Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 19.12.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-12-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189512193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18951219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18951219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-12
- Tag 1895-12-19
-
Monat
1895-12
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 19.12.1895
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
- " db«vö >u all« Nr.29 A M tn ,-. - O»'chsiÄMüÄtiUiiW^ Eine r England g«omm«. Amerika, H Botschaft ü wort L»rd gftrung bei; schast, Lord amerikanisch Doktrin ein« Doktrin, wr in welchem die gegenwS ietn« Botst sid«t Cleve Amerika als -eit der Na rtchtung« u nationalen i nicht veralte hauptung ar wendbar sei, Grenzau, z» «rgr«t ntsche« Fest! darüber, das Schiedsspruc nicht- übris entsprechend reicht, welch« setzeS vor 27. Juni umhergela borg, Wie dürft!, Hö Haara «n -< U«IaO«< SErft. O"«k' Mchn«t A« Ächr»«,« Gü »ar« «»ignißvoll«, d«k»ikdtge Ta,«, denen wir Mrd« M-t 1894 «tgegeutztug«, reich aa Hoffnung« «ad Erchart»«, als V»mei Hei als Gemet 6 Jahr« t, Z ans 3 Mr E GutSbezftt «iuzusperr« 3 verfthrnen d«m gefäb selben fest Brauchs ft 3 -««de« ! dingung gl Ichgeftgt l werde«, kV .gelangt in 1 Tisch vn steigerung. S gelber St -ä«g«, eit Twllwrrt trägt. Wie kommt daS, Heer Rath sich vor di« Stirn schlagend) : die Nummer, die ich selber spiel«! und hallen sich zu beiden Setten d«S HofthorS ausgrftrllt. Im Am«« trat der «wähnt« C«remonienm«ister ab«rmals auf mich zu, diesmal ab« in Btgftttung ein«- Coll«g«n, der ihn au Körpergröße «och überragte. Unsere dargebotenen Hände wurden uvt«r Zittern ersaßt, dann verschwanden die beiden EnakSsvhne wiederum in «in« großen, ganz neuen «nd wohl- geflochten«« Rundhütt«. Ich kann in der That schwer sagen, ob unS mehr «in Staun«« üb« diese riesenhaft««, an di« Märchen- und Sagenwelt gemahnenden Erstatten bewegt«, od« daS Erfühl des Komischen angesichts deS eigenihümliq« CoutrasftS zwischen d« körperlichen Rtesenhaftlgkeit und d« sch«u« Angst dies«» Naturkind«, die an hoheitsvolles Beseh- !«« gewöhnt waren und sich nun plötzlich ganz fremdartigen, ihre Würd« völlig ignorirenden Wesen gegenübersahen. Wir ließen Ms unterdessen unser« Feldstühle bringen und setzten unS, umgeben von deu Dirnern, gerade vor dem hochgewölb- wu Eingang nieder. Nach ein« W«ile traten noch mehrere Würdenträger aus dem Innern der Hütte heraus, nnd schließlich «schien, gebückt wegen der geringen Höhe der Eingrngswölb- ung, zögernd und scheu auf unS blickend, — der gefürchtete Kigert in höchsteigen« Person. Ein niedriger Schemel, ganz mit rosa und weißen Glasperlen bestickt, wurde vor ihn hin- gestellt, langsam und schwerfällig ließ sich d« Riese darauf nieder. Während einig« Krüg« Pompes vor dem Ktgeri zu- r«chtg«stellt ward««, hatten wir Muße, ihn und sein« Um- g«bu«g g«na««r zu mufftrn. Luabugri und ftin« nächst«« Verwandt« sind sicherlich drn größten Mensch«« zuzuzählen, di« es unter der SoNne gftbt, und würden, nach Europa ge bracht, aüßerord«nÜich«S Aufsehen «regen. Wir hatten schon öfters Gelegenheit, die Körperlänge der Wahuma zu beobach ten; ab«, »ährend im Allgemeinen die Angehörigen dieses Hirtenvolkes hager und oft «schreckend dün von Gestalt zu fein pflegen, fanden wir hier wundnvoll proportionirte und volle Körperformm. Di« Hautfarb« ist ein ganz lichtes Braun, dem durch sorgsames Einfttlen rin Heller Glanz ver liehen wird. DaS einzig«, für Ruanda übrigens charalieristi- sch« Kl«idu«gSstück di«s« Riesen testebt in einem wunderbar fein und weich gerbten, lang«« Streif« von Ziegrnftll, der zweimal um di« Hüst« h«mmgeschluvg« wird und von d«m vorn m«hrer« braun und witße Schnür« bis fast auf den Bod«u h«a-häng«n. Der Hüstschurz d«S Königs war nahezu gänzlich mit Peöenstickerti w äußerst geschmackvoller Farben- onordnung, weiß, roth und blau, bedeckt. Amulette um den Hals, sowie zahllos« ftin geflochten« Armspang«« und Knöchel, rwg« vervollstäudtgl« di« B«kl«idung. DaS Haupthaar war ihr« B«f«t« begrüßt Huken würd«! Ab« sow«ttka« «Sglid ltcher W«ift nicht. Schon zwei g«vühnltch« Leuchiraftten, d ich am Ak«nd «mvorsftia« lftß, g««ügt«n, ihn gefügig «ach««. Zueri Avgesmdt« «schienen, um sich im Nam«i Herrn besorgt zu «ckmdtg«, was ich dettn eigentlich vorh zugleich versprach« fi« B«pfl«gMg und Gestellung Trägern für de« folgend«« Tag. Am Morgen des u«S Gchirangaw« noch ein Mal, um sich die zu «rwartenderi Gegengeschenk auzusH«: und dann, gegen Mittag, wett deft sich ein« n«u« Gesandtschaft mit 2 Rindern, 64 Ziegen und SS Träger«. Damit war« die Beziehung«« wted« angeknüpst und wurden noch beff«, als mir auf «eint Gegengaben hin noch zwei mächtig« Tlephantrnzäha« und «int Milchkuh übtrwftft« wurdtn. Dan« rüst«ie» wir zum Ab» marsch. Jmm«hi» schftd« wir nicht ohn« v«dau«r« von d«m Ort. Halt«« sich auch di« vi«l«n zum Th«tl grotesk« Erzählung« üb« d«n Kig«i als phantastisch« Gebilde «r- »i«s«, so hatt« doch di« Erscheinung dieses mächtigen Boten- tat« in ihrer ganzen Ursprünglichkeit ein« staken Eindruck auf unS gemacht. Luabugiri ist ein« d« fttzftn Säule« d«r alte« ttmerafrtkantschen Despoftnherrlichkeit. Sein« er«bt« Nomadmnatur hat « sich «hatten, und als echter Beherrsch« «dies Volke-, daß einst et« Htrtenleben führte, zieht er noch heut« — wie im früh«« Mittelster di« deutsch« König« —I im ganzen Land« umh«. l«bt nie läng« als zwei Monat'» an ein und denselben Orte fand baut sich alljährlich neu ' Residenz«. OS es Absicht Vin seiner Sette od« Zufal: war, daß wir ob« im Hochgebirge mit ihm zusammentrafen Ruq»da sollt« wir drm Ktgeri, dem gefürch- i d«S Lande-, «wegwewet«, und weiwrhiu «ins d« iutewsiarttestrn Probleme Mstr«Reift. ug d«S Buirau- Kiruuga, deff« Feu«sch»tu all- »üchtltch ftin »Schliche- Licht üb« di« ganze G«g«d warf. Gchirangaw«, d« jung« Sohn de- Land«SH«r«, d« u«S ent- »«««geschickt Word«« war, um u»s«u Bo »marsch «ach Müg- Uchkett aufzuhalt«, v«sucht« wftd«rholt, «ich mtt all« müg- Vch« UeberredungSkünsten « veranlaff«, am folg«d« Tage »och nicht wetterzugeh«. D« arm« Juvg« war fchli«ßlich ganz unglücklich und vergoß bitter« Thrän«, al- ich trotzd«m Bchchl zum Aufmarsch gab. Ab« jede- Zvg«m v»ä« ge- «d« jetzt, unt« d« Aug« Luabuairi'», durch««- «nang«- tracht uud für «ns« Aafthen äußerst «achtheiltg g«w«s«. So llettert« wir denn am 30. Mai d« stell« Abhang zum Hauptkamm des Gebirgszuge- empor. Da- Wett« war Satt und regnerisch. Ein eisig« Wind ftgt« üb« di« Berg« -in, und di« Nebelmasse«, di« au- d« Thalschlucht« «mpor- gejagt wurden, verhülli« unseren Blick« ei« sicherlich präch- ttge- HochlandSpcmorama. Der Gebirgskamm, auf dem wir «t- fetzt b«saud«, bestand ob« au- «in« fortlaufenden Reih« niedrig«, abgerundet« Kupp«, auf denen üppig« GraSwuch» gedieh. Auf «in« dieser Kuppen sahen wir beim Näheickomm« ein« Anzahl sauber gebaut«, groß« Rund- Hütten mit glatt geflacht«« Einfriedigungen. Auf d« Kupp« vorh« lftß ich noch einmal Halt mach«, w«il Schirar. gaw«, d« vorm»Sg««llt »ar, nnS «tgegenkam und mir mttthetlt«, s«ttt Bat« s«i nicht b«rett, unS zu «mpfangen. Schli«ßlich »ard m»S ab« doch di« Zett zu lang; ich bat Prittwttz und K«sttng') mtt mir zu kommen, stellt« zwei Züg« Askari an di« Töte, und unt« Paukenschlag ging «S über «inen freien Platz vor dem Hauptgehöst, hinüber auf die Eingangs- Pforte los. Wir »aren «den im Begriff«, von unser« Maul- «ftla abzusteig«, al» unS «tue merkwürdige Gestalt ent- gegentrat: ein hochgebauftr Mann, gleich tmponftend durch ft«« Körpergröße, wie durch sein« geschmackvoll« Tracht. Di« mächtig« Glied« »ar« überreich mit Perlenschnüren ge- schmückt; nm dft'Hüsten umhüllt« «tu fein gegerbtes FÄ. Mes« Riese — offenbar «ine Art Seneschall od« Ceremo- »knmeist« — trat auf mich zu und bedeutete mir mit gebieterischer Geberde, indem « mtt einem weiß« Stab zur Erd« zeigte, auf d« Stelle Halt zu mach«. Als ich ihn lächelnd ausah und gemüthlich an ihm vorüber ritt, malt« sich sprachlos«- Erstaun« auf sein«» Züg«. Als dann gar «och «inig« m«tn« L«utr in «in w«nig rrspecwolleS lau- 1«- Lach« au-brach«, ettt« « in großen Sätzen wieder in deu Hofraum zurück, um fttnem „Hoh« Herrn" dies« UN«- hört« Mißachtung seiner Autorität za melden. Inzwischen waren wir abgesessen und hatt« d« Hofraum betteten, drn »ft zu unserem Erstaunen völlig l«r von Mensch« sanden. Nirgend» zeigt« sich geschmückte Krieger oder Musikant«, nur draußen sammelte sich ein« schlecht bewaffnete Volksmenge und gaffte neugierig mein« Träg« an, di« die Weisung «Hal- ten hatten, außerhalb der Pallisaden zu bleiben. Mtt uns »mm die ASkart und Dimer tu den Hofraum «inmarschirt ') Mr entnehmen diese interessante Skizze dem eben erschienenen Prachtwerle: Durch Afrika von Ost nach West. Resultate und Begebenheiten »einer Reise von der deutjch-ostafrikanischen Küste bi« zur Congomündung tu drn Jahren 1SS3/S4. Bon G. A. »ras v. Bötzen, Lieutenant im könig. lich Preußischen 2. Barde-Ulanrntegiment. Mit Originalillustrationen von W. Kuhnert und Sütrerlin und 2 großen Karten von Richard Kiepert. Berlin, Dietrich Reimer'» Verlag (Hoefer u. Bohsen). — Graf Bötzen »oar der erste deutsche Reisende, der drn dunkrln Coniinen» von drr Ost- bi» zur Wrstküstr durchmessen und dabei die Urwaldzone zwischen de» Seengebiet Ostafrika» und dem oberen Longo glücklich überwun den hat. ') Bras Götzen war aus seiner Expedition von den Herren v. Pritt- L>W-Gasflon und vr. weä. Kersting begleitet. ?) In diesem Fall ein Gebräu au» Bananen. boyetisch «lm«, war auf de« Kopf stih« «blftt«. Luabugftt'S züg» war« von «tg«1hüm- Nch« Schönheit. Um dft Slkn trug « «tu« Kranz von grün« Blätttm »md s«t« fiauttch blickmde- Aug« fowt« «tu grausam«, um d« Mund spftl«d« Zug «iun«rtt unwillkürlich an dft Köpf« g«wtff« rö misch«» Cäsana. Efttu« B«»«-«ug«»arm schw«'fällig und d« ganzen Gestalt m«»ktt mau «S au, daß st« de» Geh«- fast gänzlich «iwvhut war und m«tst«S g«fta- g« zu »«d« pflegt«. — Wir wartet« ruhig ab, bis d« Kigert, fttn« Gevohnhett gett«u, angefaua«» hatte, mit Hilft «In« düua« Röhr« Pomb« zu saug«; daun b«gaun« wk «in e««mouiellrS Gtspräch, da- Jener des Oefttr« durch grunz«ud« Tön« untndrach, um s«tn Erstaun« üb« uns«« weiß« Hautsarb« au-zudrück«. M«hr«« Male wollte « unser« Kni« b«s«hen, da «S ihm unglaublich «scht«, das «ns« ganz«r Körper gl«tchfarbtg sei. Sein Sohu Schtran« gaw« »ar, al- « unS zum «st« Male «seh«, wett weltmännisch« in d« Aeußerung sein« Verwunderung gevesen. Galanttrwetft hatte « un- damals sogar ge- sagt: «wnn tu unserem Land« di« Frau« «in« ebenso weiße Farbe hätten und «in« solche käme nach Ruanda, so würde man sie „auf den Händen durch daS ganz« Land trag«." — Man sieht, daß de, jung« Mann ««bewußt d« Tiviltsatton schon «tu gut«- Stück näh« gerückt war, als sein« Lands- t«ft. Sein großes Berständniß und Jnt««ss« für Alles, was « von europäisch« Cultur bei unS sah, und sein aufge weckt« Sinn machen «S wahrscheinlich, daß «S bei der künf- t'gm Besetzung des Landes von Vortheil ftin würde, wenn « dereinst d« Nachfolger Luabugftt'S Verden könnt«. Ohn« F»inds«ltgk«tten und Proteste ist jedoch sein« Nachfolge in d« Regierung schwerlich zu erwarten. Luabugiri, k« noch im besten ManneSalt« steht, besitzt nämlich die recht achtbar« Zahl von SO Kindern. Während unser« Anwesenheit saß Schirangawa ganz demüthig ge duckt zu seines BaterS Füßrn; er athmete sichtlich auf, als ich mich endlich zum Gehen anschickte und di« Forderung stellte, mir einen gut« Lagerplatz anzuwetsen. Die nächst« der er- »ähnten rund« Hügelkuppen erschi« zu diesem Zwrck« geeig net, und bald war« wir dort auf das Beste instaütrt. BiSh« hatte ,egn«ischeS Wetter geh«rscht; jetzt ab« zerriß «tn frisch« Wind dft Nebeldecke und die Strahl« der Sonne beleuchtet« ein herrliches Bergland. Von unserem großen Zelt aus könnt« wir bei wett zurückgeschlagen« Zeltthür« in ein große- Thal mtt sauber gehaltenen Bauernhöfen und saftigen Bananmhatn« Hinabschauen, und es erschien unS höchst merk würdig, daß Luabugiri gerade dft höchste und unwirthlichst« Höhe seines Landes «wählt hatte, um sich eine neue Residenz darauf zu «bau«. Offenbar hatten wir ihn mitten tn dieser Bauthätigkeit überrascht, denn die ganze Anlage war noch«« und zum Theil unfertig. Die Schilfstengel, au- denen man ftin Wohnhaus erbaut hatt«, waren noch fast grün, uud das wenige Gefolge, da- er hier ob« um sich versammelt hatte, schaffte sich tu d« Tagen unser« Anwesenheit «st sein Un terkommen. Die Hütten wurden jeweils au den Stellen, wo sich Schilf od« Holz fand, gleich geflochten und so, in ser- tigem Zustande von 20 bis VO Mann, die von innen und außen gleichzeitig zufaßt«, auf den Berg htnaufgeschafft. Aus der Feme gesehen, glichen diese wandelnden Dächer riesigen Schatthier« mit zahllosen, krabbelnd« Extremitäten. Um Luabugftt'S Vertrauen zu stärken, beschloß tch, ihn noch mal- aufzusuchen, und zwar mit großem Gefolge tn Frstge- wändern. Es lag mir daran, so viel als möglich über das Land zu «fahren; ab« ter König selbst wandt« sein« J r- 1«esse so ansschlteßltch unser«« Person Md unserer Aus rüstung zu, das wenig genug von ihm zu erfahren war. AIS er «ns dann seinerseits im Lager aufsuchte, wmde er vollends ««gierig wie ein Kind und schien auf unsere Kosten faul« W tz« zu machen, üb« die sein Gefolge jedeSmal pflichtschuldig in submissestes Gelächt« auS- brach. Sein« Bekleidung war bei dieser Ge egenhett eine andere als bisher; er trug diesmal eine Ar Diadem mit Perlenstickerei, daS oben mit langen weißen Affenhaaren b> setzt war; vom unter« Rande dieses Stirnbandes aber hing eine Menge Perlenschnür« üb« daS Grsicht herab, so daß er kaum htndurchfthm kann'«. Das Gesicht «schien nicht mehr so aufgedunsen und hatte etwas Jndianerhasfts an sich. Seinen vnwvhnt« Körper schützte er vor dem wieder un aufhörlich ntederströmend« Regen durch Stoffe, dft er au» Karagwe «handelt haben mochte. Seine baumlangen Ver wandten benahmen sich bei diesem Besuch ziemlich ungentrt, so daß mir schon damals die Vertraulichkeit etwas zu „dick" wurde. Luabugiri selbst ab«, der Gefürchtete, Blutige, zeigt« sich uns bald von «in«r ganz and««n Seift. Im Besitze «in« despotisch« Allgewalt, an die nach der Aussag« von Landeskundig« selbst Ugandas Macht nicht entftrnt heran reichen soll, hatt« «r «S nicht für nöthig befunden, sich mit «tn« schützend« Kriegsmacht zu umgeb«. Bon der Br- chaffmhett Md Wirkung der Gewehr« hatte er noch kein« Vorstellung und so schwand denn di« Furcht vor dem Fremd artigen, die ihm sein« von jeglich« Cultur noch unberührte Wildheit anfangs etngegeben hatte. Er trug sich alsbald mtt drm Gedanken, möglichst ausgiebigen Nutzen von den un gebetenen fremd« Gästen zu erzielen. Kaufmännisch» Ideen begann« in ihm lebendig zu werd« und er beschloß deshalb, mtt seinen Gastgeschenk« eine alw nftnde Haltung einzuneh- men. Die 7 Krüg« Pombe und 44 Ziegen, di« gleich nach unserer Ankunft überbracht Word« waren, reichten noch nicht annähernd für unseren Bedarf und waren überdies im V r- gleich zu der Macht deS Gebers ein ganz erbärmliches Geschenk. Za kaufen gab «S aber auf dies« kahlen Höhen hier eben nichts, md so war ich denn, wallte ich noch länger bei dies« nftressant« Residenz vrrwetl«, auf deu Kigert ang»wiesen. Auf mein mehrfaches Ersuchen um Lieferung von Lebens- mitteln lt«ß « die Antwort ertheilen, « sei ,S gewohnt, zuerst zu empfang« Md dann zu geben, «tn Prtnc'p, ron dem « um so weniger abweichen wollt«, « « wohl von stimm Sprüßltng bchftangawe allerhava üb« »ft M«ngr d« von mir mttgefkhrt« Schätz« g«- ;ört hab« mochl«. Da« Hin- und Hrrparlamentftm zog ich noch «inen ganz« weitnen Tag Hirt, so daß m«tn« L«utt anfing«, rruruhtg zu w«,d«. St« schickt«« «in« LftputaUon von Unterführe« zu mir, dft mich durch Bitten zum Nach geben zu beweg« sucht«. Natürlich gab ich nicht rach und nacht« d«r Abordnung klar, daß uns«« Position, s«lbst im Zall« kriegerifch« B«wickelu»g«, «in« durchaus gük sttg« und tb«l«g«n« ftt. Ein« Salo« auf dft kaum VOO M«ftr von un» «ntftmt lftgrnd« Residenz würde genügt haben, um d« »ft» weiß ich nicht zu sagen. Jedenfalls gab die wildromantisch Natur des Berglandes «inen äußerst pittoresken Rahmen ab aus dem sich die Riesengestalt dieses Bergkönigs fast märch« > Haft großartig in unserem Gedächtniß abhebt. (Fatal« Z«sft«uih»tt.) Staatsanwalt (d» d« Anklage- chrift gegen d«n Rentier Pechmüller w«g« Spielen- in ein« lu-wärtig« Lott«!« blättrrnd): „Da find« ich «b«, daß tn hr«m Protokoll als LooSnnmm« 3ö 709 Mgegrbra ist, wäh> r«d da- d«n Akten angehestet« LooS dft Nummer 99 694 Wie kommt da-, Herr Rath ?" — UnftrsuchungSricht« „Zum Teufel, da- tst ja Humoristisches. (Einfachste Lösung.) Mieth« (zum Hausbesitzer): „Die! Fenstrr tn Ihrem H use schließen so schftcht, daß Ler Zug mir mein ganzes Haupthaar verwirrt." — Hausbesitzer: „Lasse« Sie sich doch daS Haar schneiden!" (Mißverstanden.) Fremder: „He« Myer zu sprech« ?" Magd: „Der Hrrr Meyer befindet sich auf der Hochzeits reise!" Fremd«: „O, das thut mir leid!" Magd: „Nicht wahr, der arme Herr! Sie kennen ftin« Frau also auch?" (Benützt« G«l«g«hrit.) Herr («in« G«s«üschaft v«lassend): „Aber Johann, haben Sie groß« Hände!" — Johann: „Ja, Herr Baron, da spürt man so «in Fünfzigpfennigstück gar nicht!" (Beschönigung.) Ist das wahr, He« Angstvoll, Ihr« Frau soll Ihnen ja gestern die Kaffeekanne an den Kopf geworfen hab«?" — „Hm, ja, ab« es war eine mit Goldrand!" (Einfache Diagnose.) Professor SchuSlich: „Ich weiß nicht, was daS ist, He« Doktor, ich hinke heut fortwährend. Sollt« etwa «ine Sehnenverkürzung vorlftgen ?" — Arzt: „Ab« He« Professor, St« g«hen ja mit dem «tn« Fuß« auf dem Trottoir und mtt dem andern im Rinnstein!" (Eia sarkastischer Doktor) Dude (zu seinem Doktor): .Hasse Jmpfmark« am Arm! Würd« mich liebe r an der — ih ! — Wade impfen lass«". — Dr. Spottkerl: „W-nn dort Platz dazu ist — ganz gern!" (Auch «ine Warnung.) Auf der Plattform der Waggons »er Dampftrambahn Berg Jsel-Wiltrn-Jnnsbruck Mühlau-Hall st nach den „Münch. Neuesten Nachrichten" folgende Warnung zu les«: „Mit Rücksicht auf die Betriebssicherheit hat sich daS Pub- likum in den Wag« gleichmäßig zu verteilen uud den dies bi- züglich« Anordnung« des Schaffners zu fügen. Für hier. ruS entstehende Unglücksfäll« leistet die Gesellschaft kew«fti Entschädigung. (Ein nützliches Buch) Junger Dichter: „Sie haben d« kleinen Band Gedicht«, den ich mft «laubft Ihnen zu senden, wohl empfang«?" — Dame: „Ja, allerdings, st« find reizend; wo habe ich ihn doch gleich hingeftgt?" — Der klein« Karl : „Unter den Tisch, Mama, damit « nicht so wackelt!" (Fatal.) Professor (auf der Straße strhend bleibend): „Donnerwetter, da hab' ich waS vetgess«; tch hab' aber ver- (essen, »aS ich vergessen habe!" (Im Kolleg.) „ . . . Also, meine Herr«, ein« Magnrt- nadrl kann durch s«hr verschieden« Ursach« abg«l«nkt werd«, B. wmn «in Gewitter, ein Nordlicht oder ein Erdbeben am Himmel steht!" (V«unglückier Nachruf) Iankeeplediger (am Grab» einer. Negers): „Der verstorbenen Tiberius besaß all, Tugenden «tveS Weißen. Er war fleißig und fromm, wohtthättg und apser, er war mit einem Wort ein dunkler Ehrenmann!" (Galante Schöpfungs-Theorie.) Sie: „Pfui — ist daS abscheulich! Und ich stamm« auch von d« häßlich«» Urmade?" — Er: „Nein, Coustnch«, du stammst vom rrtzmd« Ur mädchen V . ." (Heidtnbekehrung ) Atte fromm« Dame (zu einem Mil lionär) : „Ich komme, um Sie im Nam« der „Gesellschaft zur Bekehrung d« Heiden" um «tue klein« Beist«»« zu «su chen. Woll« Sie »tcht der guten Sache eine Spend« wid- m«n?" — Millionär X.: „O a«wtß! WaS wünsch« St« denn? Baarg«ld, Bibel« oder Repetiergewehr« ?"
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite