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Vir. 27 Der Außenminister des Führers Zum 65. Geburtstag v. Neuraths Nach vierzigjähriger Zugehörigkeit zum Auswärtigen Dienst des Reiches kann Neichsaußenminister Freiherr Konstantin von Neurath am heutigen Dienstag nicht nur seinen 65. Geburtstag begehen, sondern auch mit Genugtuung auf jenen 30. Januar 1933 znrückblicken, an dem ihn vor fünf Jahren das Vertrauen des Führers und des Reichspräsidenten als Außenminister des Dritten Reiches bestätigte. Am 2. Juni 1932 war von Neurath Außenminister des Deutschen Reiches geworden. Im Juni/Jnli 1932 ver trat er Deutschland auf der Konferenz von Lau- sanne, auf der endgültig die Frage der deutschen „Re parationen" begraben wurde. Diese letzte „Reparations"- Konferenz erlebte einen deutschen Außenminister, der über die Abreiscdrobnngen der französischen Abordnung des Herrn Herriot nur überlegen lächelte. Sein Werk war es, daß in Lausanne viel weniger über „Reparationen", als über deutsche Gleichberechtigung gesprochen wurde. Seine unerschütterliche Ruhe überzeugte die anderen davon, daß sie nicht mehr einfach diktieren konnten, wie ihnen das beim Dawesplan und beim Doungplan geglückt war. Er legte die erste Bresche in das System von Versailles. Er brach den Zauber der Männer von Versailles, die früher einfach diktierten oder drohten. Freiherr von Neurath. tSchcrl-Wagcnborg.s Neurath brachte in die deutsche Außenpolitik wieder .ne Erfahrung eines Mannes, der sich umgesehen hat und oer sich der Ehre und des Lebenswillens der deutschen Nation bewußt ist. Er hatte nach der üblichen Tätigkeit eines jungen Diplomaten, als Botschaftsrat in Konstanti nopel, als Botschafter in Rom und in London die Welt von Versailles und die dagegenstehendcn Strömungen kennengelernt. Er setzte die Ruhe des Schwaben, die Ueberzeugung des Deutschen von dem Recht seiner Nation vnd eine besondere diplomatische Begabung für sein Vaterland ein Als der Führer am 30. Januar 1933 die Fahnen der Freiheit über Deutschland aufrichtete, wurde Neurath sein engster Mitarbeiter in der deutschen Außenpolitik. Die letzten fünf Jahre waren bestimmt durch den Willen Adolf Hitlers; der hervorragende Sachkenner bei der Ausfüh rung und Durchführung dieser Willensakte, die Geschichte geformt haben, blieb Freiherr von Neurath. Die Jahre, die kamen, waren ebenso ernst wie groß vnd stellten an die außenpolitische Führung die höchsten Anforderungen, die die Geschichte fordern konnte. Denn unauflöslich» wirkten die inneren, wirtschaftlichen, organi satorischen und außenpolitischen Aufgaben aufeinander ein, ja in den entscheidendsten Fragen, wie bei der Wieder gewinnung der Wehrfreiheit, fielen Voranssetzung und Ziel der Außenpolitik geradezu zusammen. Es kamen Stunden der ganz großen Entschlüsse, von denen nur der Austritt aus der Genfer Liga und der Abrüstungskonse- renz die Verkündigung der Wchrfreiheit und die Wiederher stellung der deutschen Souveränität im Rheinland genannt zu werden braucht, nm anzudeuten, wie groß die Zeit und wie vcrantwortungsbeladcn die Entscheidungen waren, vte gefällt werden mußten. In solchen Stunden hat das Vertrauen des Führers, in dessen Hand die Initiative und die letzte Verantwortung liegt, zu seinem Außenminister seine Bewährung und Vertiefung erfahren. Nach allen Seiten wurde der Frieden gesichert. Tie Achse Berlin—Nom brachte die engere Verbindung zweier Na tionen auf der Grundlage gleicher politischer und geistiger Ideale. Die deutsche Friedenspolitik bewirkte im Süd osten Europas Entspannung und den Beginn wirtschaft lichen Wohlstandes. Unablässig die große Aufgabe vor Augen, die Abwehr des kulturzerstörerischen Bolschewis mus auf einer möglichst breiten internationalen Front z» führen, mußten die Beziehungen des Reiches zu den kleinen und großen Mächten neu geordnet werden. Die Entspannung im Osten durch das Abkommen mit Polen oder der deutsch-englische Flottenvcnrag sind weitere Marksteine der vom Führer sestgelegtcn nnd von seinem Außenminister dnrchgeführten außenpolitischen Linie. Die Geschichte wird einst die Verdienste Neuraths um die deutsche Außenpolitik würdigen. Diese Verdienste sind nicht gering, und mit Genugtuung kann Außenminister v. Neurath von sich sagen, daß er beim Wiederaufstieg der deutschen Nation zur Weltmacht ein gctrener Mitarbeiter des Führers war. Kurze Nachrichten Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den japanischen Reichstagsabgeordnetcn und Leiter der „Deutsch-japanische» Kameradschaft" in Tokio, Seigo Nakano, der sich aus seiner europäischen Studienreise zur Zeit in Deutschland aufhält. London. Die deutsche Kolonie in London beging den fünf ten Jahrestag der nationalen Erhebung mit einer Feier, zu der der LandesgrnppcnleNer der NSDAP., Karlowa, in die Seymour-Halle in London geladen hatte. Der LandcSgruppen- lciter wie- In seiner Vearüßungsansprache auf die „Deutsch« Heilung in Großbritannien" hin, di« zum ersten Pale an diesem Toae erschien und zur Verteiluna gelangte. H,ch„^auer Tageblatt und Anzeiger Mittwoch, -eu 2. Februar 1VS8 Wischer FEWer mW Boa einem ll'Boot bei Cartagena Nach englischen Blättermeldungen ist der englische Frachtdumpser „E nvymio n" an der rotspanischen Küste bei Cartagena durch Torpedoschuh eines Untersee bootes versenkt worden. Der an Bord befindliche schwe dische Ueberwachungsosfizier, der Kapitän und neun Mann der Besatzung sind ertrunken. Nur vier Be satzungsmitglieder konnten gerettet werden. Englische Torpedoboote sind znr Suche dcS Unterseebootes an die Stelle der Torpedierung entsandt worden. * Es war schon lange bekannt, daß in dem rotspani- schen Flottenstützpunkt Cartagena Unterseeboot? stationiert sind. Es ist auch bekannt, daß in Notspanien eine bolschewistische Zentrale znr Herbeifüh rung von internationalen Zwischenfällen besteht. Es dürste kaum ein Zweifel darüber bestehen, woher das Untersee boot gekommen ist. Sache der englischen Negie ¬ rung aber wird es sein, wie sie den verbrecherischen Ueberfall auf ein englisches Schiff zu ahnden gedenkt. Ore neue spanische General Franco Präsident General Franco hat das Dekret über die Bildung der neuen nationalen Negierung unterzeichnet. Sie hat folgende Zusammensetzung: Präsident: General Franco, Vizepräsident und Aeußeres: General Jordana, Justiz: Gras Ro de z n o (Führer der Requetes), Nationale Vertei digung: General Da Vila, Oeffentliche Ordnung: General Martinez Anido, Inneres: Serrano Suner (ein Schwager Francos), Finanzen: Andres Amado, Industrie und Handel: Juan Antonio Suances, Landwirtschaft: Fernandez Cuesta (Generalsekretär der Falange), Natio nale Erziehung: Pedro Sainz Rodriguez, Syndikate:. Gonzalez Bueno, Oeffentliche Arbeiten: Alfonso Pena Nie Arbeit des Seitlichen Roten Kreuzes Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, ^-Brtgadeführer Dr. Grawitz, stattete dem Präsidenten des Internationalen Komitees vom Noten Kreuz, Professor Max Huber» einen Besuch ab, um — über die persönliche Fühlungnahme hinaus, die der Tradition freundschaftlicher Beziehungen zwischen dem Deutschen Noten Kreuz und dem Internationalen Komitee entspricht — ein Bild von der neuen Form des Deutschen Roten Kreuzes zu geben, dem durch das Reichsgesetz vom 9. Dezember 1937 bedeutend verstärkte Aufgaben und Gel tung zuerteilt worden sind. Die eingehende Aussprache der Präsidenten erstreckte sich auch auf die allgemeinen Fragen, die auf dem inter nationalen Gebiet der Notkreuzarbeit im Vordergrund stehen. ^Ieuge der wiedererstandenen glorreichen deutschen Flotte^ Aus Anlaß des Besuches des Panzerschiffes „Deutsch land" und der U-Boote 33 und 36 in Lissabon fand in der deutschen Gesandtschaft ein Empfang statt, zu dem Marineminister Bettencourt und der Flottenchef Matao- liveira mit zahlreichen höheren Offizieren der portugiesi schen Marine sowie Vertreter der portugiesischen Mini steri.'N erschienen waren. Von deutscher Seite stellten sich u. a. ein der Flottenchef in den spanischen Gewässern, Konteradmiral Marschall, und der Kommandant der „Deutschland", Kapitän zur See Wenneker. In einer Ansprache hob der deutsche Gesandte Baron von Hoyningcn-Huene die schon traditionell gewordene Gastfreundschaft Portugals hervor, mit der die Kriegs schiffe wie auch die KdF.-Flotte des neuen Deutschland bet ihren Besuchen empfangen werden. Marinemtnister Bettencourt betonte in seiner Antwort, daß der Besuch der „Deutschland" besondere Freude auslöse, denn dieses Schiff sei als Sendbote eines machtvollen befreundeten Volkes und seines großen Führers Zeuge der wieder- erstandcnen glorreichen deutschen Flotte. Verdamer bei General Milch Besuch des argentinischen Luftwaffenchefs In der letzten Januarwoche hatte der Chef der argen tinischen Heereslustwaffe, General Verdaguer, mit seiner Begleitung Gelegenheit, als Gast des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe eine grö ßere Anzahl von Unternehmen der deutschen Luftfahrt industrie, neuzeitliche Einrichtungen der deutschen Luft waffe (Verbände der Fliegertruppe, Schulen) sowie die Anlagen und den Neubau des Zentralslughafens in Tem pelhof zu besichtigen. — Am 31. Januar wurde General Verdaguer vom Staatssekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, empfangen. Earmifch im Zeichen der Fügend Seit Montag steht Garmisch-Partenkirchen im Zeichen der nationalsozialistischen Jugend. Der Neichsjugend- führer Baldur von Schtrich, der am Montag die Reichs- Wintersportkämpfe der HI. eröffnete, war Dienstag den Tag über bei den Sportkämpfen der jüngsten Mannschaf ten als Zuschauer zugegen. In feierlicher Form wurden die Jungen und Mädel bet der Eröffnung auf die Regeln des sportlichen Kampfes verpflichtet. Das Gelöbnis, das sie einem Sprecher nach sprachen, lautete: Wir geloben, die Gesetze und Regeln des sportlichen Wettkampfes zu halten. Wir wollen in ritterlichen Kämpfen unsere Kraft messen für die Ehre der Hitler-Jugend, für die Kraft und Größe der deutschen Nation. Deutsche LMgkuvve Rumänien; unerkannt Wahlabkommen mit der Regierung — Entgegenkommen GogaS Die Verhandlungen zwischen der Negierung und der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien als der anerkannten Partei der deutschen Volksgruppe wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Deutsche Partei wird auf der Regierungsliste kandidieren und zwölf Sitze in der Kammer, zwei im Senat erhalten. Eine Erklärung deS Ministerpräsidenten ist angekündigt, in der die Rechte der deutschen Volksgruppe feier ich bekräftigt werden sollen. Nach einer Mitteilung des Unterrichtsministeriums ist ein königliches Dekretgesetz in Vorbereitung, durch daS die Vorschrift, nur Blutsrumänen dürften rumänische Sprache, Literatur und Geschichte unterrichten, eine aus drückliche Ausnahme für die deutsche Volks gruppe erklärt. Die deutschen Lehrer werden vor einem besonderen Ausschuß ihre Befahigungsprüfung für deutsche Privatschulen ablegen können, die sich aus die genannten Fächer erstreckt. Diese Verfügung, heißt eS weiter, sei gedacht als dankbare Anerkennung für die völlige Loyalität der deutschen Volksgruppe und sür ihre Fortschritte, die sie in der Kenntnis der rumänischen Sprache gemacht habe. Deutsche Schule in Velen seichSoKe» Trotz deutschen Entgegenkommens Neubaupläne nicht genehmigt In dem an der deutsch-polnischen Grenze in der Woiwodschaft Posen gelegenen Städtchen Ncutommischel haben die polnischen Schulbehörden die einzige dort be stehende deutsche Schule geschlossen. Die polnischen Be hörden begründeten diese harte Maßnahme damit, daß das von der deutschen Volksgruppe in Polen errichtete neue private Schulgebäude den baulichen Bestimmungen nicht entspreche. Gewohntermaßen war ans der anderen Seite eine Aenderung der baulichen Bestimmungen nicht zu erreichen. Mehrere Umbaupläne, die vom Deutschen Schnlverein in Bromberg eingereicht worden waren, fan den keine Bestätigung. - 7. : Bis zum Beginn des laufenden Schuljahres am 1. September 1937 waren die 93 Kinder der deutschen Schule im polnischen Schulgebäude in Nentommtschel un tergebracht. Dieser Pachtvertrag wurde jedoch von polnt- scher Seite aufgehoben. Obwohl es dort ein neues deut sches Schulgebäude gibt, durften und dürfen die Kinder nicht hinein. Die deutschen Eltern wurden aufgefordert, ihre Kinder in die polnische Schule zu schicken. Sie folg ten nur zu einem ganz geringen Teil dieser Aufforderung und 70 Kinder blieben der polnischen Schule fern. Ihre Eltern wurden zu Schulstrafen verurteilt. In dieser An gelegenheit soll demnächst das Posener Bezirksgericht über die Berufungsklage der Eltern verhandeln. In Zusammenhang mit dieser Tatsache sei darauf hingewiesen, daß auf reichsdcutscher Seite die polnische Kleinkinderschule in Posebrück in der sicheren Erwartung eröffnet wurde, daß gleichzeitig die deutsche Schule in Ncutommischel eröffnet werden sollte, zumal sich der Deutsche Schulverein in Bromberg bereiterklärt hatte, die von polnischer Seite beanstandeten Mängel am neuen Schulgebäude zu beseitigen. Trotz der Eröffnung der polnischen Schule in Posebrück wurde die deutsche Schule in Ncutommischel sogar endgültig geschlossen. Verschoben! Unrühmliches Ende in Genf ' Während am Montag — vor allem von Schweden und der Schweiz — der Mißerfolg der Genfer Liga und insbesondere das ungeheure Risiko zum Ausdruck gebracht worden waren, das mit dem Artikel 16 verbunden.ist, mar schierten am Dienstag in erster Linie die Verfechter des erwähnten Sanktionsparagraphen auf. An ihrer Spitze selbstverständlich der Abgesandte Moskaus, Litwtnow- Finkelstein. Außerdem versuchte der Abgesandte der spa nischen Bolschewisten im Sinne Moskaus auf die Ver sammelten einzuwirken. Auf Vorschlag Lord Cranbornes wird an die nächste Vollversammlung eine „Mitteilung" über die Montag und Dienstag abgegebenen Erklärungen (nicht etwa ein mit Vorschlägen versehener Bericht) abgesandt werden. Diese Mitteilung ist bereits ausgearbeitet worden und soll am Mittwoch genehmigt werden. Die Eile der Er > digung erklärt sich aus dem eingestandenen Wunsch d-r Westmächte, das Thema der Sanktionen mindestens bis zum September jeder weiteren Erörterung zu entziehen. Die Lage im Ferne« Vile» Eden im Unterhaus — Besorgnisse wegen Palästina Im Verlauf der Sitzung des Unterhauses gab Außen minister Eden auf verschiedene Anfragen eine Erklärung zur Lage im Fernen Osten ab. Eden teilte dabet mit, die britische Regierung habe einen Protest wegen Abände rung der Zölle in Nordchina abgegeben, aus den die japanische Regierung befriedigend geantwortet habe. Die britische Negierung werde fortfahren, ihr äußerstes zu tun, um die britischen Interessen zu schützen und die inter nationale Zusammenarbeit zu fördern. Kolonialminister Ormsby-Gore erklärte auf eine An frage wegen der Lage in Palästina, er habe seinen frühe ren Erklärungen nichts hinzuzufügen. Gewalttaten und Terror hätten sich dort weiter fortgesetzt. Die wirtschaftliche und finanzielle Lage im Lande gebe Anlaß zu Besorgnis, in Haifa und Tel Aviv habe die Arbeitslosigkeit zuge nommen. Befestigung der tzemenküste England sichert Unterstützung zu Nach Meldungen aus dem Temen soll England bei dem Jman Aehia nachdrückliche Versuche unternehmen, die moderne Befestigung deS Küstenstriches Bab-el-Mandeb am Ausgang des Roten Meeres unter weitgehender englischer Unterstützung durchzusetzen. Die Verhandlungen sind bisher anscheinend ergebnislos verlaufen, weil zwischen dem Temen und England noch ungeklärte Terrtwrialfragen hinsichtlich der Aden-Stämme und der Hadramaut-Protektorate schweben, die von feiten deS Yemen in die Besprechungen mttetnbxzogen wurden.^ rw siU so' 'de, Vc W Vo wc lai It ma «a, M La orl I un pa Al un B I' La ge lai all ve der los sier Na der ern des Ar hin ist Wil Ha mc «c, Ge An dei dei bei licl me bei La res Ha jus, «ll! Ob jchc sich «rl Ei, Vic »ei Zal Oeß Ziff dölk Iah «in war Iah Geb «rsa aber niste den bezi, wog wob Zifsi erste Jah im 5 Prin dem Begr mini ches Außc Staa Ware c dino, bei t W Bei d 1937 englis dem tritt.