Volltext Seite (XML)
Nr. L7 Zschopa»er T««ehk«tt «mb ««zetger Mittwochs de« L Februar IE neuen Flottenvorlage Roosevelts an den amerikanifchen Kongreß. Die Propaganda für die Flottenausrttstung trLibt jedoch nunmehr Blüten, die aus dem Sumpfboden lügnerischer Verdächtigungen gewachsen sind. In der USA.-Presse wird im Zusammenhang damit immer offener von Geheimabmachungen mit England gesprochen. Die Abstellung der amerikanischen Politik auf die englische Linie sei völlig eindeutig, ebenso die Gleichschaltung der Flottenaufrüstung Washingtons und Londons. Man vikweist darauf, daß Admiralstabschef Leahy lm Flottenausschub des Repräsentantenhauses erklärt habe, selbst nach der Durchführung des neuen Aufrüstungsprogramms werde Amerika allein nicht stark genug sein, um Angriffe im Pazifik und im Atlantik ab schlagen zu können. Daher müßten sich im Ernstfall Amerika und England gegenseitig den Rücken decken. In seiner Ansprache warf Leahy zum erstenmal den völlig unpolitischen Antikonnnternpakt als Propagandamittel in die Debatte und stellte diesen als „mächtigen Rüstungs block' dar. Leahy ging dabei so weit, dab er erklärte, wenn Amerika nicht sofort mit vem neuen Flottenausbau anfangs, werde es in kurzer Zeit überhaupt keine aus reichende Sicherheit gegen Angriffe von Uebersee mehr ' ''en. Die Seemacht Englands und Japans steige ,, ..pid'. Italien und Deutschland hätten einen „über mäßigen Flottenbau' begonnen. Herr Leahy, Ihre Propaganda fiir die eigene Auf rüstung ist zu durchsichtig! Wenn die USA. aufrüsten wollen, warum mit unehrlicher Begründung? Deutsch land hat sein Flottenbanprogromm durch den Seegel tungsvertrag mit England vom Juni 1935 geregelt. Dieser Vertrag ist in ganz England von allen Parteien als ein großer und beachtlicher Beitrag Deutschlands für den Weltfrieden auf den Meeren ausgesaßt worden. Deutschland hat die besonderen Ausgaben Englands in diesem Vertrag voll anerkannt und seine Rüstungen für die Marine für immer in ein bestimmtes Verhältnis zu der englischen Marineaufrüstung gebracht. Die Ent gleisungen Leahys sind zu bedauern. Sie dienen keines wegs der Sache des Friedens, weil sie durchaus unehr lich sind. Der WWW Mmlseieckg Wiche AssWMW der Orte bis bmabend Zü-Lfche Mui aus Rumänien Sie richten sich in Oesterreich häuslich ein. Die jüdische Einwanderung aus Rumänien nach Oesterreich scheint in vollem Schwünge z» sein. Die Wiener „Reichspost" veröffentlicht aus Kreisen des Beherbergnngsgcwerbes eine Zuschrift, nach der in einem großen Wiener Hotel bereits seit Wochen zahlreiche jüdische Emigranten aus Rumänien Aufenthalt genommen haben und auch die Absicht durchblicken ließen, in Oesterreich zu bleiben. Bezeichnend sei es, daß nur die Frauen der ein- gewandertcn Juden im Hotel wohnen, während die Män ner in Oesterreich nmherreiscn und nach Beschäftigung suchen. Weiter erklärt die „Reichspost", daß es wirklich an der Zeit wäre, dieser jüdischen Einwanderung einen Riegel vorzuschieben, andernfalls könnte der Schaden ge fährliche Ausmaße annehmen. Kolönlälpolitik, insbesondere dem früheren Gouverneur Fletcher und dem Kolonialsekretär Nankivell, schwere Vor würfe. Die genannten Beamten seien wegen „unzeit gemäßer und unglücklich formulierter Reden" zu einem großen Teil für die kommunistischen Unruhen verantwortlich zu machen. Ferner wird die Trinidad-Verwaltung scharf kritisiert, weil sie mit einem ! Streikagitator „in unangemessener Weise" verhandelt habe. Die Polizetleitung wird wegen allzu großer Nach sicht angegriffen. Schwerwiegende Eingeständnisse werden dann bezüg lich der Betreuung der Eingeborenen gemacht. Der wahre Grund für die Ausschreitungen, so heißt es nämlich wet- ter in dem Bericht, sei in der mehr oder weniger großen Unzufriedenheit zu suchen, die ihren Höhepunkt mit der Steigerung der Lebenskosten und ihrem Miß verhältnis z» den Löhnen erreicht habe. Die Kommission schlägt schließlich u. a. die Errichtung eines Arbeit«- und Industrie-Amtes und sonstige Verbesserungen im Gesund- heits- und Hauswirtschaftswescn vor. Anklagen gegen kritische Koloniaipolitik Veröffentlichungen der Untersuchungslommission für Trinidad. Mit den schweren kommunistischen Unruhen im Juni 1937 auf Trinidad befähle sich eine dorthin entsandte englische Untersnchuno<k-mmission. Das Ergebnis, mit dem diese Komm s uebr vor die Oefsentlichkeit tritt, ist erste-- m"cbt nämlich der britischen Erlernt landw rifchasttiche Berufe! HJ.-Werbealtion für die Landarbeitslehre Die Bekämpfung derLandslucht,dte Siche rung des landwirtschaftlichen Nachwuchses und die Rück führung Jugendlicher auf daS Land sind nicht Berufs- ,sorgen eines Standes — des Reichsnährstandes — son- Irern entscheidende Lebensfragen des ganzen deutschen Volkes. Mit Beginn des Februars eröffnete die Hitler- Jugend in Zusammenarbeit mit dem Reichsnährstand und dem Reichsministerium für Volksausklarung und Pro paganda eine Werbung für die ländlichen Berufe, die die Abwanderung der Jugendlichen vom Lande verhindern und-Hie Freude an den landwirtschaftlichen Berufen wecken will. Gleichzeitig soll die landwillige Jugend der Städte erfaßt werden und die Bauern und Landwirte sollen über ihre Pflichten als Lehrherren auf- geklärt werden. Von Frühjahr 1933 an soll es keinen landwirtschaftlichen Betrieb mehr geben, in dem nicht mit allen in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen Lehr verträge abgeschlossen worden sind. Alle Möglichkeiten der Aufklärung werden für diese Werbung eingesetzt. Presse, Plakat, Film, Rundfunk und Vorträge der HI., der Schulen und der Berufsberatung werden sich in den Dienst der Werbung stellen, die der landwirtschaftlichen Ausbildung 250 000 Jugend liche gewinnen will. Die Notwendigkeit dieser Aktion mag allein aus der Tatsache hervorgchen, daß im ver gangenen Jahre von 41 595 offenen Lehrstellen nur knapp 7VVV besetzt werden konnten und heute von allen in der Landwirtschaft tätigen Jugendlichen nur 10 v. H. eine ordnungsgemäße Ausbildung erhalten. „Landarbeit ist Arbeit für Deutschland^ Im Neichs-Jugcnd-Pressedienst schreibt der Präsident der Reichsanstall für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung, Dr Syrup, n. a.: Eine der wichtig sten Aufgaben des Vierjahresplanes ist die Sicherung der Nahrungsfreiheit unseres Volkes. Es fehlt aber an Hän den, die den Boden bearbeiten, die pflügen, säen und ernten, die die Tiere pflegen und hüten und die Arbeiten des bäuerlichen Haushalts verrichten. Landarbeit ist Arbeit für Deutschland! Die deutsche Jugend muß wieder hinausgehen und Bauern- und Landarbeit erlernen. Dies ist möglich, denn im Dritten Reich ist die Bauernarbeit wieder gelernte Arbeit geworden, genau so wie die deS Handwerkers, des Jndustriefacharbeiters und des Kauf manns. Der Reichsnährstand hat zu diesem Zweck eine geordnete und planmäßige Grundlehre mit anschließender Gehilscnzeit geschaffen Dieser bäuerlichen beruflichen Ausbildung sollten sich immer mehr Jugendliche zuweu- den, damit künftig dem deutschen Volke für die Bestellung der Felder und die Einbringung der Ernte dauernd ein beruflich gut ausgebildeter Stamm an landwirtschaft lichen Facharbeitern zur Verfügung steht und es »licht mehr notwendig ist, zur Saat- und Erntezeit fremde Ar beitskräfte hereinzuholen. Micescu in Belgrad Prinzregcnt Paul empfing Rumäniens Außenminister Der rumänische Außenminister Micescu traf auf dem Belgrader Hauptbahnhof ein. Zu seiner Begrüßung hatte sich Ministerpräsident und Außen minister Dr. S t o j a d i n o w i t s ch mit seinem Kabinetts- ches Dr. Protitsch und den beiden Staatssekretären im Außenministerium Andrltsch und Pilja eingefunden. Die Staaten des Balkanbundes und die Tschechoslowakei waren durch ihre Gesandten vertreten. Micescu hatte später eine erste Begegnung mit Stoja- dinowitsch. Beide fuhren dann zum Prinzregenten Paul, bei dem auch ein Frühstück im kleinen Kreis stattfand. Sachkenntnis aus eigener Anschauung Sachbearbeiter für Neferendarangrlegcnhciten an Ober- lauscsgerichten i»8 Gcmeinschaftslager einberufen Innerhalb der Gesämtausbildung der GerichtS- refercndare kommt der Ausbildung im Gcmeinschaftslager Hanns Kerrl in Jüterbog besondere Bedeutung zu. Reichs- justizminister Dr. Gürtner Hai daher angeordnet, daß alle Sachbearbeiter für Referendarangelegenheiten an den Oberlandesgerichten für einige Tage in das Gemein- jchaftslager Hanns Kerrl einberufen werden, damit sie sich aus eigener Anschauung ein Gesamtbild von der Arbeit im Gemeinschaftslager verschaffen und näheren Einblick in die Einrichtungen des Lagers und seinen Dienstbereich gewinnen. Weniger Grbutten, mehr Todesfälle Die Bevölkerungsbewegung in Oesterreich Durch Mitteilungen des österreichischen Bun- kesamtes für Statistik werden jetzt aufschlußreiche Zahlen über die natürliche Bevölkerungsbewegung in Oesterreich in den Jahren l933 bis 1936 bekannt. Diese Ziffern lassen eine katastrophale Verschlechterung der be völkerungspolitischen Lage Oesterreichs in den letzten Jahren erkennen. Während im Jahre 1934 noch immer ein wenn auch geringer Geburtenüberschuß zu verzeichnen war, ist seither ein Gcburtenabgang eingetreten, der im Jahre 1935 2957 und im Jahre 1936 818 betrug. Dieser Gebnrtenabgang wird in erster Linie durch Wien ver ursacht, wo es im Jahre 1936 nur' lO 127 Lebendgeborene, aber 24 095 Sterbefälle gab. Aehnlich, wenn auch nicht so kraß, liegen die Verhält nisse in allen übrigen Städten, während die Landgemein den ein wesentlich günstigeres Bild zeigen. Es gibt Laud- bezirke mit mehr als 20 Geburten auf lOOO Einwohner, wogegen in Wien nur 5,5 Lebendgeburten auf 1000 Be wohner entfallen. Auffallend ist in den veröffentlichten Ziffern noch der Umstand, daß die Sterbeziffer zum erstenmal seit langer Zeit im Ansteigen begriffen ist. Im Jahre 1933 gab es in ganz Oesterreich 88 977 Sterbefälle, im Jahre 1936 jedoch 89 078. Am Dienstag stand ganz Holland einschlteßttch feines Kolonialreiches tm Zeichen deS nationalen Feier tages, der au» Anlaß der Geburt der Thronerbin ver kündet wurde. Di« Feiern und Umzüge auf den öffent lichen Plätzen und Straßen wurden durch sonniges Wetter begünstigt. Die Fahnen im nationalen Rot-Welß-Blau und „Das faschistische Zialien ist stark" Ansprache des Duce an die Schwarzhcmden Anläßlich des 15. Gründungstages der Faschisti schen Miliz fand vor dem Duce in N o m eine Parade von 10000 Schwarzhemden statt. Bei diesem Aufmarsch verteilte der Duce an die Legionen, die sich in Abessinien ausgezeichnet haben, Orden und Standarten. In einer Ansprache erklärte Mussolini, die Miliz habe in den verflossenen 15 Jahren Seiten von Blut und Ruhm geschrieben, in Libyen, Aethiopien und Spanien. Sie sei bereit, noch schwereren Proben die Stirn zu bieten. Sie warte nur auf den Ruf, um zu marschieren. Der neue Legionärsschritt sei der Ausdruck der Macht, des Willens und der Energie der jungen italienischen Generationen. Zum Schluß erklärte der Duce: „Das faschistische Italien ist stark, hat viele Waffen und viele Menschen. Es ist bereit, seinen Frieden und seine Zukunft gegen jedermann zu verteidigen. Habt ihr es gehört?" Die 10 000 Schwarzhemden riefen in einem orkanartigen Massenchor ihrem Duce ein einziges „Ja" als Ant wort zu. Aufrüstungsiaumel in LtGA. Merkwürdige Rede deS Admiralstabschefs Leahy. In den Bereinigten Staaten von Nord- amertka ist ein unverantwortlicher Aufrüstungstaumel inszeniert worden. Er begann mit der Ueberreichung der Jubel in Holland. Die GeSurt einer holländischen Prinzessin löste in Holland große Freude aus. — Vor dem königlichen Schloß in Amsterdam, an dem eine Dekoration von Fahnen rund um eine Wiege angebracht ist, bringt eine große Menschen menge immer wieder ein Hoch auf die königliche Familie aus. (Weltbild-Wagenborg.) Orange flatterten in einer kräftigen Brise. Neberakl er klang Musik, und immer wieder stimmte die begeisterte Menge di« Hymne deS Königshauses an. In dem aufgeregten Festestreiben liegt Schloß Toestdtjk wie eine Oase der Ruhe. In weitem Abstand hat die Reichsfeldwache einen Kordon um das Schloß gelegt, um von Mutter und Kind jede Störung fernzu- halten. Königin Wilhelmina hat sämtlichen euro päischen Fürstenhöfen die Geburt der Enkelin mitgeieilt. Ganz Holland wird bis einschließlich Samstag, 5. Februar, tm Zeichen seiner festlichen Ausschmückung stehen Aus Schloß Soestdijk wird mitgeteilt, daß das Befinden von Mutter und Kind ausgezeichnet sei. Die Prinzessin sei überglücklich in ihrer jungen Mutterfreude. Weiter wurde mitgeteilt, daß die neugeborene Prinzessin ein kräftiges, etwa acht Pfund schweres Kind sei. Sie sei blond und blauäugig. Prinz Bernhard, der Vater der Thronerbin, machte dem Bürgermeister von Baarn die offizielle Mit teilung von der Geburt zur offiziellen Eintragung in das standesamtliche Register der Gemeinde Baarn, zu der Schloß Soestdijk gehört. Entsprechend der Tradition zeigte Prinz Bernhard selbst in Gegenwart von zwei Zeugen dem Bürgermeister das Kind. Der Prinz hatte den Ministerpräsidenten Dr. Collijn nnd den Staatsminister Beelaert van Blokland eingeladen, hierzu als Zeuge zu erscheinen. Ein eigenartiger Zufall ist es, daß sowohl Königin Wilhelmina als auch Prinzessin Jnliana und die neugeborene Prinzessin das Licht der Welt an einem letzten Tage tm Monat erblickten: Königin Wilhelmina am 31. August, Prinzessin Juliana am 30. April und die neugeborene Prinzessin jetzt am 31. Januar. Beatrix Wiihe>m>ra Armgarv Der Vater der neugeborenen Prinzessin im niederländi schen Königshaus, Prinz Bernhard der Niederlande, Prinz zur Lippe-Biesterfeld hat bei der standesamtlichen Anmeldung im Schloß Soestdijk folgende Namen der neugeborenen Prin zessin angegeben: Beatrix Wilhelmina Armgard, Prinzessin von Oranien Nassau, Prinzessin zur Lippc-Biester- feld. Der Vorname Beatrix wurde auf Wunsch von Prinzessin Juliana gewählt, er steht in keiner näheren Beziehung zur neugeborenen Prinzessin. Die beiden Vornamen Wilhelmina nnd Armgard entsprechen den Vornamen der beide» Groß- mutter des Kindes. Im Fall des Regierungsantritts wird die Prinzessin den Vornamen Wilhelmina führen. In einer Rundfunkrede würdigte Ministerpräsident Dr. Colijn das freudige Ereignis, das geeignet sei, das Band zwischen Holland und dem angestammten Herrscherhaus noch fester zu knüpfen. Die ganze Nation nehme innigsten An teil an der Freude der Eltern.