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lerischm vwintMn- mü« de« Protektorat« Ek Majestät L«S König». Dch Namen „B«r«hitgMg" verdient« dies« ver- fawmlung in Wahrheit. Nicht nur, daß kein «inziaer M ß> Vang die Berathuogen störte: es wurde von de» B«rt«t«r« recht» und liuk» der Boges« Wiede:holt mit kräftigen und er« hebenden Wort« darauf htngrwiesen, daß «» Zett sei, der Zwietracht zu vergesstu, wem, e» güte, gemeinsam« Hoh« Ziel« nackzustreb«. Mit aufrichtiger Fr«d« haken wir Deutsch« d« von d« Franzos« «n» darqereichtm Hände «schüttelt und au» ihrem Munde da» Lob der deutschen Frau« und der deutsch« Errungenschaften gehört. Indessen leider können sich nicht all« Franzos« aus «In« so Hoh« Standpunkt st«ll«; b«i d«r M«hrzahl derselben über- wt«g« chauvinistisch« Neigung« Mit all« Kräften suchen st« in dirsem Sinn« di« russisch« Freundschaft au»zmmtz«n und ihrem Freund« d« Anschein uns«r«» Feinde» zu g«bm. Wir hab« vor «inig« Tagen «och d«r «utstanden« Besorgntß Ausdruck geg«b«, daß d«r B«such d«» Fürstin Hohmloh« in Petersburg kühl a«fg«nommm, und daß diesem Besuch« in bedenklicher W«is« die Theilnahm« de» Fürsten Lobanow an den groß« französisch« Ostmanvvern gefolgt sei. Glücklicher Weise scheint di« Besorgntß grundlos gewesen »u sein. Kein russischer Mund hat diesmal bet d« französischen Wtrth« Fanfaren zum Best« geb« dürfen; «S scheint sogar, als ob Fürst Lobanow Gelegenheit genommen hätte dem französischen Minister des Aeußeren Hanotaux begreiflich zu mach«, daß Rußland ein« Politik de» Frieden» zu verfolg« wünsch«, und daß s«tn« Fmundschaft nur dementsprechend zu ^verstehen und zu verw«rth«n s«i. UrbrigmS hat Frankreich jetzt Wichtiger«-';» tyun, als s«in«n chauvinistisch« Phantasterei« nachzujag«. S«ine Unternehmungen auf Madagaskar sind trotz all« Elan» und all«r Großsprechtr«i« nur sehr traurig verlaufen. Jetzt han delt «S sich darum, dm tapferen General Duchesne zu rett«, der so lang« tmm«rfort siegte, bi» er all« sttne Leut« durch das Schwrrt, daS Ä«tt«r und Krankheiten verlor« hat. Und wenn er mit dem Rest der Mannschaft« bis nach der Haupt stadt der HovaS gelangt, so wird er «ine Einöde vorfiaden, die ihm nichts, als ein Grab, bieten kann. Di« römische» Festtage zur Feier der nationalen Einig- ung sind glänzend verlaufen. Bon Seit« des Königs und Crispis ist dabei mit so weiser Mäßigung, Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit verfahren worden, daß in ganz Italien eine seltene Tinmüthigkeit und Zufriedenheit herrscht. Nur de, Papst steht scheel zu der national« Begeisterung. Wann wär« auch daS Papstthum mit «in«r solch« «invrrstand« ge- w«s«? ra-e-gefchichte. Deutschland. — Wi« wir ber«t1S mitgelheilt haben, ist im Zusammen hang« mit d«r Kölner LandesverrathSaffatr« auch in Essen eine Verhaftung vorgenommen worden. Es wird nun ge- schrieben, daß der in die Affair« Verwickelte ein früherer Krupp'scher Bureaubeamter NammS Emil Apfelbaum ist. Derselbe war früher auf dem Grusonwerk bet Magdeburg angestellt und wurde nach dem Uebe.gavg dieses Werke- in den Besitz der Firma Friedrich Krupp nach Ess« versetzt, wo er als Stenograph und Korrespondent aus dem Bureau für Kriegsmaterial beschäftigt wurde. Im verflossenen Sommer erfolgte aus unbekannten Gründen die plötzliche Entlassung des A., welche, sich darauf entschloß, wieder nach Magdeburg überzusiedeln. A. soll durch Briefe, welche man bei dem in Köln verhaftet« Paar gefunden, stark kompromittirt sein, weshalb sein« V«rhaftung auf Rrquisitton der Kölner Krimi- nalbehölde erfolgte. Seitens der Essener Behörde wird über die Ergebnisse der Untersuchung das strengste Schweigen beo bachtet. Bon anderer Seite wird berichtet, daß im ganzen fünf Personen verhaftet sind, wovon sich die eine, der Inge- nteur Pfeiffer, im Moabi.er Untersvchungsgefängniß befindet. Die Verhaftung mehrerer anderer Personen, die mit dem in Köln festgenommenm Franzosen, der als ehemaliger franzö sischer Offizier bezeichne: wird, in Verbindung gestanden haben, hat nicht auSgeführt werd n können, da die Verdächtigen sich nach BekMutwerden der Verhaftung der Franzosen schleunigst aus dem Staube gemacht hab«. Dieser Umstand spricht am deutlichst« dafür, daß die Entflohenen mit dem Franzosen hochverräterische Durchstechereien betrieb« hab«. Der In genieur Pftiffrr Hal hier bereits mehrere Verhöre zu bestehen gehabt. Bei seiner Vorführung aus dem Gefängniß wird die größte Vorsicht geübt, damit er mit Niemand in Berührung kommt. Außer dem Untersuchungsrichter und dem Protokoll führer darf Niemand bet drr Vernehmung im Zimmer anwe send sein. Daß di« Sache mit den bis jetzt bewirkten Ver haftung« noch kein« Abschluß gefunden, geht daraus her vor, daß Beamte der politisch« Polizei fortgesetzt noch mit derselben sich beschäftigen. — Der Stationschef Zenker von der Jaundestatton im südlichen Htnterland« von Kamerun ist hierher zurückgrkehrt. Er ist, wie di« «Post- schreibt, derjenige Colontalbeamte, per am längsten seit uns«« Colonieerwebungen auf einem Platz« im tropisch« Afrika gtbltrb« ist. Vor «twa sieben Jahr« bracht« ihn Hauptman» Kund mit nach Batanga, von da an ist «r «rst im Juni 1895 wieder zur Küste zurückgekehrt. Herr Zenker hat die Jaundeftation bedeutend auSgebaut, hat Pflanz ungen angelegt, Sammlungen und Beobachtungen im Pflanzm und Thierretche, wie nicht weniger unter den Volksstämmm gemacht, worüber ausführliche Berichte-ia den Mittheilungen aus d« deutsch« Schutzgebiet« vorliegm. Berlin, 28. September. Da- Abschiedsgesuch des Major v. Francois mit Pmsion und Erlaubniß zum Tra gen der Uniform der Schutztruppe ist bewilligt. Premier- Lieutenant v. Heydebreck ist au- de, Schutztruppe für Deutsch. Südwestafrika ausgeschieden. Berlin, 28. September. Der Chrf der Landesauf nahme in Ostafrika, vr. Franz Stuhlmann, wird sich am 12. October in Hamburg mit Fräulein Frege verhetrathen und danach sofort wieder nach Ostafrika zurückkehren. Berlin, 28. September. Der russisch, Ftnanzministe, Witte hat im letzten Augenblicke sein« Aufenthalt in Berlin verlängeet. ES befestigt sich, nach der , Nat-Zig.", die An- sicht, daß er die Hilfe des deutschen Kapitals für russische Zwecke zu gewinnen sucht, sei «S für eine neue Konvertiruug, sei ,S für die Aufnahme e'ne, russischen oder russisch-chinesi schen Anleihe. Kaiserslautern, 29. Sept. Heute Nachmittag fand dir Enthüllung des BiSmarckdenkma's unter großer Becheilig- nug der Bevölkerung au» der ganz« Pfalz statt. Der Bor- sitzende de» hiesigen verschvnrruugSvrmtnS Görg übergab daS Denkmal an di« Stadt. Bauamtman» Stempel bracht« «in Hoch aus v«. Maj. de» Kais«« und auf d« Prinz-R'geaten aus. Bürg«rmtist«r Orth übernahm da» Denkmal Nam«» d«r Stadt. Di« Häuf« trag« Flaggeuschmuck; Abrnds fiud«t in d«r Fmchthall« «tu groß«» Bankett statt. VaKarnakeiß« Wi«n, 28. Septbr. Di« «Neue Fr«ie Presse" der- öffentlicht «'n Jut«»vi«w, wtlche» ihr London«« Korrespondsut mit «i««m mit d«r auswärtig«» Politik Salisbury'» wohlver- traut«» Politik« hatt«. Letzt«««, erklärte England» Welt- stellung g«bi«t« ihm, in d« groß«» «uropäischen und inter national« Frag« zum Dreibund« zu st«h«; d«r Abschluß «tn«r Allianz g«h« all«rdtng» nicht a«, weg« d«, hierbri nothwendigm parlamentarisch«» Diskussion; im Fall« «ine» Krieg«» würd« jtdoch di« Regt«rung, wi« siche, anzunehm«, vom Parlament« di« Genehmigung zur Theilnahm« an der Seit« d«S Dreibundes verlangen und wohl auch erhalten. Di« «ngltsch« RegterMg erstrebe «in« ähn liche sntsnl« voräials zu Deutschland, wie sie zu Italien bereits besteht. Im Falle eine» europäischen Kriege- würde England di« ttali«nisch«n Küsten mit seiner Flotte decken. Daz» käme die Entente mit Oesterreich bezüg lich der Balkanpolitik. England Woll« im Fri«dm die innig- st« Beziehung« zu jedem einzelnen Mitglied« de-Dreibunde-; di« Solidarität mit dem Dreibunde al- solchem müsse eS mit Rücksicht aus daS Parlament erst für den Kriegsfall aufsparen Wien, 28. Sept. I» Villach hat «in Duell zwischen einem Adjutanten des österreichisch« 14. Jnjanterie-R«gim«1s und dem russischen Graf« Schlipvmbach stattgefund«; Ersterer erhielt einen Schuß in den Unterleib. Duellursache war di« Beltidigung drr RegimentsmusN durch^Schlippenbach v«t «inem Konzert. Schweiz» Bern, 29. Septbr. Das von der Bundesversammlung zur Einführung vorgeschlag«« Zündhölzchen-Monopol wurde in der heutigen Volksabstimmung mit ungefähr 173 000 gegen 138 000 Stimm« und 14*/, geg« 7*/, Kantonsstimm« abgelehnt. GM MU Hollaird. Amst« rdam, 28. September. Für die Plaidoyrrs im Prozesse wegen Zusammenstoßes der „Elbe" mst der „Crathie" ist Termin auf den 5. Oktober vor dem Gerichtshof« zu Rot- trrdam festgesetzt. «-lqi-w. — Ueber di« Lag« am Congo wird de« „K. Zig " aus Brüssel geschrieben: Der Congostast hat sich endlich ge- nvthigt gesehen, sein langes Schweigen von dem Zustand der Dinge am Congo zu brechen und eine ausführliche Darlegung zu geben, von de« anzunehmen ist, daß sie, wen» auch nicht der gegenwärtig«, so doch der gegenwärtig hier bekannte» Lage der Ding« entspricht. Den tm Auszuge bereits telegra phisch übermittelten Mittheilungen des Staatssekretärs Ban Eetvelte lass« wir nachstehende Ergänzung folg«. S«it 15 Monat«, versicherte dieser, sei kein Soldat oder Agent des Congostoate» mehr im Bahr-«l-Tazhal gewesen, da dieses nach Abschluß des Vertrages vom 14. August 1894 mit Frankreich nicht mehr der Interessensphäre de- Congostaates angehöre. Der Kommandant Nilis, der dort getödtet sein solle, befindet sich in Banraville auf dem linken Ufer des Ubanghi, und Lieutenant Cassart, dessen Tod ebenfalls fälsch lich gemeldet Word«, noch dreimal soweit südlicher im Ge- biet« des Kass i. Die Bevölkerung des von Dschabbir im Osten bis Dung» im Westen sich erstreckend« Uelledistrikts stehe unter einer Anzahl von Sultanen, von denen die drei mächtigsten, Dschabbir, Semio und Sassa, dem Staat« treu geblieben seien, während die beiden mächtigen Sultane Ban- gasso und Kaffo'i seit dem genannten Vertrag« unt«r Frank- reichS Schutzherrschaft ständen. Von den klein«« Sultan«« östlich vom 47. Längengrad« zeigten sich eine Anzahl auf sässig, man arbeite aber daran, sie allmählich zu gewinnen Ueber die Madhisten hat Franqut vom- 10. Januar d. I aus Ny ingara berichtet, daß sie nach der N edeilaee bei Eqaru die ganze Provinz A quatoria aufqaben und sich noch Redschab zurückgezogen hätten, wo Arabi, der Bruder Ab dullahs von Khartum, die Flüchtig« sammelt«. Obwohl den Belgiem der Weg nach dem Nil und dem Albert-See infolge des entscheidend« Sieges offen stand, drang« sie nicht vor, sodaß eS seitdem hier zu keinem neuen Zusammentreffen mit den Madhisten gekommen sei. Der mit diesen verdürbet« Sultan Bafuka setzt« Frarqut heftigen W derstand entgegen. In dem angeblich für Frarquis verlorenen Treffen mit ihm blieben zwar 58 Congosoldaten auf dem Platze, darunter der Lim'enant Frennet, aber FranquiS behauptet« daS Feld, und Bafuka entfloh in die Wälder. Der Congostaat erachtet da her daS Ziel dieser Expedition noch nicht für erreicht. StaatS- Jnspector Le Marinel, der M'Bili und N'Doruma, di« Mör der des Hauptmanns Bonvalet urd des Lieutenants Janssm bestrafen sollte, verfügt« üb«r «ine Truppe von 2000 meisten- mit Albini-Gewehr« bewaffneten Soldaten und 26 Geschütze. Sein Bericht vom Mai d. I. meldet, daß da- Uellegebiet be- ruhigt und Dungu, der Stützpunkt gegen die Mahdisten, un einnehmbar in den Händm de» Staate- sei. Ueber das Aru- wtmigebiet schreibt Lieutenant Freitag vom 14. Juli, daß die Lag« sich besser« und man hoffen dürfe, bald im ganzen Be ztrk di« Ruhe wiederhergestellt zu sehen. Am Congo, zwischen Basoko und Jsungi, leiste nur «in Dorf, Irnzuüi, der Unter werfung Widerstand, wa- nicht lang« m«hr dauern könne. Di« FriedenSverhandlung« mit den in Aufruhr gewesenen Häuptling« dauerten nur deshalb solang», well di-se befürch tet«, verhaftet zu werd«. Der bedenklichst« Fall ist in Lulua- bürg di« Empörung von 60 Congosoldatm, deren Hergang noch nicht aufgeklärt ist. Sie sind «s, di« Li«t«nant Peitzrr «rmordet habe». Ein näherer Bericht des Hauptmann- Gtllain liegt darüber vor. Ew« Truppe ist von Leopoldvllle abg«- gang«, di« Empörer zu bestrafen. In all«» andern District« herrscht vollständige Ruh«, so unter den BangalaS, am Aequa- tor, im Bezirk der Fälle wi« auch am untern Congo. Haupt mann Jacques richtet ein« neuen Bezirk ein, der den Leo polv-See und di« umliegtnd« Gebiete umfaßt. Di« Einfuhr hat sich in der ersten Hälft« di«s«S Jahre- auf 5637000 tr mit «inem Mehr von 300000 kr und die Ausfuhr aus 6 700000 kr. mit «inem Mehr von 2K00000 kr gehoben. K»wwk>tet«lh. — Französische AnsvruchSlost^keit. — Prinz N kolauS von Gri«ch«land, der brkanntlich den Manko«« d«r fran zösisch« Armee beigewoh '.t hat, soll «inem Mtarbeitrr deS Figaro" g-g«üb»r s«w»r Beg«isti u g für di« französisch«, Soldat«« m fo'aendtn Werten Ausdruck a«g«b« hab« : »ES war «m bewundtrungswürdi-d« Schauspiel für uns, dk französischen Soldaten Prob« von staMeu-mrther An», dauer und Widerstandsfähigkeit gegen di« Anstrengung« geb«, zu sehen. Ohl Ich bewundert« fi« jed« Trg, jed« Stund«, jede Minut«, und sp«nd«t« ihn«« im Schweig«» mriuir «ut- zückt« Swl« Beifall. D«a ganz« Tag üb«r «twickllt« fi« «in« «rstaunlich« Thätigkrtt, und am Abend sah man fi« frisch und Wohlgemuth, als ob st« aus einem erquickend«» Schlmn. m«r erwacht wären." In diesem Ton« geht «S fort, bis der Prinz mit d«r Versicherung geschlossen haben soll, daß seiner aufrichtig« Ueberzeugung nach di« französtsch« Soldat« d« besten Sol dat« der Wett ebenbürtig zur Sitte ständen. Ob der Prinz wirklich so gesprochen, oder ob der Mitarbeiter de» »Figaro" seine Worte etwas auSgeschmückt hat, ja, ob der Prinz über haupt mit einem Vertreter de» »Figaro" geredet hat, ist «ach den Leistungen de» Boulevardblattes (e» hat ja kürzlich «rst «in« Uut«rhaltung mit dem deutsch« RtichSkanzler frei er- fund«) sehr zweifelhaft. Daß er überhaupt sein« Lesern dieses Urthell des griechisch« Prinz«« vorsttzt. bewtist vo« Neuem, wi« anspruchslos dies« sind. Prinz Nikolaus, der drttt« Sohn des Hellmenkönig», ist ganz« 23 Jahr« alt, beklridet zu Haus« die Charge eines Lieutenants in der Ar tillerie und hat bisher k-iae Gelegeuhrtt gehabt, andere Trup pen manövrir« zu sehen, als die seiner Heimath. Da diese noch von Niemandem als Mustertrupp« gerühmt worden find, das hellenisch« Heer sich vielmehr notorisch in de, denkbar kläglichsten Verfassung bifiudet, so möz« dem Prinzen Niko laus die französischen Truppen gewiß imponirt haben. Der Prinz soll betont haben, daß die französischen Soldat« durch ihre Behendigkeit ihn an di« griechischen erinnert haben. NM, dm letzteren rühmt man große Behendigkeit im »RückwärtS- concentttren" nach; für die französischen Soldat« ist der Ver gleich also nicht sehr schmeichelhaft. Wenn man in Frankreich auch nur etwas di« ausländische« Verhältnisse kennte, so würd« «in französisches Blatt einem jungen Manne von 23 Jahre« solche Worte gar nicht in den Mund legen können. Paris, 29. September. Heut« Nachmittag fand ix Fontaintbleau di« Enthüllung d«S Carnot-Denkmals statt, w«lch«r d«r Präsident Faur« nebst dem Minister der öffent lich»» Arbeit»» Dupuy du TempS, umgeben von der Fami lie Carnot's beiwohnte. Paris, 28. September. Die heutig« Blätter meld« aus Nizza: Zur bevorstehend« Ankunft des Großfürsteu- ThronfolgrrS ist eine Villa für 50000 FrcS. gemiethet vor- dm. Zahlre ch« Arbeiter sind damit beschäftigt, die Billa irr Stand zu setzen. Der Großfürst wird während des ganzen Winter« in Nizza verbleiben uud erwartet man denselb« in den ersten kalten Taz«. Contrexeville, 28. September. Der russische Mi- nister des Aeußern, Fürst Lobanow, ist heute früh nach Paris abgereist. EPwrtfEN. Madrid, 28. Sept. Die Mannschaft« desspantsch« Dampfers „Duero" hab« in verzweifelten Kämpfe« die Re- L^llm auf dm Philipp'nen-J iseln besiegt 18 Rebellen wur den getödtet und di« G«fang«n« nach Manilla gebracht. Di« Anführer der Rebellen wurdm standrechtlich erschossen. England. London, 28. Sept. Der Lordmayor hatte heute eine Unterredung m't dem Minister d«S Aeußern, um demselben über sein« Re se in Frankreich Bericht zu erstatt«. — Einer aus London übermittelten Drahtnachricht MS Varna zufolge ereignete sich «in «rnster Vorfall in Auttsch (Armenien). Ottomanische Beamt« sprengt« das Gerücht auS, die Armenier beabsichtigten alle Mohammedaner zu ermord«, sie sammelten insgeheim Waffen. Darauf hielt die musel männische Bevölkerung Haussuchung bei den Armeniern unter Führung von Polizeibeamt«. St« drang in di« armmischt Kirch«, wo während des Sachins nach Waffen der heilige Tsch zerstört wurde. In Wuth versitzt durch diese Kirchen schändung, gr ffen die Armenier dm muselmännischen Pöbel an. Ji dem Komps wurden 10 Armenier getödtet oder ver wundet. Di« Bericht« über di« Schreckensherrschaft In Kemakh und Erz'ngham werden bestätigt. Viel« Armenier wurdm verhaftet, darunter 2 Schullehrer unter der Beschuldigung, daß sie dem Revolutionsausschusse angehörm. London, 29. September. Einer Meldung des »Reu- ter'schm Bureau's" aus IKodama zufolge handelt «S sich bet dem Anschlag gegen das Leben des Marquis Ito nicht um «tn bereits ausgeführtes Attentat, sondern um ein« Ver schwörung, die rechtzeitig entdeckt wurde und nach welcher Ito Mittwoch Nacht ermordet werden sollt«. Es sind Schrift stück« aufgefunden, durch wtlche die Theilnehmer an der Ver schwörung entdeckt sind. Afi-w. Hongkong, 28. September. Die chinesischen Behör den thun alles Mögliche, um die Untersuchung weg« der Metzeleien in Kutscheng »rgebnißloS zu machen. 40 der v«r- hafleten Chinesen wurdm ohne Ermächtigung seitens der Con- suln freigelass«« und der englische Consul Mansfield von chi nesischen Soldaten insultirt. Die Consul« gedenk« nach Kut scheng zurückzukehrrn. Nokohama, 28. September. Gegen das Leb« des Premierministers wurde ein Anschlag auSgeführt. Der Uebel- lhLter wurde verhaftet. ^Er ist Mitglied des Bunde- geg« die Ausländer.,, Nmer-iEM« Indianapolis, 28. September. Nach einer sicheren Meldung wird der früher« Präsident Harrison nicht wieder für den Präsidentschaft-post« candidir«. Gk « s « « ch f - Dresden, 29. Septbr. Der König hat heut« Abmd die Reise nach Wien ang«tret«. Dresden, 28. Septbr. G»g»nüber der vielfach ge äußert« Befürchtung, der zu der diesjährigen Einkommen steuer erhobene 10proz. Zuschlag werde ein bletbmder werd«» m d insbesondere auch tn d«a nächsten Jahren wieder zur Er hebung gelangen, wird dem „Dresdn. Journal" von maß- gebender Stell« mngetheilt, daß b«t Aufstellung des Staats- Haushaltsplanes für die Finanzperiode 1896,97 im Finanz- mintstertlm die Herstellung de- Gleichgewichts zwischen Einnahmen und Ausgaben ohne In- rechnungstellung eines SteurrzuschlageS er reicht worden ist. Demg»mäß steht die Erhebung «ine-