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La« „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, rrfcheintwerktägIich.Movatl.B»zug«prki« l.7oRM. Zusteügeb. 20 Pfg. »estellungen werden in uns. Geschästsst.,von den Boten, iowievon allen Postanstalten angenommen und Anzeiger ochenblatt für AVchs » a « u « d Umgegend Anzeigenpreise: Die 4» mw breite Millimrterz.il» 7 Pfg,; die 9-i mm breite Millimeterzeil» im Tertteil »a« „Z,chopa«-r Tag »blatt und Anzeigen ist das zur «erösjentttchung der amtlichen Belanntmachungen der «mtShauptmanuschaft Flöha und de« StadtratS zu Zschopau behürdlicherieit«bestimmte «ad enthLlt di. amtlichen Bekanntmachungen de« Finanzamt.« Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgisch» HandüSbmä e.«.m.b. H.gsch°pau^em8nd.»Ir°k°nto: Zschopau Är. . ;H°stsch^t°: . Fernspr«hrr Ar. 718 Zett««, Mr di» Ort«: «nurcherut»r«d»rs, Waldkirchen, «ürnichm, Hohndors, Wilifchthal, Weißbach, Dittersdorf, »ornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor, Monita^, d«« 14. 1988 1HH. Jok-Aang Beginn der Leipziger Wagner-Feiern Am ss. Todestag des großen INusikdramatikers Die Reihe der festlichen Veranstaltungen, mit denen die Geburtsstadt Richard Wagners, Leipzig, ihres größten Sohnes ans Anlaß seines 125. Geburtstages ge denkt, wurde am Sonntag, dem 55. Todestag des Meisters, mit einer Eröffnungsfeier in dem mit Blumen prächtig geschmückten Neuen Theater eingeleitet. Im Mittelpunkt der Feier stand die Festrede des General intendanten des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Reichskulturseuators Staatsrat Dr. Hans Severus Ziegler. Ten besonderen Widerhall Wagners in der Gegen wart erklärte Staatsrat Dr. Ziegler damit, daß die un heilvollen Schranken zwischen Kunstgenie und Volk nieder gerissen sind. In seinen Ausführungen kennzeichnete der Redner Wagner als den größten Romantiker unter den deutschen Genies. Wie Goethe für seine Zeit, sei Wagner für die seine der schärfste und ausgeprägteste Denker, der unerbittlichste Durchdcnker aller völkischen Fragen, und da er in eine Epoche hineinwachse, in der die großen Ausein andersetzungen zwischen den Völkern und zwischen den Lebensformen des eigenen Volkes beginnen und der kampfreiche Läuterungsprozeß im rassemäßig bestimmten Volkstum einsetze, so werde er der erste deutschbewußte Kulturpolitiker größten Srils, der erste Kämpfer und kulturpolitische Pionier unter allen Genies seiner Nation. Das staatsmännische Genie Adolf Hitlers ebenso wie sein künstlerischer Bildnergeist erlebten bei Wagner die denkbar aktivsten Kräfte. Zahlreiche Bekenntnisse des Führers seien eindrucksvolle Belege für diese grandiosen Zusam menhänge. In dem bekannten Satz Richard Wagners „Deutsch sein heißt, die Sache, die man treibt, um ihrer selbst und der Freude an ihr willen treiben" liege nichts anderes beschlossen als die Anschauung des deutschen Idealismus, die der Führer seinem Volke zurückge schenkt hat. Nach diesem gläubigen Bekenntnis zu Richard Wagner und seinem Werk kam der Meister selbst mit seinem Orato rium „Das Liebesmahl der Apostel" zu Gehör. Zum ersten Male wurde dieses dramatisch bewegte Werk bühnen mäßig und szenisch gestaltet aufgeführt. Im Anschluß an die Feier wurde durch Oberbürgermeister Dönicke im Museum der bildenden Künste die Ausstellung „Leipzig — die Musikstadt" eröffnet, in deren Rahmen vom 22. bis 26. April das 25. Deutsche Bachfest stattfinden wird. l srusliett'tng „Leipzig — die Musilstadt" Die Ausstellung „Leipzig — die Musikstadt" kreist um Hie beiden Größten der deutschen Musik: Back und Rickard Wagner. Bach deshalb auch,'weil vom 22. Ibis 26. April in Leipzig das 25. deutsche Bach-Fest der neuen Bach- Gesellschaft stattfinden wird. Im ganzen aber gibt sie ein großartiges Zeugnis vom Ruf der Stadt Leipzig als Musikstadt. Beginnend mit der Bach-Zeit bringt sie zu nächst, vom Stadtmusikus Reiche berichtend, eine Aus wahl alter Leipziger Musikinstrumente und erinnert damit an die wichtige Stellung Leipzigs auf dem Gebiet des Musikinstrumentenbaues. Sie erzählt weiter aus der Ge schichte des Landeskonservatoriums, berücksichtigt dabet besonders Max Neger, sie vergißt auch nicht die Bedeu tung der Frau im Musikleben, namentlich des vergange nen Jahrhunderts, zeigt dabei die Beziehungen von Klara Schumann zu Leipzig auf und würdigt schließlich das Buchschafsen im Dienst der Musik. Der Reichssender Leipzig mit seiner Schau läßt erkennen, wie sehr die großen Musikschöpfungen erst über den Rundfunk den Weg in alle Kreise des deutschen Volkes gefunden haben. Der Ruf Leipzigs als Musikstadt aber ruht mehr auf der Thomasschule und dem Thomanerchor, auf dem Ge wandhaus, auf den Gebieten Oper und Lied. Sie sind in weiteren Abteilungen der überaus lehrreichen Schau gewürdigt. Johann Sebastian Bachs, seines und der anderen Thomaskantoren Wirken tritt anschaulich vor unser Ange, wie auch die berühmten Dirigenten des Ge wandhausorchesters und ihre Bedeutung dargestcllt sind. Und man erfährt, daß auch Mozart und Richard Wagner im Gewandhaus dirigiert haben. Manchem wird es nicht bekannt gewesen sein, daß bereits 1693 von Nikolaus Adam Strungk eine Oper gegründet wurde, deren Tra dition so groß werden sollte durch Webers „Oberon", Marschners „Vampyr", Schumanns „Genoveva", Lort- Sigs „Zar und Zimmermann", „Wildschütz", „Rolands Knappen" und „Die beiden Schützen", die alle in Leipzig zum erstenmal dargebracht wurden. Vom Modell des Nichard-Wagner-National-Denk- mals gekrönt, werden von Deutschlands größtem Musiker Richard Wagners Heimatbeziebungen, seine Sippe, die im Hohburger Ländchen ansäßig war, weiter Gedenk stätten, schließlich Richard Wagner als Autor der Buch- stadt Leipzig und die Buchstadt Leipzig als Bundesge- nossin im Kampf um seine Kunst dargestellt. Büh- nenmodelle des Leipziger Theaters vom „Holländer" bis zum „Parsifal" stellen mit Bildmaterial einen Versuch dar, alle szenischen Vorschriften der Partitur sowie son- siige von Wagner selbst stammende Anweisungen mög lichst restlos zu erfüllen. Gerundet wird die Schau durch die im Gohliscr Schlößchen, wo die enge Verbindung zwischen Musik und Schrifttum deutlich wird. Pariser OnersOffe Angriffe gegen das vene Kabinett in Rumänien In der Pariser Press« werden auch jetzt noch alle Machrichten — selbst die Greuelhetze über Deutschland — Won den Berichten über Rumänien überschattet. Dabei ist «bemerkenswert, daß der erste Jubel über den Umschwung Hu Buiarcst jetzt einer wesentlich vorsichtigeren Beurtei len der Lage Platz machen mußte. Ja, die Pariser Biäucr beginnen bereit- mit scharfen Angriffen gegen das neue Kabinett. Im übrigen beweisen die Zeitungsberichte, daß da- Kabinett Goga den Machen- scha ten fremder Mächte zum Opfer gefallen ist, die sich in ganz unverhüllter Form in di« innerpolitischen Verhält- 'Pisse eingcmischt haben. Der Pariser „Jour" gibt in einem Leitartikel ganz tsfcu zu, das, die englischen und französischen Gesandten kn Bukarest beim rumänischen König vorstellig geworden seien und „Ent ernung deS bisherigen Regierungschefs" gefordert hätten. Das „Echo de Paris" greift bereits die neue Regie rung an. Sie sei, so meint das Blatt, „nur die Ver zierung ei r M i l i t ä d i kt a tu r, die von General Antonescu ausgeubt" werde. Durch den für das ganze Land ausgcrusen.ni Belagerungszustand, durch die an die Stelle der Präsetteu getretenen Generale und durch d'e Zensur werde Antonescu den Willen des Königs voll strecken. Tie sozialdemokratische Zeitung „Populaire" ist schon wieder mit dem Schlagwort von der „faschistischen Diktatur' bei der Hand, auf die die neue Regierung hintreibe. Tas „Oeuvre" gibt dem neuen Kabinett nickt viel Chancen. Die „neue Diktatur", so meint dieses Marxistenblatt, stehe nicht auf allzu fester Grundlage. * Wir müssen zwar Frankreich seine Meinung über die neue Negierung in Rumänien überlassen, aber das eine müßen und wollen wir doch festnageln: Hier kommt eine Einmischung fremder Mächte in innerpolitische Angelegen- > heiten eines Staates zum Ausdruck, die nachgerade gefähr lich ist. Paris scheint die Mächte in Südosteuropa immer noch nicht für mündig zu halten. Wir wissen ja, wie diese Politik gemacht wird: Mit Geld und wirtschaftlichem Druck. Es spukt da immer noch der Gedanke von dem eisernen Ning um Deutschland herum, der mit dem Zerfall der von Paris abhängigen Balkanstaaten gesprengt wurde. So nutzt denn Frankreich die wirtschaftlichen und innerpolitischen Schwierigkeiten einzelner Staaten aus, um sie sich weiter ge fügig zu halten. Bewußt wir- ein« nationale Erstarkung i und Konsolidierung verhindert, indem jene Störungskräfte ' mobilgcmacht werden, die immer bereit sind, Minen zu legen i und bis feste Grundlage von Nationalstaaten zu unter- ! wühlen. So wird die Einmischung ein europäischer Skandal, > der neue Störungen in di« Beziehuitgeu von Volk zu Volk bringt. Nas Programm der neuen rumänischen Regierung Vcrfassuugsreformen und gerechte BcvölkerungSpolitil Die neue rumänische Regierung, die sich als „Kabinett der nationalen Union" bezeichnet, hat in einem Aufruf gg das Volk ihr Programm bekanntgegeben. Darin werden Verfassungsreformen angekündigt, di« den Wünschen nach Erneuerung des rumänischen Volkes und nach Wiederher stellung einer ethischen Grundlage des öffentlichen Lebens entsprechen sollen. Dabei soll die Durchdringung aller Gebiete des staatlichen Lebens mit der nationalen Idee garantiert werden. Die Negierung, heißt es weiter, er strebe die Wiedergutmachung historischen Unrechts gegen über dem herrschenden rumänischen Bevölkerungsteil, wobei jedoch ungerechte Handlungen gegenüber den alten Minderheiten im heutigen Rumänien auszuschließen seien. Alle nach dem Kriege gewährten Bürgerrechte sollen einer aufmerksamen Ucberprüfung unterzogen und rückgängig gemacht werden, wenn sie erwiesenermaßen auf betrüge rischem Wege erworben sind. Dadurch werde die weitest mögliche Beteiligung der rumänischen Bevölkerung am Wirtschaftsleben des Landes erreicht. Diejenigen Ele mente, die sich erst in jüngster Zeit in Rumänien nieder gelassen haben und für den ethischen Charakter Rumä niens schädlich sind, sollen abgeschoben werden. Rumänien beabsichtige, auf der Grundlage internationaler Abkommett mit anderen Staaten, die einen Ueberschnß an jüdischer Bevölkerung haben, zusammenzuarbeiten, um für die Juden andere U n 1 e r k u n f 1 s m ö g l i ch ke i t e n zu finden. Tie Negierung erstrebt, fährt der Aufruf fort, die völlige Entpolitisierung aller öffentlichen Einrichtungen. Auf außenpolitischem Gebiet werde die Negierung die überlieferte Politik fortsehen, die auf die Sicherung des Friedens und die Verteidigung der Grenzen abziele. Die Haltung der Parteien Die Haltung der rumänischen Parteien zum autori tären Kabinett ist durch eine Neihe von Erklärungen ge kennzeichnet. Die liberale Partei will das Vorgehen des Königs nicht stören nnv ist zur Einordnung bereit. Der Präsident der N a t i o n a l z a r a n i ste n, Maniu, hat mehrere Erklärungen abgegeben, in denen er überaus scharfe Kritik übt. Der König hätte seinen Vorschlag, eine Regierung der Nationalzaranisten zu bilden, annehmen sollen. Von seilen Gogas liegt eine umfangreiche Denk- fchrist vor, in der er erklärt, die N a t i o n a l ch r i st l i ch e Partei hätte sich an der neuen Negierung nicht beteiligen können. Codreanu. der Führer der Legionärsbe wegung, hat keine Erklärung abgegeben. Das Legio närsblatt „Buna Vestire" äußert sich zurückhaltend, wünscht jedoch der neuen Regierung um des Vaterlandes willen vollen Erfolg. Schuschnigg beim Führer Unterredung in Berchtesgaden Der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg stattete in Begleitung des österreichischen Staatssekretärs für die Auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, und deS deutschen Botschafters von Papen in Gegenwart des ReichöministerS des Auswärtigen von Ribbentrop dem Führer und Reichskanzler auf dessen Einladnug einen Besuch auf dem Obersalzberg ab. Diese inoffizielle Begegnung entsprang dem beiderseitigeu Wunsch, sich über alle Fragen, die das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich betreffen, auszu sprechen. Nach seiner Unterredung mit dem Führer und Reichs kanzler auf dem Obersalzberg ist Bundeskanzler Dr. Schuschnigg im Sonderzug wieder nach Wien zurückge- kchrt. Richtfest einer ganzen Generation In Gegenwart des NeichsjugcndführerS Baldur von Schirach und von Vertreter» von Partei und Staat wurde das Richtfest für das AnSlandshauS der Hitler- Jugend am Havelufer zwischen Gatow und Kladow ge feiert. Dieses Haus gehört zu den repräsentativsten, den neuen Bauwillen der nationalsozialistischen Jugend am besten verkörpernden Bauten. Es wird nach seiner Er» üfsuuug im Hochsommer Mittelpunkt aller Auslands» arbcit der deutschen Jugend sein. Vor d' i mit Fahnen und Girlanden geschmückten Bau sprack der I n g e n d f ü h r e r des Deutschen Reiches über den Sinn dieses Richtfestes. Er betonte, daß der Bau für die zukünftige Entwicklung der nationalsozia- listischen Jugendbewegung von allergrößter erzieherischer Bedeutung sein werde. Das Haus solle einmal der Treff- Punkt aller an der Auslandsarbeit der Hitler-Jugend be- keiliaten Führer und Führerinnen der HI., des BDM. und der anderen Parteiorganisationen sein. Dann sollen vier die Führer und Führerinnen der dentschen Jugend mit denen der Jugend anderer Länder zusammenkommen. „Die Jugenbewegung von einst predigte daS schwär merische Ideal einer allgemeinen Verbrüderung der Ju gend der Völker. Wir sehen diesem falschen Ideal da» höhere, klarere und ehrlichere Ideal der Verständigung der jungen Generationen entgegen. Die ganze Jugend unseres Volkes wird auf diese Ausgabe auSgertchtet. So ist dieser Tag nicht nur der Tag des Richtfestes für ein Gebäude, sondern auch der Tag deS Richtfestes einer ganzen Generation." Der Neichsjugendführer schloß mit dem Wunsch, „Möge die Jugend, die in diesen Räumen weilen wird, sich stets würdig des Geistes und des Glaubens erweisen,, der die Männer beseelte, die aus der Kraft der Gemein schaft heraus den Bau errichtetenI" ,