Gasangriffen zu übertreiben und teilte mit, daß bisher 300 000 Gasmasken zu AuA« bildungszwecken verteilt worden seien. Mit der Postkutsche durch deutsche Gaue Schwager fährt wieder vierspännig Man sagt, die moderne Zeit habe keinen Sinn für Romantik. Das trifft bei uns in Deutschland ganz sicher nicht zu. Im Gegenteil. Und so wird denn auch die alt« Postkutsche, dieses Symbol echter Romantik, wieder er wachen. Vor einiger Zeit schon hatte Reichspostminister Dr.-Jng. e. h. Ohnesorge die Absicht geäußert, daß er di« Romantik der Postkutsche nicht aussterben lassen wolle, um die Erinnerung an die historische Entwicklung und die Blütezeit der Personenbeförderung über Land durch die Post vor der Einführung der Eisenbahn und des Kraft- Wagens wach zu halten. Durch landschaftlich schöne Ge genden sollen daher auch in Zukunft wieder Personen posten mit Pferdebespannung fahren. Hierfür sind u. a. folgende Gegenden im alten Reichs gebiet in Aussicht genommen: das Glatzer Bergland, der Thüringer Wald, die Lüneburger Heide, der Schwarzwald, das Bayerische Alpengebiet, das Ruppiner Land in der Mark. Die Höhe der Fahrtgebühren steht noch nicht fest; sie werden sich aber in mäßigen, für jeden Benutzer er schwinglichen Grenzen halten. Voraussichtlich im August dieses Jahres werden die beiden ersten Pferdepcrsonen« Posten in Betrieb genommen, 13 weitere Personenposten sind für später vorgesehen. Die Postkutschen, die voraus sichtlich vierspännig gefahren werden, bieten neun Rei senden Platz. Form, Einrichtung und Ausstattung werden den heutigen Bequemlichkeitsforderungen entsprechen. Di« Postillone erhalten eine besondere Uniform. Eittweisuug der österreichischen Landesregierung. Dr. Frick während seiner Rede. In dec ersten Reihe von links nach rechts: Staatssekretär Pfundtner, Reichsstatthalter Dr. Sscyß- Jnquart. lWeltbild-Wagenborg). — Der Gau Essen der NSDAP, hat für seine 16 Blut zeugen ein wahrhaft monumentales Ehrenmal geschaffen. Das Vorfeld ist 250 Meter tief und die Treppenanlage 42 Meter breit. Dahinter der Ehren-hof. (Weltbild, Zand«r-M.)