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Zschopauer Tageblatt »nd Auzeigcr Mittwoch, -e« IS. ISS8 Nah Wh Krs Wie in Tausendundeiner Nacht Königshochzcit in Nairo. In Kairo findet am 20. Januar die Hochzeit des kaum 18jährigen Königs Faruk I. mit der 16Mrigcn Farida Zulsicar statt. Eine eigenartige Hochzeit wird es sein, 'ine Hochzeit, die »ach attistamitischcr Sitte stattfindet. Tas bedeutet, das; der junge Ehemann seine junge Frau am Hochzeitstage überhaupt nicht sehen wird, sondern sie erst zu Gesicht bekommt, wenn alle Gäste das Hochzeitshaus verlassen Haven. So will cs die Tradition des Islams. Die Ehe gilt durch Unterzeichnung des Ehcvcrtragcs als ge schlossen. Tie Ehcsran nimmt nicht daran teil, sie wird von ihrem Pater vcrtrAen und zwei Zeugen. Auch die Prinzen und Sprossen ves regierenden Hauses wohnen dem Zeremoniell bei, aber kenwÜFrau. Die junge Farida, die bisher schleierlos und in voller Bewegungsfreiheit ihr Leben genoß, hat sich also den Sitten und Bräuchen unterworfen, die Polk »nd Religion fordern. Und der jnnge König ist klug genug, sich streng an die Tradition der Dynastie zu halten. Damit ist ihm die Sympathie des Volkes sicher. Faruk hat auch mit der Wahl der Frau sich genau an die hergebrachte Sitte ge halten. Er führt e i n c T ü r k i n als Frau heim und hält damit das türkische Blut in dem ägyptischen Königs- gcschlecht rein. Im Königsschloß zu Konbbeh findet das eigentliche Hochzeitsscst statt. Aber auch das ist eine seltsame An gelegenheit: Frauen und Männer feiern getrennt. Die junge Königin fährt verschleiert in einer Staatskarossc von der Königlichen Leibgarde begleitet zum Königsschloß. Dort feiert sie bei der Königinmutter zusammen mit den Frauen ihren Hochzeitstag. Erst abends, wenn die Lichter im Schloß verlöschen, wird der König seine Ehefrau sehen... Die islamitische Sitte schreibt vor, daß am Tag nach der Eheschließung der König die Gebete in der tansend- jährigen Moschee verrichtet und danach eine große Truppenparade abnimmt. Abends bewirtet er die Großen des Landes im Palast Abdin und zu gleicher Zeit werden Tausende von Armen auf Kosten des Königs in großen Zelten in der Hauptstadt gespeist. Der dritte Tag gehört den Empfängen der Diplomaten. Zusammen mit Tau senden von offiziellen Vertretern werden sie zu einein Bankett geladen, bei den; eine französische Künstlertruppe in; Schloß spielt. Erst an; vierten Tage haben die Hoch- zeitsfeierlichkeiten ein Ende. Ein Fest also wie aus dem Märchen von Tausendundeiner Nacht. Brandkatastrophe Lm Priesterseminar Die Insassen im Schlafe vom Feuer überrascht In dem kanadischen Ort St Hvacinthe bei Mont real Hai sich eine furchtbare Brandkaiastrophe ereignet. Als die 50 Lehrpersonen und 160 Seminaristen noch im Schlafe lagen, brach im Priesterseminar vom Herzen Jesu plötzlich Feuer aus, das mit großer Geschwindigkeit das ganze Haus in Asche legte, da bei der herrschenden grim- migen Külte sämtliche Pumpen eingefroren waren. 20 Leichen sind geborgen worden, 25 junge Leute werden noch vermißt. 22 Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus geschafft, wo einer bereits seinen Brandwunden erlegen ist. Gefängnis für Verweigerung der Lustschutzpslickt Daß die ErsiilUmg der Pflichten, Vie sich aus dem Lusl- fchutzgesctz ergebe», nicht ohne schwere Folgen böswillig ver weigert werden bars lehrte eine Verhandlung vor dem Schöf- tengerichi in Darmstadt. Wegen der Weigerung, an einem Lustschutzlehrgana icUznnebmen, Hane die Ehefrau Kaiser ans Trctcichcnham einen Strafbefehl über 20 NM. erhallen Auch die ;weiie Aufforderung zur Teilnahme an einem anderen Lehrgang haue Frau Kaiser ab.zclchm, weit nach ihrer .Bibeliorscher'-Einstellung ,ibr Leben in Gottes Hand" stehe. Sie war deshalb unter Anklage gestellt worden. La sic in der Verhandlung ans die Frage des Vorsitzenden, ob sie sich ihrer gesetzlichen Pflicht auch wetterbin entziehen wolle, nur eine ungenügende Antwort gab. beantragte vcr Staatsanwalt sieben Monaie Gesängnis und sofortigen Haft- bcjchl Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu vier Mona ten Gefängnis Der Staai könne, wie der Vorsitzende in der Urteilsbegründung aussühne, eine Sabotage seiner für die Sicherheit der Nation erlassenen Gesetze nicht dulden, znmal wenn sie, wie bei der Angeklagten, aus einer grund sätzlich staaisgegnerischen Einstelluna heraus begangen werde Nur mit Rücksicht aus dle drei schulpflichtigen Kinder der An geklagten wurde von dem sofortigen Erlaß eines Haftbefehls Abstand genommen. Aus Seenot gerettet Der Hamburger Schoner „Peter", Kapitän Brodersen, war an der Westküste Jütlands vor Esbjerg bei schwerem Wetter auf Grund geraten. Für die neunköpfige Besatzung bestand eine große Gefahr, da die schweren Seen das Schiff fortgesetzt weiter auf Grund stießen und die Anker nicht fassen konnten. Von Esbjerg lief daraufhin der dänische Bergungsdampfer „Bjoern" aus, dem es erst nach dreimaligen Versuchen gelang, mit dem Schoner Ver bindung herzustellen. Unter eigener Lebensgefahr gelang es einer Bootsbesatzung des Bergungsdampfers, eine Schlcpptrosse an das gefährdete Schiff zu bringen, worauf der Schoner, dessen Besatzung völlig erschöpft war, abge schleppt und nach Esbjerg gebracht werden konnte. Mussolini-Spende für deutsche Kriegspferde Die Ehrung von mehr als 7000 noch in Deutschland lebenden Kriegspferden und die damit verbundene» Hilss- maßnalnnen für bedürftige KnegSpserdebesitzer, durch die nnHr als 2200 Kriegspferde mit Hafcrspendcn bedacht wurden und nahezu 1000 vierbeinige Veteranen des Weltkrieges in dauernde Patenschaft genominen werden konnten, hat auch in Italien volle Anerkennung gesunden. Der italienische Regierungschef Mussolini, ein großer Tierfreund, dessen Energie eS gelang, auch in Italien einen ausreichenden Tierschutz zu organisieren, hat dem Schöpfer dieses Werkes, Diplomlandwirt Finns in Seeshaupt «Oberbayern), einen namhaften Betrag zum Ankauf von Hafer für bedürftige Kricgspfcrdebcsitzer überwiesen. Auch der Führer und Reichskanzler hatte die deutsche Sonderaklion unterstützt. Oer Fürst war „angeheitert Fürst Hohenberg, der das Amtsschild der Generalvertre tung der Deutschen Reichsbahn in Wien zertrümmerte und dabei von Passanten sestgehalten und der Polizei übergeben wurde, hat bet seiner Vernehmung erklärt, er hätte die Tat „in angeheitertem Zustand" begangen. Er hätte weder die Auf schrift aus der Tafel noch das Hoheitszeichen des Reiches be merkt. — In Wiener journalistischen Kreisen verbreitete Ge rüchte, wonach sich Fürst Ernst Hohenberg auf der deutschen Gesandtschaft entschuldigt baben soll, sind unrichtia. Jos «tUMM Ler WM» M Roman von Anny v. Pan Huys. 22. Fortsetzung. „Tante, ich mutz doch sehr bitten. Du behandelst mich wie einen Verbrecher!" „In meinen Augen giltst du auch nicht viel mehr. Lei der! Es tut mir weh, weil du meiner Schwester Sohn bist. Aber ich habe mich damit abgesunden, daß du nichts taugst. Lange schon. Ich wähnte dich verschollen, jetzt bist du wieder da. Ich aber möchte meinen Frieden haben. Komm nicht wieder." Er erhob sich wütend und trumpfte auf: „Ich war in Bukarest Landwirt, ich lebte dort lange, nun bin ich Reisender für eine große Papierfabrik. Ein Freund und ich wollen aber jetzt eine Zeitschrift gründen. Es sind glänzende Ideen dafür vorhanden. Zu dem Zweck brauche ich das Geld. Also, Tante, überlege es dir, gib mir fünftausend Mark, dann verzichte ich freiwillig auf die Erbschaft." Hedwig Sanders rief heftig: „Geh sofort, du schlechter Mensch! Ich bin leidend, jede Aufregung schadet mir und deine Gegenwart schon bedeutet Aufregung für mich." Sie erhob sich, wollte an Otto Holz vorbei zur Tür. Er schnitt ihr den Weg ab. „Gib mir viertausend oder dreitausend " , „Hundert Mark, keinen Pfennig mehr." Sie holte ihr Portemonnaie hervor. „Hier hast du mein für diese Woche bestimmtes Haushaltungsgeld!" Er nahm die zwei Fünfzigmarkscheine, wollte trotzdem wieder von neuem zu reden beginnen. Hedwig Sanders uiachte einen Bogen um ihn und öffnete die Tür. Er nahm seinen Hellen Frühlingspaletot und den Hut vom Garderobehaken und grüßte stumm. Sein letzter Blick Iras die alte Dame. Sie schien sehr krank zu sein, ging es ihn; durch den Kopf, lange lebte sie wohl nicht mehr. Er mutzte obacht geben und nachdenken, auf welche Weise er sich hier doch noch etwas retten konnte. Langsam verließ er das Haus. Er war wütend. Das wäre ja ein gründlicher Neinsall gewesen! Er f»br mit der Stadtbahn nach Berlin zurück. In der Nosental.r Straße, im lautesten Eeschäftsviertel, wohnte sein Freund, der Herausgeber des Revoloerblättchens „Die Sonne". Ihn suchte er auf. Karl Kruse lag auf den; Sofa seines Zimmerchens rauchte eine Zigarre und fühlte sich anscheinend lehr wohl. Als er klopfte und Otto Holz eintrat, richtete er sich auf. „Endlich, Holz, ich konnte es vor Ungeduld kaum noch ertragen. Nun, wie ist es, hat die alte Dame 'rausge rückt?" Otto Holz warf seinen Hut auf das Bett. „Den Deubel hat sie getan. Hundert Mark gab sie mir und wies mir die Tür." „Und du warst deiner Sache so sicher!" rief Karl Kruse und fuhr sich über den von; Liegen etwas in Unordnung geratenen Scheitel. „Aber schließlich sind hundert Mark immerhin etwas. Ich habe keine Tante, aus der hundert Mark herauzfallen, wenn man sie schüttelt. Doch erzähle. du bist ja ganz verdattert. Tröste dich mit der alten Weis heit: Auf den ersten Hieb fällt kein Baum." „Quatsch!" sagte Holz plump. „Furchtbarer Quatsch ist das! Den Traum von der Zeitschrift, durch die wir beide reich werden wollten, können wir einbuddeln. Bei meiner Tante lebt ein Mädel, das ist Hahn im Korbe bei ihr. Eine Waisengöre, die von der Tante aufgezogen wurde. Die erbt den ganzen Sums mal." „Woher weißt du denn das?" forschte Kruse und bastelte an seinem Schlips herum. „Meine Tante lieh es deutlich durchblicken. Ich habe gleich die Gelegenheit nützen wollen und habe ihr erzählt, ich Hütte mich in das Mädel sterblich verliebt, sofort ver liebt, und dachte, vielleicht könnte ich die Blonde heiraten. Aber die Alte war empört, faselte was von der Reinheit des Mädels und meiner Schlechtigkeit. Jedenfalls, diese fremde Person hat das Glück, und ich, der Neffe, habe das Nachsehen. Dreitausend Mark soll ich als Erbe kriegen, drei tausend Mark" „Die Tante sieht miserabel aus, lange lebt sie nicht mehr. Die Erbschleicherin kann sich freuen; sie ist wahr scheinlich so raffiniert wie schön." „Ist sie besonders hübsch?" fragte Karl Kruse mit lüster nem Blick seiner leicht schielenden Augen. Otto Holz stampfte mit den; Fuß auf. „Drauf kommt es doch am wenigsten an. Aber wenn du es durchaus wissen willst: Ich nannte sie doch eben schön und das ist sie im wahrsten Sinne des Wortes. Ein so auffallend schönes Weibsbild, wie es wenige gibt." Kruse schmunzelte. Ein halbes Stündchen später saßen sie in einer Wein stube der Leipziger Straße, und wer die beiden eleganten Herren bei gutem Essen und gutem Wein dort sah, wäre gar nicht auf die Idee verfallen, datz es zwei Gauner wa ren, die hier abscheuliche Pläne schmiedeten, um sich Vor teile zu schaffen und ein schönes junges Mädchen zu schä digen. — Zu der gleichen Abendstunde verließen Hedwig Sanders und Renate den Park von Sanssouci. Sie waren hier her umgewandert, hatten bei der historischen Mühle Kaffee ge trunken und Hedwig Sanders hatte Renate zum ersten Male von dem mißratenen Sohn ihrer längst verstorbenen Schwester erzählt. Renate sagte leise: „Liebe Tante Hedwig, du warst immer gut zu mir, zu gut. Ich bin dir unendlich viel Dank schuldig. Du ließest mich etwas lernen, ich kann mir mein Brot verdienen. Und weil du mir bisher keinen Pfennig abnahmst, im Gegenteil mir bei festlichen Gelegenheiten immer noch Geld schenktest, habe ich schon ein paar Hun- dert Mark erspart. Dazu hast du mir das Geld gelassen, das damals, nach Vaters Tod, die Möbel einbrachten. Es sind auch fünfhundert Mark. Sieh, das ist doch viel Geld, und ich möchte niemals jemand benachteiligen. Sterben darfst du nicht. Tante Hedwig, ich wüßte ja gar nicht, was ich ohne dich anfangen sollte; aber der Sohn deiner Schwester steht dir doch näher als ich. Ich darf ihn nie schädigen." Hedwig Sanders lächelte: „Mein Dummchen, das klingt gut, ist aber Unsinn." Sie ward ernster. „Mein Neffe ist ein Lump, der schon genug von mir erhalten hat und dem ich herzlich gleichgültig bin, wie auch er es mir geworden Gastspielreise des „polnischen Balletts" Unter der Schirmherrschaft des polnischen Botschafter- Jozes Lipski und des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels wird Ende Januar das der War schauer Siaalsoper angegliederte „Polnische Ballett" eine Gast spielreise durch Deutschland antreten. Die erste Veranstaltung findet am 27^ Januar lm Deutschen Opernhaus Berlin zu gunsten des Winterbilfswcrkcs des deutschen Volkes statt. „Oeffentlicher Feind Nr. Dem Chef der Bundesgeheimpolizei in LoS Angeles gelang cs in Begleitung eines starken Ausgebotes von Beamten, während eines Pferderennens in Santa Anita einen schon seit langem gesuchten Gangster dingfest zu machen. Dieser Ver brecher, der unter dem Namen „Oeffentlicher Feind dir. 1" bekannt war, hat außer 20 Banküberfällen auch den Chikagoer Fabrikanten Charles Noß entführt. Nach Auszahlung des geforderten Lösegeldes von 50 000 Dollar durch die Familie ermordete er Noß, anstatt ihn sreizulassen. Seither lebte er ans großem Fuße, reiste von Stadt zu Stadt, bis ihn das Auf- tauchcn der bekannte» Nummern der Lösegeldnoten ver raten hat. Kastanienbaum stürzte ins Kinderzimmer. Nachts wurde ' in Hemmersen bei Grevenbroich ein unter Naturschutz stehender alter Kastanienbaum vor der Parkkirche vom Sturm entwurzelt. Die Krone des Baumes stürzte aus das Dach eines Hauses, das zum Teil zertrümmert wurde. Dabei wurde auch die Decke eines Dachzimmcrs, m dem drei Kinder schliefen, fast vollständig zerstört Wie durch ein Wunder wurden die Kinder gerettet. Zum Glück war ein schwerer Ast durch die hohe Gicbelmauer zurlickgehalten worden. Motorbarkasse bei Bergungsarbeiten gekentert. — Zwei Tote. Bel Bergung der Ladung des während der Stürme der letzten Wochen im Jonischen Meer bei Cap Colonne gestran deten englischen Dampfers „Vision S. Antony" ist eine mit zehn Mann besetzte Motorbarkasse durch den hohen Seegang gekentert. Acht Mann konnten gerettet werden, während der dcntsche Kapitän des englischen Dampfers sowie ein Matrose ums Leben kamen. Feuer in einem Miethaus. — 15 Verletzte. In einem fünf- stückigen Miethaus in Gdingen brach im obersten Stock werk Feuer aus, das sehr rasch den Dachstuhl ergriff. Unter den 300 Bewohnern des Hauses entstand eine Panik. Hierbei erlitten 15 Personen zum Teil schwere Verletzungen. Dem Feuer, das nach mehreren Stunden gelöscht wurde, fielen der Dachstuhl und ein Teil des sünslcn Stockwerks zum Opfer. Aron Silberschmidt — Mörder und Hetzapostcl. Vor einem Warschauer Gericht stand ein besonders gefährlicher kom- nulnistischcr Hetzer, der Jude Arou Silberschmidt. S. haue sich erst in Warschau, dann in Lemberg als Sekretär der Kommnnistischen Partei der Weslnkraine betätigt. Aus Grund eines Befehls „von oben" beteiligte er sich an der Ermordung eines abtrünnigen Gesinnungsgenossen. Nach diesem Per- brechen suchte Silberschmidt zunächst Sicherheit in der Sowjetunion, tauchte aber nach einigen Jahren als besonderer Vertrauensmann der Komintern unter dem falschen Namen Flieger wieder in Krakau aus, wo er „direkte Aktionen", wie Massenkundgebungen, Zusammenstöße mit der Polizei und der gleichen mehr organisierte. Doch bald wurde ihm auch in Krakau der Boden zu heiß und er floh in die Tschechoslowakei. Als der jüdische Hetzapostel nun wieder im Lande auftauchte, wurde er verhaftet und nun zu zwölf Jahren Zuchthaus Verurteilt. 150 Jahre Australien. Das I5o,ayrlge Grunvungsiuvuanm Australiens wurde mit einer Feier in Curnell (Botanv Bay) eingelcitet, wo am 18. Januar 1788 eine Flotte nnter Kapitän Philipp zum ersten Riale anlicf. Der Erinnerungsfcicr wohnten die Mitglieder des StaatskabinettS, der Spitzen der Zivilbehörden, des Heeres und der Marine sowie das Diplo matische Korps beu Nach verschiedenen Ansprachen wurde die von der Königin Anna gestiftete alte Flagge vom Gouverneur am Mast aebißt. ist. Du dagegen bist mir ans Herz gewachsen und wenn ich einmal gehen muß, sollst du nicht dastehen mit deinem bißchen Spargeld und dem, was du verdienst." Renate küßte im Schatten des Frühlingsabends die Hand der mütterlichen Freundin, die stets besorgt war, ihr das Leben leicht zu machen. Renate geleitete die alte Dame sorgfältig heim in die kleine Villa der vornehm-stillen Straße. Linde und weich war der Frllhlingsabend und das Glockenspiel von der Ear- nisonskirche begann zu spielen. Es war alles so wundervoll friedlich, als gäbe es auf Erden keinen Zwiespalt und kei nen Streit, als gäbe es nur Liebe und Versöhnung. Hedwig Sanders hatte sich zum Ausgang angekleidet, sie wollte zum Notar gehen. Sie hatte selbst ein Testa ment aufgesetzt, aber sie befürchtete, es könne irgendeinen Formfehler haben. Sie steckte das Testament sorgfältig in die Handtasche und drückte den Hut ein bißchen fester. Heute fühlte sie sich etwas wohler als in letzter Zeit, das wollte sie ausnützen. Sie zog gerade die Handschuhe an. Da kam das Mäd chen und brachte ihr eine Visitenkarte. Sie las, den Zwicker aufsetzend: Karl Kruse, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur der „Sonne". Das sagte ihr gar nichts. Sie war ärgerlich. Wer weiß, mit was für Ueberflüssigkeiten sie der fremde Mensch aufhalten wollte. Die Sache würde wohl doch rasch erledigt sein. Das Mädchen führte den Besucher in das rote Zimmer und Hedwig Sanders ging mit Hut und Handtäschchen hin über. Ein sehr eleganter Herr von angenehmem Aeutzern, an dem aber ein leichtes Schielen störte, erwartete sie, machte ihr eine tiefe Verbeugung. Hedwig Sanders erklärte, daß sie einen dringenden Gang vorhabe, und bat, zu entschuldigen, wenn sie deshalb, wenig Zeit habe. Aber sie bot dennoch Platz an, setzte sich) selbst. Karl Kruse hatte sich schon gründlich im Zimmer umge» sehen. Lauter gediegene alte Möbel gab es hier, die vor-f züglich gehalten waren, stellte er fest. Üeberhaupt das ganze, Haus war nicht übel. Allerlei Zukunftsträume schwirrten, durch seinen Kopf. Wenn Otto Holz und er hier einziehew könnten! Er sagte mit seiner weichsten Stimme: „Gnädiges Fräulein, ich komme, um für meinen Freund, Otto Holz bei Ihnen zu bitten. Der arme Mensch ist seiK seinem Besuch bei Ihnen völlig gebrochen. Er —" Hedwig Sanders atmete erregt. Hätte sie dies geahnt, so hätte sie den Besucher nicht empfangen. So eine Unver schämtheit, ihr diesen Fremden auf den Hals zu schicken! Lie fiel Karl Kruse ins Wort, der eben erst eine lange, senti^ mentale und sorgfältig vorbereitete Rede loslassen wollte. „Verzeihen Sie, mein Herr, aber ich sagte ja bereits, daß ich auf dem Sprunge stand auszugehen, als Sie mir gemeldet wurden. Was mir mein Neffe durch Sie be-i stellen läßt, ist mir gleichgültig; um das zu hören, darf ich einen sehr wichtigen Gang nicht versäumen." Karl Kruse schüttelte den Kom. IFortsehnng folgt.) I !« I' l Vl »a «n! Mi» b a; sla und Seit scher denr gute einb ganz beidi leit Die Füh' daß Stör auto für 1 die i ständ Grm tichci Brest .liefe Inte uäm ?as i : n; < ?äch Geld, l ,ctzen Staai und i den r Hasa, Berst- Euro) Z erst d. Lüg, rüge Rückst lraggi oder Wievi < gewiss B wird, uns z könne; Presse wahre ne» w oielges Regier Presse tischen and n Artikel die Kli im So - We Immer «s schl! selbst Denios »erriß spönne das sicl Eo das Ki scheu Spanm Leben Prcssefr rufen. 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