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«r. S8 Zschopaaer rageblatt ««» A»-etg,, Douuerstag, be« 18. März 1»SS W ««- Fer« Veuifche Robbenfchläger im Eismeer Ausreise des ersten deutschen Fangschiffes Ter erste deutsche Robbenschläger „Sachsen" ist von Hamburg aus in See gegangen, um mehrere Monate lang im Nördlichen Eismeer Robbenschlag zu betreiben. Die „Sachsen" ist ein Schiff von nur ISO Tonnen, das eine Besatzung von l8 Mann hat. Von diesen sind zehn Nor weger, erfahrene Robbenschläge», di» unseren deutschen Polarjägern Lehrmeister sein sollen. Der erste deutsche Robbenschlüger „Sachsen" steht unter der Leitung von Hans Heinrich Köhnke, der vier Jahre lang unter norwegischen Robbenschlägern ge arbeitet hat. (Weltbild-Wagenborg.) Mit der Ausfahrt der „Sachsen" wird ein kühnes Werk Leipziger Kaufleute in die Tat umgesetzt. Vor wenigen Monaten beschlossen 35 arische Rauchwaren- Händler aus Leipzig, eine deutsche Robbenschlagerpcdition auszurüsten, um den in früheren Jahrhunderten mit großem Erfolg durchgeführten Robbenfang wiederaufzu nehmen. Alle Chroniken berichten, daß einzelne Schiffe 10 000 und mehr Robben von ihrer Reise mitgebracht haben, und daß eine Tagesbeule von 500 und mehr Tieren durchaus keine Seltenheit war. Wird die erste Fangreise der „Sachsen" ein Erfolg, so ist mit dem Bau weiterer Robbenschläger zu rechnen. Die „Sachsen" kann Speck und Felle von 3000 Robben an Bord nehmen. Der Versuch mit dem Robbenfangschiff ist eine kühne Pioniertal im Dienst für Deutschlands Ver- sorgung mit Rohstoffen. Robbenfelle, die in ver schiedenen Pelzsorten Verwendung finden, wurden bisher mit Devisen bezahlt. Dasselbe gilt vom Nobbenspeck, der zur Seisenherstellung und für Jndustrieöl verwendet wird. Man spricht von „Robbenschlag", weil die Jungtiere durch einen kräftigen Schlag getötet werden, bevor sie, acht bis zehn Tage nach der Geburt, zum erstenmal ins Wasser gehen. Die älteren Tiere werden geschossen. Das Häuten und Nbspecken geht an Bord des Fangschiffes vor sich. Schweres Verkehrsunglück in Polen Autobus in Straßengraben gestürzt Auf der Landstraße B i e l i tz — K r a k a u hat sich in der Nähe von Wadowitz ein schwerer Vertehrsunfall er eignet. Der fahrplanmäßige Autobus der Linie Bielig- Krakau fuhr beim Ueberholen eines Pferdegespanns mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Kilometerstein, riß die sen um und stürzte 5 Meter tief in den Straßengraben, wo er sich überschlug. Von den A) Insassen des Kraftwagens wurden 6 sehr schwer verletzt. Die übrigen 14 kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Aütobus wurde vollständig zerstört. Ein erschütternder Prozeß Frauenarzt wegen gewerbsmäßiger Abtreibung verurteilt. 600 „Fehlgeburten" in einer Klinif. Das Magdeburger Schwurgericht verur teilte nach einem sieben Wochen dauernden Prozeß, der weit über Magdeburg hinaus großes Aufsehen erregte, den 64 Jahre alten Magdeburger Frauenarzt Dr. Kurt Kamann wegen gewerbsmäßiger Abtreibung zu sechs Jahren Zuchthaus und sechs Jahren Ehrverlust. Kamann, der kurz nach dem Kriege in Magdeburg eine Frauenklinik gegründet batie, Ivar schon einmal 1926 auf die Anzeige seiner Krankenschwestern hin in den Verdacht der ge werbsmäßigen Abtreibung geraten. Er hatte es aber unter der laren Anschauung jener Zeit verstanden, sich aus der Affäre zu ziehen, so daß das Verfahren gegen ihn eingestellt wurde. Ende 1936 wurde ein nenes Verfahren gegen ihn eingeleilet, das mit dem jetzigen Urteil zum Abschluß gekommen ist. Zur Verhandlung standen etwas über 36 Fälle. In 28 Fälle» wurde nach einer außerordentlich gründlichen Untersuchung und auf Grund der übereinstimmenden Gutachten von vier Sachverständigen als erwiesen angesehen, daß der Angeklagte gewerbsmäßig Abtreibungen vorgcnommen hat. Darüber hinaus ist auffällig, daß von den 1350 Kliniksällen, die Kamann in den Jahren 1926 bis 1936 aufzuweisen halte, fast sechs hundert Fehlgeburten waren, so daß der dringende Verdacht besteht, daß er sich noch in einer ganzen Reihe ande rer Fälle in der gleichen verbrecherischen Weise gegen den Fortbestand des deutschen Volles vergangen hat. Die siebenwöchige Verhandlung ergab einen erschütternden Aufschluß darüber, wie gewissenlos dieser Volksschädling zu Werke gegangen ist. Er hat sich in den zur Verhandlung stehenden Fällen stets sofort zu der verbrecherischen Handlung bereitgefunden und hat gelegentlich sogar den Frauen und Mädchen, die ihn aussuchten, noch besondere Ratschläge gege ben, wie sie es einrichten könnten, daß er mit einem gewissen Anschein von Berechtigung einen Eingriff vornehmen könnte. Ein umfangreicher Entlastungsbeweis, den der An geklagte während des Prozesses versuchte, war völlig ge scheitert und hatte über die zur Anklage stehenden Fälle hinaus noch weitere Belastungen ergeben. Zu dem trüb sten in diesem Prozeß gehört schließlich dieungemeine Geldgier, mit der der Angeklagte vorgegangen ist. Er hat sich im Laufe der Jahre ein ansehnliches Kapital durch seine verbrecherischen Handlungen geschaffen und hat sei nen Patientinnen sehr hohe Honorare abgenommen, auf deren Eintreibung er in einer Weise bedacht war, wie sie mit den ärztlichen Standesanschauungen absolut un vereinbar ist. , - UUUEWIMWMMSMWSSI A-ous uns runvherum Louden In den Sälen des Berliner Zoo fand ein Internationaler Frü^a' rsweilbewerb der deutschen Friseure statt. Dabei gab der NeichsinnungSmeisier die Modelinien für 1938 bekannt Locken und Löckchen, die weich irisiert da- Gesicht umgebe», sind Trumpf. Der Hinlerkops bleivt glatt und schlicht und damit dem flachen Sommerlmt Vorbehalten, der über dem hervor- quellenden Locken.ranz unternehmungslustig wipen soll. Blond bleibt die große Mode. Kein besonderes Blond, sondern jedes Blond, das leuchtende Töne ausweist. Abfch ed vom Bockbier Infolge der Verknappung der für die Brauwirtschaft ver- sügbarcit Braugerste ist ein Verbot der Herstellung von Stark» bier, das hauptsächlich als Bockbier, Porier usw. bekannt ist, erlaßen worden. Das Verbot, das mit dem 6. März 1938 in Kraft getreten ist, besagt im einzelnen, daß Slarlbier für den Jnlandsverbrauch mit einem Stammwürzgehalt von 16 Pro» zent und mehr nicht mehr hergestellt werden darf. Die vor handenen Bestände können bis zum 36. Juni 1938 im Zollinland in den Verkehr gebracht werden. Die Herstellung von Starkbter für den Export» bedarf ist im Interesse der Devisenbeschaffung weiterhin ge» stattet. W eder nichts mit Gretas Heirat Einem hartnäckigen Pressevertreter Ist es nach mancherlei Abenteuern gelungen, in das Innere der Villa Limbrone in Navellozu gelangen und mit Greta Garbo eine kurze Unter haltung zu führen. Die „Göttliche" soll in Gegenwart des Komponisten Stotowski und der Villenbesiherin Lady Froth erklärt haben, daß sie sich in Italien aushalte, um sich zu er holen. Sie hat energisch in Abrede gestellt, mit Stokowsti ver- heiratet zu sein. Auch das schwedische Konsulat in Neapel gab jetzt bekannt, daß dort von einer Heirat oder von Heirats absichten Greta Garbos nichts bekannt sei. Das Blühen beginnt! An der Bergstraße hat die Sonne der letzten Tage, die um die Mittagszeit bis zu 25 Grad erreichte, bereits die ersten Blüten herausgelockt. In den Gärten blühen die Schneeglöckchen und Anemonen. Bei den Mandelbäumcn rüsten sich die Knospen zum Ausbrechcn. Znwi Kinder verbrannt. Die Ehefrau eines Siedlers aus der Breslauer Siedlung Groß-Massclwitz hatte, nach dem sie in der Wohnküche Feuer gemacht hatte, zum Einkäufen das Haus verlassen. In ihrer Abwesenheit entstand in der Wohnküche, wo die beiden 1'/, und 3 Jahre allen Jungen deS Ehepaares zurückgeblieben waren, ein Braud. Die beiden kleinen Kinder versuchten, sich in das Wohnzimmer zu retten, wo sie mit lebensgefährlichen Brandwuuven bewußtlos liegen blieben. Von Nachbarn, die das Feuer bemerkten, wurden sie durch ein Fenster herausgeholt nud m das Krankenhaus ge- schafft. Dort starben sie jedoch nach kurzer Zeil. Deutsche Tänzerin tanzt vor der königlichen Familie tn Nom. Die Königin Elena von Italien, Kaiserin von Aethio- vien, hatte die deutsche Tänzerin Ellen Petz von Cleve, Leiterin ver Kammertanzgruppe der preußischen Staatstheater, eingc- ladcn, in Nom einen Tanzabend zu geben, der in Anwesenheil der königlichen Familie begeisterte Anerkennung sand. Fallschirmabsprung aus über wlW Meter Höhe. Der französische Fallschirmabspriugcr James William schlug den von dem Sowjctrusscn Ewdokimow ausgestellten Rekord (Absprung aus 7900 Meter in 42 Sekunden) in der Nähe von Chartres. Er stieg mit einem von einem Fliegerbauplmann gesteuerten Apparar auf dem Bersuchszcntrum für Höhenflüge auf und sprang erst ab, als die Maschine 10 800 Nieter erreicht hatte. Er öffnete seinen Fallschirm 200 Meter über dem Boden: der freie Fall dauerte 2 Minuten 59 Sekunden, der mit dem geöffneten Fallschirm noch 18 Sekunden. küop^rlgiit 1937 bzc Auswärts-Verlag, Lerlln 3 ZV 68 18. Fortsetzung. Er war ab und zu schon immer verreist, wenn anch nur für kurze Zeit. Sein böses Gewissen trieb ihn fort. Es trieb ihn auch wieder zurück. Immer kam er un erwartet wieder. Immer ist man in Angst vor ihm. Wer weiß, vielleicht ist er auch jetzt nur wenige Minuten von Waldburg entfernt. Fände er Sie bei mir, er würde Sie skrupellos vernichten!" Maria sah mit forschendem Blick tn das blaß ge wordene Gesicht Signes. Redete nicht doch der Wahnsinn aus ihr, der sich in jedem Augenblick von einem Feinde verfolgt glaubt? Was sie da sagte, schien so unmöglich. Es hatte auch Lücken. „Warum, wenn er fort ist, reisen Sie nicht einfach ab?" fragte sie wieder, wie vorhin schon. Die Gräfin schüttelte den Kopf. „Er würde Jakob erwürgen, wenn es geschähe!" „Jakob müßte Sie begleiten!" „Er würde, wo immer wir wären, Gelegenheit finden, uns mit seinen gräßlichen, heimlichen Giften umzubringcn. Dann... Jetzt schont er mein Leben, weil er, solange ich atme, Herr meines Geldes ist. Bin ich tot, fällt ja mein Vermögen an meinen Bruder zurück." „Ich verstehe nicht, warum Sie Ihrem Bruder nicht schreiben!" „Er hat Spione! Wir sind, Jakob und ich, auch wenn er fort ist, unter seinen Augen. Wir haben Proben davon. Oh, und ich habe es bitter zu büßen, wenn er irgend etwas entdeckt! Diesen Winter, vor seiner zweiten Ab reise, kam er zu mir. Gegen Morgen. Ich lag und schlief. Er hatte die Reitpeitsche tn der Hand. Betrunken war er und liederlich. Da hat er mich geschlagen. Wochenlang brauchte es, bis meine Haut geheilt war. Am Morgen reiste er dann fort. Erinnern Sie sich! Ich fühle sein« Augen überall und immer auf mich gerichtet — ich wage nichts. Ich hoffe nur eines: seinen Tod!" „Eine vage Hoffnung. Franger ist sehr gesund!" „Ein zuversichtlicher Glaube. Gott kann das nicht weiter dulden!" Maria sah sie mitleidig an. „Vielleicht will Gott, daß Sie sich selbst helfen!" sagt« ü« mit leisem Spott. i „St« wissen nicht, wie entschlußlos Tyrannei macht", sagt« Signe traurig. „St« verachten mich vielleicht sogar, wril ich nur noch dulde» und mich nicht mehr wehr«» kan». Ich habe das nie recht fertlggebracht. Man muß es früh lerne», und meine Jugend war kampflos und be hütet. Wenn ich wüßte, wie und was er meinem Bruder über mich berichtet hat! Wenn ich überhaupt nur Wladi- mirs Anschrift genau erfahren könnte. Schreibe ich aufs Gut, so öffnet es einer der Verwalter. Und in welcher Garnison mag er stehen? Wie empfindet er M mich? Wenn er mich für wahnsinnig hält, faßt er meinen Bericht als Ausfluß meiner Krankheit auf, und ich kann noch froh sein, wenn er ihn Franger nicht zustellt. Glauben Sie mir, Fräulein Delorme, ich bin doppelt gefangen, nicht nur hier in den kleinen Zofenzimmern des Schlosses. Franger hat die Mauer eines Gerüchts um mich gezogen, die undurch dringlicher ist als Kerkermauern. Niemand glaubt mir, würde mir glauben... Und niemand wird sein Wort in Zweifel ziehen! Seine Stellung schützt ihn. Man ver wechselt sie mit seinem Charakter. Ein so vornehmer und reicher Herr kann eben kein Schurke sein!" Nun ja, das alles klang einleuchtend und vernünftig. Aber Maria, deren Natur von der Signes so verschieden war, begriff dennoch nicht, wie sie nicht alles versuchte, um zu ihrem Recht, zu ihrer Freiheit zu kommen. In dies kurze Schweigen stürzte Jakob mit angst verzerrter Miene und rücksichtslos zupackend. „Ein Wagen! Er hält gerade aufs Schloß zu. Wenn es der Graf wäre... Fort, Fräulein Delorme, fort! Auf Ihr Zimmer..." Er packte sie am Arm und zerrte sie hinaus. Er gestattete kein Zögern. Ohne Abschied mußte Maria die Gefangene verlassen. Und plötzlich empfand auch sie die nervöse Furcht, in die der Graf die beiden unglücklichen Menschen zu ver setzen verstanden hatte. Herztlopfend stand sie in ihrem Zimmer und wartete. Aber das Gefährt fuhr vorüber. Die Angst hatte ihnen allen einen Streich gespielt. Am anderen Tage beriet sie sich lange mit Jakob. Es mußte doch etwas geschehen! Jakob zeigte sich unzugänglich. Er verbarg noch etwas vor ihr. Schließlich rückte er damit heraus. Franger kenne Gifte, Gifte heimtückischer Art, die im menschlichen Körper nicht nachzuweisen seien. Sie wirkten auch nicht sogleich, oft erst nach Tagen, nach Wochen, je nachdem, wie er sie dosiere. Er habe gedroht — und er pflege seine Drohungen z» halten! —, sie, wo immer sie sich aufhalten würden, gegen Signe und die anzuwenden, die ihr helfen. „Kinderschreck!" machte Maria verächtlich. „Und Graf Rings? Und die Mutter meiner armen Herrin?" fragte bedeutsam Jakob. „Sie wollen doch nicht behaupten, daß er die beiden vergiftet habe?" fragte überrascht und empört Maria. Jakob sah still zu Boden. „Ich kann es nicht beweisen", sagte er schwer. „Aber es lag in seinem Interesse, daß die Gräfin verwaiste, und die Begleitumstände sprechen dafür!" „Denkt Gräfin Franger das auch?" fragte Maria, bei nahe zornig. „Ich danke Gott, daß sie auf den Gedanken noch nicht einmal gekommen ist!" erwiderte Iakob ernst. „Es gäbe aber doch für Franger noch andere Wege, in den Besitz des Vermögens seiner Frau zu gelangen. Er könnte ein Testament fälschen lassen." „Eine gefährliche Sache. Da ist Graf Wladimir. Er würde alle Rechtsanwälte, deren er habhaft werden konnte, auf dies Testament Hetzen. Auch ist ja die Gräfin ent mündigt. Er müßte das Schriftstück weit zurückdnticrm lassen. Doppelt schwierig. Es gibt zu viele, die wissen, daß sie sich sträubte, es aufzusetzcn, solange sie »och ihr eigener Herr war!" Maria schüttelte den Kopf. „Dann nützte Franger aber doch auch ein Testament von ihr nichts?" „Warum nicht? Er ließe sie gesund erkläre», in ihre Rechte einsetzc» und dann .." „Ehe also die Gräfin nicht testiert hat, ist auch ihr Tod für Franger wertlos. Sie könnte fließen, ihn «»klagen. Wozu sollte er sie töten, wenn er nichts mehr durch ihre» Tod rettete, nicht einmal mehr seine Ehre?" Jakob sah sie seltsam an. „Aus Rache, Fräulein Delorme! Ein^ch aus Rache! Und selbst wenn ihm das nicht gelänge Aber verzeihe» Sie. Ich — da bin auch ich. ÄU, gewiß. Nichts wert. Aber man lebt. Und man lebt gern. Ich bi» der Fra» Gräfin Viet gewesen. Ich glaube nicht, daß sie glücklich sein könnte, wenn ich . . . Sie verstehen, Fräulein Delorme?" Sem gutes, faltiges Gesicht kroch ganz in sich zusammen, schäm- und dcmutersüllt — schien mit jeder Runzel z» ver sichern: Ich weiß, ich bin ein Schurke. Aber ich fürchte mich, ich fürchte mich!" Und dennoch ließ sich Maria durch die beiden nicht über zeugen. Ihre Tage wurden ein zäher Kampf gegen die Ent- schlußlosigkeit, die ihr allmählich wie Feigheit vorkam. Sie begriff sie nicht, weil sie das Wesen einer harten Tyrannei und ihre charakterbrcchende Gewalt ja nie in« eigenen Leben erfahren halte. Zuweilen zog sie sich tagelang gekränkt nnd sogar ein wenig angewidert von den beiden zurück und arbeitete un ablässig. Denn das schöne Land draußen und der lachend« Juni mit seiner Farbenpracht und dem schwer duftenden Jasmin, an dem der Waldburger Part so reich ivar, waren ihr vergällt — schienen ihr nichtswürdige Kulissen, hinter denen sich ein jammervolles, entwürdigendes Elend zu verstecken gezwungen war. Sie hatte an Brtannte in Nom geschrieben, von denen sie wußte, daß sie Beziehungen zu Tunis hatten, nnd an fragen lassen, ob sich dort ein Graf Franger krank im eng lischen Hospital befände. lFortsetzung folgt).