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und Anzeiger IaiNrgang U-. SS D!«n»taA, d«n 2S. 1938 Versorgung aus eigener Erzeugung Darre über die Aufgaben des Gartenbaues «n Obst und Gemüse wichtig für die Volksgesundheit MskmmWr fiir MM Gauleiter Bürckel ersannt - Auftrag bis zum 1. Mai 1938 enge selbst erzeugen. DieS gilt zum Beispiel für die planmäßig von unS betriebene Um lagerung des Verbrauchs von Fett aus den Verbrauch von Marmelade. Infolgedessen haben wir die Erzeugung im Gar tenbau ebenso wie in der Landwirtschaft nach Kräften gefördert Anzeigenpreis«: Die 46 mw breite Mtlllmeterzeile 7 Psg,; die 98 mm breite Millimeterzeile im TerttM 2d Pfg.: Nachlaßstaffel L Zissev- und Nachwelsgebühr 2d Kg. zuAgt. Port, in wachsendem Maße zugeführt werden müssen. Die national- oztalistische Agrarpolitik hat sich diesen Erkenntnissen nicht ver- chloffen. Dabet hat auch die Tatsache mitaewirkt, daß ein tärkerer Verzehr von inländischem Obst und Gemüse zu einer Verminderung des Verbrauchs solcher Lebensmittel führt, di« wir bisher nicht in ausreichender Menge selbst erzeugen. DieS Da» „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint werktäglich. Monatl.Bezugspreis 1.7VSM.Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werdentnuns. GeschäftSst.,von den Boten, sowievon allenPostanslalten angenommen Amtlich wird ein Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Bestellung des Reichs- kommissars für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich bekanntgegeben, in dem es heißt: Zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich bestelle ich den Gau leiter B ü r ck e l»Saarpfalz. Der Reichskommissar hat für den politischen Aufbau und die Durchführung der staatlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Wiederein gliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich zu sorgen. Der Reichskommissar hat seinen Dienstsih in Wien. Er untersteht mir unmittelbar und hat seinen Auftrag nach meinen Weisungen bis zum I. Mai 1939 zu erfüllen. An diesem Tage endet sein Auftrag. Der Reichskommissar ist befugt, den Dienststellen des Reiches im Lande Oesterreich, den Dienststellen des Lan des Oesterreich und der ehemaligen österreichischen Bun desländer, sowie den Dienststellen der Nationalsozialisti schen Deutschen Arbeiterpartei, ihrer Gliederungen und der ihr angeschlossenen Verbände im Lande Oesterreich Wei sungen zu erteilen. Er kann die Aufsicht über die öffent lich-rechtlichen Körperschaften und Anstalten im Lande Oesterreich ausüben. Der Reichsminister des Innern als Zentralstelle zur Durchführung der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich hat bei seinen Maß nahmen im besonderen in Fragen der Nechtsetzung das Einvernehmen mit dem Reichskommissar sicherzustellen. Eln Schreiben des Führers - Gleichzeitig hat der Führer an den Reichsstatt. Hatter in Oesterreich, Dr. S«Yß-Jnquart, folgende- Schreiben «richtet: In wie starkem Maße der Gartenbau aus diesen tieferen Gründen Sache des ganzen Volkes ist, geht allein schon daraus hervor, daß von 17ch Millionen Haushaltungen in Deutschland «ohne Oesterreich) S,5 Millionen Haushaltungen über einen Kleingarten verfügen. Diese Kleingärten sind nicht nur Nutzgarten, die der Selbstversorgung vieler Familien mit Obst und Gemüse dienen und im Zeichen unserer Devtsennot natürlich besonders intensiv bewirtschaftet werden müssen, sie sind gleichzeitig Schmuck- und Ziergärten, die mit unendlicher Liebe «nd Sorgfalt betreut werden. Aus diesen Kleingärten hält die Blume und Zierpflanze ihren Einzug auch in Wohnungen von Bevöllerungsschichten, dle Wirtschaft- lich nicht in der Lage wären, sich regelmäßig Blumen zu kaufen, di« si« zum Schmuck ihrer Wohnung oder zur Stetge- kaufen, die sie zum Schmuck ihrer Wohnung oder zur Steige rung der Freude an Festtagen gern in ihren vier Wänden sehen. Schon damit «st die große kulturelle Beden- tung des Gartenbaues für unser Voll gekennzeichnet. Diese erschöpft sich jedoch in keiner Weise in den Auswirkungen der Kleingärten auf große Teile unseres Volkes. Neben diesen Millionen, die über einen eigenen Kleingarten verfügen, hat das ganze Volk Anteil an dem, was unS der Gartenbau zur Verschönerung unseres Lebens schenkt. Blumen begleiten wohl jeden von uns auf den Höhepunkten deS Lebens von der Wiege bis zum Grabe. Die Blume ist aber nicht nur aus dem Leben des einzelnen nicht wegzudenken, sie spielt auch im Leben der Volksgemeinschaft eine wichtige Rolle. Große Feiern der Ge meinschaft sind heute ohne Blumenschmuck in der «inen oder anderen Form nicht mehr zu denken. Ich erinnere hier auch an die großen Aufgaben, die dem Gartengestalter als Anwalt für das Stadt- und Landschaftsbild gestellt sind, an die Grün gürtel und Grünanlagen in den Städten, die künftig im Zuge der vorgesehenen Stadtauflockerungen noch mehr an Be deutung gewinnen werden. ' Herr Reichsstatthalters Durch den in Abschrift anlie genden Erlaß vom heutigen Tage habe ich den Gauleiter Bürckel zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich bestellt. Ich bemerke dazu folgendes: Der mir unmittelbar unterstellte Reichskommissar soll für ein Jahr, innerhalb dessen die Wiedereingliederung Oesterreichs im wesentlichen durchgeführt sein muß, als Verbindungsmann sowohl mir wie Ihnen die Auf gaben erleichtern, die die Wiedereingliederung Oesterreichs in das Reich in politischer, rechtlicher, wirt schaftlicher und kultureller Hinsicht mit sich bringt. Es wird ihm im besonderen obliegen, bei der vom Reichs- Minister des Innern als Zentralstelle für die Wieder- Vereinigung Oesterreichs mit dem Reich zu vollziehenden Ncchtsanglcichung und Nechtseinführung maßgebend mit- zuwirken und für die Neichsregierung und die Partei mit Ihnen zu prüfen, ob und wann das deutsche Reichsrccht auf den verschiedenen Rechtsgcbieten in Oesterreich ein- geführt oder österreichisches Recht angeglichen werden soll. Ihre Aufgabe wird es sein, als mit der Führung der Oesterreichischen Landesregierung beauftragter Reichsstatt- halter, das neue Recht in Oesterreich durchzuführen. Wenn nach Jahresfrist die Wiedereingliederung Oesterreichs in das Deutsche Reich im wesentlichen vollendet sein wird, werde ich Sie zum Mitglied der Reichsregte- rung ernennen, damit Sie dann an dieser Stelle weiter für Oesterreich im Großdeutschen Reich wirken können aez. Adolf Hitler.* Entscheidend für die volkswirtschaftlich« Bedeutung deS deutschen Gartenbaues ist aber MieAtch fein Gewicht im Rahmen unserer Volksernähruna. Wir wissen heute den hohen Wert zu würdigen, den daS Obst und Gemüs« für unsere Ernährung hat. Die Zetten sind Vorbit, in denen man Obst und Gemüse lediglich als Luxusartikel bettachtet«, daS sich nur Wohlhabende zur Verfeinerung ihrer Kost leisten können. Wir wissen, daß Obst und Gemüse wichtig kür di« V o lkS ges u nd h e it sind und deshalb dem deutschen Volke öffnungsrede eingangs darauf hin, daß zwei Ereignisse, die nicht nur den ganzen gärtnerischen Berufsstand, son dern darüber hinaus weiteste Kreise unseres Volkes und der Volkswirtschaft angehen, im Jahre 1938 von Bedeu tung sein. Es seien dies die 2. Neichsgartenschau und der große 12. Internationale Gartenbaukongreß, der rm August in Berlin von der Neichsregierung veranstaltet werde und hier in Essen seinen Ausklang finde. Dann dankte Darrö der Stadt Essen dafür, daß sie sich um die Neichsgartenschau große Verdienste erworben habe. Dre Stadt Essen habe hierdurch nicht nur ihren Einwohnern und dem deutschen Gartenbau einen Dienst erwiesen, sie habe darüber hinaus durch ihr Beispiel allen Großstädten gezeigt, daß die Verbindung der Menschen zur Natur und zum Boden gehegt und gepflegt werden müsse. Sie hab« gezeigt, daß der Mensch und der Boden zusammengehören und der Gartenbau hierzu für den großen Teil unseres Volkes die Wege ebne, dem andere Möglichkeiten durch die Enge unseres Raumes verschlossen seien. Hierauf fuhr der Redner u. a. fort: Hohe kulturelle Bedeutung -es Gartens Deckung -es Be-arfs zu 89 v. H. aus eigener Erzeugung Trotz größter Schwierigkeiten, die gerade km Gartenbau aus natürlichen Gründen zu überwinden sind, blieben die Er folge nicht aus. ES gelang, einen stark steigenden Verbrauch an Obst und Gemüse in wachsendem Maße aus inländischer Er zeugung zu befriedigen. Obwohl im Jahre 1937 mit 2,8 Mil- lionrn Tonnen Obst (ohne Südfrüchte) 718 vvü Tonnen oder 34. v. H. mehr verbraucht wurden als im Jahre 1932, deckten wir unseren Obstbedarf im Jahre 1937 zu 89 v. H. aus in- ländischer Erzeugung gegen einen Jnlandsanteil von nnr 75 v. H. an der Versorgung im Jahre 1932. Der Verbrauch an Gemüse erhöhte sich von 1932 bis 1937 um 464 WO Tonnen oder 15 v. H. aiif 3 533 UW Tonnen. Gleichzeitig stieg der Anteil der Jnlandserzeugung am Gesamtverbrauch von 91 v. H. auf 94 v. H. Oie Existenzgrundlage wiedergegeben Diese für unsere Volksernährung erfreuliche Entwicklung wäre niemals möglich gewesen, wenn wir nicht zunächst dem deutschen Gartenbau seine Existenzgrundlage wieder- gegeben hätten. Der demsche Gartenbau gehörte zweifellos zu den Teilen unserer Wirtschaft, die besonders hart von der Krise getrofsen worden waren. Der Nationalsozialismus sand hier bei der Machtübernahme völlig zerrütete Verhältnisse vor. Zu einem ungeregelten, ost nnr konjunkturmäßig bedingten und dann mir aller Gewalt überspitzten Anbau, zu ungeord neten oder zerrütteten inneren Markwerhältniffen kam eine ungehemmte Einfuhr, die alljährlich stoßweise den gesamten Jnlandsmarkt oder einzelne Marktgebiete mit Waren zu Preisen überschwemmte, vir den Absatz der deutschen Erzeug nisse, selbst wenn sie geschmack- oder gehaltvoller waren, einfach unmöglich machten. Es gab Jahre, in denen wegen des Ueber- drucks der ausländischen Erzeugnisse große Teile der Erdbeer ernte Westdeutschlands nicht geerntet wurden, weil der erzielt« Erlös die Pslückkosten nicht mehr einbrachte. Aus ähnlichen Gründen wanderte ost di« Salaternt« d«r rheinischen Tiefeden« aus den Komposthaufen. In Schleswig- Holfttin mußt« wiederholt der Kohl aus Hunderte« von Hrk- tar«n ««tergepflügt werd««. In der Mal, verfault« dl« »omatenerm« an« de» Mian»«, well dt« ausländischen Er- Die große Neichsgartenschau in Essen, die 2. NeichsauSstcllung des deutschen Gartenbaus, ist am Dienslagvormittag durch den Reichsminister siir Ernäh rung und Landwirtschaft, Ncichsbauernführer R. Walther Darr«, in festlichem Nahmen eröffnet worden. Damit tritt der gesamte deutsche Gartenbau mit all seinen Zwei gen zum zweiten Male seit der Machtübernahme vor die breite Oeffentlichkeit, um Zeugnis abzulegcn von seinen bisherigen Leistungen, seinem Wissen und Können, um gleichzeitig aber auch darzulegen, welche Aufgaben ihm in der nächsten Zukunft gestellt sind. Neben allen den Erwerbsgartenbau interessierenden Fragen werden auf der Essener Schau die Probleme der Kleingärten, von denen es in Deutschland rund 5'/- Mil lionen Stück gibt, behandelt. Neben den reinen Blumen gärten wie Primel-, Nelken-, Rosen-, Dahliengärten usw. sind Stein-, Wasser-, Heide-, Schattengärten ebenso zu fin den wie Bauern-, Gemeinschafts-, Schul- und Feterabend- gärten. Eine ganze Wohnstraße, lieblich in ihre Schmuck- aärtchen eingebettet, läßt die künftige Gestaltung der Wohnviertel unserer Städte ahnen. Ein« Sonderabteilung bringt Beispiele der kommenden Gestaltung unserer Fried höfe usw. Für jeden Zweck findet sich ein besonderer Garten. Nichts ist vergessen. Die Hauptanziehungspunkte und das Wunderbarste diese gewaltigen Schau sind aber die großen Anlagen der Gartenge st alter. Mit Hilfe der Blumen, der Wasserspiele und deS Ruhr- sandsteineS sind Musterwerke der Gartenkunst entstanden. Der Keramikhof,. B. verbindet mit Tausenden «nd aber Tausenden von Blüten die Säulengänge und die wasier- spetenden Ungeheuer zu einer gewaltigen Symphonie der Schönheit, während der große Blumenhofmit Millio nen von blühenden Pflanzen durch die Masi« der verschie denen Sorten und Arten von Zierpflanzen einen unge ahnten Eindruck der Farbenpracht hervorruft. Die Farben- pnd Schmuckterrasien mit den Leuchtfontänen und Wasser spielen zeigen wieder den harmonischen Zusammenklang von Blnmen, Wasser und Steinen in den verschiedensten Formen. Pas Glanzstück aber — einzigartig in der Welt — bildet die große Dahlienarena. Selbstverständlich ändert diese Schau — die bis in den Oktober hinein geöffnet ist — gemäß der Jahreszeit dauernd ihr Gesamtbild. Zuerst herrschen die Frühlings blumen vor, dann folgen die Sommergewächse und zum Schluß die satten Farbentöne der verschiedensten Herbst pflanzen. Hunderte von Tagungen und Veranstaltungen finden hier einen würdigen Rahmen, viele Sonderaus- pellnngen wechseln je nach der Jahreszeit. Oarres Eröffnungsansprache Bei der feierlichen Eröffnung dieser großartigen Schau wies nun Neichsbauernführer Darrö in seiner Er- »a« «ickovanerTaaeblattund Anzeiger" ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauptmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Bla« entkült die amtlichen Bekanntmachungen de» Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank«. G. m. b. H.gschopau. Gemeindcgirokonto: Zschopau Nr. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42S84— Mu, . Fernsprecher Nr. 7l2 Zeitung für die Otte: KrumhermrrSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal. Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porfchendorf Freundlichere Gestattung -es Alttags Der Nationalsozialismus hat aber auch durch dl« Werbung für die „Schönheit der Arbeit" den Gartenbau in Bezirke geführt, die ihm bisher verschlossen schienen. Gerade durch das Eindringen in den Alltag leistet der Gartenbau einen neuen wesentlichen Beitrag zu dem kulturellen Leben unseres Volkes. Die Erzeugnisse deS Gartenbaues spielen heute nicht nur an den Fest- und Feiertagen deS einzelnen, der Familie und der Nation eine größere Rolle als früher, der Gartenbau ist auch eingesetzt worden, um den Miag so freundlich wie möglich zu gestalten und unvermeidbare Härten zu mildern. So mancher Fabrikhos, der früher öde und häßlich war, «st heute zu einer Grünanlage geworden, di« die Ruhepausen deS Arbeiters wirklich zu einer Zeit der Entspannung und Er- holung machen. In diesem Zusammenhang darf die vorbild liche Fürsorge für den Lebensabend der Werkangehörigen nicht unerwähnt bleiben, wie sie beispielgebend hier in Essen von der Familie Krupp in den Werksiedlungen durchgeführt «st. Rund 1 Milliarde Mark Grzeugungswert Zu der kulturellen Bedeutung des Gartenbaues für unser Volk kommt di« nicht geringere volkswirtschaftliche Bedeutung. Diese erschöpft sich nicht in der eindrucksvollen Höh« d«S Produkttonswettes des Gartenbaues, der zur Zeil auf rund eine Milliarde Mark geschätzt wird. Noch klarer erkennt man die volkswirtschaftliche Bedeu tung des deutschen Gartenbaues, wenn man seftpellt, daß der deutsch« erwerbömätztge Gemüseanbau und die Obstanlagen nur etwa 1 v. H. der landwirtschaftlichen Nutzstäche deS alten umfassen, wertmäßig aber mehr alS 29 v. H. der gesamten pflanzlichen landwirtschaftlichen Erzeugung auf die Erzeugung vo« Obst und Gemüse entfallen. Nach den Er- mittlungen deS Instituts für Konjunkturforschung betrug in, Jahre 1936/37 der Erzeugungswert an Obst und Gemüse 965 Milltonen Mark, der Wert der gesamten landwirtschaftlichen pflanzlichen Erzeugung, also einschließlich Obst «nd Gemüse, dagegen 4678 Mwionen Mark. Diese hohe« Leistungen deS Gartenbaues je Flächeneinheit können «ur erreicht Vierden, weil der Gartenbau auf der gleichen Fläch« sechs- bis achtmal sovir» Menschen beschäftigt wt« der Ackerbau.