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Nr. 127 Zichopaucr Tageblatt und Anzeiger Donnerstag, -e« 2. I«! i 19ZS Tschechische Siraßenrauber Skandalöse Behandlung einer Englände rin — Fünf Stunden lang durchsucht und völlig ausgezogen. Wie der „Daily Expreß" aus Karlsbad be richtet, ist die Engländerin Unity Mitford auf einer Autofahrt von Prag nach Karlsbad von tschechischen Be hörden ungehalten und in einer Weise behandelt worden, die ei» bezeichnendes Licht auf die jetzigen unhaltbaren Zustände in der Tschechoslowakei wirst. Mist Mitford befand sich in Begleitung von zwei Jounialisien in einem Kraftwagen auf der Fahrt von Prag nach Karlsbad. Plötzlich wurde ihr Wagen bei einer militärischen Straßensperre an gehalten und ein Gen darm befahl nach kurzer Durchsuchung, dast sich der Kraftwagen an die nächste Polizeistation zu begeben habe. Tort wurden die Insassen fünf Stunden lang untersucht. Mist Mitford wurde gezwungen, sich in Anwesenheit eines weiblichen Polizisten vollständig n u s z n z i e h c u. Aach einer Mitteilung von Miß Mitford mußte sie sich sogar ihrer Strümpfe und ihres Schlüpfers entledigen. Briese und ein Tagebuch, die Miß Mitford bei sich führte, wurden beschlagnahmt. Ferner wurden die Auto reifen abgcnommcn und die Polster des Wagens ausge schnitten. Miß Mitford hat gegen die s k a n d a l ö s c Behand lung, die ihr auf der tschechischen Polizeistation wider fahren ist, beim nächsten englischen Konsnlat schärfsten Protest eingelegt. * Das tschechische Preßbüro tritt nun mit einem De menti auf den Plan, in dem nach der gleichen Methode, wie sie bei der Bluttat von Eger angewendet wurde, zu nächst nur ein Teil des Verfalles, nämlich die Durchsu chung des Kraftwagens zugegeben wird. Weiter wird die »erschreckliche- Tatsache bekannigegeben, daß in dem Wagen ein mit einer Inschrift versehenes Messer — offenbar ein Geschenk — ferner Photoapparate sowie politische Schrif ten und Bilder, die sich vor allem mit den Nationalitäten verhältnissen in der Tschechoslowakei befassen, gefunden worden seien. Die Tatsache dieser Funde wird dabei so dargestellt, als ob es ein Verbrechen ist, wenn ein Ausländer, der sich über die Verhältnisse in der Tschechoslowakei unterrichten will, derartiges politisches Schriftmaterial mit sich führt. Es ist in letzter Zeit viel von der Entsendung englischer Beobachter in die Tschechoslowakei gesprochen worden. Sollte es dazu kommen, so wird man sich in London darüber klar sein müssen, daß diese Beoöachter bei den auaenblicklichen in der Tschechoslowakei herrschenden Zu- ständen jederzeit mit ähnlichen Unannehmlichkeiten und Belästigungen werden rechnen müssen. - ... «eschlosse« für Henlein Bei der dritten Etappe der Gemeindewahlen in der Tfchechoflowaket, die für den 12. Juni ausgeschrieben sind, werden, wie jetzt bekannt wird, in 83S sudetendeutscken Gemeinden die Vahlen entfallen, nachdem dort nur eine Kandidatenliste, die der Sudetendeutschen Partei, einge bracht wurde. Dabet stehen nur noch aus 32 sudetendeut schen Bezirken, in denen 442 Gemeinden wählen, Berichte auS. ' Sänger dürfen nicht ins Reich Tschechische Militärbehörde entschied gegen Prag Den Geist, der das tschechische Militär beherrscht, offenbart eine Anordnung der örtlichen Militärbehörde in Bodenbach. Obwohl die Landesbehörde in Prag dem Männer- und Frauengesangverein Bodenbach einen Sammelpaß zum Ueberschreiten der Grenze für den 3. Juni 1938 bewilligt hatte, da der Verein vom Sänger gau Sachsen zu einem Konzert in Dresden eingeladen worden war, verhinderte die örtliche Militärbehörde ohne Rücksicht auf diese Bewilligung die Ausstellung des Sammelpasses. Sie begründete ihr Vorgehen damit, daß alle militärischen Personen von der Gewährung des Sammclpasses ausgeschlossen seien. Da die Militärpflicht in der Tschechoslowakei vom 16. bis zum 60. Lebensjahr reicht, sind dadurch alle männlichen Angehörigen des Bodenbacher Gesangvereins von der Teilnahme an der Fahrt ausgeschlossen. Der Landesbehörde in Prag ist es nicht gelungen, sich gegenüber der örtlichen Militärbehörde in Bodenbach durchzusetzen. Festigung der Freundschaft 30 000 italienische Arbeiter besuchen Deutschland. Gemäß dem Abkommen zwischen der Deutschen Ar beitsfront und der italienischen Organisation für Freizeit gestaltung werden in den nächsten Wochen 30 000 italie nische Arbeiter den Besuch der deutschen Arbeiter vom Herbst und Winter vorigen Jahres erwidern. Die Reisen werden in Abteilungen von je 2500 Arbeitern durchgcführt WWer KrmWst UMW MWM - «m Wie m Vm «»Icke Waiiiim gen zu Hilfe eile» werde, die sich im Weltkriege so maßlos an ungarischem Gebiet bereichert haben, und sich gerade gegen den einzigen Staat ivenden werde, mit dem cs im Weltkriege bis zum letzten Augenblick Schulter an Schul ter kämpfte? Zwischen dem ungarischen und dem deutschen Bolle knüpften sich während des Weltkrieges und seither Juieressenbande, die geradezu naturnotwcndia zu einer aufrichtigen Pflege der deutschenFrrund- schäft führten. Unter Hinweis auf die vielen „guten Ratschläge", die Ungarn jetzt von interessierter Seite für «in« NeuauLrichtung seiner Politik gegeben werden, stellte von Kanya fest: Ungarn ersehnt aufrichtig die Normalisierung seiner Beziehungen zu den Staaten der Kleinen Entente» deren Verwirklichung in der nahen Zukunft kaum zu erwarten ist. Ungarn, erklärt« von Kanya dann, aus vorher erwähnte Momente zurück- greifend, brauch« sich nicht vor deutschen Erpansionsbcstrcbun- gen zu fürchten. Im Gegenteil: Es habe allen Grund, dem Versprechen auf die Unversehrtheit der ungarischen Inter essen vollen Glauben zu schenken. In Erörterung der Lage im Touaubcckc» erinnerte vo» Kanya daran, daß die Verhandlungen zwischen Ungarn mid den Staaten der Kleinen Entente hauptsächlich die Mindenhei- tcusragc betrafen. Der Tschechoslowa kci sei cs nicht gelungen, mit ihren Nachbarn rin korrektes Verhältnis zu schaffen. Iu der Tschechoslowakei bildeten die verschiedenen Minderheiten die Mehrheit der Bevölkerung. In der Tschccho- slowalei sei eine Lage geschaffen, die die Unsicherheit be- deutend gesteigert und eine ernste Krise heraufbeschworcn habe> die de» Bestand des ganzen europäischen Friedens gefährde. Prags Schuld an der Krise Prag habe lange Jahre hindurch Ungarn gegenüber ein sehr wenig freundschaftliches Verhalten bekundet, dem Ungarn mit großer Selbstbeherrschung begegnete. Die tschechische Politik sei der Ansicht, daß die so außerordentlich vorteilhafte Position der Nachkriegs-Tschechoslowakei, die sich ausschließlich auf vt« Spitzen der Bajonette stützte, noch lange Zeit aufrecht- zuerhalten sei. Wenn sich Ungarn auch nur im geringsten rührte sei die Tschechoslowakei drohend ausgetreten und habe wieder holt mit dem Kriege gedroht. In jeder gegen Ungarn gerich teten schärferen Pressekampagne war die drahtziehende Hand Prags zu finden. Als nun die Prager Regierung vor kurzem eine Teilmobilisierung anzuordnen für gut befand und dies« nicht nur nach Deutschland hin, sondern auch auf die unga rische Grenze erstreckte, habe Ungarn dieses Vorgehen, daS wohl kaum freundschaftlich genannt werden kann, mit Ruh« ausgenommen und alles vermieden, was die Lage noch weite« verschärf« hätte. Jedoch könne eine Annäherung zwischen de« beiden Staaten heule nicht ausschließlich von Ungarn auS« geben. „Die weitere Entwicklung hängt davon ab, ob sich dtz tschechoslowakische Regierung endlich zur Schaffung eine» Stututes entschließt, durch das die in der Tschechoslowakei lebenden zahlreichen Nationalitäten befriedigt werden. Es ist aber die Frage, ob sich die Prager Negierung nicht durch eine« Einfluß gewisser Kreise zu allzu vielen politischen Spekula tionen hinreißen läßt, die unter keinen Umständen der Sach« des Friedens dienen könnten." Davon hänge eine dauerhaft« Entspannung ab. Zum Schluß erklärte Außenminister von Kanya, «S wäre Selbsttäuschung, wenn man die gegenwärtige» ernsten Schwierigkeiten und Gefahren nicht sehen wollt«. Ungarns freundschaftliche Verbindungen mit einzelne» Staaten stünden im Dienste der wirklichen Frledensziele, Die ungarisch-italienische Freundschaft bestehe unverändert und unberührt weiter. Die ungart sch-dentsche» Beziehungen sind fest gefügt, und keinerlei Verleum dung wird ihnen etwas anhaben können. DaS aufrichtige und vertrauensvolle Verhältnis zu Polen sei unversehrt in Geltung. Die ungarische Regierung hoffe, daß de» schönen Worten der Staatsmänner der Tschechoslowakei und Rumäniens schon in nächster Zett Taten folge» werden. Der ungarische Außenminister vo« Kanya ent wickelte in der Sitzung des Abgeordnetenhauses zu Be- ginn der Verhandlungen über den Haushalt des Autzcu- ministeriums in einer großen programmatischen Rede die allgemeinen Richtlinien der ungarischen Ans! ««Politik und nahm hierbei eindeutig zu dcu aktuelle« außenpolitischen Problemen der letzten Zett Stellung. Außenminister von Kanya erinnerte eingangs an die Schaffung des italienischen Imperiums, die Beseitigung der Rheinlandkontrolle und die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich. Durch dies« Tatsachen sei die inlernational« Posi tion Deutschlands und Italiens bedeutsam gestärkt worden. Damit seien aletchz«i«ig die erbittertsten Feind« des Faschismus nnd des Nationalsozialismus immer mehr in den Hintergrund gedrängt worden. Ties gelte in erster Linie für die Genfer Liga. „Ich sage offen", so erklärte Außenminister von Kanya, „daß wir unsererseits schon lange keine Hoffnungen mehr in die Tätigkeit der Genfer Liga sehen. Wenn Ungarn dennoch weiter Mitglied dieser Einrichtung geblieben ist, so geschah dies deshalb, weil wir in Gens das Forum erblickten. vor dem Ungarn im Angesicht der öffentlichen Weltmeinung das trau rige Schicksal der ungarischen Minderheit darlegen konnte." Der Außenminister ging dann aus die innenpolitischen Wirren in Sowjetrußland ein und erklärte, daß das Zustande kommen des «ntikominternabkommens naturgemäß nicht ge rade zur Stärkung der Moskauer Position beigetragen habe. Der Redner wies dann darauf hin, daß Frankreich „ein anderer ernster Verteidiger des in den Pariser Friedensvcr- trägen geschaffenen europäischen Systems", aus „allgemein be kannten Gründen" nicht mehr imstande sei, seine frühere Rolie weiter zu spielen. Auch von den Klcine-Entente-Staaten sei allgemein bekannt, daß diese Staatengruppe in den großen internationalen Fragen heute nicht mehr recht zusammcuzu- arbeiten vermag. Als einen klaren Beweis für die Schwächung verwies von Kanya darauf, daß die Bemühungen um den Abschluß eines gegenseitigen Hilseleistungspaktes sowohl der Kleine-Entenle-Staaten untereinander wie dieser Staaten« gruppe mit Frankreich vollständig Schiffbruch erlitten haben. Oie Politik der Achse ausschlaggebend „Zusammenfaffend sind also alle die Staaten und Institutionen, die fast ausschließlich im Dienste der fran zösischen Politik standen, geschwächt. Ihre Politik erfuhr eine Nichtungsänderung, die in erster Linie der Achse Berlin —Rom zugute kam." Hinsichtlich Spaniens stellte von Kanya angesichts der Erfolge Francos fest, daß die Politik der Achse Berlin—Rom „in de» grundlegenden wichtigen Fragen große Erfolge erzielt und fast gänzlich die Initiative in der europäischen Politik in die Hand genommen hat". Die gewaltige Erstarkung der Achse Berlin—Noin gebe selbstverständlich Hand in Hand nicht nur mit dem fortschrei tenden Abbröckeln der Pariser Frtedensverlräg«, sondern auch mit der wachsenden Ausdehnung der von den autoritäre» Staaten vertretenen außenpolitischen Richtung. Die von der Slchse Berlin—Rom errungenen Erfolge hätten überall tiefen Eindruck gemacht und bet den einzelnen Staaten Reaktionen ausgelöft. die sich entsprechend der jeweiligen Lage ausdrückten. Die neutralen Staaten, die ohne Ausnahme in ihrem Glaube» an Genf enttäuscht sind, rüsteten heute zur Sicherung ihrer Neutralität in beschleunigtem Tempo. Dieses Rüstungssieber habe die ganze Welt, aüch die Vereinigten Staaten ergriffen. Der Außenminister verurteilte daun schärssteus die infame Pressehetze, die aus durchsichtigen Motiven angesichts der Er starkung der Achse Berlin—Roni Gefahren erfindet, von denen beispielsweise die Nachbarn Deutschlands — auch Ungarn — bedroht seien. Schon lange vor den: Anschluß Oesterreichs, so fuhr von Kanya fort, wurde daS Dreieck Wien-Prag-Buda- pest als der „letzte dringend notwendige Schutzwall gegenüber der pangermanischen Expansion" gefordert. Ungarn kennt seine wahren Kreunke Wie konnte man aber «»nehmen, daß Ungarn denjeni- und nach Berlin, München, Nürnberg, Stuttgart und Freiburg führen. Die Dauer jeder Reise ist auf acht Tage festgesetzt. Die erste Abteilung, die in Gruppen zn je 500 gegliedert ist, wird am 4. Jnni ihre Reise antreten und Arbeiter aus den Provinzen Venedig, Vicenza, Florenz, Alessandria und Novara umfassen. Wie bei der Ankunft der ersten deutschen Urlauber in Neapel im November vergangenen Jahres eine große Kundgebung veranstaltet wurde, so wird auch den ersten italienischen Urlaubern in Nürnberg, der Stadt der Reichs parteitage, in Gegenwart von Dr. Ley ein großer Empfang zuteil werden. Dieses Sichbegegnen deutscher und italie nischer Arbeiter ist, wie die italienische Presse übereinstim mend unterstreicht, bestens geeignet, zwischen den beiden befreundeten Nationen jene Festigung derfreund« schäft liehen Beziehungen und des gegenseitigen Verstehens zn fördern, die dem Willen ihrer Führer und dem Wunsch der beiden Nationen entspricht. Ucbcr die Vcdcntung dieser Dentschlandreisen machte der Präsident des faschistischen Jndnstriearbeiierverbandes Eia.nettt vor den römischen Vertretern der deutsche!« Presse einige interessante Ausführungen. Er wies daran? hin, daß bezeichnenderweise diese Urlaubsreisen italieni scher Arbeiter nach Deutschland zu dem gleichen Zeitpunkt ihren Anfang nehmen, da in Genf die Internationale Ar beitskonferenz beginne, auf der wieder einmal nur von Solidarität gesprochen werde, ohne daß man sie in die Taf nmzusetzen vermag. Diese Reisen beweisen tatsächlich die Solidarität der deutschen nnd der italienischen Arbeiter. Denn die italienischen Arbeiter gingen ja nach dem Nor den, um dem deutschen Arbeiter ihre Freundschaft und Sympathie zu bekunden. Welche große Bedeutung Mnssolini diesen Fährte» beilegt, beweist vor allem die Tatsache, daß sich der Duc« vor wenigen Tagen eingehend über die Vorbereitungen zu diesen Reisen Bericht erstatten ließ nnd sich dabei nach allen Einzelheiten erkundigte. Staatssekrelär' für das Sicherhettswcsen, f--Brigadeführcr Dr. Kaltenbrunner, zu richlcn. Heß lädt roo ostmärkische Hitlerjungen zur Erholung ein Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, bat 200 Hittcrjungcu aus nationalsozialistischen Familien der Ost mark, die durch ihre» besonderen Einsatz in der Hitter-Iugcud während der Verbotszeit gesundheitliche Schäden davonge- tragcn haben, zu einem mehrwöchigen Erholungsurlaub in das bekannte Sportsanaiorium Hohcnlychcn ciugcladcu. Die MW «O WWe MMilW SestmeiG Anordnung des AeWWMm MM Neichskomniissar Gauleiter Bürckel und Reichs- innenministcr Dr. Frick habe«« in gemeinsamer Beratnng sowohl die politische als auch die staatliche Einteilnng Oesterreichs in ihren Einzelheiten fcstgelegt. Der Neichs- kommissar hat ans Grund der Ergebnisse der Beratung eine Anordnung erlassen, wonach er auf Grund des ihm vom Führer erteilten Auftrages die Gan- nnd Kreis- etnteilung der NSDAP, entsprechend der Führcr-Anord- mrng voin 24. Mai festlcgt. Adolf-Hitler-Gpende auch für Oesterreich Der Führer rind Reichskanzler hatte im Jahre 1933 be stimmt. daß seine monallicheu Gehattsbezüge zur Unterstützung der Hinterbliebenen von im Kampf für die naltonalsozialistische Bewegung gefallenen SA.-. tt-Männcrn, Polizei, und Hilfs- pollzeibeanttcn zu verivcndcn sind. Nach der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich hat der Führer und Reichskanzler nunmehr angeordnct, daß auch die Hinterbliebenen der im Kamps sür Großdeutschland gefallenen Kämpfer der Bewrgung und Polizcibeanttcn im Lande Oesterreich aus der Adolf-Hitler- Spend« zu bettenen sind. Alle diesbezüglichen Unterstützunasgesuche sind für die Hinterblirheuen der österreichischen SÄ.- und tt-Mäiurer über die örtliche» PartcldienstNellen an die HUfSkasse der NSDAP« München 43^ Briermer Straße 45. sür die Hinterbliebener« der «olUei. nnd LMevolttetdeamikn auf dem Dienstwege an den Linzer polizeigefängniel als Erinnerungsstätte Der Oberbürgermeister von Linz, Wolkersdorser, «eilt mtt, daß das Polizeigefängnis seiner bisherigen Bestiminniig für inuucr euthobcn nnd dein allgemeinen Zutritt der Be völkerung sreigcgcben wird. All« sollen mir eigenen Auge» scheii, mit welchen niederlrächtigen Mitteln die Machthaber deS vergangenen Systems gegen die Männer des National sozialismus vorgingen. Wenn in dcn letzten beiden Monate« oi« Gefängniszellen in der Rathausstraße mtt den Größen d«S überwundenen Systems gefüllt waren, dann vor allem deshalb, daß «ch sie eiiunal persönlich den grauenhaften Zustand in diesen« «ittetnttertiche« Verließ am «iaene« Leib« erjabre« ko« Men Jährlich einmal findet in Nürnberg der große Gene ralappell der nationalsozialistischen Partei als die macht volle Demonstration des geschlossenen Willens und der Kraft der Bewegung statt. Hier tritt die Partei in ihrer ganzen Größe vor die deutsche Oesfentlichkeit und die Augen der Welt, um in festlichen Tagen des Bekennens und der Rechenschaftslegung ihren« Wesen und thrcin Wil len imposanlcn Ausdruck zu geben. Was Nürnberg für die Bewegung ganz Deutsch lands als krastspendeudcs Zentrum bedeutet, wirkt sich in langen Monaten treuer Arbeit in den Gauen und Kreisen, in den Ortsgruppen und Stützpunkten drau ßen an der Front täglichen Einsatzes aus. Dort werden die großen Parolen verwirklicht, die auf dem Parteitag ausgegeben wurde««, dort werden die auf dem traditio nellen Gelände in der Stadt der Reichsparteilage abge- stecklen Ziele zur Tat. Faßt so eil« Gautag die auf einen gemeinsamen Lebensraurn angewiesenen gestaltenden und führende» Kräfte nnd die Menge der geführten Volksgenossen zu jener unverbrüchlichen Einbeil zusammen, die allein Grundlage schöpferischen Fortschritts auf jedem Gebiet ist, so ist er darüber hinaus jeweils ein Tag stolzester Per- pflichttmg auf die Gesamtheit des Volkes, seine Lebens- inlercssen und seine Weltanschauung. Gerade in diesem Jahre, da mehrere Gane der NSDAP, ihren zehnjährige» Bestand feiern können, sind schließlich dir Gautage noch be sonders offensichtltch auch Tage bewährter käuwferischcr Tradition, a«S der allein die Leistung der Aufbaujahre und die Kraft zu weiterem Einsatz erwachsen konntet«. .