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Nr. «4 Zschopnxr Tageblatt nnd Nnzeig«» Douuerötag, ven 17. tcst»cz r«^ Mkl, MWst ml Bnlihr khemtz« MWMMv »ee »»«Le vom IS MS«, UM Schlachtvieh» »«ttimg Auf trieb I Schlacht-Weetblassen 1. Rinder Ochsen. 4S1 «7 ,) dvllAetftbige°>N5«Sst«tete,höchsten Schlackt«"«^ - d) («mstige vallflrischtv . - c) fleischtz« «,) gering genährte .... 4» 3» 34 8. Dullen. es ») tanaerevollfl.höHst. Schlachtwerter d) fousü^e vollfleischige vb, mrigemäst. ä) gering genährt«.... 41 37 c. »üb«. . a) jüngere vollst.höchst.Schlachttoerte« d) sonstige vollfleischige »d. auSgemäft. «) fleischige ä) gering genährte .... 4l 37 28-S1 20—23 v, Färsen. so ») vollflan«ge»Lst. höchst. Schlachtwerl. b> sonstige vollfleischige ... clfleischtz, ct) gering genährte .... 42 «8 33 r «»»er ^.Sondrrbl UAnd.KSlb. r LSmmer, Hammel « Schafe ä. Lämmer u Hammel 8. Schafe. 979 728 ») Doppellender, beste Mast . . ») beste Mast- nnd Saugkälber . d) mittlere Mast- und Saugkälber . c) geringere Saugkälber ... <t) geringe Kälber .... ») beste Mastlämmcr 1. Stallmastlämmer ..... 2. Holst. Weidemasilämmer. . , d) beste jünger« Masthammcl 1. Stallmast 2. Weideinast c) mittl. Mastlämmer ». ält. Masih, ct) geringere Lämmer und Hammel . ») beste Schafe , ... b) mittlere Schafe .... c) geringe Schafe .... so—«z 55—57 45-48 35-38 52 52 42-45 42 Schweine 2127 ,) Fettschweine üb.300Pfd Lebendgew d) 1. vollst. Schweine von 270-290 Pfd. 2. vollst. Schweine von 240-269 Pfd. c) vollsleisch.Schweine v. 200-240 Pfd ck) vollst. Schweine von 1S0-200 Pfd. e) fleischige Schweine v. 120-160 Psd. k) fleischig« Schweine unter 120 Pfd. g) Sauen 1 fette Speck o eu . . 2. andere Sauen . . n"-.. y Msch neid'« '. 55,50 55,50 54,50 51,50 48,50 52^0 —Ueberstand: Rinder—, dac^^tir — Ochsen, — Bullen, — Kühe, närsen, — Schafe, — Schweine, — Fresser. Geschäftsgang: Rinder mittel, Kälber mfttel, Schweine verteilt, Schaf« gut. * Amtliche Berliner Notierungen vom 16. März (Sämtliche Notierungen ohne Gewähr) Berliner Wertpapierbörse. Der Aktienmarkt eröffnete recht ruhig und zum Teil auch abgeschwächt. Im Verlause war die Grundstimmung fast allgemein schwächer. Gegen Schluß trat dann eine kleine Erholung ein. Am Markt der sestver - zinslichen Papiere konnten erneut größere Beträge in auslosbaren Rcichsschatzanweifungen umgrsetzt werdet«. Sonst war das Kurönwcau im allgemeinen kaum verändert. Tie Alt- besihanleihe bröckelte etwas ab. Berliner Devisenbörse. «Telegraphische Auszahlungen.« Argentinien 0,641 <O,6!5); Belgien 4l,92 G2M«; Dänemark 55,34 <55,46); Danzig 47,0« «47.1«,; England 12,395 <12.125,; Frankreich 7,552 ( 7,5Ü6); Holland 437.75 U38/>I>; Italien 13.1,9 (13,11); Jugoslawien 5,694 15.706«; Lettland 49.10 «49.20,; Litauen 44,94 142,02); Norwegen 62,30 <62,42«; Oesterreich 49,95 (50,05); Polen 47,0» <47,10); Schweden 63,83 <63,95«; Schwei, 57,28 <57,40): Tschechoslowakei 8,721 (8,739); Vereinigte Swa.en von Amerika 2,490 <2,494). Tmri^Ws - Spiel kadrundfahrt über Innsbruck. Di« Streckenführung der internationalen Radrnndwbrt durch Deutschland ist nach der Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Reich geändert worden. Von München sühn die neue Strecke über Rosenheim, Kus- stein nach Innsbruck, das dann« das Ziel der 5. Etappe wird. Die 6. Etappe führt von Innsbruck über St Anton, Arlberg, Bludenz, Dornbirn nach Friedrichshafen. Damit ist die gauss Fahrt durch die Einfügung dieser beiden Bergetappen erheblich schwieriger geworden. Der deutsche Jungmann Bradl aus Deutsch-Oesterreich, der zur Zeit wohl der beste Skispringer Mitteleuropas ist, erzielte bet einem Probesprung aus der jugoslawischen Riesenschanze von Ratcar-Plamca die bisher noch niemals in der ganzen Welt erreichte Weite von 107 Meter. Mst-MiWü Freitag, bc« 18. März. «tschlandseuder. 6,30 Konzert. 7,00 Nachrichten. 9,40 ' t. e Turnstunde. 10,00 Schulfunk. 10,30 Drei Nationen— « eine Jugenü. 11,30 Dreißig bunte Minuten. 12 00 Konzert. ? 13,00 Glückwünsche. 13,45 Nachrichten. 14,00 Allerlei — von ' Zwei bis Drei. 18,00 Wetter, Börse, Marktbericht. 15,15 § Kinberlicücrsingcn. 15,40 Von zahmen und wilden Tieren « im Landjahr. 16,00 Musik am Nachmittag. 17,00 Aus dem - Zeitgeschehen. 18,00 Alle Balladen in Säßen junger Kompo nisten. 18,25 Cellomusik. 18,40 Rotationsmaschinen im Dienste des Sports. 19,00 Kurznachrichten. 19,10 ... und jetzt ist Feierabend! 20,00 Dcutschlanbecho. 20,15 Frederick , Hippmann spielt zur Unterhaltung. 21,00 Ein ganzer Kerl, j Komödie. 22,00 Presse, Wetter. 22,20 Worüber man in Ainc- ' rika spricht! 22,30 Eine kleine Nachtmusik. 23,00 Zur Unter haltung. Leipzig. 6,30 Konzert. 6,50 Nachrichten und Wetter meldungen für den Bauern. 8,00 Gymnastik. 8,20 Kleine Musik. 8,30 Konzert. 9,30 Zivei dicke Däumchen fuhren ein mal Kahn. 10,00 Hörfolge. 10,30 Drei Nationen — eine Jugenü. 10,45 Wetter, Tagesprogramm. 11^5 Hente vor ... Jahren. 11,40 Bauernfleiß aus Ost und West. Horberictzt. 11,55 Zeit, Wetter. 12,00 Musik für die Arbeitspause. 13,00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 13,15 Konzert. 14,00 Zeit, Nach richten. Anschl.: Landschnfdsbildcr. 15,00 Christine Hebbel. 15,20 Konzertstuude. 15,45 Wie das Helium entdeckt wurde. 10,00 Konzert. 17,00 Zeit, Wetter, Wirtschaftsnachrichten. 18,00 Künstliche Treibstoffe. 18,20 Frisch geblasen! 18,50 Umschau am Abend. 19,<!0 Nachrichen. 19,10 Die Wehrmacht singt. 20,00 Musik aus Dresden. 22,00 Nachrichten, Wetter, Sport, Tchncebcrichte. 22,30 Nachtmusik. Rah und Kä. a Crri.hinug e.urö Ctar.s:«itz-Mufcu,ns. Die Gebur.ssiadl deZ Generals tiarl v. Clausewitz, Burg bei Maavebnrg. wilf Ihren großen Sohn Lurch Errichtung eines Clausewitz-Museum« «reu. Der Ooerbnrgermeister Hai bereits die nöligen Schnitt geian, um migiichst umsasirudeö Material aus dein Lebe« und W.rkrn C!a::cwitz' zusammeuzubringeu. Nach 21 Jahren Gewißheit über den Heldentod des Lohnes. Der in Sanvau an der Elbe lebende 7vjährige Invalide 2 rslj Eggeb echt und seine Euejrau hab:,« jetzi, nach 21 Jahren, < wißheil über den Heldrnwd ihres Sohnes erlang!. Der ; chsseuder Kölu verbreiten kürzlich bei der Durchgabe von O rmißleumclduugeu die Nachricht, daß der englische Front« t mpsrr A. Langford Briefschaften, ein Lichibitd und das Lrldbuch des Musketiers Adolf Eggebrecht von der9. Nompani« des 8 Rescrve-Insanicrie-Negimems Nr 27 eiugcsandl hab« und bitte, die Ellern des Gefallenen zu benachrichtigen Einige Ruudsunkbörcr in Sandau hörten die Sendung, nnd so erfuhren d e Eltern des Gefallenen jetzt, daß ihr Sohn am 20. November 1947 bei Cambrai niit einem Kopfschuß tot ausgesundcn worden ist. Schatterkassenraum beraubt. Ein aus dem Gütcrbahuhos der Reichsbahn Kassel beschäftigter kansmännischcr Hilfs arbeiter lockte mit Hilse zweier Helfershelfer einen Schalter« beamten des Hauptbahnhofs an den Fernsprecher, wo man ihn durch Fragen längere Zeit sesthielt. In dieser Zeit wurde der abgeschlossene Schalterkasscnranm mittels Nachschlüssel geüfsnet nnd eine sehr bedeutende Summe an Papier- und eingerolltem Hartgeld gestohlen. Es gelang jedoch bald der Kasseler Kriminal polizei, alle drei an diesem Diebstahl Beteiligten zu verhaften Der erste Torfkoköomuibus. Dir Stadt Braunöberg in Ostpreußen hat den ersten Torfkoksomnihus in Dienst ge stellt. Die Probefahrten verliefen zu voller Zusriedeuheu. 21 Seeleute Opfer deA Sturms. Der orkanartig? Slnrm an der norwegifchen Nordlüste hat wahrscheinlich 21 Seeleuten das Leben gekostet. An der Küste von Finnin ar len sind süns norwegische Fischer crirnnteu. Außerdem ist der englische Fischdampsci „Lady Lovina" bei F'wja untergegaugen. Wrack- rcste des seil mehreren Tagen vermißten Külters wMtzeg Land gespült, so daß man bestimmt damit rechnen mug, daß die 16 Mann starke Besatzung ums Lcbeu gekommen ist. Banditen im Heim Greta Garbos. Tie Stockholmer Zei tung „Tidningen" meldet, daß Greta Garbo, die sich noch immer in I t as i e n aushält, beim Kampf mii nächtlichen Einbrechern verletzt worden ist, so daß sie seitdem das Bei« bitten mnß. Greta Garbo war in der Nacht durch mcrlwürdige Leut« geweckt worden. Als sie aus ihrem Schlafzimmer herauskam, fand sie einige Männer, die sich mit ihrer Bente emfcrnen wollten. Greta Garbo sprang die Treppe hinunter, um ihre Dienerschaft zu wecken. Einer der Einbrecher suchte sie jedoch Hiera» zu hindern und cs entstand ein Handgemenge. Im gleichen Augenblick kamen die Diener, die durch den Lärm geweckt worden waren, herbei und jagten die Eindringling« in die Flucht. Interessanter Fund. Bei der Abtragung des Nebcn- gebändcs der Rigaer Tentschcn Gesellschaft Ressource am Rachansplatz wurde «u der Waud des Erdgeschosses dicht über dem Fundament ein kleiner Messingbehiiftcr entdeckt, der außer einigen Kupfermünzen eine doppelfciiig graviert« Zink- platte enthielt mit Nachrichlcn über den Bauherrn und dir Erbauung dcS Hauses. Tas Grundstück, aus dem sich vorher zwei alte Häuser befandeu, wurde laut diesen Nachnchum 1828 von dem Wcinhäudler Georg Adam Schweinsurlh erworben. Dieser wurde 1787 in Tculschtand geboren, kam 1809 als Wein- küfer nach Riga und war der Baier des bcriihmicn deutschen Asrikasorschcrs Georg Schwemfnrth, der am 29. Dezember 1836 in diesem alten, jetzt niedcrgcrissencn Hause geboren wurde Wirbelstürme zerstören zahllose Gcl>nu"r. Ein großer Teil der U SA.-B u n d e s si a a i c n Alabama, Missi,sippt, Ten nessee, Arkansas, Missouri uud Illinois wurden von Wirbel stürmen hcimgesucht, die großen Schaden aurichie;?;,. Hun- dcrte von Wohnhäusern und zahlreiche andere Geb. e, dar unter Kirchen, Schulhäuser usw., wurden zerstör«. e Tcle- . aravden- und Tclcphcuvcrbindunaen sind uuterbrrche >. Copyright 1937 b)' ^ukvärw-Verlag, Herlin 8^ 68 24. Fortsetzung. „Sie wollte in wenigen Augenblicken abreisen", be richtete der Inspektor. Seine Stimme war bittend. „Wenige Augenblicke zu spät!" sagte Nings hart. „Ich muß sehen, ob ich die Abreise-Erlaubnis erteilen kann!" , Vor dem breiten Portal des Schlosses stand Jakob. Er war nichts als herrschaftlicher Diener, Lakai. Sein würdiges, väterliches Menschentum schien mit einem Strich ausgewischt. Vergeblich suchte Maria in seinen Zügen zu lesen. Kannte er Ring? Wußte er, daß der Bruder seiner Gräfin kam, ihr jedenfalls ein Netter, wenn auch zehnmal ein Feind ihres Landes? Wenn Nings und Jakob sich kannten, sie zeigten es nicht. Rings, eben noch freundlicher Plauderer, war nichts mehr als Quartiermacher im Dienste seines Heeres. „Die Schlüssel!" befahl er kurz. Die Wirtschafterin kam. Frau Miete! Ihr rotes, derbes Gesicht, das so schwärmerisch werden konnte, hatte einen Hauch bläulicher Blässe angenommen. „Die Zimmer aufschließen? Sofort!" Die Schlüssel rasselten, der kleine Zug ging die Korri dore entlang, durch Säle, Salons, Privaträume. Nings warf Bemerkungen hin, meist auf russisch. Der junge Leutnant notierte. Rings war rücksichtsvoll. Die Museumsräume mit ihren eben erst mühselig geordneten Sammlungen ließ er unbehelligt. „Solange eS geht", sagte er allerdings. Aber man dankte ihm schon den guten Willen. »Und nun", sagte Rings, als der Gotische und der Renaissancebau bis aufs letzte Zimmer besetzt war, „den Romanischen Bau!" Woher wußte «r so genau, daß dort die besten Räum lichkeiten waren? Jakob hatte Rings längst erkannt. Zweifelhafte Ge fühle wogten in seinem Herzen. Aber Frau Miete, die ja auch Signe nie gesehen hatte, vermochte sich daS nicht zu erklären. „Dort sind die Wohnräume der Frau Gräfin", fuhr RingS in sicherem Ton fort. .Aber ich werde sie nicht ganz schonen khMinl" I Und Frau Miete: „Die Gräfin ist seit Jahren geistes krank; sie lebt in einem Sanatorium. Solange ich hier bin, seit zwei Jahren, habe ich den Romanischen Ban nicht betreten. Er steht leer. Ter Herr Graf hält ihn unter Verschluß. Ich kann Sie nicht hineinsnhrcn!" Nings wandte sich rasch nach Maria um. „Was ist das? Sie sagten, meine Schwester sei hier?!" herrschte er sie an; er sprach französisch. Ader ehe Maria antworten konnte, trat Jakob vor. Sein edles, altes Gesicht glühte vor Eifer und in diesen« Augenblick, trotzdem er nicht vergaß, das; er Feinde seines Vaterlandes vor sich hatte, vor Glück, daß Rache nahe war — Rache, um die er so flehentlich zu Gott gebetet hatte. „Die Schlüssel zum Romanischen Bau verwahre ich. Er ist so gut wie unbewohnt, aber vollständig möbliert, wie der Herr Graf wissen. Es ist ja die Aussteuer der Fran Gräfin, die dort steht. Die Frau Gräfin aber — sie ist hier. Graf Frangcr hat sie oben im Romanischen Bau gesangcngehalten, jahrelang. Nur er und ich wußten darum, und seit kurzem Fräulein Delorme!" Jakobs Antlitz sprach deutlicher als sein Mund aus, was er dachte, was er empfand. Nings war langsam blaß geworden. Alle Farbe wich aus seinem frischen Gesicht. Selbst die Lippen wurden weiß. „Signe?" sagte er tonlos. „Die Frau Gräfin.. „Und du, alter Schurke...", brach Rings los. Maria trat an Iakobs Seite. „Ohne ihn wäre Signe Franger längst tot oder wahn sinnig. Ihm dankt sie, wenn sie diese Zeit überstand!" „Ich verstehe nichts!" sagte Rings und seine Augen blickten gefährlich. „Jedenfalls bleiben Sie, mein Fräu lein, und der Lakai in meiner Nähe, weichen leinen Schrift von meiner Seite, bis ich die Gräfin Franger ge sprochen habe — und ich hoffe, zu Ihrer beiden Gunsten, daß ich sie in erträglichem Zustand finde." „Wir haben getan, was möglich war", sagte Maria abweisend. Rings antwortete nicht. Seine Miene war finster. „Los!" befahl er. Ein seltsamer Zug, der nun durch den langen, schmalen Gang, der die alte Burg, den Mittelbau, in zwei Hälften trennte, zum Romanischen Bau wanderte. Es war ein graues, staubreiches Vestibül, an dessen Wänden die quadratischen Mauersteine stellenweise frei lagen; der Verputz, mit dem eine spätere Zeit sie be- worfen, war herabgefallen und bedeckte den Boden in größeren und kleineren Stücken. Er war abgefallen wie eine überflüssige Lüge, und nackt und hart kam die Wahr heit überall hindurch. Die Türen an den Seiten standen ossen. In vielen ! fehlte das Holz, bei einigen war sogar der Nahmen zcr- bröckelt. Man sah in die Säle; man konnle nicht umhin,! ihre Verkommenheit, ihre unheimliche Leere, ihre öde! Weitläufigkeit zu empfinden. Die Fenster, die, klein, in ' liefen Nischen lagen, waren verschmutzt. Tie Schrille der ' drei Menfchcu dröhnten. Sie dröhnten wie Schritte des ' Gerichts, aber sie dröhiften auch wie Warnung und ' Ermahnung znr Besinnung für die Schreitenden selbst. ! Leise traten Jakob, Maria nnd Frau Miete, leise auch. selbst der Inspektor auf. Aber Nings und sein Adjutant! nnd der russische Bursche, der sie begleitete, siampftcn fest nnd hart daher. Sie fühlten sich schon als Sieger, als Eroberer. „Gibt es keinen anderen Weg zum Romanischen Bau?" fragte Rings Jakob. „Zn Befehl, doch, Herr Graf. Vom Park aus. Aber er ist verriegelt und versiegelt!" „Er wird sogleich geöffnet werden!" „Zu Befehl, Herr Graf." „Oberst, wenn ich bitten darf!" „Zn Befehl, Herr - Oberst." Und dann traten die rücksichtslosen Militärsticfcl auf die weichen Teppiche der zwar vernachlässigten und ver staubten, aber trotzdem anheimelnden Zimmer jenes Schloßteils, den liebevolle Eltern ihrer Tochter haften < einrichten lassen, in der Hoffnung, sie möge dort glücklich, wenigstens aber zufrieden leben. i Nings ließ die schweren Vorhänge zurückzichcn, die Läden öffnen. Die Lichtfluten des Sommertagcs strömten herein, sein würziger Duft schickte sich an, die dumpfe Luft in den so lange verschlossenen Räumen zu vertreiben. „Wie lange", wandte sich Nings an Fran Miete, „werden Sie brauchen, hier alles frisch und sauber zu machen?" „Einige Tage..." „Unsinn! Holen Sie alle Kräfte zusammen. In späte- stens zwei Stunden sind die Herrschaften hier. Ter Groß- fürst und seine Umgebung... Es muß geschafft werden. In Ihrem eigenen Interesse liegt es. daß Seine Kaiser liche Hoheit guter Laune bleiben. Sorgen Sie nun für ein ausgezeichnetes Diner. Weine wird mein Herr Schwager ja im Keller haben! Der Herr Großfürst sind verwöhnt nnd anspruchsvoll. Er kann sehr rasch ins Gericht gehen, wenn ihm etwas nicht zusagt. Sie wissen Bescheid. Ich danke Ihnen. — Und nun, Fräulein Delorme, wo — bitte, wo soll meine Schwester hier noch stecken?" Die anderen traten ab. Iakob und Maria blieben mit dem jungen Oberst allein. ^Fortsetzung folgt».