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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.11.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189511147
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18951114
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18951114
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-11
- Tag 1895-11-14
-
Monat
1895-11
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.11.1895
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öatt« Häuptling« Bündnisse obzuschlteßeu' — Da» Tabin«1 beschloß -ent«, de« Krieg gegen Aschanti sofort zu beginnen. Da» Kriegsamt ordnet» de« sofortigen Aufbruch der Expedition an, woran auch englisch» Trupprn Theil nehmen. Gp«ele«. Madrid, 12. Nov. Der Krieglmtnister dementirt aus drücklich di« Meldung von der «ventuellen demnächsttgen Rück- kehr de» Marschall» Martinez Eampo» nach Spante«. Tam- Po» sitze den Feldzug gegen di« Insurgenten fort. iPwrtwgwl. Lissabon, 12. Nov. Lant einer amtlichen Depesche an» Lorenzo Marquez brachten 577 Portugiesen am 5. d. M. den Truppen Gungnuhaun» eine schwer« Niederlage b«i. Di« Portugies« hatten hierbei 5 Tobte und 3d Berwunde'e. Ebri echo» land. Athen, 12. Nov. Der Kronprinz ließ die Studenten, vor zwölf Tagen abgelauf«. Der König hab« lein« Ant wort »rihrilt, sonder» such« im G-gtnth«u mtt d«n b«nach- Häuptling« Bündnisse abzuschlteßen' Brüssel, 12. November. Senat. Lejeune bracht« «inen Antrag ein aus Erlaß «ine» Besetze», welch«» di« Un- trrdrückaug v« Hazardspi«l« und di« Witten bei Wettrennen bezweckt. Der Senat beschloß einstimmig, diesen Antrag z« ««rügen. sisreueöratetz. Pari», 12. November. Di« Kamme« wählt heute mit 213 Stimmen Potucarb zmn Vizepräsidenten. Di« Radi kal« «thieli« sich der Stimmabgabe. Sodann wählt« di« Kammer E««ft Tarnot mit 1S2 Stimm« zum Schriftführer. WrrDleurd. London, 12. November. Dem „Rente,'sch« Bn- ,«au" wird au» Accra gemeldet die dem König Kumassi» für di« Antwort auf da» britische Ultimatum gestellte Frist sei überzeugt« Thrill begreif« werd«. Er «el««« boll di« Pa- triotlichen S.fühl« und di« LovüttLt für di« Dynastie an, von den« dt« Deputation bet Borbrtuguug ihrer Wünsch« g»l«itet w«rde. Er sei durchdrang« von der Wichtigkeit dies«» Staatsakte» und erklär«, daß er d«n Wunsch verwirklich«« »erd«, sobald es tb« g«laag«a s«t, di« groß« Gchwietta- Kit« htnwrgzu,Lumen. Er s«t üb«rz«gt, daß «» ihm « kurzer A«tt g«liug« w«rd«, d.« Frag« d«< Lösung zuzuführ«, w«lch« d«n Jnt«effen und Wünsch« d«» bulgarisch«« Bolk«» «ntsprtcht. Dt« Red« ward« «tt enthusiastischen Kundgebung« ausgenommen Fürst Ferdinand verließ unter stürmisch« Zurufen den Throasaal. — Di« ,Ag«a»ia Stefant- m«ld«t au» Konstantiuoptl uut«r dem 11. d. M: Jnf^e der gleichlautend« Not«, welch« di« Botschaft«, Deutschland-, Oesterreich-Ungarn» und Italien» de, Pforte übeneicht hatten, und in welch», sie dt« offizielle Mitteilung d« Reformen für Armenien verlangt hatten, habe die Pforte geantwortet, st« würd« oha« Vtrzug dies« Mittheilang gemacht haben. Konstantinopel, 12. Novbr. Di« Botschafter be schloss«, der Pforte noch stärker« Vorstellung« weg« der Fortdauer der entsetzlichen Zustände in Anatolien zu mach«. Die englisch« M ssion bet Jerusalem wurde vom Pöbel au gegriffen, einig« Dt«n«r wurden getödtet. ..... ' Nfrtta — An» Tripoli» wird berichtet, daß der Sultan von Wader' nicht nur di« D«rwisch«, di« ihn zu, Heerfolg« g«g« di« Italiener zwingen wollt«, sondern auch den Häuptling Rabah, der g'g« ihn ausgezogen war, um sein Gebiet z« erobern, in zwei blutig« Schlacht« aus» Haupt geschlog« habe. Rabah selbst soll im Kampfe gefall« und, sein Kopf auf ein« Lanze gesteckt, tm Triumph umhergelrag« Word« sein. Rabah» Sohn wurde vom Sultan von Wada'r in Ku-. ka, wohin er ohne Widerstand vorgedrunqm war, al» Nach folger seines Baier» zum König von Bornu eingesetzt, er mutzte aber Treue und Gehorsam schwüre«. bisherig« Kesselst««, durch «tu« Vrauerei-Maischst««,, und «tu» schonend« steuerlich« Behandlung d«r kl«tv«ren und rnttt- lew« Brauerri« in Aussicht gestellt. Die in Anregung g'. bracht« Reform der dtmkten St«««, tr-besonder« d« G«nd- und Gebäudesku«, s«i «och nicht spruchreif; aber «in« Denk- schrtst hierüber werd« vorgelegt werd«. Fe««« wird «in« Borlag« augeküudtgt betreff«- die Fortsetzung der Höllmihal - Bah« von Neustadt nach Ammerbach. Di« Ausführung vo« «uen Bahn« wird durch Gewährung staat- ltch«r Zuschüff« auch f«m«r thunlichst -«fördert werd«. End- ltch wird «io« Vorlage aogrkündtgt -«treffend die Ausdehnung d« Städteordnung und de» Gesetze» vom 22. Juni 1890 auf all« G«m«ind«, sowt« «tu« Vorlage betreffend neu« Bestimm, uagen üb« dl« Landtag rwahl«. DI« im letzt« Landtage in d« zweit« Kamm« verhandelt« Frag« «in« BerfassurgS- Linderung sei noch nicht zum Abschluß gelangt. Endlich wird die Hoffnung ausgesprochen, daß dt« Organisation d« Grund- buchamler auf di«s«m Landtag, zu« abschlirß«d« Erürtnmvg w«d« komm« kvnum, w«il anzun«hm« sei, daß d« künftig« Reichstag dem deutsch« Volke da» sü« «in« neue gesunde RechtSeuiw cklung estlzuführend« gemeinsame bürgerlich, Recht geb« werd«. Rach Berttdtguna d« n« eingeirtten« Mit glied« de» Hause» wurde der Landtag für eröffnet «klärt und die Feerlichkeit mtt einem dreimalig«« Hoch auf d« Sroßherzog g«schloffen. Vofüovrotech« — Seit z«hn Jahr« verfolg« di« Tschech« in MLHr«n und Schlesten d« Pla«, dt« zahlreiche« an d« Sprachgrenze oder mitten im tschechischen Sprachgebiet« gelegen« rein deutschen oder überwieg«- deutschen Städte allmählich dadurch zu slawtfiren, daß man tschechisch, Gymnasien od« Realschu len in ihn« «richtet. So gründete der tschechisch« Schuld«, «in sowohl inTroppau, wo veb« 18 562 Deutsch« nur 2423 Tschechen (meist Dienstboten und Arbeit«) und 377 Pol« leben, al» auch in Ungarisch-Hradisch, wo vor 15 Jahren die Deutschen noch da» Uebergewicht hatten, tschechische Gymna- st«, die gut gedieh«, da ihn« durch d« tschechisch« Klerus Schüler genug zugeführt wurden. Beide Orte hab« sich nach Kräften geg« dt« tschechisch« Mittelschulen gewehrt; es ist nicht gelungen, sie femzuhaltm. Vor Jahresfrist wurde da» deutsch« Geyr mtt ein« tschechisch« Realschul« beglückt; tm September dieses Jahre» wurde in dem zu deutschen Tesch« «in polnisch«» Vrivatgymnasium «öffnrt, und jetzt setzt man alle» daran, um in Hohenstadt, da» von 2119 Deutsch« und 821 Tschechen (meist Proletariern) bewohnt wird, ein achtklaffige» tschechische» Gymnasium zu «Nichten. Die Stadt- Vertretung wehrt sich ebenso wie Troppau, Ungarisch-Hradisch und Tesch« gegen die geplante Gründung, weil sie weiß, daß durch das tschechische Lehrerkollegium da» nieder« Volk Führ« und d«r zw«tt« Wahlkörper «in« b«denkiich« tschechischen Zu wachs «hält, der unter Umständen dt« deutsch« Verwaltung gefährden kann. Da die R«gt«ung ab« all« Schulpläneu Ler Tschech« zustimmt, für den Bau deS Gymnasialgedäudes bereits 25000 Gulden gesammelt sind und aus ganz Mähr« «och fortwährend bedeutende Anträge eingeh,n, da d« Ische- Ätsche SMvnvin L«ch eine jährliche Unterstützung von 4000 «Süden zHesich-«t hat/ so wttdMbstvttstmrvltch^as tschechische Gymnastüm in Hohenstadt zm stände'kommen und wiederum «in« kleine deutsche Sprachinsel ausS äußerst« gefährdet sein. Schon regt sich aber di« tschechisch« Agitation aufs neu«, um auch in Krrmfi«, Pr«au, Proßnttz und Brünu wttter« tschechisch« Gymnasien und Realschulen zu «nicht«. Es ist btklag«Sw«rth, daß die deutschen Gemeind« keine Mittel haben, dt« Gründung tschechisch« Mitt«lschul«n, für die nicht das geringste Bedürstriß vorliegt, zu verhindern. — In d« gestrig« Sitzung des österreichischen Abge- ordyetenhauseS stellten d« Abgeordnete Steiner und Genoss« d« Dringl'chkettsantrag, die Regierung wolle die Gründe für die Konstgnirung d« SicherheitSwach» und de» Militärs am 6. d. M. augebm. Der Ministerpräsident Badeni er klärte, es wär« für ihn nicht schwierig, diesem Verlang« zu entsprech«. Die Regierung hab« eben nicht» veranlaßt, folg lich wären dt« genünschl« Gründe unbegründet (Große H«tt«ktt, Beifall.) E» sei kein Militär konsignirt gewesen, e» hab« keinerlei Konsignirung der SicherheitSwache stattge- funden. Sollt« d« Polizeipräsident di« Mannschaft «in« Wachtstube vermehrt, «in« ander« vermindert haben, so habe « die» au» eigener Machtvollkommenheit gethan. Nachdem d« Abgeordnete Stein« auf» schärfst« unt« wi«d«hoH« Ordnungsrufen de» Präsidenten die Regierung angegriffen hatte, wurden Dringlichkeit und Antrag mit groß« Majori- tät abgelehnt. Der Abgeordnete Graf Hohenwart beantragt« dt« Aufnahm« d«S O,dnuvg»«f«S geg« den Abgeordneten Stein« in da» SitzungS Protokoll und regt« geeignet« Anträge de» seiner Zett eingesetzten Ausschusses zur Aenderung d« Geschäftsordnung an. Der Obmann des GeschLstsausschusseS, Graf Deym, «klärt«, der Ausschuß sei bereit, sein« Arbeit« Wied« aufzunehm«, um derartigen unqualifiztrbar« Angriffen ein« Riegel vorzuschieirn. Hierauf wurde der Antrag Hohen wart «iufttmmig angenommen. — Der kommandttende General van Niederüsterretch Graf Uexküll-Gyllenband richtete an den Ministerpräsidenten Graf« Badeni ein Schreiben, in welchem « erklärt, daß di« Garnison von Wim w«d«r am 6. d. M. noch «tn«m Tage fett dem 11. konsignirt war. Wien, 12. November. Die „Neue Freie Presse" de- mentirt di« Meldung des Trt«st« „Matttno", wonach dir östernichisch-ungattsche Regerung beschloss« haben sollt«, da» Wtnt«g«schwader «ach d«r Levant« zu mtseaden, damtt daS- s«lb« dort Hand in Hand mtt d« englisch-italienisch« Flott« op«rire. Wte di« „N«e Fr«i« Press«" m«tat, ist na» An- ficht hiesig« diplomatisch« Kreis« dt« politisch« Lag« tm Ortmt ktne so akut«, oaß «in« solch« Maßregel nothw«dtg «sch«t«e. DreSdrn, 12. November. DI« feierliche Eröffnung de» Landtag» wird durch S«. Maj. den Köntg am Donn«, stag, 14. Novemb«, nachmittag» um 1 Uhr tm Thronsaale deS König!. RestdemschlosstS erfolgen. Dresden, 12. Novemb«. König Albert wird am Sonntag abend, einer Emladung des Königs von Württem berg solgmd, nach Bebevhausen reisen. — Der Landesausschuß deS unter dem Protektorat« Sein« Majestät d«S Köaig» stehenden Landesverbandes sächsisch« Feunwrhrm hielt am Sonntag im Hotel Höritzsch in DreSde« eine Sitzung ab. Sämmtliche 12 K-etS- Vertreter Sachsen» hatten sich unter Vorsitz des Her« Braud, direktor Weigand.Chemnitz «tngefunden. Als Ehrengast nahm d« Direktor d« Kgl. Sächs. BrandverficherungSkamm«, H«r Geh. Regierungsrath Schwedler, länger« Zeit an den Ver handlungen Theil. Mitthetlrmg« des Vorsitzenden eröffnet« di« Tagesordnung. D« Ges»ä'tSbetri«b des BureauS belief sich in der BerichtSzett auf 2831 Eingänge und 3820 Aus gänge. Auf grgrben« Anregung hin wurde ein Ueb««tn- kommen dahin getroffen, daß abwesende (beurlaubte usw.) Kreisoertret« dem Borsttzentea die Zett ihrer Abwesenheit mtttheil« und diesen ermächtig«, in ihrem Namen »oth. wendige ihnen zukommmd« Geschäfte zu «l«dig«. Die Formulare für die FeuerwehrgeschäflSführung sind sertiggestellt und stehen zur Verfügung. ES wurde sehr als nölhig er- achtet, daß bei sämmtltchea Feuerwehr« eine vollständig ge- ordnete, übersichtliche Geschäftsführung «tagesührt wettre. Mehr und mehr machte es sich vüthtg, baldigst auf den Er- laß eines F«erwehrg,setze- zuzukomm«. Zur Vorlage ge langte sodann di« durch d« Vorsitzenden bewirkt« Zusamm«- stellung der Fiuerwehrunterstützragskassin in Deutschland. Dies« giebt u. A. den Nachmi-, das Sachsen keineswegs dar n eine letzte Stelle «inntmmt. Ueber dt« tm Jahr »Sv«- lauf« vorgenommen« Inspektion verkant slos« Wehren be- r chteten di« zuständigen Kreisoertreter. Professor Kellerbau«. Chemnitz bertchtrt« ferner über de Ansammlung von Reg«- mass« in wasserarmen Gegend« für Feuerlö chzweckr. Den Bericht üb« den tm August d. I. tn Kassel ab- gehalten« erste« Samariter-Kongreß erstattet« d« Vor- sitzende. Ueber die Benutzung der sächsischen Staats- eisenbahn bei Brandfällen b«icht«te das Mitg ird Bitt«- R«tch«bach. Nach fast vt«rstündtger Sitzung wurde d« AuSschußtag Nachmittags gegen halb 3 Uhr geichlossm. — Ein 23jährtger, vielfach vorbestrafter und erst kürzlich au- dem Zuchthaus« entlassen« Fleisch« aus Chemnitz wurde tu d« Nacht vom Freitag zum Sonnabend in d« Blücherftraß« in Leipzig wegen Raube- v«hast«t. Derselbe hatte sich cm ein« durchreisenden Kaufmann gemacht und ihn zur Einkehr in eine Restauration tn d« Gerderstraße veranlaßt. Auf dem Rückwege au- de« Reftanrattou hrtt« « ihn dann plötzlich tu d« Nähe d« Halle'schen Straße am Halse gepackt und gewürgt und ihm dabei «in« Geldbetrag von 250 Mk., deu der Ueberfallm« tn Cassenschtium tn einem Briefe bet sich trug au« d« Brnfttasch« gestohlen, worauf er mtt seiner Amt« entfloh« war. Auf oaS Hilferm« deS Beraubten wurde der Räub«, der unterwegs den Geldbrtef weggeworf« halt«, bald darauf in d« Blücheeftraße von einem Schutz mann« unt« Beihilfe «tn«S Passant« ausgehalten und verhaftet. — Ja raffinirt« Weis« wurde in Leutzsch in dem Haus« «in«S Ga1Sb«sitz«rS «t« Embruchsdiebstayt au-geführt. Ge- wattsam «brach man «tn F«ster und stieg durch daffelb« tu dt« Wohnstnb« tm Part»««. Hierauf öffnete man verschieden« Schubfächer «tn«» Schntdsekr«>ärS und «ntw«d«t« darau» au» verschted«« Kaff« rund 200 Mark tn baar. Außerdem nahm man «tn« »eich« Ftlzhnt und «in«a fast neu« schwär- z« Anzug mtt, sowt» dt« m dr« Hose stickend« Gegenständ«, Schlüssel und Portimonuai«. Hierauf stattet« man v« Küch« «tn« Besuch ad und «tw«d«t, ht«au» v«schiedm« Speis», vorräth». Di» Di»b» «ts«nt« sich auf demsrlbra Weg«, wir st« g«komm«, Kid« oha« vou d« tm Nebenz mm« schlaf««« Person« bemnkt zu wird««. Bi» jetzt fehlt noch jeglich« Spur von d« Einbrecher«, obgleich mau nur ein« knappe Stund» nach d« Ausführung den Dl»v. stahl «tdeckt« und sofort polizeiliche Anzeige erstattet». — Bei d« allgemeinen Mäuseplag» wird häufig zur Vertilgung derselben Slryhnm Hafer angew«det. Ja Kleiuwalter-dwrf bet F««ib«g hatte eine Frau Tauben auögeschlachtu, welch«, wie sich spät« hrrauSstellt«, «folge Feeffm» von Stry tznmhaf« ver- md«t waren. Dabei hatte di» Frau da» Unglück; sich tu d« welche geste« Ab«d patriottiche antitürktsche Kundgebungen vor dem Palast« inscmirt«, auffordem, «tn« D«putation an ihn zu «tsenden. Ministerpräsident DelyanniS «mpfing die Student«, tadelte scharf ihr Benehm« und fordert« dtesel- b« auf, sich ruhig zu verhallen und der Regierung zu ver- trau«. Mwftlwerp Petersburg, 12. November. Da- Befinden der Kaiserin ist durchaus normal. -Au- Petersburg, 6 November schreibt einKorre- spoudent der „K. Z.": Für eine bevorstehend« Aenderuag d«, russisch-bulgarischen Verhältnisse spricht auch der Umstaad, daß jetzt eine Mmg« bulgarischer Officler« im russisch« Heere angestellt wird. Früher waren einige verabschiedete bulgarische Offtcier«, di« an dem B-rrath gegen dm Fürsten Alexander betheiligt gewesen, wie Venderew, Grujew und Genossen, tn den russischen Dt«st übergetreten; fitzt sind «S aber active. St« vtrlier« hi«rb«t «in« Rang, mach« aber trotzd«m noch «in gut«S Geschäft, weil daS bulgarische Off ci«rcorpS wett jünger ist als daS russisch«. Außerdem habe« st« di« Aussicht, als Dank für ihr« bewiesen« Russenfreundlichkit, nach Ord- nung der russisch-bulgarischea Beziehungen, tn der künftigen bulgarisch« Armee bevorzugte Stellungen zu erhalten. — Der Andrang zur Kriegsakademie wächst tm russisch« Off cier- corpS von Jahr zu Jah«. Ohne Besuch der Kriegsakademie kann man nicht in den Teueralstab komm«, und ohne dies« ist nach d« j-tzigm BesörderungSgrnndsätzen eine irgendwie beschleunigtere Laufbahn nicht möglich. Im Jahre 1878, also gleich na» dem türkisch« Kriege, meldet« sich 103 Offictere zur Kriegsakademie; in diesem Ich« 330. Di« Prüfung bestand« Heuer 235, doch konnten, den Bestim- wungm gemäß, nur 140 Aufnahme finden. ES beweist di« Schwierigkeit der russischen Sprach«, daß noch heute dt« meist« Offiziere, welche die Prüfung nicht bestehen weg« mangelhafte, Kenptniß und Rechisch«ib«ng der Mutter sprache durchfall«. Die zur Kriegsakademie zugelassen« Offizier» sind tm allgemein« jünger als die tn gleicher Lage befindlichen ^Preußische«. Sw sind durchschnittlich 3 bis 6 Jah?« Offizi«r und 23 bis 26 Jahr alt. Auch tn diesem Jahr« stellte die Garde-Jnfanierie die meist«, näm lich 47, dt« Ltntm-Jnfantert« 39, die Ltnim-Civallni« nur 2, au» 3 Kosaken-Offizi«« wurden ausgenommen. Bon den 140 Angmomm««n waren 136 griechisch orthodox und nur 4 evangelisch. Katholik« kommen fast niemals auf die KriegScckademie, da tn Rußland katholisch ziemlich gleichbe deutend mtt polnisch ist und seit dem Aufruhr von 1863 keine Pol« zum Gemralstab zugelossen werd«. Damals warm einige russische GeneralstabS Oifizter« polnischer Ab- stammung zu den Aufständischen übergetreten und hatten diesen als geschickte Führer gedient. — Die Reihen der Kämpfer, die an der ein halbe» Jahrhundert währenden Unter werfung de» Kaukasus b»theisigt waren, lichten sich immer mehr. In jenen Kämpfen hat Rußland sein« kaukasisch« Armee geschaffen, die heute noch durch ihr« KnezS- lücht'gktt die russisch ew ovälschen und asiatisch« Heere weit übertrifft. Dieser Tage starb tn seiner bergigen Heimath einer der ältesten Kaukasus - Krieger General- major Arzu-Tschermorw, der mit und unter Prinz Albrecht von Preuß« (Bater des Regenten von Braunschweig) gefochten und nicht weniger als zwanzig doppelt zu rechnende KriegSjahre zählte. Obwohl Muhamedaner und einer kaukasisch« Familie entspross«, trat er 1842 als sieb zehnjähriger Jüngling freiwillig in russische Kriegsdienst« und nahm dann an so ziemlich allen Ruhmestagen der rassischen Sieger theil, wobei «r sich durch «ine Tapferkeit hervotthat, w>« sie sogar tn jener Zeit persönlich« Heldenmuthes seit« war. Arzu-Tschennoew erwarb sich fünf Rangclaffm bis zum Oü«rstlteut«vant «inschließlich durch persönlich« Tapferkeit und außerdem zwölf Kriegsorden; mehrfach wurde «r verwundet. Auch am letzt«» Türkenkrieg« nahm «r mtt Auszeichnung theil Abe, der alte Haudegen war nur im Krieg« vrrweadbar, halt« «S auch bis zum G««ralmajor -«bracht; doch wollt« man den verdimten Mann nicht verabschied«, und so blt«b er fett fast zwei Jahrzehnt« der ältest« Gmeralmajor tm russisch«« Heer«, ohn« besonder« Stillung einfach dem kauka- sischen Militärbiztrk zugethellt, mit dem bescheiden« Gehalt von 1500 Rubel. Er war ei«« ritterlich« Persönltchkttt, wt« si« ab« in «in«m -«bildet« Land« dn Jetztzeit «nmögltch wär«; etwa tn der Art der einstig« berühmt« Führer deut scher Landsknecht«. lBwIgerrture« Sofia, 12. Nov«mb«r. B«tm Empfang« d«r Adreß- Deputation erklärt« Füllst Ferdinand, dt« Frag« weg« Auf- nahm« d«S ErbpttnM BortS in di« offi;i«ll« Kirche beschäftig« mtt Richt di« Nation und ihn (d«n Fürst«), der nu, dt« Größe und d« Fottschrttt Bulgariens im Aug« hab«. Ja rückhaltlosen Bttständntß fü, di« «tligtvs« Btdürfnifse d«r Bulgaren hab« « vom «st« Tag« f«m« Regierung ab an d« Wied«auf,ichtung d«r nationalen Kirch«, au deren Größe und Ansehen gearbeitet. Ja dem Gefühl« d« Achtung vor d« national« Religion uad d« Verehrung für letzt«« habe «r d« fest« Entschluß grfaßt, d«n Throntrbm tn d« näm lich« Achtung vor der national« Kirche aufzuerztehen. DaS von ihm virlangt« Opf«, dt« orthodox« Tauf« d«s Prinz« Bott- soglttch vorzun«hm«n, s«t groß, schwer uad üb«r- au- schmerzlich. Er sei auch «zogen tn d«n Dogm« und Gebräuch« d« katholisch«» Religio« und habest«»- cm sein« «ltg ös« Urberzrugung« festgehaltea. Dah« mache setn Ge- wtssm rtnm Kampf durch, d« jeder gut« Bulgar«, jeder
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