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WebDolksfr «WS Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend ! ich dies«, die königl und städtsschen Lehörüen kn Au«, grünhakn, Hattenstein, Johann- ^tilNvOMN georgenstadt, Lößnitz, NeuMte^ 8chneeüerg, SchmarMöerg und VMWld. Ithitz«-? item Laris Markt K. Scherfig. a- st und en Gastwirth. r^ons, llS» lä ^61886 rsitvv, Ks, bunt« vorlaxvn, Lelegramm-Adresse: Volt»freund Schneeberg. LI k. I-LÄ. Pari» gedenken, all« Jen«, für di« da-Gedächhmß j««k unvergeßlichen Zrit mit dem Namen Bi-Mars'» unzrrtmnüich verbunden ist, alle Jene, die nicht unwissend sind wi« die Kinder oder Geschichtsfälscher, wie ultramontane nnd sozial- Fernsprecher: Schnecherg Sf. Ane »». Schwarzenbergf-. Freitag, den 29. und Sonnabend, den 30. März 1895 »erden bet der unterzeichneten Behörde wegen Reinigung der Geschäftsräume nur drieeg- Uche Sachen erledigt. Hartenstein, den 23. März 189b. Königliches Amtsgericht. Mertig. Schneeberg, am 23. März. Wochenschau. Oeffentlicher Bezirkstag des Bezirksverbands Zwickau Mittwoch, de» ». April 1808, Vorwittag» '/.U Uhr, im Saale de» amtshauptmannschaftlichen Dienstgebäude». Zwickau, am 20. März 1895. vr Schnorr vo« Larolsfeld, AmtShauptmanv. Hlm. -»Arars» Die Vra«dverficher»«gSdeittSge für I. Termi» L80S nach 1 Pfg. für die Steuereinheit sind spätestens bis zum 10. April d. I. Hei Vermeidung zwangsweiser Beilreibung an unsere Steuer-Einnahme zu bezahlen. Nath der Stadt Löß»ih, 23. März 1895. Zieger, Brgrm. DaS Traurig», ganz Deutschland Beschämende, ist zur That- che. geworden: di« Mehrh«it d«S Deutschen Reichstage» hat die de» Präsidenten von Levetzotp, dem Fürst«» Bis marck, dem Schöpfer de» Reiches und des Reichstages, zu seinem 80. Geburtstag einen Glückwunsch zu senden, abgelehnt. Die Mitglieder der freisinnigen Vereinigung, selbst ein Theil der Welfen, dachten noch vornehm genug, bei solch außerordentlichem Anlaß alten Streit zu vergessen, aber Centrum, Sozialdemo kraten, Polen und di« Mannen um Eugen Richter sorgten dafür, daß dem jetzigen Reichstage, der schon so viele beschämende Beschlüsse gefaßt hat, auch der unauslöschliche Makel roher Undankbarkeit nicht erspart blieb. Der erste, der seiner Entrüstung über daS jammer- volle Gebühren der Majorität des deutschen Reichstages -öffentlichen Ausdruck verlieh, war der Deutsche Kaiser selbst. S«. Majestät richtete an den großen Altreichskanzler folgendes Telegramm: „Eurer Durchlaucht spreche Ich den Aus druck tiefster Entrüstung über den eben gefaß ten Beschluß des Reichstages Nus. Derselbe steht im vollsten Gegensatz zu den Gefühlen wller deutschen Fürsten und ihrer Völker." ' Kaum einmal in den letzten Jahren dürfte ein Kaiserwort so sehr der Ausdruck der Meinung und Empfind ung des Volkes gewesen sein, wie dieses- In allen deutsch fühlend« Kreisen wird man es mit Dank begrüßen, daß dieses Wort gesprochen wurde, gesprochen von der Stelle aus, von der die Worte in alle Gaue des Reiches, in alle Länder, wo Deutsche wohnen, in alle Länder der gebildeten Welt bringen. Und so lebhaft ist die Genugthuung über dieses Wort, daß der Schmerz über die Schärf«, mit der di« Ver- tr«1ung des dtutschen Volks in diesem Worte gebrandmarkt rvird, zur bleibenden Erinnerung an die Kleinlichkeit und Engherzigkeit der Gesinnung, die diesen Reichstag kenn zeichnet, zumeist kaum in seiner vollen Tiefe empfunden Wird. Von Schärfe des Urtheiles kann man kaum reden, ist doch dieses Urtheil so recht, so sachlich, so im Sinne der Volksseele gesprochen, daß man vergeblich versucben wird, an ihm zu deuten und zu drehen. Wie wenig. der Reichstag in seiner gegenwärtigen Züsatnmensetzung der Meinung des Volke» entspricht, ist in letzter Zeit nur zu vft zu Tage getreten.H Die Klagen über Mangel an Pflicht- eifer der Abgeordneten gehören seit Jahren zu den immer tviederkehrenden, und wie viel« Male hat der Wähler sich vor die Räthsrlfrage gestellt gesehen, weshalb der oder jener Abgeordnete daS Mandat angenommen habe, da er es Loch, in den bedeutsamsten Fällen, nicht auSübt? Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse der Parlament irischen Ver handlungen dieser Session ist nicht weniger unerfreulich; de, Geist und bisweilen auch der Ton der Verhandlungen stand auf einem Nivea«, auf daS den Reichstag herabgesunken sehen zu müssen bisher niemand glauben mochte; die praktischen Resultate der Verhandlungen find gleich Null, und «S steht zu erwarten, daß di« wichttgsttn Borlag«« nur zu «in«m ne- gativen Schluss« führ««. Mag auch an di«s«n Zuständen und Aussichten die Art der Vorlagen, welche den Reichstag be schäftigen, einen Theil der Schuld tragen, so mußten doch selbst Vie, welch« der Unproduktivität der Volksvertretung mu großer Nachsicht gegenübertreten, erwart»«, daß in einem Falle wie in dem vorliegenden, der Beglückwünschung de» Altreichs ¬ kanzlers, gesundes Gefühl, Größe der Gesinnung genug vor handen sein werde, um einen Beschluß herbrizuführen, der viele Fehler und Schwächendes«-Reichstage-hätte können gut machen. Drr Reichstag hat diese Erwartung nicht erfüllt vmd vorgezogen, sich in dem Lichte kleinlicher Splitterrichterei zu SMWKLWVS licher Verbrüderung die süddeutsche und freisinnige Volkspartei, die Sozialdemokraten, die Polen, Welfen und Elsaß - Loth ringer. Angesichts dieses kläglichen Ergebnisse» der Verhand lung nimmt daS Wort drs Kaisers einen Bann von der Seele des Volkes, «S ist daS erlösende Wort in der rechten Stunde, und daß es in diesem Sinne auch in Friedrichsruh ausgenommen worden ist, wird die Genugthuung über dieses Kaiserwort nur erhöhen. Unmittelbar nach Empfang d«S kaiserlichen Telegramms sandte nämlich Fürst Bismarck folgende Antwort: „An S«. Majestät den Kaiser und König in Berlin. Euer Maje- stät bitte ich den ehrfurchtsvollen Ausdruck meiner Dankbar keit für die allerhöchste Kundgebung eptgegenzunehmen, durch welche Eure Majestät jene mir noch unbekannt« Unerfreulich keit meiner alten politischen Gegner zum Anlaß einer erfreu lichen Genugthung für mich umwindeln. Bismarck. Inzwischen tritt für den Reichstag zunächst die Aufgabe in den Vordergrund, sich ein neues Präsidium zu bilden; di« Niederlegung des Vorsitzes seitens des Herrn v. Levetzow und die Erklärung des Herr« o. Bennigsen, der einen gleichen Schritt seitens des in Montreux befindlichen vr. Bür Hin in Aussicht stellte, wurde auf der Rechten und feiens der Nationaliberal« mit dem lebhaftesten Beifall be gleitet; das bedeutet, daß diese drei Parteien der Deutschconservativ«, Freiconservativen und Nationalliberalen darauf verzichten, an der Neubildung des Präsidiums activen Antheil zu nehmen. Nach der Berhältnißzahl der übrigen Parteien würde also nunmehr «in Centrumsmann zum Ersten Präsidenten, ein Socialdemokrat zum Ersten Vicepräsidenten, «in Richtrrianer zum Zweit«« Vicepräsidtnt«« gewählt werden müssen. Am meisten in Verlegenheit dürfte dabei die Freisinnig« Volkspartri kommen, da st« außrr Herrn Richt«» kaum über einen einzigen selbständigen Poli tiker zu verfügen hat. Auch gilt es für ausgeschlossen, daß das Centrum einem Socialdemokraten als Vicepräsi denten sein« Stimmen geben wird; eS wird vielmehr statt dessen wohl auch den Zweiten Blcepräädenten für sth in Anspruch nehmen. Hierbei ist selbstverständlich vorausges tzt, daß nicht eine jähling» vom Kaiser verfügte ReichStagsaus- lösung der Herrlichkeit dieses Parlaments ein Ende macht. Mit einem Gefühl der Erleichterung wendrt man sich von dem widerwärtigen.Schauspiel ab; kaum 25 Jahr« nach der Gründung des D«utschen Reich«- konnte im Reichstage ein« von Singer (I), Richter (I) und Hompesch (!) g-führt« Mehrheit dem Reichstage einen Beschluß aufzwingen, der ihm ein unvergängliches Denkmal für all« Zeiten fitzen wirs. Aber nicht edi Denkmal der Ehre! Nein — d« rollen Tire« die- s« traurigen Debatte haben nur jene mulhigm Männ-r da- vongetragen, die in diesem Siurme von fanatischem U wr- stand, gewissenloser Geschichtssäiichuvg und engherzig«« Par- telbeschränkih«it da- national« Banner hochgehcmen urd dafür gesorgt haben, daß «S in Deutschland noch flattern darf, während eS im Deutschen Reichstag« versteckt werden muß! All« Jen« ab«r, den«« di« Puls« r och höh« schlafen, we st« d«r Tag« von Wörth und Sedan, voa Straßburg und stach wozu alle patriotisch gesinnten hiesigen Einwohner mit der Bitte um zahlreiche Be<l thelligung hierdurch ergebenst eingeladen werd«. Bernsbach, am 23. März 1895. Dmtfch« Reich, bestünde eS überhaupt, doch so wie es besteht: alle Jene wenden sich freudig den kommerck« Tag« entgegen. DaS Häßliche, Widerwärtige, der deutschen Natton Unwürdige ist mit dm Red« Heremaa'S und Lir- chow'S, Hompesch'S, Singer'S und Richter'S abgethan. Den« die Feier geht doch trotz alledem und alledem in ungeahnter Größe und Herrlichkeit vor sich und die vergifteten Pfeile ihrer Gegner werden nur auf sie selbst zurückfltegm. Der preußische StaatSrath ist am 22. dsS. Mou. vom Kaiser persönlich mit anerkennendem Danke wieder «t- lass« worden. Das Resultat seiner Berathung« stimmte mit der schon länger bekannten Ansicht de» Kaisers überein. Der Antrag Kanitz wurde als praktisch undurchführbar und nicht geeignet für den Zweck abgelehnt; einige Vorschläge über Veränderungen im Creditwesen, über Reform« bet der Produktenbörse und in der Steuergesetzgebung u. s. w. wmL« angenommen und empfohlen. In Betreff der WährungSfrage wurde Abwarten beliebt. Die Agrarier find det Meinung, daß hiermit nur Hoffnungen auf eine ferner liegende Zukunft ausgesprochen find, daß aber von einer augenblicklichen Hülfe gegenüber der gegenwärtigen Noth nicht die Rede sei. Sie befürchten den Zusammenbruch vieler landwtrthschaft- licher Existenzen und setzen ihre Hoffnung« noch immer auf die Vorlage de» Antrages Kanitz im Reichstage. Die Berathung« des Reichstages über dm Kolonial- und Post-Etat, sowie über den Entwurf einer Berufs- und Gewerbe-Zählung fanden unter ganz enorm geringer Bethei ligung statt. Nach dem Vorgänge des preußischen Finanzministers hat sich der Reichsschatzficretär über die Frage der Convertiruug der höher als mit 3 Proe. verzinsten Staatspapiere aüSge- lassen und zwar in demselben Sinne wie jener: d« fiScaltsche, Gesichtspunkt hat hinter dem volkSwirthschastlichen zurüchu- treten, und dieser läßt die Zinsherabsetzuna zur Zett al- «u« unerwünscht« «scheinen; «weist sich jedoch schließlich die aug«- blickliche Wohlfeilheit des Geldes als ein Product stabil« Factor«, so werd« sich Reich und Staat außer Stande sehen, den höheren Zinsfuß weiter LU bewillig«. Dies« Standpunkt wird jeder sachlichen Auffassung der Frage gerecht um» ist deßhalb mit Freude zu begrüßen. Der am vorigen Sonntag «folgt« Tod de- Freiherm von Schorl«m«-Alst wird auch außerhalb d« Kreis« sei«« Parteigenossen überall aufrichtig bedauert. Der Verstorbene gehörte zu den Maßvollsten und verständigst« Politikern,, di«, den Radikalismus, d« jetzt im Centrum erfolgreich um di« Herrschaft ringt, ablehn«; er war deßhalb auch seit JtH« mit drr Centrum-lettung -«fallen und umrd« von d« Gen- IrumSpreffe bitter angefeindet. Der deutsche Botschaft« in Petersburg, General v. Wer der, ist in den Ruhestand verfitzt; an sein« St«üe rückt L« Fürst Radolin, z Z. Botschaft« in Konstantinopel. Ob Herr v Werd« « g'ntlich d«m Graf«« HerbMBiSmarck Blatz mach« sollt«, ist nicht g«au aufgtklärt. JevütfallS wkrd ihm mit d«B«setzung m den Ruhestand ein oft geäußerter Wunsch erfüllt, wenn er auch in PuerSblltg persona gratusima war. klebrig«S wird Fürst Redolin ebenfalls dort sehr ^ernasehm. L-r Be-wtser de- russisch« M nisterlllms de» Auswär tigen, Färt Lobanow, ist — weit rasch«, al» man voraus-^, Bismarckfeier in Bernsbach. Zur Fei« de» 80. Geburtstage» Sr. Durchlaucht de» Altreichskanzler» Fürst« von Bismarck findet 1 Montag, den 1. April 1895 von Abends 8 Uhr ab im Fickelfche» Gasthofe hi« ein tv. Legat. dbach. s, Verbund« ür. 71. AWNZMWÄKNAW Dienstag, de« 26. März 18S5. 2 gespaltene Zeile mltSV Pfg., Rtllamm die S gefallen« Zette mit SS Pfg. gegeben. Auswärtig« ÄuftrLge nur gegen «oraugbrjahümg. Yür »äa«ä»e berechnet; tabellarischer, außergewöhnllcher so» nach erhöhtem Laris. Paft-Zeltungbltp« Nr. »ISO. etngesanbter Manustriple macht sich «le Rebacttan nicht peraatwartlÜH. Am 81. März b«. 1. April d. I». werd« die trst« Termin« bar La»bra»taN und bar 8a»basbra«braffa («ach Höh« von 1 -4 für di« Einheit) fällig, welche innerhalb d« gesetzlich« Zahlungsfrist«, und zwar di« erster« Abgabe» bi» z«« 7. April «. a. und die letzt«« bi» späteste»» da» SO. April a. a. bei Vermeidung zwangsweiser Beitreibung au unsere Gt«btste»er-Ei»»ah«e abzufich«» find. Hartenstein, am 23. März 1895. DerStadtra Forberg, Bürgermeister. Gemeindebe- irieller A»f- r 5. Kursus orberettuug. beten. Pros stadtrath. hulleitung r ins, Direktor. sorgsälttgst elt und in lf- und umge- Zwickau, ja 1«. n-MuIs