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Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1780077211-193803108
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1780077211-19380310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1780077211-19380310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Zschopauer Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-03
- Tag 1938-03-10
-
Monat
1938-03
-
Jahr
1938
- Titel
- Zschopauer Tageblatt und Anzeiger : 10.03.1938
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Zschopa»«« Tageblatt «ud Amzeiser Dounerütag, den 10. Mär» 1938 KSMröfie Neie BWahktt zur Negeluvg -es Arbeitseinsatzes Der Präsident des Lande-arbeltsainies Sachsen teilt mit: Der Präsident der Neichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat auf Grund der ihm m der Ver ordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 1». Ang. 1934 erteilten Ermächtigung mit Zustimmung des Reichswirt» schastSministers und des Reichsarbeitsminlsters unter ocm 1. März 1938 drei neue Anordnungen zur Regelung des Ar beitseinsatzes erlassen. Sie stellen einen weiteren Ausbau der staatlichen Maßnahmen zur planmäßigen Regelung des Ar beitseinsatzes dar. Die neuen Anordnungen sind in Nr. 51 des Reichs- und Preußischen Staatsanzcigers vom 2. März 1938 veröffentlicht. Die „Anordnung zur Aenderung der Anordnung siber die Verteilung von Arbeitskrästeu" erweitert den Personenkreis der Arbeitskräfte unter 25 Fah ren, deren Einstellung von der vorherigen Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes abhängig ist. Bekanntlich hatte die Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. August 1934 ausdrücklich bestimmt, daß die Einstellung von Lehrlingen dem Zustimmnngsversahren nicht unterworfen sei. Diese Ausnahmeregelung für die Lehrlinge erschien tm Fahr 1934 mit Rücksicht aus die notwendige allgemeine Verstärkung der Lehrlingshaltung und die große Zahl der vorhandenen ar beitslosen Jugendlichen durchaus begreiflich. Inzwischen ha ben sich aber die Verhältnisse tm Arbeitseinsatz der Jugend lichen völlig geändert. Aus der Massenarbeitslosigkeit ist ein zunehmender Krästemangel vornehmlich der Jugendlichen ge worden. Wenn insgesamt der Arbeitseinsatz der Jugendlichen einer planmäßigen Lenkung bedarf, dann können hiervon die Lehrlinge allein nicht mehr ausgeschlossen bleiben. Wenn man bedenkt, daß in den nächsten zehn Jahren der jugcnv- liche Nachwuchs um 1,5 Millionen zurückgeht, dann wird die Notwendigkeit einer volkswirtschaftlich und staatspolilisch ver nünftigen Steuerung der Lehrlingshaltung besonders deutlich. Für diese schwierige Ausgabe schasst dir neue Anordnung vom 1. März 1938 die erforderlichen Handhaben, indem sie auch die Einstellung der Lehrlinge, Praktikanten und Volon täre unter 25 Jahren von der vorherigen Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes abhängig macht. Die neue Anord nung tritt am 4. April 1938 in Kraft. Dieser Termin ist ge wählt worden, um nicht die bereits weitgehend abgeschlosse nen Vorverhandlungen über die Lchrlingscinstcllnng zum 1. April 1938 zu stören. Tie neue Anordnung legt den Ve- russbcratungsstellcn der Arbeitsämter eine große Verantwor tung auf, der sie nur gerecht werden können, wenn sie durch die Einsicht aller Beteiligten uinerslützt werden. Die „Anordnung zur Regelung des Arbeitseinsatzes in einzelnen Betrieben" ermächtigt die Präsidenten der Laudcsarbeitsämier, einzelnen Betrieben durch schriftliche Verfügung auszuzetgen, Arbeits kräfte nur mit Zustimmung des für den Beirieb zuständigen Arbeitsamtes einzustclten. Tie Auflage kann auf Arbeitskräfte bestimmter Berufe beschränkt und die Zustimmung an Bedin gungen geknüpft werden. Ausgangspunkt dieser Anordnung ist die Notwendigkeit, den Arbeitseinsatz besiimmicr einzel ner Betriebe umfassend regeln zu können, um eine reibungs lose Sicherstellung des Kläkicbedarss dieser Betriebe zu gewährleisten. Zum anderen Wil die neue Anordnung die falsch geleitete Selbsthilfe e!n- zelncr Betriebe grundiatzltch unterbunden werden, weil sie sich tn der Regel in einer rücksichtslosen Abwertung von gualikizierten Arbeiislräiien aus anderen Betrieben durch un gesunde Lohnüberbieinng äußert. ES macht keinen Unterschied, ob es sich um private oder öffentliche Beiriebe handel« Da gegen fallen össcniliche Verwaliungen nicht nnier die Anord nung Unerheblich ist es auch, ob es sich um männliche oder weibliche Arbeitskräfte, ferner auch, ob eS sich um Ardener oder Angestellte handelt. Auch Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre gebären zu den Arbeitskräften im Sinn dieser Anordnung. Weil sich aus praktischen Gründen sowohl ein« zentrale als auch eine örtliche Regelung verbot, ist di Be fugnis zum Erlaß derartiger Verfügungen den Präsidenten der Landesarbeitsämter jeweils für ihren Amtsbereich über tragen worden. Die letzte der neuen „Anordnungen über die Meldung Schulentlassener" sucht durch Einführung einer Meldepflicht der gesetzlichen Ver treter Schulentlassener einen Uebcrblick über die Zahl der schulentlassenen Jugendlichen zu gewinnen, deren Arbeitskrast noch nicht gebunden Ist. Es sollen damit diejenigen Reser ven an Kräften scstgestellt werden, die evtl, für eine» zusätzlichen Arbeitseinsatz noch mobilisier» werden können, weil sie sich bisher nach ihrer Schulentlassung noch nicht als Arbeitskräfte betätigt haben Aus diesem Grund bestimmt die Anordnung, daß Jugendliche, die nach dem Inkrasttrcic» dieser Anordnung — das ist der 14. Mürz 1938 — von einer Volks-, Mittel- oder höheren Schule abgehen, innerhalb von zwei Wochen nach dem Abgang dem für ihren Wolmon zu ständigen Arbeitsam» aus einem vorgcschriebencn Formblatt zu melden sind. Die Verpflichtung zur Meldung — diesmal jedoch bis spätestens zum 1. April 1938 — besteht auch für diejenigen Jugendlichen, die in der Zeit vom 1. Ja nuar 1934 bis zum Inkrafttreten dieser Anordnung «das ist der 14. März 1938) von einer Volk-, Mittel- oder höhere»» Schule abgcgangen sind und einer regelmäßigen arbeitsbuch- pflichtigen Beschäftigung noch nicht nachgchcn oder sich in einer ordnungsmäßigen Berufsausbildung befinden. Als Jugend liche im Sinne dieser Anordnung gelten Personen, die das 21. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Ter Wechsel inner halb der angegebenen Schularten gilt nich» als Schulabgang und begründet demgemäß keine Meldevcrpslichtung. Melde- pflichtig ist der gesetzliche Vertreter. Tas Arbeitsam» kann das persönliche Erscheinen der unter diese Anordnung fallenden Jugendlichen beim Arbeitsamt auordnen. Wichtig ist der Hinweis, daß die Anordnung über dl« Meldung Schulentlassener zunächst nur den zuvor dargeleg- tcn Uebcrblick über mögliche Reserven an noch nich« gebun denen Arbeitskräften, vornehmlich der männlichen Jugend lichen, gewinnen will. Welche besonderen arbcUseinsatzpoliti- schcn Maßnahmen zur Mobilisierung dieser Reserven evtl, notwendig werden, hängt ganz von dem Ergebnis der Mel dungen ab. Auch diese Anordnung legt Zeugnis ab von der angespannten Lage des Arbeitseinsatzes, die uns zwingt, für den weiteren Wiederaufbau alle irgend wie verfügbaren Kräfte hcranznzichen. Zu wünschen blctbt, daß der Erlaß dieser Anordnung und die mit ihr verbundene Mcldeverpflichtung bereits genügen, um einen beschleunigten Einsatz dieser bisher noch ungebundenen Kräfte zu ermögli chen, weil sich alsdann besondere arbeitseinsatzpolitische Maß nahmen erübrige»« würdcu. besonders auch auf Geldbeträge abgesehen. In einem Falle hatte er ein Geldtäschchen mit einen» Bestellzettel an sich ge nommen. Immer »och mamgelude Verkehrsdiszipll». Abermals zwei Srastwagenznsammenstöße. Tas Polizeipräsidium teilt mit: Auf der Königstraße sind ein städtischer Omnibus unb ein Personenkraftwagen zusammengcstoßen. Hierbei ent stand nur geringer Sachschaden. Aus der Theatcrstraße stießen zivei Personenkraftwagen zusammen. Personei» wurden hierbei nicht verletzt. Der au den Fahrzeugen entstandene Schaben ist unerheblich. Großseuer ans der Wilhelm-Gustloss-Straße. Mangelhafte Entrümpelung begünstigt Ausdehnung der Flammen. Durch mehrmaligem Notruf sowie durch den öffentlichen Feuermelder Königstraßc 13 wurde die Feuerlöschpolizei gegen 15,30 Uhr zu eine»» Brande nach der Wilhclm-Gustloff- Straße alarmiert. Aus den Fensteröffnungen des Dach bodens, sowie Oberbodens des betroffenen Hausgrundstückes guollcn dichte Rauchwolken hervor. Das Feuer, das in einen« hölzernen Berschlag« des Dachbodens ausgekommen »var, hatte sich bereits auf den Dachbodcngang übertragen, die hölzerne Oberbodentrcppe ergriffen und bis zum Obcrboden, sowie zur Dachboden- trevve weitcrgefrcsscu. Mit zwei C-Rohrcn wurde dem Feuer energisch zu Leibe gegangen und die Flammen nieder gekämpft. Dem Angriff »var in kurzer Zeit Erfolg beschiedcn, so daß ein Wcitergreifcn in dein alten ausgetrockuctcm Gestühl verhütet werden konnte. Der betroffene Dachbodenverschlag ist vollständig ausgebrannt. Dio hölzernen Wände sind zum Teil verbrannt uirö stark angekohlt. Die Brcttervcrschalung des Dachbodengangcs ist angekohlt, die hölzerne Obcrboden- treppe an verschiedenen Stellen dnrchgebrannt und für die Honsbcivohncr nicht mehr passierbar. Das freiliegende Ge stühl beS Oberbobcns, wie Rahmcnhölzer, Zangen, Ver strebungen und Dachsparren sind ebenfalls von den Flam men an mehreren Punkten in Mitleidenschaft gezogen wor den. Tie EntstchungSursachc konnte noch nicht festgestellt wcrdecn. Beamte der Kriminalpolizei waren bei den Bc- räumungSarbeiten der Feuerwehr noch mit Erörterungen beschäftigt. Um 16,25 Uhr konnte der ausgerückte Löschzug 1 der Hauptseuerwache die Brandstelle »nieder verlassen. Ein Hausbewohner, dessen Wäsche auf dem Oberboden verbrannt ist, erleidet empfindlichen Schaden, der aber zum Teil durch Versicherung gedeckt sei»« soll. Zu bemerken, ist noch, baß bei diesem Branüfall wieder die Feststellung gemacht werden mußte, daß trotz der viel fachen und wiederholten Bekanntmachungen die Bodenkam mern zu entrümpeln, diesem Hinweise wieder nicht ent sprochen worden war. Wäre der Tachbvdeuvcrschlag ord- nllngsgcmätz entrümpelt gewesen, hätte das Feuer sicherlich nicht den bezeichneten Umfang annchmen können. Todesfall. Im 76. Lebensjahre verschied Baumeister Ludwig Hirse korn, Inhaber eines großen Baugcschäftes. Der Dahin- gcgangeno hat sich um die Entwicklung der Stadt große Ver dienste erworben. Er übernahm die Bauleitung der Mar- knskirchc, leitete die Errichtung des Tnrmes und den Umbau der Schloßkirche, den Bau des Kausmänuischcn VcrcinS- hanses und den Umbau der Iakobiktrche. Der Verblichene hatte außerdem noch verschiedene Ehrenämter inne. Belohnte Fenerwehrtreue. Gelegentlich eines KameradschaftSabenös der Freiwilligen Feuerwehren wurde Löschmcistcr Boni» als erster frei williger Feuerwehrmann in Ehcmnitz in Anerkennung seiner treuen Dienste im Auftrage des Oberbürgermeisters der Stadt durch Stadtrat Genth mit dem vom Führer und Reichskanzler gestifteten Ehrenzeichen 2. Klasse ausgezeich net. Zum Schluß deS offiziellen Teiles sprach Stadtkrcis- seuerwehrfiihrcr Schulz über die Organisation und Auf gaben der Feuerwehr. 85jährige Greisin begaunert. Die Staatliche Kriminalpolizei lKriminalpolizeistelle Chemnitz) teilt mit: Am vergangenen Svnnabend gegen 6 Uhr nachmittags trat tm Grundstück Zwickauer Straße 57 eine Betrügerin auf. Sie erschwindelte bei einer 85jährigcn Rentnerin Geld und verschwand. Beschreibung: Etwa 85 Jahre alt, 1,6t) bis 1,65 Meter groß, schlank, dunkelblond. Sie hatte ein etiva acht Jahre altes Mädchen bei sich. Chemnitz beglückwünschte seine» Gauleiter. Der Oberbürgermeister sprach dem NcichSstatthalter in Sachs«»« und Gauleiter Martin Mutschmann, dem Ehren bürger der Stadt Chemnitz, zu seinem Geburtstage die herz lichsten Glückwünsche aus. Der Wegfall der Mietzinsftcuerbesrcinng. Mietbcihilfe» nur in besonderen Notfällen. Die Nachrichtenstelle der Stadt schreibt: In der Tagespresse und auch vom Städtischen Steueramt ist wiederholt darauf hingewiesen worden, daß vom 1. April ab den Wohnungsmietern Befreiung, Erlaß, Ermäßigung oder Stundung der AnfwertungSsteucr nicht mehr bewilligt werden können. Von diesem Zeitpunkt ab ist nur noch der Hauseigentümer Steuerpflichtiger im Sinne des Gesetzes. Jeder Mieter hat deshalb vom 1. April ab seine volle Miete, im Normalfall 113 v. H. der Fricdcnsmiete, an den Haus besitzer abzuführen. Von diesen 113 v. H. hat der Haus eigentümer 25,5 v. H. als AufwcrtungSstcucr an das Steuer amt abzuführen. Es ist nicht so, wie vielfach irrtümlich an genommen lind behauptet wird, daß der Hanscigcntllmer die vollen 113 v.H. behalten kann. Es bleiben ihm nur 87,5 v.H. RcichSbahutag in Chemnitz. Wie im Vorjahr, wird die Reichsbahndirektion Dresden anch in diesem Jahr wieder einen Reichsbahntag, und zwar am 28. und 29. Mai, in Chemnitz veranstalten. * Dresden. Günstige Wasser stände auf der Elbe. Von der oberen Elbe wird ein erheblicher Was serwuchs gemeldet, der sich auch auf der Mittelelbe be reits bemerkbar macht. Torgau erwartet einen Pegel stand von 4,50 Meter. Der jetzige Wasserstand läßt eine vollständige Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Laderaumes zu. Die letzte Monatswende hat eine wei tere Verbesserung im Elbe-Frachtverkehr gebracht. Bernsdorf. Schwerer Verlehrsunfall. Beim Ueberholen eines Fuhrwerks erfaßte ein Omnibus «t« Motorrad, das in eine Nebenstraße einbog. Der Fah rer wurde schwer verletzt, die Mitfahrerin getötet. Ferner wprtx «in Mann getötet, der sich mit einem Handwagen unterwegs befand und ebenfalls erfaßt worden war. Ars EMeiters CeSürtstag Ncichsstattbalter und Gauleiter Martin Mutschmann, einer der ältesten Mitkämpfer Adolf Hitlers, vollendete am Mittwoch sein 59. Lebensjahr. Tie vielen Ehrungen, die dem Gauleiter an diesem Tag zuteil wurden und die zahlreichen Glückwünsche, die ihm aus allen Teilen des Sachsengaues zugingen, sind lebendiger Ausdruck des Dankes der Volksgenossen unseres Heimalgaues, der den« unermüdlichen Einsatz und der Tatkraft Marti»« Mutsch manns den Wieveraufstieg aus Wirtschastsnot und Ar beitslosigkeit zur Werkstatt Deutschlands verdankt. Unter den ersten Gratulanten befand sich die SA.; vor der Woh nung des Gauleiters war inorgcns eil« Ehrcnsturm mit der alten Sturmfahne aus dem Jahr 1926 aufmarschicrt. AurlaMIouriiMeu im ErenzianS Preffefahrt anläßlich der Frühjahrsmesse Auch in diesem Jahr fanden sich im Anschluß an^den Besuch der Reichsmesfe Leipzig auf Einladung des Säch sischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit und der Wirtschaftskammer Sachsen ausländische Pressevertreter, insgesamt 38, ans 18 europäischen Staaten, zu einer Be sichtigungsfahrt durch Sachsen zusammen. Sie fanden dabei erneut Gelegenheit. Sachsen als die Werkstatt Deutschlands mit der Vielfältigkeit seiner Industrie, aber auch in seinen landschaftlichen Schönheiten kennenzuler nen und die Notwendigkeiten der deutschen Wirtschaft zu verstehen. Mit Geheimrat Dr. Floren, Vertretern des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit und anderer Behörden des Messeamtes sowie der Wirlschafls- kammer Sachsen und verschiedener Industrie- und Han delskammern, die den ausländischen Gästen zu Erläute- runaen zur Verfügung standen, ging die Fahrt zuerst nach Glauchau. In dieser Stadt der deutschen Buntweberei galt der Besuch einem auf der Pariser Weltausstellung ausgezeichneten Betrieb, in dem über 6i)tt Volksgenossen mit der Fertigung von Damenlleiderstofsen beschäftigt werden. Auf die Bedeutung der Glauchau-Meeraner Ter- tiliudustrie verwies Oberbürgermeister Dr. Flemming. In Reichenbach im Vogtland, dessen Oberbürgermeister die Tradition dieser jahrhundertealten Tuchmacherstavt »mttrstrich, war das Ziel der Gäste die höhere Fachschule für Textilindustrie, wo jene Voraussetzungen gcschafscn wc.den. die de» sächsischen Terttlerzeugnisseu ihren Welt ruf verschaffen. Tenn rund 400 Schüler werden hier mit der Weberei und Spinnerei sowie auch mit Spezialge bieten vertraut gemacht. Sie lernen hier sämtliche por- kommcnden Maschinen kennen, Schäden an ihnen selbst beseitigen und werden auch zu Rohstoff, und Garnnmcr- suchungen herangezogcn. Es ist dies gerade ein Zweig, in dem die Fachschule auch von der Industrie zwecks Be gutachtung ihrer Erzeugnisse rege in Anspruch genommen wird. Wie ein Empfang durch den Präsidenten der Indu strie- und Handelskammer Plauen, Lesch, über die wirt schaftliche Struktur im südwestlichen Sachsen aufklärte, so hatten die Fahrtteilnehmer in Plauen Gelegenheit, zwei charakteristische Großbetriebe dieser regsamen Stadt tennenzulernen. Waren es im ersten Wert, in dem rund 1200 Volksgenossen schasscu, die weltbekannten Plauener Gardinen, Tülle und Teppiche, die die Bewunderung der Besucher bervorriefen. so gab der andere 3800 Gefolg- schgftsmitglicder umsasscnde Vclricb Einblick in den Werdegang von Notationsmaschinen. — Ein Besuch in Bad Brambach unterrichlcte über die Heilwertc, die Sach sen in diesem stärksten Nodiumbad der Welt hat. Ter erste Tag der Besichtigungsfahrt, der noch eine» vogtländischcn Heimatabend brachte, wurde nicht be schlossen, ohne das; Geheimrat Tr. Florey im Namen deS sächsischen Ministers für Wirtschaft und Arbeit, Lenk.die Gäste begrüßend, auf dcu Wert dieser Pressefahrten hin wies. Für das Gesellens dankend, brachte Tr. Georg Sa« railicsf von der Sofioter Handelskammer die Bewunde rung über den Fleiß des sächsische»« Menschen zum Aus druck. Er wandte sich dabei gegen diejenigen Journalisten, die sich als Brunnenvergifter der Weltmeinung betätigen, eine Aeußerung, die eben so großen Beifall erweckte, wie seine Mitteilung, daß die ausländischen Berichterstatter dem Neichsstatthalter Mutschmann zum Geburtstag ein Glückwunschtelegramm geschickt haben. Ausländische M e io Leipzig Eine Abordnung italienischer Arbeiterführer ans der Holzindustrie und Tcrtilfachleitte unternehmen in diesen Tagen eine Studienfahrt durch Teulschland zur Besich-. tiguug deutsizcr Betriebe. Sie besuchten auch Dresden, und Leipzig. Als Gäste der Deutschen Reichsbahn trafen der Ge neraldirektor der bulgarischen Staatsbahn und Häfen. Oberst Koltscheff. und Maschinelldirektor Dipl.-Ing. K»«' bin zum Besuch der Leipziger Frühjahrsmesse in Leipzig ein. weiter ledhaster Messeverkehr Zahlreiche Besucher aus Mitteldeutschland Besonders gute Umsätze auf der Technische» Messe Von der Reichsbahn eingelegte Gesellschaftszüge brachten namentlich aus Mitteldeutschland sehr viele neue Besucher nach Leipzig, so daß das Messebild fast dem am Eröffnungssonntag glich. Besonders aus der Technischen Messe und der Baumcsse waren gute Um sätze in Werkstoffen und Werkzeugmaschinen, Elektro technik und Textilmaschinen zu verzeichnen. — Tie Reichs» möbelmcsse bat durchschnittlich die Vorjahresum sätze verbessern können. In Sportartikcln wurden Wassersportgcräte von Schweden, Sportbekleidung von Holland und Winter« sportartikcl von Polen aufgegcben, während der Binnen markt sich für Borhandschnhe und Medizinbällc, Fecht geräte. Sport- und Kletterschuhe interessierte. Die Be darfsdeckung in Stahl war normal, desgleichen in Edel metallen, Uhren und Schmuckwaren. Tas K u n st h a n d w e r k ist namentlich bezüglich Tcrtil- und Ledercrzcugnisscn sehr zufrieden. Lebhaftes Interesse gab es bei Bürobedarf. Für Galanteriewaren träte»« Südcnropa und der Balkan, aber auch Süd- und Mittelamerika als Besteller hervor. Auf der Tcrtil- und Bekleidungsmcsse sind namentlich die Nusstellerfirmen der B e k l e i d u n g s b r a n ch e mit dem Messccrfolg sehr zufrieden. Ebenso zufrieden waren ferner die Firmen der Strumpf- und Teppichindustrie. Schöpfer: Der Führer. Träger: Die SA. > ' Erwerber: Alle kämpferische» Deutschen.
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