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Rr. 75 Zschop««er Da-eblatt uu» Auzeiser «ittwo», »eu W. «är» 1»tt Gemeinschaft -er Tai Das Winterhilfswerk Ocsterr ich Ji» Gefolge der Eroberer pflegte frUher der Händler in das besetzte Land zn kommen. Oesterreich ist anch er obert worden. Aber cs war keine Eroberung mit dem Schwerte, sondern mit dem Herzen. Blut bekannte sich zu Blut, Art zu Art, Bolk zu Volk. Und so folgten den Truppen, die mit ihrem Einmarsch die Bitte der Oester- reicher nm Brudcrhilfe erfüllte», als Nachhut volksvcr- bundcncr und selbstverständlicher Hilfsbereitschaft die Feld küchen des deutschen WiutcrhilfSwerkes, werden die Maga zine nicht mit Munition, sondern mit Lebensmittel auf gefüllt, setzt in ganz großem Ausmaß sofort und schlag artig die Hilse des großen deutschen Mutterlandes ein. Unvorstellbar ist das Elend, das unter unseren österreichi schen Bolksgenossen, vor allem in Wien, Graz, Linz und Innsbruck herrscht. Die Wohnverhältnisse sind derart un zulänglich nnd menschenunwürdig, daß sie derjenige kaum für möglich hält, der nicht mit eigenen Angen die Zu- sammeupferchung von acht bis zehn Menschen in einem baufälligen nnd jeder Hygiene hohnsprechenden Naum ge- sehcu hätte. Es gibt kein vernichtenderes Urteil für die vergangene Svstemrcgierung unseres Brnderlandes Oesterreich als diese Arbeiterviertel in Wien nnd den an deren Industriestädten. Mit der selbstverständlichen Schnelligkeit, die alle Maß- nabmen des nationalsozialistischen Dritten Reiches kenn zeichnet, wurde deshalb auf diesem Gebiete zuerst der Hebel angesetzi. 150 Feldküchen des deutschen Wiittcrhilss- werles wurden sofort in Marsch gesetzt. Und wer die glück lichen Gesichter der österreichischen Bolksgenossen gesehen bat, die tagtäglich von diesen Feldküchen ihr warmes und nahrhaftes Essen empsangcn, wer die ans dem Herzen kommende Dankbarkeit der großstädtischen Arbeitslosen und Hilfsbedürftigen angesichts der ersten schnellen Ak tionen des Hilfszngcs Bayern mit erleben durfte, der weiß, daß über das rein Materielle hinaus eine politische Idee niemals schneller die Wälle der Berständnislosigkeit, der Mißachtung und Irreführung eingenommen hat. Es geschah sozusagen im ersten Anstnrm. Wenn der Führer etwas verspricht, dann weiß man in Deutschland, daß mit unbedingter Selbstverständlichkeit seinen Worten die Taten folgen. In Oesterreich nimmt man das wie ein unfaßbares Wnuder hin. Zu groß waren die Enttäuschungen der Ver gangenheit, zn fadenscheinig die niemals erfüllten Ver sprechungen der Systemrcgicrnng. Acht Millionen Reichs mark sind zur Beschaffung von Lebensmitteln für das not- le/ocnde Oesterreich zur Verfügung gestellt worden. Und Wer leidet hier nicht Not? Die seelische Qual ist ihnen ge nommen, die körperlichen Schäden Hilst national sozialistische Tatkraft Schlag nm Schlag be seitigen. 50 Waggons mit Lebensmitteln und Beklei dungsstücken wurocn außerdem nach Oesterreich auf den Weg gebracht. Verwendung findet alles vom Mantel bis zur Socke. Eine der schönsten Taten wahrhafter Nächstenliebe aber ist die sofort planmäßig in Angriff genommene Ver schickung österreichischer Kinder nach dem Reich. Seit Montag rollen die ersten Kindertransporte. Zwanzigtausend Kinder werden als erster Schub bis zum 10. April nach Deutschland gebracht werden. Vor allem Eüddeutschland wird, der kurzen Entfernung wegen, diesen Kindern für sechs Wochen eine zweite Heimat sein. Täg lich werden zwei bis vier lange Transporlzüge die öster reichischen Großstädte zur Fahrt ins Reich verlassen. Tau sende von deutschen Volksgenossen haben sich in tatkräftiger Opferbereitschaft als Quartierwirte zur Verfügung gestellt. Diesen bemitleidenswerten Kindern fehlt nahezu alles. Sie sind unterernährt, mußten in den dürftigsten Be hausungen wohnen und haben nicht einmal die notwendig sten Stücke zur Bekleidung. Allen wird geholfen. Und wir sind überzeugt, daß sie nach diesen sechs Wochen um fassendster Betreuung hermkehren werden als frische, ge sunde, junge Menschen, die das Erlebnis dieser Deutsch landreise nicht nur materiell, sondern auch seelisch eine trostlose Vergangenheit vergessen ließ. Alle hilfsbedürftigen Acht- bis Vierzehnjährigen wer den erfaßt. Und in welchem Umfang dieses Hilfswerk über diese ersten Zwanzigtausend hinaus geplant ist, geht daraus hervor, daß für Oesterreich insgesamt 100 MO Frei- Plätze im deutschen Mutterlande zur Verfügung gestellt werden, während das deutsche 68-Millionen-Volk jährlich nur 300 000 Plätze für seine eigenen reichsdeutschen Kin der benötigt. In diesen Hilfsmaßnahmen drückt sich das von Herzen kommende, zu Herzen gehende Bekenntnis aller Deutschen znm heimgckehrtcn Brudcrlande und seinen deutschen Volksgenossen aus. Hier findet die große Gemeinschaft des 75-Millionen-Volkes sichtbaren nnd praktischen Aus druck. Oesterreichs Bergbauern wird geholfen 6600 Zentner Roggen und 220 000 Kilogramm Erbswurst werden verteilt Znr Linderung der Not in den bäuerlichen Notstandsgebieten Oesterreichs wird eine groß zügige Roggcnaktion dnrchgcführt. Durch die Kreisbaucrnführer gelangen im Einvernehmen mit der NSV. 6600 Zentner Roggen znr Verteilung. Gleichzeitig werden in den notleidenden Gebirgsbaucrngegendcn, ebenfalls durch die Krcisbauernsührer, 220 000' Kilo gramm Erbswurst verteilt. Nur noch Schweizer Generalkonsulat in Wien Die S ch w e i z e r i s ch e B u n d e s r e g i e r u n g hat beschlossen, die Gesandtschaft in Wien in ein General- konsnlat umznwandcln. Mit der Ucberlcitnng der Ge schäfte wurde der Gesandte Dr. Maximilian Jaeger be auftragt, der bisher sowohl in Oesterreich als auch in Ungarn als Gesandter der Schweiz akkreditiert war. Nach vollzogener Umwandlung der bisherigen Gesandtschaft in < Wien begibt sich Minister Jaeger auf seinen Gesandten- posten nach Budapest. SAAM Verbrech« m ber 3Mb ss Merudn Bericht der MMmWrm Der Jugendführcr des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, sprach in einer Kundgebung der Essener Arbeiterschaft vor mehr als 10 000 Volksgenossen. Er erstattete dabei einen erschütternden Bericht über die Lage der österreichischen Jugend vor der Machtübernahme durch den Führer. Aus dem Bericht Baldur von Schirachs, der sich auf amtliches österreichisches Material von Be hörden Schuschniggs stützt, insbesondere der Wiener ArbeUerkammcr und des Gewerkschaftsbundes, ergibt sich folgendes: Im Sommer 1933 hat der damalig« Bundeskanzler Dollfuß das Gebiet 22 der Hilter-Jugend Dcutschösterrcichs verboten. Von ihm und seinem Nachfolger wurde vom grünen Tisch aus eine staatliche Zwangsorgauisation für die Jugend eingerichtet, die sich Ocstcrrcichischcs Jungvolk nannte und am Tage des Abgangs Schuschniggs ganze 12 000 eingetragene Mitglieder zählte. Am gleichen Tage aber hatte allein die illegale national sozialistische Jugendbewegung 40 000 Mitglieder. Von den HJ.- Führcrn in Oesterreich ist kaum einer, der nicht mehrmonatige Kerkerßrafc» hinter sich hat. Allein 1500 Schüler wurden wegen Zugehörigkeit zur HI. von den Schulen verwiesen und Hun derte von Arbcitcrjungen ihrer Arbeitsplätze in den Betrieben ebenfalls wegen Zugehörigkeit zur HI. beraubt. Ein Ver brechen dieses Staates an seiner Jugend, die zu erziehen er kein Recht hatte. Kast die Halste aller jugendlichen arbeitslos Auch die Arbeitsloscustattsttk ergibt ein furchtbares Bild: 49 v. H. aller Jugendlichen Zwischen 14 und 21 Jahren in Oesterreich waren arbeitslos. Von den übrigen 51 v. H. waren nur 20 v. H. Lehrlinge, d. h. also, nur ein Fünftel der Jugend Oesterreichs erfuhr eine ordentliche Berufsausbildung. Von beim Wiener Bcrufsberatungsamt 1937 gemeldeten 38 260 Junge» und Mädeln konnten nur 4471 Jungen und Mädel eine Arbeitsstelle durch das Berufsberatungsamt zugcwicsen erhalten. Im Augenblick der Machtübernahme durch Adolf Hitler zählte man in Wien 33 722 Arbeitslose im Alter von 14 bis 18 Jahren. Während 1910 auf dem Gebiet des heutigen Oester reichs 102 000 Lehrlinge gezählt wurden, waren es 1934 ans dem gleichen Gebiet nur noch 60 000. Während 1910 unter 100 Beschäftigten noch 45 im Alter bis zu 25 Jahren standen, betrug dieser Anteil 1934 nur noch 24. Im letzten Vierteljahr 1936 lehnten allein 40 v. H. der Wiener Gewerbetreibenden die Ncneinstellung von Lehrlingen wegen der Aussichtslosigkeit, für den Ausgebildeten Arbeit beschaffen zu können, ab. — Nicht viel anders sind die hygienischen Verhältnisse. Von der Gcwcrbeinspektion des Schuschnigg-Regimes konnten 1937 nur 26 v. H. aller Betriebe kontrolliert werden. Man stellte dabei allerdings nicht weniger als 65 000 Uebertrettnigen berufs- rechtlichcr Art fest. Kisten und Waschttögs als Schlafstellen In den trostlosen Wohnungsverhältnissen liegt eine erschreckende sittliche und gesundheitliche Verwahr- losuna eines Teils der deutschen Jugend Oesterreichs. Das nrncnrr ixunrnoamr MM imn oaruorr foigeno« «niorunsir NH eine, Erhebung, die 67 524 Kinder betraf, wurde festgestellt, daß nur 36 872 eine eigene Schlafstelle befaßen! Bo» IVO Kindern mußte« 45 mit einer oder mehreren Personen di« Schlafstelle teilen, von den Kindern, di« man aw mit Schlaf stelle versehen aufführte, hatten nur 49 v. H. ein eigenes Bett. Die übrigen Schlafstelle» waren Wäschekörbe, Wasch,rüge, Kisten, Bänke, zusammengesetzte Stühle, Strohdccken und Matratzen. Mehr als 12 v. H. der durch die Statistik erfaßte» Kinder schliefen im Ehebett; mehr als 10 v. H. der Kinder biS zum Alter von 16 Jahren teilten ihre Schlafstelle mit familien- frcmdcn Personen! Von 100 Kindern, die mit anderen Per sonen die Schlafstelle teilten, schliefen 72 mit Personen deS gleichen Geschlechts, 28 mit Personen deS anderen Geschlechts zusammen. Schwere sittliche Gefährdung Im amtlichen Bericht der Wiener Arbeitcrkammer von 1937 wird über die Beschaffenheit der Schlafräume ausgcsagt, daß von 27 000 Zimmern nur 5155 akS geeignete Unterkunftsräume betrachtet werden könnten. Wie sehr die s i t t l i ch e H a l tu n g der Jugend durch diese Zustände in Gefahr geriet, beweist die Uebernahme von 3472 Jugendlichen als Fürsorgezöglinge durch das Wiener Jugendamt. Nur wenige Kinder in Wien hatten einen eigenen Schlafraum, die meisten von ihnen schliefen mit drei, vier, fünf, sechs oder sogar sieben Personen in einem Zimmer. Tausend Familien sind in einem Barackenlager bei Wien untcrgebracht, und zwar Familien von zwei bis zu zehn Kindern. Die gleiche Anzahl von Familien suchte Unterkunft in den Wiener Familienasylen. Neber 1000 deutsche Familien in Wien mit drei bis zu zehn Kindern waren dem Wohnungs amt dieser Stadt als obdachlos vorgemerkt! Unterernährt und tuberkulös Eine österreichische Statistik aus dem Schuschnigg-System beleuchtet den G e s u n d h e i t s z u st a n d des Heranwachsenden Geschlechts. Von 9500 untersuchten Kindern in den Kinder gärten der Stadt Wien waren 4429 als mäßig und 1481 als ausgesprochen schlecht ernährt fcstgestellt. Non 30697 Kindern, die in den Volksschulen der Stadt Wien im Schuljahr 1936/37 untersucht worden waren, wiesen 7837 einen guten, 12 919 einen mittleren und 9941 Kinder einen ausgesprochen schlechten Gesundheitszustand auf. Allein 5290 von ihnen mußten der Tttbcrkulosenfürsorge übergeben werden Der Reichsjugendführcr stellte, nachdem e diesen grauen vollen Bericht erstattet halt., mit Recht lest: Welche Skruvcl- losigkeit gehört dazu, die nationalsozialistischen Formen nach- zumachen und an jedem Abend im Rundfunk nach der Bundes- Hymne ein Lied der Jugend zu spielen! Wie das Lied der Jugend in Oestcreich bis heute geklungen hat, davon sprechen die Zahlen eine ehrlichere Sprache. Baldur von Schirach forderte die Volksgenossen auf, dieser Jugend Oesterreichs, die trotz ihrer verzweifelten Lage schon lange mit ihrem Herzen dem Führer gehörte und in uner schütterlichem Glauben durch all die Jahre bitterste» Elends zu ihm gehalten hat, am 10. April durch ihr Ja-Wort den Weg zum Arbeitsplatz, zur Wehrfreihcit, zur Lebensfreude und zu einem Zukunstsglaubcn endgültig frei zu machen. WHW.-Gammlungen bis 10. April Zur Linderung der Rot in Oesterreich Der Reichsminister des Innern gibt im Einverneh men mit dem Reichsschatzmeister der NSDAP, folgendes bekannt: Zur Linderung der Not im befreiten Oesterreich wer- den die Sammlungen des WinterhilsSwerkS des deutschen Volkes bis zum 1V. April 1938 fortgeführt. Ausschließlich der Reichsbeauftragtc für daS Winterhilfswerl des deut schen Volkes ist befugt, Sammlungen für Oesterreich durch- zuführew Alle anderen Sammlungen für Oesterreich sind unter sagt. Soweit solche Sammlungen von anderen Stellen durchgesührt werden, sind sie unverzüglich einzustellcn. Bereits gesammelte Geld- und Sachspenden sind dem zu ständigen Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk des deutschen Volkes zur Verfügung zu stellen. * Weiter wird darauf hingcwiesen, daß für die Vor bereitung der Volksabstimmung und Neichstagswahl am 10. April 1938 Sammlungen und sammlnngsähnliche Ver anstaltungen nicht stattfinden dürfen. Wer von sich aus einen Beitrag leisten will, kann solche Spenden unmittelbar dem zur Entgegennahme dieser Spenden ausschließlich be fugten Rcichsschatzmeister der NSDAP, auf das Konto: Neichsleitung der NSDAP. Nr. 4444 bei der Bayerischen Gcmeindcbank in München unter dem Kennwort „Neichs- tagswahl 1938" überweisen. Soweit Sammlungen bereits durchgeführt worden sind, sind die gesammelten Beträge auf das vorgenannte Konto zu überweisen. Geldspenden für Oesterreich sind zu zahlen auf das „Konto Oesterreich" bet allen Dienststellen des WHW. oder bei allen in der Neichsgruppe „Banken" zusammengeschlossencn Kreditinstituten (Banken, Giro-Zentrale, Sparkassen, Giro-Kassen, gewerbliche nnd landwirtschaftliche Kreditgenossewschaft) und bei allen Post scheckämtern, 24S000 Fleisch- und Wmstkonsttvea für Oesterreich Der Reichsinnungsmeistcr Schmidt übergab dem Ncichsbeauftragtcn für das Winterhilfswerk des Deut schen Volkes die Gesamtspcnde des Rctchsinnuugsvcr- baudes des Flcischerhandwcrks sür das Winterhilfswerk 1937/3S. Diese Spende tn Höhe von 245 000 Fletsch- nnd Wnrstkonserven von je '/- Kilogramm Inhalt wurde auf Veranlassung des Ncichsbeauftrag- tcn für das WHW. ausschließlich sür die Betreuung der Hilfsbedürftigen in Oesterreich zur Verfügung gestellt. Spende der Deutschen Aerzteschast Im Namen der Deutschen Aerzteschast hat der NcichS- ärztcjührcr Dr. Wagner einen Betrag von 100000 Mark zur Unterstützung notleidender österreichischer Volksgenossen zur Verfügung gestellt. Auch sür die Alien wird gesorgt Neichshilfe für Kleinrentner. — Erste Zahlung Ende April. Nachdem die nationalsozialistische Regierung das nach der Machttit-rrnahn,« geschaffene Gesetz über Kleinrentner- Hilfe durch eine Verordnung vom 24. Dezember 1937 wei ter ausgebant hat, stellt sie jetzt für daS nächste Haushalts jahr 28 250 000 RM. zur Einführung »euer, zusütz« licher Leistungen sür die Kleinrentner bereit. Die Fürsorgeverbände zahlen den RetchSzuschuß im Auftrage des Reiches aus. Die erste Zahlung erfolgt für die Monate April und Mai gleichzeitig Ende April. Vom Mai an wird der Reichszuschuß regelmäßig monatlich im voraus gezahlt. Den Reichszuschuß erhalten alle von den BezirkS- fürsorgeverbänden laufend unterstützten Kleinrentner im Sinne des Kleinrentnerhilfegesetzes oder der Fürsorge pflichtverordnung. Der Kleinrentner braucht keinen Antrag auf Gewährung des Reichszuschusses zu stellen; vielmehr zahlt der Bezirksfürsorgeverband den Reichs- Zuschuß an alle laufend unterstützten Kleinrentner ohne weiteres aus. Kleinrentner, die der Bezirksfürsorgever band in Altersheimen oder in sonstigen Anstalten betreut, erhalten den Reichszuschuß nur dann, wenn die im ein zelnen Fall gewährte Anstaltsfürsorge eigene zusätzliche Ausgaben des Kleinrentners zur Verbesserung seiner Lebenshaltung rechtfertigt. Keinen Reichszuschuß erhalten Kleinrentner, die im Sinne des Reichsbürgerrechts Juden sind oder als solche gelten. Der Reichszuschuß beträgt fstr Kleinrentner ohne mit unter st ützte Angehörige in städti schen Vezirksfürsorgeverbänden mit über 100 000 Ein wohnern monatlich 12 NM., mit 20 000 bis 100 000 Ein wohnern monatlich 11 RM., mit unter 20 000 Einwoh nern 10 NM., in ländlichen Vezirksfürsorgeverbänden monatlich lO NM. Bei Kleinrentnern, die mit einem oder mehreren Empfängern öffentlicher Fürsorge oder Arbeitslosenunter stützung in Familie ngemeinschaft (Haushalts« gemcinschaft) zusammenleben, beträgt der Monatssatz des Neichszuschusscs an Stelle der oben angegebenen Beträge in den entsprechenden Gruppen 16 RM., 14,50 RM. oder 13 NM. Der Reichszuschuß wird auf die eigenen Leistun gen des Bezirksfürsorgeverbandes nicht angerechnet, so daß sich das bisherige Einkommen des Kleinrentners um den vollen Betrag des Reichszuschusses erhöht. Die Einführung entsprechender Maßnahmen sür die Kleinrentner im Lande Oesterreich bleibt im Hin blick auf das dort geltende Kleinrentnergesetz vom 18. Juli 1929 einem besonderen Erlaß Vorbehalten. Lerida von den Noten kampflos geräumt Franco Vorhut rückte in eine leere Stadt Die befestigte Stadt Lerida, einer der wichtigsten Stützpunkte der Roten in Katalonien, ist kampflos ge räumt worden. Die motorisierten Truppen der Natio nalen haben die 2200 Jahre alte Stadt völlig leer auf- gefuuden, da die 40 000 Menschen zählende Bevölkerung von den Noten entfernt worden war. -