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Momer V Tageblatt And Anzeiger Zeit»», für dir Ort«: «rumhermer»d»rj, Waldtirchm. »»«ich««, Handorf, Mltschthal, «rißbach, DW«»d«f, »«ma«, lvittman»»t»rtz M,schd«rf, «charfenstew, Schlößch« Pors»md«r, ^«« 18. Ja««« 1938 106. »a» ^jjchopauer Tageblatt und Au,«ig«r" ist da» zur »erSffenUichuag d«r «unUichm Bekanni Mld ««»hält di« amtlichen Bekanntmachungen de« s>nan»amte» Zschopau — Bankkonten: Etzgebirgisch«Hm r AmUdauptmannschaft Flöha und de» Stadtrat» zu Zschopau behSrdlicherseit» bestimmte Blatt «.b. -.Zschopau, «emeindegirokonto: Zschopau Ar. »; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42 S84— Anzeigenpreise: Die 4S nun breit« Millimeterzrile 7 Psg,; di« V3 mm breit« Millimeterzeile im Terttril 2b Psg.: Rachlaßstastef L Ziffer, unt NachweiSgebühr 2b Psg zuzügl. Porte «erbeut« uns. AeschästSst.,v-n den Boten, sowirvon allenPoftanstalten angenommen Schule -es Lebens Bei den Adols-Hitler-Schttlern in Sonthofen. Am 15. Januar werden an zehn Orten in zehn ver- chledenen Gauen des Reiches oie Grundsteinlegungen ür die zu Ostern 1937 geschaffenen Adols-Hitler-Schulen ein. Von jeder organisch sich langsam ausbauenden Schule besteht bisher eine Klasse mit 30 Jungen. Alle zehn Schulen mit also 300 Schulern sind aus räumlichen und auch aus Zweckmäßigkeitsgründen aus der Ordens« bürg Sonthofen im Allgäu untergebracht, wo ihnen ein NSK.-Sonderberichterstatter einen Besuch abstatteie, von dem er im folgenden berichtet. „Achtung!* nist der Pimpf vom Dienst. SO Jungen ' i b'mmen Hemd nnd blauen Pullover, Skihosen und !fc/-ihen fliegen hoch von ihren Stühlen, nehmen Hal- t-'ng an. „Adolf-Hitler-Schule Kurmark mit 30 Jungen !.getreten!" meldet der 12jährige Blondkopf dem Hitler- ,--:zcnd-Bannführer, der nach kurzem Gruß sofort mit Volkskundeunterricht beginnt. Gerade wird der Ver sailler Fricdensvertrag in einer diesem Alter entspre chenden Form behandelt. Lebhaft geht es zu beim Unterricht der Jahrgänge 1924 und 1925. Der Klassenraum ist so einfach wie mög« lich gehalten, ist hell und licht. An Stelle der steifen Schulbänke, die die Jnngen zu einer gezwungenen Hal« tung bringen würden, stehen Stühle und Tische da, an denen bequem und ordentlich gearbeitet werden kann. Alles ist einfach und natürlich, wie es die Jungen auch werden sollen. Was sind das eigentlich für Jungen? Wer finan ziert diese neuartige Erziehungsmethode? Wer unter richtet und erzieht? Die Jungen wurden jeweils von Ganleitung und Gebietsführung nach dem Grundsatz be sonderer körperlicher und geistiger Fähigkeit ausgewählt. Stand und Rang der Eltern spielten keine Rolle. Anch war die Parteizugehörigkeit des Vaters keineswegs Bedingung, k v. H. der Pimpfe haben kei len Vater mehr, 3 v. H. der Väter sind Offiziere, 5 v. H. Bauern, 11 v. H. Arbeiter und Landarbeiter, 21 v. H. Handwerker, 21 v. H. kleine Angestellte, 12 v. H. Beamte, 12 v. H. sind aus Handel und Wirtschaft, 9. v. H. sonstige. Nicht einen Pfennig benötigt der Junge für keine Ausbildung nnd seinen Aufenthalt auf der Burg. Die Schule kleidet ihn vom Kopf bis zum Fuß neu ein. Acht Kameraden haben einen Schlafraum. Die gesamte Verpflegung kostet nichts. Sämtliches Lehr material wird geliefert. Sogar ein Paar gute Skier nnd ein Fahrrad stehen den Adolf-Hitler-Schülern zur Ver fügung. Außerdem gibt es je Tag 10 Pfennig Taschen geld. Peinliche Sauberkeit herrscht in den Hellen, frischen, mit Bildern und Blumen geschmückten Schlafräumen, Lageszimmern und Lesezimmern. Die Jungen machen morgens ihr Bett selbst und haben im Laufe des Tages nur darauf zu achten, daß nichts herumliegt und ihre Sachen im Spind wohlverwahrt sind. Die Pimpfe vom Dienst, die halbjährlich eingesetzt werden, sorgen für Nuhe nnd Ordnung in den Jungenzügen, so heißen die An- jangsklassen der Adolf-Hitler-Schnlen. Kein gewöhnlicher Jnternatsbetrieb, sondern eine sozialistische Gemeinschaft bestimmt das Ge sicht der Schule. Wissenschaftliche Fächer herrschen im unterricht vor, nnd gerade hier wird — eben weil man mit einer Auslese von Jungen des Reiches arbeiten kann — viel verlangt und schnell vorgegangen. Die Erzieher, die alle eine staatlich-pädagogische Vorbildung haben, sind ebenfalls nach strengen, harten Gesichtspunkten ausgesucht. Sie sollen den Jungen in allen Dingen des Schnllebens und privaten Lebens Vor bilder sein. Es sind in erster Linie Jugendführer. Lie meisten Erzieher haben ihr staatliches Lehreramen mit gut und sehr gnt bestanden und waren schon längere Zeit an den Schulen des Reiches tätig, bevor der Ruf zur Adolf-Hitler-Schnle an sie erging. Es sind junge Kameraden von 26 Jahren darunter, wie auch solche, deren Brust das E. K. I und der Blutorden schmücken. Im Schuldienst wie auch beim Sport und später herrscht zwischen Lehrer und Schüler, HJ.-Führer und Pimpf, das kameradschaftliche Du. Die Auto rität leidet durchaus nicht darunter. Hier haben Er zieher aus der HI. die Brücke zum Herzen der Jungen geschlagen. Es erzieht nicht das Wort, sondern die dahinterstehende Kraft. Es gibt auf der Adolf-Hitler-Schule keine üblichen Zensuren, es gibt kein Sitzenbleiben. Jeden Monat er halten die Eltern eine Benrteilung ihres Sohnes. Sollte dieser oder jener Pimpf nicht mehr mitkommen bzw. den Anforderungen der Schule nicht genügen, so muß er die Anstalt verlassen. Reben dem üblichen Schuldienst wird immer zweimal wöchentlich unter einem anerkannten Meister Werk arbeit durchgeführt. Man schnitzt, modelliert, schreinert, macht Schlosserarbeiten u. a. Allmählich werden die schon vorhanden»» Einrichtungen so ausgebaut, daß der als Abiturient die Schule verlassende Schüler auch im Schlos ser- oder Tischlerhandwerk die Gesellenprüfung — sofern Können und Neigung des Schülers es zulassen — ablegcn kann. — Den Musikunterricht vermitteln besonders hier für vorhandene Musiklehrer in den Nachmittagsslunden. Der jeden Sonnabend eingefügte zweistündige Unterricht „Blick in die Welt* wird an Hand der täglich vorliegenden nationalsozialistischen Tageszeitungen und Zeitschriften Achse Rm-BeM imer Wer Gayba «ver Vie Budapester Erklärung Zur Budapester Erklärung schreibt der Direktor des „Giornale d'Jtalia* u.a., als wesentlichsten Bestandteil der Erklärung müsse man insbesondere die einleitend be kundete Sympathie Oesterreichs und Ungarns für die enge deutsch-italienische Zusammenarbeit hervorheben. Dies sei ein geistiges Bekenntnis der beiden Donaustaa- ten zu den Richtlinien der Achse Rom—Berlin. Die Achse ist lebendig und unantastbar und wird immer stärker. Sie gewinnt neue Anhänger und dehnt ihre Aufgaben immer Welter aus. Zur Stellungnahme Wiens und Budapests zur Gen fer Liga wird erklärt, daß die Hoffnungen gewisser Kreise, daß die Budapester Konferenz Genf nicht berühren werde, sich nicht verwirklicht hätten, denn „die Budapester Kundgebung greife das Prestige der Genfer Liga an ihrer lebenswichtigsten Stelle, nämlich dem Ver trauen, an.* Nach dieser Kundgebnng könne man sa gen, daß Oesterreichs und Ungarns Verbleiben in Genf nicht mehr vorbehaltlos, sondern nur noch bedingt sei. Zum Schluß wendet sich der Aufsatz mit deutliche» Wendungey gegen gewisse Zweckkombinationen in de« westlichen Preise und stellt fest, daß ebenso wie di, „Times" und der „Temps" mit ihren Voraussagen fehl- geschossen hätten, sich auch das „Echo de Paris" in der Annahme geirrt habe, daß jeder Teil in Budapest eine eigene Auffassung vertreten würde. In Wirklichkeit hält« sich die italienisch-österreichisch-ungarische Haltung auf der von Ciano vorgeschlagenen Grundlage geeinigt. Auch Oesterreich und Ungarn nähmen aktiven Anteil an dem großen von Nom und Berlin ausgehenden poli tischen Wiederaufbauwerk. Sie hätten wohl verstanden, daß es an der Zeit sei, eine eindeutige und verantwor- tungsbewutzte Haltung einzunehmen. Sie wollten sich nicht in die Schar der Unentschlos senen, der Unruhestifter oder Ueberschlaucn einreihen, die glaubten, große Politik zu treiben, indem sie mit allen liebäugeln in der falschen Annahme, immer eine Hinter tür offen zu finden. Oesterreich und Ungarn wüßten nur zu gut. daß die Ueberschlaucn durch die Ereignisse mit gerissen würden und in dem heute im Gang befindlichen großen Politischen Spiel die Initiative verlören. Krisengerede ia Ws Kabinettsrat über -ie gespannte Wahrnngslage Am Donnerstag fand lm Hotel Mattgnon in Parts unter Vorsitz des Ministerpräsidenten Chautemps ein Kabinettsrat statt, der sich in erster Linie mit der als sehr bedrohlich angesehenen Währungslage zu beschäftigen hatte, die auf die starken Angriffe gegen den Franc zu rückzuführen ist und deren Wiederaufleben seit Montag festzustellen war. Der Devisenausgleichsfonds war ge nötigt, einen großen Teil der Reserven einzusetzen, die er in den letzten Monaten mühsam angesammelt hatte. Am Montag und Dienstag wurde die Kapitalausfuhr aus Frankreich von unterrichteter Seite auf etwa je eine Milliarde Francs geschätzt. Die Anforderungen an Gold konnten nur zum kleinsten Teil befriedigt werden. Diese plötzliche Verschlechterung der Finanzlage kann nicht allein auf eine plötzliche Offensive der in- nnd aus ländischen Spekulation zurückzuführen sein, sondern fin- det ihre Begründung Wohl hauptsächlich in der unsicheren finanziellen Lage, die durch die schweren französischen Arbeitskonflikte gekennzeichnet wird. Der halbamtliche „Petit Parisien* überschrieb am Donnerstag seine Betrachtungen über die Lage mit der Frage, ob man am Vorabend einer politischen Krise stehe. In den Wandelgängen der Kammer sprach man offen von einer Krise. Man wollte sogar wissen, daß Finanz minister Bonnet dem Ministerpräsidenten bereits seinen Rücktritt angeboten habe. Als möglicher Nachfolger des Ministerpräsidenten ChantempS wurde lm Falle des Ge« samtrücktritts der gegenwärtige Staatsnnmster S a r « raut genannt und als Finanzminister Paul Reynaud. Eyamemps vor -er Kammer Nachdem Kammerpräsident Herriot in der franzö sischen Kammer, die am Donnerstagnachmittag zusammen trat, mit einer Ansprache, die in der Treue zu den „re publikanischen Freiheiten* gipfelte, seinen Posten als wiedergewähtter Vorsitzender der Kammer übernommen hatte, erteilte er Ministerpräsident Chautemps daS Wort, der in etwa halbstündigen Ausführungen das Par lament und seine Regierungsmehrheit ausforderte, ihm die Treue zu halten. Chautemps verteidigte die Wäü- rungsfreiheit und trat für eine seelische Entspannung und eine weitere Beruhigung der öffentlichen Meinung ein, doch fand er gerade hier bei seinen kommunistischen Stütz pfeilern wenig Anklang. Er stelle, so schloß Chautemps, vor dem Lande die Vertrauensfrage. Ler Francweiter Die Flucht aus dem Frank hat am Donnerstag auf dem Londoner Devisenmarkt weiter angehalten. Die Be fürchtung einer Regierungskrise in Frankreich hat zu außerordentlich hohem Frankenangebot geführt, so daß der Frank auf 151 gegenüber dem Pfund absank. durchgeführt, womit den Jungen auch ein tagespolttlsches Verständnis, ihrem Horizont angepaßt, vermittelt werden kann. Grenzlandfahrten in den Osten, große Fahrten mit Rad und zu Fuß ergänzen die Kenntnis Deutschlands und seiner politischen Lage. Zweimal in der Woche ist nachmittags für alle Pimpfe Jungvolkdienst auf dem Lande. Anschließend geht jeder Schüler mit einem Kameraden mit, Hilst auf dem Hof oder in der Werkstatt von dessen Eltern, ißt zu sammen mit ihnen Abendbrot und meldet sich um 3 Uhr wieder auf der Burg. Der Sonntag ist dienstfrei. Allmonatlich untersuchen ein Burgarzt und ein Zahnarzt die Jungen. NS.-Schwestern stehen zu ärztlichen Hilfeleistungen ständig zur Verfügung. Seit Oktober 1937 steht die Adolf-Hitler-Schule. Mit einem großen verstorbenen nationalsozialistischen Erzieher kann der verantwortliche Schulleiter der Schulzellen der zehn Adolf-Hitler-Schulen, Bannführer Klauke, sagen: Wir haben das große strömende Leben des täglichen Kämpfens, Leidens und Opferns des deutschen Polkes mitten in die Schulstube hineingestellt und lassen das Kind die Sorgen und Leiden des deutschen Volkes miterleben. Nach sechs Jahren treten die Jungen hinans ins Leben au den Platz des steten Einsatzes. Beil bei Neurath, Göring und Goebbels Der polnische Außenminister Oberst Beck hat dem Reichsminister des Auswärtigen, Frhr. von Neurath, einen Besuch abgestattet, an den sich eine längere Unter- Haltung knüpfte. Ferner sah ihn Ministerpräsident Gene raloberst Göring bei sich zu Gast. Schließlich suchte der polnische Staatsmann den Reichsminister für Volksanf- klärung und Propaganda, Dr. Goebbels, ans. Sul-lgungMegramm an den Führer Das Saarland feiert den Jahrestag der Abstimmung Den Anstatt zu den Feierlichkeiten anläßlich des dritten Jahrestages der Saarab - stimmung bildete eine feierliche Kranzniederlegung am Grabe des auf Grund eines Urteils des französischen Kriegsgerichts erschossenen Eisenbahners Jakob Jo- Hannes. Aus den verschiedenen Plätzen Saabrückens sammelten sich die Angehörigen der Gliederungen der Partei, die in geschlossenem Zuge durch die festlich ge schmückten Straßen Saarbrückens zum Markt marschierten. Hier fand eine eindrucksvolle Gedenkfeier statt. Nach einem Totengedenken sprach der frühere Lan desleiter der Deutschen Front, Nietmann. Er gab einen kurzen Rückblick, bei dem er vor allem die historische Bedeutung des Abstimmungstages würdigte. Durch di« Saarabstimmung sei der Weg des Führers frei gemach« worden für seine Politik, die Deutschland wieder zu einer Großmacht von Weltbedeutung gemacht habe. Unter stürmischem Beifall der Versammlung überbrachte Vellver- tretender Gauleiter Leyser der Saarbevölkerung die herz lichsten Grütze des Führers. An den Führer wurde e i n Huldigungstelegramm gesandt, in dem di« Saarbevölkerung Adolf Hitler weiterhin unverbrüchlich« Treue und Einsatzbereitschaft gelobte. Unter Vorantritt der Wehrmacht fand dann ein Marsch durch die Straßen Saarbrückens statt. Auf dem Platz der Dentschen Front nahm stellvertretender Gau leiter Leyser in Begleitung von SA.-Gruppenführei Fust den Vorbeimarsch entgegen. — In allen anderen saarländischen Orten wurde der Gedenktag in ähnlicher Weise festlich begangen.