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Lelegr«mm-Adresse: volkefreund Schneeberg. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. V."?."' Nr die Königs «nd Müschen Behörden kn Sue, Hrünhaia, Hartenstein, Johann* ^NINoü^N georgenstadt, Lößnitz, Neustädles Schneeberg, SchwarzenSerg und Mildensels. Nr. 78. Der .«kjMrgische »olkrfreund" erscheint Ulglich mit «uenahme der Laa« nach den Tonn- und Festtagen. Wonnonent vtertelsdhrltch l Mart 80 PK. Inserate werden Pro 6gespaltene Zeile tnit 10 Psg-, im amtlichen r-etl die Sgespaltene Zeile mit 8« Psg., «Slamen di« 3-ewaNen« Zeile mit SS Psg. berechnet; tabellarischer, außergewöhnlich« Ta» nach erhöhte» Paris. Mtttwoch, den 3. April 1895. Poft-Zeitungölist« Nr. »180. Jatzrz«-. B. bei Zu Ew. Durchlaucht 80. Geburtstage bringt in etn- müthiger Liebe und Begeisterung die deutsche Studentenschaft innigen Glückwunsch dar. Dankbaren Herzens feiern w r heute den Ehrentag des Mannes, der unser Vaterland aus langer Zerrissenheit herrlich emporführte zur lichten Höhe eines stolzen, machtgebietenden Reiches. Was im Schlachtendonu« unter den siegreichen Fahnen unserer Väter zur Frucht reifte, — uns, dem wirkenden Geschlecht, fiel eS als mühelos« Ernte in den Schoß. Aber wir geloben «S; tapferen Sinnes fest halten, unermüdlich weiterbauen wird die deutsch« akademische Jugend an d«m Werk«, d«m Ew. Durchlaucht di« rastlose hingebende Arbeit eines reichen Lebens weihten. Mit diesem unverbrüchlichen Gelübde verbinden wir heute unsirn herz lichen Wunsch: Glück und reichen Segen schenke Gott der Allmächtige Ew. Durchlaucht heute und immerdar. Auf die Rede des Sprechers de« Studentenschaft erwt- derte Fürst Bismarck mit folgender Ansprache: „Meine Herren! Ich habe soeben aus dem Munde Ihrer Lehrer, de« Dirigenten der Hochschulen, ein« Anerkennung über die Vergangenheit erhalten, die für mich vom höchsten Werth« ist. Aus Ihrer Begeisterung entnehme ich die Zu stimmung für die Zukunft, wie sie für einen Mann meines «UerS mehr Weith hat, als sonst. Biel« von Ihnen werden bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts di« Gtsinnung, wel ch« Sie H«u1« bekunden, betätigen können, während ich dann seit Langem der Vorzeit angehöre. DaS ist mir «in Trost. Denn d«r Deutsch« ist nicht so organisirt, daß « da», wofür «r sich in der Jugend begeisterte, in späteren Jahren voll- ständig falle« läßt. Sie werden in 40 und 60 Jahren nicht ganz di« Ansicht«« von h«ut« haben, aber, wa» die Regierung Kaiser Wilhelms I. in Ihre Herzen gelegt, wird immer sein« Frücht« trag«, wir auch di« staatlichen Einrichtungen sich ge» ftälten. DaS Nationalgefühl bleibt erhalten, selbst wenn man auSwandert. Ich habe heule den Beweis, daß Hundert- tausende Deutscher in England, Amerika und Australien mit gleiche, Begeisterung an dem alten Vaterland« hängen. Wir haben unser« natioiial« Unabhängigk«it in schweren Tagen er- kämpfen müffm. Die Vorbereitung, der Prolog dazu war der holsteinsch« Krieg. Wir mußten den österreichischen Krieg führen, um uns mit Oesterreich aaseinanderzusetzen, sozusagen vor Gericht ein SeparationSb«kenntniß zu erlangen. Nach dem Kampfe von Sadowa hat jeder vorau-gesehen, daß der Krieg mit Frankreich bevorstehe. Es empfahl sich, ihn nicht zu früh zu führen, bevor die Frücht« der norddeutsche« Einig ung unter Dach gebracht waren, dann entstand da» Ge rücht, iuö Jahren sei der nächst« Krieg. Da» stand ja zu befürcht«', aber ich suchte e» zu verhindern. Wir hatten keinen Die Bismarckfeier in Friedrichsruh. Ein ungeheures Leben und Treiben herrschte gestern schon Do« früher Morgenstunde an im Sachsenwald. Um 11^ Uhr traf die Deputation der Seydlitz - Kürassiere ein, etwas später die Prosessorendeputation, kurz darauf die Deputirten de» Senats der Städte Hamburg, Bremen und Lübeck. Diese Vertreter der Freie« Reichsstädte, sowie ander« Deputationen wurden der Reih« nach vom Fürsten v. Bismarck empfangen. Der Rektor der Berliner Universität, Professor Pfleider«r, hielt Lei dem Empfange de, Professorendeputatio« eine Ansprache, in welcher er au-führte, ein großer Freudentag leuchte heute dem deutsch« Volk«, das mit DankeSgruß und Segenswunsch sich mn d« gewaltigen Mann dränge, in welchem eS den Schöpfer der SiaotSeinheit, den Schirmer des Friedens, den Führer und Lehrer des öffentlichen Leben», den treuen Wah- Per seiner höchst« Güter verehre. Der Fürst dankte in be- wir freuen «n» aufrichtig der hohen Ehre, im Auftrage der Student« aller deutsch« Hochschul« heute an Ew. Durch laucht di« Bitte richt« zu dürfen, diese Ehrengabe al» «in Zeichen unsere, dankerfüllten Gesinnung und «in U«t«rpfand «i« erkaltender Trm« «nd Hing«bung «tg«g«n nehm« zu Woll«. Unser« Empfindung« an dies«m Mich« Gedenk- tage hab« wir mit unserm Kommilitonen in dies«, Adresse niedergelegt, di« zu vnlesin Ew. Durchlaucht mi, huldvollst gestatt« wollm. . Di« an d« Fürst« g«richtet« Ad,«ss« hat folgmdm ^Wortlaut: Grund dazu, wir halt«, wa» wir brauch«, darüber hinan» zu sicht«, au» EroberungSbedürfniß, schien mir Bonoparti- stische Gesinnungslosigkeit und nicht germanische Art. Rach dem Ausbau unseres Hause» bin ich immer Fried «»freund gewesen und hab« dafür klein» Opf« nicht gescheut. Ich hab« in der Frage der Karolinen- und Samoa Inseln nachgegH«, so groß« Werth ich auf unsere kolonial« Entwickelung leg«, um nicht Kriege zu führ«. Da» ist der Bomug de» germa nischen Charakters; sein« Befriedigung in der Anerkennung de» eigenen Werth«» findend, hegt «r kein Bedürfniß nach Herrschaft und Vorrecht. Es ist in politischen Ding« viel leichter z» sagen, waS man vermeiden, als wa» man thun soll. Gewifsi Grundsätze der Ehrlichkeit und Tapferkeit untersag« manch» zu thun, sowie «S beim Manöver verbot« ist, bestimmt« Fel der zu betreten. Für Entschließung« über da», wa» geschchea soll, giebt e» keine sicher« BorauSflcht, st« sind abhängig von den Entschließung« Anderer, dm« wenn einige Freunde Lr« Ansicht ändem, ist ost der ganze Plan mißlungen. Postove Unternehmungen sind in de, Politik sehr schwer und wenn sie gelingen, so soll man Gott danken, und nicht mäkeln, daß Kleintgsiitm fehlen. Ein Mensch kann den Strom der Zett weder schaff«, noch lenk«, er kann nur darauf steuem «st mehr oder minder Geschicklichkeit. Wenn wir zu einem gu ten Häsin gekommen sind, wie ich au» der überwiegend« Zustimmung entnehme, «oll« wir zufrieden sein und za«- halt« such«, wa- erlangt worden ist an Kaff« und Reich, va» Reich, wie «» ist und nicht wie manche «S wünsch«, mit ander« Einrichtungen und etwa» mehr Zuthat« von dm, wa- Mm am Herz« liegt, sowohl m konsiffioneller al» in sozial« Beziehung. Wir wollm sorgfältig feschaltrn, wa» wir habm und dafür forgm, daß wir die» nicht veuierm. Deutschland war «in mächtige» Reich unter den Karoling««. Sachsin m.d Hohenstausia, al- ab« dies« Stellung vaUMu war? vergingen K00-600 Jahre, eh« Deutschland wsidmmf dir Bein« kam. Di« poltttfch« Entwickelung ist so langsam, wi« di« geologische, Schichten leg«» sich »bieinander «ud Lil. den neu« Bänke und Gebirge. Ich möchte vo, allem die jungen H«rm bitten, sich nicht dem deutschm Ktttikbedürfniß allzusehr hinzugebm (Große Heitnsiit); nehmen Sie an, Ma- Gott gegeben, wa» wir mühsam mft« drohendem Gewehr- anschlag de» übrigen Europa» «rrungm; e» «ar nicht leicht, und waren wir damal» vor den «uropäischen Seniormtou- mnt c-tirt worden, wären wir nicht so gut weggekommm. Freilich bleiben noch berechtigte und erstreben-werth« An- spräche übrig, aber nur nicht zu früh, zu' hastig. Halim wir vor allem fest, wa» wir haben. Die mm- stm Opf« für di« Hnstellung de» Deutsch« Reiche» bracht« di« brutsch« Fürsten, der preußisch« nicht au»-« wegten Wort«. K. Der großartige Huldigungszug der deutschen Stu- -entenschaft, an welchem etwa 4000 Student« thetl- —«ahm«, welche 30 Hochschulen vertraten, warschirt« mittags MU vor d« T«rassi de» Schlöffe- auf. Bei dem Erscheinendes - Fürsten wurde dies« mtt einem dreimalig« enthusiastischen Akts' Hurrah begrüßt. Ktuä. Ursol. A. Bruch (Burschenschaft Ale- Heu rnannta Bonn) hielt an d« Fürst« Bismarck folgende An- spräche: Durchlauchtigst« Fürst! , An diesem glücklichen Tage, da brausender Festjubel All- Deutschland vom Fel» znm Me« «füllt, ist eS d« gejamm ten deutsch« Studentenschaft «in H«rz«Sbtdürfniß und ein« heilige nattonal« Pflicht, Ew Durchlaucht in thr«bietig«r , tön- Huldigung die ttenigft« Glückwünsche darzubringen. In d« '' - begeisterten Thetlnahme uns«« tiefbewegt« Herzen findet die Li«b« der akademisch« Jugend zu Deutschlands größtem , Sohn« ihr« unauslöschliche Dankbarkeit und glühende Ber- «hrung für de« genial« Schöpf« und Heldenkanzler unsere» ^1» kraftvoll geeinten Reiche- nur ein« matt« Widerhall. Aber Ane, dm S. Aprll 189V. Professor K. Dröher» 8— 9 Uhr 1. Mädchmklaffe. 2— 3 vr. Von Woydt. B. Nestler. 9—10 10-11 11—12 irr« ein Sonnabend, Vorm. 10 Uhr feierlich« Entlassung d« Konfirmand««. Zu regem Besuche ladet hierdurch im Namm des Lehrerkollegiums höflichst «dr au»- Bl. mem ätz« ing- chs. tet, ist ehr en. der an m. Bürgerschule zu Hartenstein. Di« öffentlichen Prüfung« an hiesig« Schule soll« in folgend« Ordnnng aiga- halt« Werd«: Donnerstag, dm 4 Aprll 11—12 . 3. Knabenklaffe. D« am 1. April, fällige 1. Termin Brandkasse, sowie Land, reuten ist binnen acht Tagen an hiesige Stadtkasse zu ent- Dicht«. Nach Fristablauf erfolgt zwangsweise Erhebung d« Reste. Grünhain, am 28. März 1895. Beka«ntmachung. Die JmmobUiarbraudvttsicherungSbeitrüge per 1. Termin dss. IS. find «ach 1 Pf. pro Einheit für die Versicherung Vox Gebäuden «ud 1*/, Pf. pro Einheit für freiwillig versicherte BetriebSgegmstände Li» spätestens -ex V. Aprll ds» I»., ferner die Laudrevtm per 1. Termin dsS. IS. bi» späteste»» -ex «. Aprll -s». I». -an di« hiesig« Stadtsteuereinnahme abzuführm. V«vlei-e«-e Reste werde« «mÄhfichtttch MmgSwetse LetgetrWm. Schn«b«g, am 27. März 1895. Freitag, dm 5. Aprll 2—3 Uhr 5. Mädchmklaffe. 3—4 - 5. Knabmklasse. Di« Königl. AmtShavptmannschast findet sich veranlaßt, die Ort-Polizeibehörden er- «mt anzuveis«, den Jnhabem von Schankwkthschatten die Verabfolgung vo» Spirituosen an Confirmanden welche am Palmsonntage ob« Gründonnerstage ander- als in Begleitung erwachs«« Personen ihre Localttät« besuch«, zur Vermeidung d« in 8 135 der Arm«- ordnnng vom 22. Novemb« 1840 angedrohtm Strafe «och besonders zu untersagen, auch die Befolgung diesi» Verbote» selbst zu überwach«. An die Schulvorstände, wie die Ellern und Lehr« d« Confirmaudm ab« richtet -ie König!. AmtShauptmannschast die wiederholte Bttt«, auch ihrerseits auf Uelerwachang in geeigneter Weise htnzuwirken. Schwarzenberg, am 1. April 1895. "Königliche Amtsha«vtma«nschaft. Frhr. v. Wirsing. W. Zufolge gestellten und für begründet «achteten Gesuchs ift d« Fabrikbesitzer Sottfrted Jxltx» Alexander Wlltsch in Oberschlema hinter den letzt« Jahrgang d« Landwehr II. Aufgebot» bi» zum nächst« ClassifikattonS- Termine zurückgestellt worden. Schwarzenberg, am 1. April 1895. Der Civilvorsitzende der Ersatz-Commtsfion im Asshebungs- bezirke Schneeberg. Frhr v. Wirsing. 8— 9 Uhr 2» gem. Klasse. 2d Mädchmklaffe. 2d Knaben klasse. 4. gem. Klasse. Sonntag, dm 7. Aprll, von vormittag» 9—12 Uhr «ud nachmittag» vm 2—5 Uhr und Montag und Dienstag, dm 8. und S. Aprll vo« früh bä nach mittags 4 Uhr, werden die von dm Schülern d« „Deutschen Fachschule für Blecharbeiter" im verflossen« Semester angeferttgt« Zeichnung«, Modelltrarbeiten, Blechwaarm, Aus führungen der GaS- und Wafserinstallation und elektrisch« Anlagen im FachschutzeLLad« und JnstallationSraume öffentlich ausgestellt. Die mündlich« Prüfungen d« abgehend« Schüler find« Dienstag, dm 9. Aprll vormittags von 8—^, 12 Uhr statt. Näheres über di« Ausstellung und die Prüfungs ordnung ist auS dem im Hausflur des Fachschulgebäude» aushängend« Anschlag zu «p- sehen. Alle Freunde und Gönn« d« Anstalt ladet zugleich im Nam« des Lehrerkollegium» zum Besuch« d« Ausstellung und d« Prüfung «gebenst «in