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Erzgebirgischer Volksfreund : 12.09.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189509126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-09
- Tag 1895-09-12
-
Monat
1895-09
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 12.09.1895
- Autor
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. , M« , sich alte« Bekröne» «die« „kleinen Hamburg, 10. September. Di« „Hamburger Nach richten" bemerken zu dem von dem „Vorwärts" veröffentlich, teu Stöckersch« Briefe, der damalige Reichskanzler habe dem Prinzen Wilhelm anläßlich der Waldersee-Versammlung abge raten, sich auf derzeitige Beziehungen zu irgend einer Partei einzulassen. Daher rühre Lie Feindschaft, die aus dem Brief« Stöcke,S sprech«. Unter Kaiser Friedrich habe ein Kronrath stattgefunveu, wo die sofortige Beseitigung Stöckers gefordert worden sei, auf Rach d«S Ministerpräsidenten hab« jedoch der Kaiser beschloss«, Stöcker die Wahl zu stell«, ob er sein Amt als Hofprediger beibehalten oder seine öffentlich« Agita tion fortsetz« wolle. Die Angabe des „Volk", Fürst Bis marck habe den Antrag auf Ausweisung Stöckers auf Grund deS Sozialistengesetzes gestellt, beruhe auf Erfindung, wenn auch die Erledigung der Frage damals nähr gelegen habe. Frankfurt a. M., 10. September. D«m PeterSbur- PeterSbur- ger Korrespondenten der „Frankfurter Zeitung" wird von einer mit der revolutionär« Bewegung Engvertrauten Persönlichkeit versichert, laß man in Rußland einer neuen terroristischen Periode entgegen gch«, welch« unmittelbar nach d«r Krönung deS Zar« ihr« Anfang nehmen w«rd«. Di« Polizei ent wickle angesichts der stetig wachsenden allgemeinen Unzufrieden heit eine fieberhaft« Thätigkett. Alle Nachrichten von Massen- Kalisch« Wähle« vergnügt all« Gchimpftwi« im „vorwärts" a«g« di« Vedanseter last« — d«nn da» Räsoaxir« steckt dem Berliner als Großstädter im Blut« —, das« da» Blatt sorgfältig i» die Lasch« steckt«, um »och vergnügt« sich voll patriotischer Drä«g«l«t di« Paradetruppen av-useh« «ad ab«d» zur Illumination z« geh«, ohn« davor zurückzusch nachher t« Gesellschaft von alt« " ' Spitz" zu Ehr« Le» Lage» z« kauf«. Di« sogenannt« „Zielbewußim" unter d« socialtstisch« G«off« sind viel geringer, al» di« roch« Hm« glauben mach« wolle», und die überwältigend« Mehrheit d«r soeialisttsch« Wähler ist we- fenüich harmloser, politisch und social, al» di« roh« Schrei«, auf der äußerste« Link« und di« Angstmeier unt«r d« and«, r« Part«t«n ent*«der an» .Dummheit oder Brrechnung e» darsitü«. v«rhaftungen Md Aufdeckung einer nihilistischen Verschwörung sei« indeß univahr. Bremen, 10. Septbr. Zahlreiche Säfte aus all« Theilen Deutsch ands sitd aus Anlaß des 23. deutschen Ju- ristentageS hier etngetroffen. Nachdem die Begrüßung der- selben bereits gestern abend im Saalbau deS KünstlerderetnS stattgefunden hatte, begannen heute vormittag die Verhand lungen. Es fft ein rechls Programm aufgestellt, auch sind mehrer« Festlichkeiten in Aussicht genommen. Heut« abend findet «in« seitens des Senats im Bremer Rath?«Her veran staltete Feierlichkeit statt, morgen nachmittag wird ein Garten- fest im Etablissement „Weserluft" abg« halten, deS Wetteren wird am Donnerstag in Künstlerveretn ein Festmahl statt« fiuden Md am Freitag ein Ausflug in See mit dem vom Norddeutsch« Lloyd zur Verfügung gestellt« Reichspost dampfer „Bayern" unternommen werden Hannover, 10. September. Die Hauptversammlung deS Tustav-Adols-BereinS wurde heute nachmittag durch Be grüßungsansprachen des Oberpräsidenten v. Bennigsen, des Stadtdtrektois Tramm. Konststortalraths Superintendent« Hofpredigers Ahlfeld, kaotor primarius Mohr und des Gr- neralsuperintendent« Schuster, des Vorsitzenden des Hanno versch« Hauptvereins, eröffnet. Die Theilnahme ist eine außerordentlich große. Oesterreich. — In Budapester Blättern war von ärztlicher Seite di« Behauptnng Mfgestrllt Word«, daß d«r Tod d«S Trzher- zog» Ladislavs «in« Folg« unrichtiger Behandlung de» Ver wundeten sei, namentlich hätte die Ueberführung nach Buda pest unterbleiben müsft«. Der Direktor deS Spitals vom Rochen Kreuz. Janny, antwortet nun hierauf im „Pefti Htt- lap": „Die Blutvergiftung war schon in der ersten Miaut« fast unv«rm«idlich. Dir Explosivkugel hatte Kietderfetzen in die Wund« gebracht; da» Taschentuch, mtt welchem die Wunde anderchalb Stund« zugehalt« wurde, um di« Blutung zu verhindern, war unrein." Vorläufig wird Lie Krankheit»- geschtcht« auf Wunsch des Erzherzog« Josef nicht veröffent- licht, sondem Mr dem Hofe mitgethetlt. Die Erzherzög« Ratner, Otto, Eugen und Friedrich und die dem Verstarb«« verwandt, Prinzessin Clementine von Kokurg werden für die Leichenfeier am Mittwoch in Budapest erwartet.' Pest, 10. September. Der Ministerpräsident Baron Banssy erstattete heul« vor sein« Wähle« zu Sztlagy- Somlyo ein« sehr beifällig ausgenommen« Rechenschaftsbe richt, worin er «klärk, die Regierung halt« unerschütterlich an d«m Ausgleich« von 1867 srst Md s«i bestrrbt, di« kirchen politisch« Gesetz« durchzuführ« und dadurch das Mißtrau«« zwischea dm Conf«siton« zu beheb«. Ein« weil«»« Auf- dürft«. Damtt würde litatton in Versammlungen, durch Aufzüge u. s. w. eingeschränkt werden können, die sozialdemokratisch« Presse aber würde man doch nicht in dem Maße treff«, wie das nicht nur wünschenswert-, sondem unumgänglich nothwendig sein wird. Mit der schärferen Handhabmg der Gesetze des g«i inen Rechtes allein, di« sich seit d«r letzt« Aud'enz deS JusttzmintsterS b«i Sr. Maj. dem Kaiser deutlich «»k nnen läßt, wird ebenfalls auf di« Dauer nicht viel erreicht werd«. Es werde« besondere Maßregeln rüthig werd«, aber erst ein« gründlich« Prüfung all«r BtrhältN'ffe wird die leitenden Kreise L« Regierung in den Stand setzen, sich darüber schlüssig zu mach«, wie MM vorgeh« muß. »ade der Regier««« sei die Durchdringung der restlich« kirche-politisch« Borlag« im Parlamente. DI« Finanzlage wig« keinerlei Symptom« eine» Rückfälle». Obgleich di« Folgen der schwierige« wttthschaftltch« Lag« auch M de« Finanz« MMöglich spurlo» vorübergehen konnten, entbehrte« doch di« Ausstreuung« üb« ein« Erschütterung de» Gleich« g«wicht» im Staatshaushalte d« Grundlage. Allerdings w«d« «an in Folg« d« «wähnt« Umstände nicht auf U«b«schüffe rechnen können, wi« in dm letzten Jahr«; allein das Gleichgewicht i« Staatshaushalt« bleib« b«t v«rnünst ger Witthschaft «halten. Hinsichtlich d« socialtstisch«« Agita- tionm und der Nattonalitätenbewegung beabsichtige die Re- gierung Kin« besonder« Maßregel«. Sollt« solch« noth- w«dtg werden, wa» « — d« Minister — nicht befürchte, so werd« di« Regierung davor nicht zurückschr«ck«. Ja d« Bewegung sei «in erfreulich« Stillstand eingetret«, sodaß di« Regitrung Lrmnächst d«r Kron« di« B«gnadtgung der im MemorMdumproceß Berurtheilten Vorschlägen w«oe. WpamtaN. Madrid, 10. September. Nachrichten aus Tanger meld«», daß d« Sultan in F«z schwer «krankt s«i. — In Tangrr sind zw«i n«u« Cholttafäll« vorgtkommen. — Di« svanisch« Regierung hat 30000 Mausergewehr« bestellt. — Der , Heraldo" veröffentlicht ein Interview Canovas'über die Beschießung de» amerikanisch«n Kreuzers „Alliante" durch einen spanisch« Kreuz«. CanovaS «klärte, daß di« spanische Re- aierung die Bestimmungen des Völkerrechte- gewissenhaft beo bacht« werde. Er glaube, daß di« Pacifizi«rung Kuba? schnell von statt« gehe« werd«. 25000 neue Trupp« und, wenn nöthia, «och mehr würd« nach Kuba gehen. CanovaS er klärt daS Gerücht von einer Krist» für unbegründet. Userdtuck» Belgrad, 10. September. Da- Gerücht, daß in Biarritz die Verlobung des Königs Alexander mit einer russischen Großfürstin «folg« soll, ist nicht unwahrscheinlich. Hinm t soll di« Ankunft des Groß fürsten Sergei zusamm«HSnz«. Die Sache liegt tu den Händen Nataliens. Wnlgariew« Sofia, 10. September. Seit einige« Tagen befindet sich das grsammte Aktenmaterial üb« die Ermordung Stam- bulow'S bei dem Gerichtshof«, w-lcher über das Verlangen «ine» der Verhaftet«, ihn gegen S.ellung einer Kaution auf freien F»ß zu setzen, berathen wird; die bisherige Untersuch ung «gab, daß Bon« Georgiew thttsächlich ein« d« Mörder ist unk außer dem Kutscher, welch« Stambulow fuhr, noch zwei Person« an der Mordthat beteiligt sind, die jedoch nicht aufzufinden sind. Der Untersuchungsrichter hat trotz Berhvrung von 30 Zeugen keine positiv« Anhaltspunkt« be züglich der Identität d« Mörder «lang« können. Er glaubt auch daß die Mörder von den Passanten verkannt worden; denn Bou« Georgiew war erst kurz vor dem Attentat nach vierjähriger Abwesenheit nach Sofia zurückgekehrt. Einer der Mörder, ein Macedoni«, ist nicht einmal der Polizei bekannt und nur Halu lebte in Sofia. Sofia, 10. September. In Zankowsch« Kreisen wird di« Aeuß«ung d«S Mtttopoltt« Clemens besteigt, daß die orthodoxe Tauf« d«S Erbprinz« Boris nicht die Gewißheit geb«, daß di« Anerkennung deS Fürsten dem Ziel» näher ge rückt sei. Andrerseits wird versichert, daß dem Metropolit« Clemen» der Rath «rtheilt Word« sei, dem Fürsten selbst die Thronentsagung nahezuleg«, fall» « auf die Unterstützung Rußlands rechnen wolle. — Der „Secolo" meldet aus Sofia: Ein als Frau verkle deteS Individuum, welches in Raftschuk eine Bombe in den Wagen des Prinzen Ferdinand warf, wurde verhaftet. Diese Verhaftung führte zur Entdeckung einer Verschwörung, welch« den Zweck hatte, den Fürst« Ferdinand zu ermorden und di« Republik in Bulgarien auSzuruf«. Zahlreiche Ber- Haftung« sollen in Sofia, Rustschuk, Varna und Philippopel vo'genommen Word« sein. Auch Offlzt.re befinden sich an geblich unter den Verschworen«. Türkei. — Eine in KarS Vorgebern aufgegeb ne Drahtmeldung des armenischen Sonderteücht-rstatvrs der „Da^y News bestätigt vollauf die jüngsten Meldung« üb« di« Vorgänge un- wett von Erzinghian. Gegenwärtig — sagt der Berichter- statt« — spielen sich dicht bei Erzinghian Szenen ab, die vielleicht den Ereignissen von Sassan gleichkommen dürft«. Der Haupturheb« ist wieder d« Marschall Zeki Pascha. Ein türkischer Gendarmerteoberst reiste am 12. August, begleitet von einem Arm«i« und einem türkischen Sergeanten, nach Erzinghian, als die Gesellschaft von Räubern, di« in ein« Schlucht verborgen lagen, überfallen wurde. D« Sergeant wurde getüdtet, d« Oberst verwundet, die Räuber entkamen. D« Angriff fand in der Nähe rin« Gruppe armenischer Dörfer, „KemakhS" genannt, statt. In Erzinghianangelanzt, meldrte der Oberst dm Vorfall den Behörden, die ohne weite- re» sofort auf den Gedanken kam«, daß die Angreifer eine Bande von 60 armenisch« Rebellen auS KemakhS war« und dazuschrit- ten, demgemäß Maßnahmen zu ergreifen. In Erzinghian wurden sofort zahlreiche a»gefih«ne Armenier verhastet, dtenoch eingekerkert sind. Ein Corp» von 1000 Mann, zusammengefitzt aus Infante: ir, Kavallerie, Gendarmen und BaschibozukS, wurden nach K« makhs gesandt mit der üblichen Weisung, zu plündern und di« Rebellen zu verhaften. Diese Befehle sind noch in der Ausführung begriffen. Der ganz« Bezirk KemakhS ist um- zinge't. Nach den bislang vorliegenden Meldungen wurden die Dörfer Com-, Kirugum« (?), Tortan, Horopul Marig völlig g plündert, deren Bevölkerung (im ganzen etwa 5000 Seel«) ruchlo» mißhandelt, Männer wurden grausam gefol tert, Frauen und Kinder vergewaltigt, vier Klöster wurd« ebenfalls geplündert, di« Altär« umgestürzt, Hetl'g«HHd« unt«r Beschimpfungen vrrnichttt. Ein ander« noch unbestä- tigtn Bericht giebt Einzelheiten üb« di« Ermordung von 6 Flauen und mehrer« Kind«. Di« Arment« von Erzinghian beschwör« d« englischen, französischen und russisch« Konsul in Erzerum um Schutz gegen die OrtSbehörden und da» Mi- litär. Di« Aufr«güng und Beunruhigung ist allgemein, selbst di« bessere Klass« der Türk« ist gerührt. Di« Armenier bringen d es« neuen Ausschreitung« in Zusammenhang mit der bevorstehenden Ankunft ihres alten Feinde» Schrkir Pa- scha, der nach Erzinghian unterwegs ist. Wie verlautet, bil deten sich in Musch Md Bitti» antichristlich« Türkenverein« z««ck» Ermordung d« Christ««, fall» di« Pforl« dm Reform plan der Mächte annehme. ' — Di« „Post" schreibt: E» g«hen seit einig« Zeit durch verschieden« Blatt« Mttthrilung« üb« Schrttt«, di« di« Re- gierung gethm haben soll, um dm B«st«bMg« d« Sozial- L«mokat«n e..tgeg«nzuk«kn. Wir sind demgegenüber gmetgt, zu vtrnmth«, Laß all« dt«s« Auelaffungen auf Kombination«« beruhen. Daß nach d« dr«t Red« Sr. Majestät d«S Kais«- Lie Regi«Mg Maßregeln in diesem Sinn« vorbereit« wird, da» unterliegt wohl kinem Zweifel; daß solche ab« schon vorbereitet sind, erscheint unmöglich, da d« Herr Reichskanz ler «och aus Urlaub im Ausland« weilt und der preußisch« Minister de» Inne«, Herr v. Küll«, «st heut« vormittag uach Berlin zurückgekehrt ist, mithin «in« Verständigung d«r zunächst beiheiligt« Person« üb« di« Richtung, in d« sich di« Schrttt« zu b«w«gm hätten, »och nicht «ziett Word« sein wird. Bermuthltch wird bet wett«« Behandlung d« Ange- legenhett auch zur Sprache komm«, daß mit ein» Amdemng des VeretnLgcsetzeS allein oder ein« Novell« zu ihm — wt« daS «in« Reihe von Zeitung« zu glauben scheint — in der Sache doch nicht viel erreicht werd« dürfte. Damtt würde Wohl die Agitation in Versammlung«, durch Aufzüge u. s. w. eingeschränkt werden können, die sozialdemokratische Presse kai fetl Lau L stand» eingeg dem an d nehr Mr, besser ben o Lurch Hau' Sckö birg- selber Hann fenrn prä Ml M v« Ost v. > 175 d darf, urchmess ^«füh« Am v er neuen o» d« t ten Stt Inge u» on ea. k d. Rä ekkoteö techntk A o'orenr Schmied« Sarderob Holz, Ko abend AI «ehrfach der Witt stand. ( chwebt« Kühe g Unglück - In 1 Lrmmhc im Bette sewefin Abendst» wurde d Unglück» Gärtner Dies is zwrite 8 mente t vor eii Feldarbi — Her, dem „Z Blatte I zu geb«! durch d streu« möglich! im Tho sofort c pfthlen, - In abtnd , nungsv mann l Knabe fürchte, lall« mannS zu, al falls d tag v« ueukt Gasar Brunn nicht Schla, — Ueber deutschfreisinuig« Laud aaSemdidat«« «fährt di« „Voss Z'g.": Auch di« bttden «iuziaen freisinnigen Ab-«- ordnet«, die bisher im Landtag« saß«, der Gemetndevorflaud und Gutsbesitzer Bühn» in Wittgendorf btt Zittau und d« vormalig» RetchStagSaba. Fährmann-Großschönau -ab« «S- zukchttd«. Beide werd« in ihr« bisherig« Wahlkreis«: Zittau-Land und Großschönau-EberSbach wird« candLir«. I« Uckttg« wird sich die srttsinnig« BolkSparkt nur noch t» einigen wenigen aussicht-volleren Wahlkreisen ernsthaft an der Wahl beihtilig«, wie beispitt-wets« im 6. ländlichen Wahl kreise (N«usalza-S -irgiswalde Land), deff« Ortschaften säauut- lich zum zweit«» sächsischen Reich»tagi»ahlk«is« g«hör«n, d« durch d« freisinnig« Fabrikant« Herzog - Neugersdorf tu» RüchStage vertreten ist. Hi« ist in den letzten Tagen «in« d« Führer d« freisinnig« BolkSpattet in der Oberlausttz, Herr Kaufmann Behnert - Ebersbach, al» LandtaaScandtdat ausgestellt Word«, d« dem bisherig« eonservativ« Abg. Matthes-Schönbach gegenüberkitt. — DaS Leder auf d« Leipziger Michaeli-messe. Seit letzter O'l«meffe 1895 hat sich aus dem Ledermarkte «in so gewaltiger Umschwung vollzog«», wt« «r sttt nahezu SO J-Hr« nicht stattfand. Während besonders im letzten Jahr zehnt »in fast ftekr Rückgang der Werth« für di« zahlreich« Gattungen in Oberlid«, Unterlid« Md ander« GennS er folgte, und da» Angebot fast immer di« Nachfrage überwog, trat bald nach Beendigung der diesjährigen Ottermesst ein jäher Wechsel t« diesem Zustande ein. — D«r Monat Mat 1895 brachte nach lange» Md bitteren Enttäuschung« für di« Lederindustrie Deutschland» einen so günstigen Wendepunkt, wie er kaum geahnt werd« konnte. Die vorhandenen Läg« wurden für Export und inländisch« Bedarf bald geräumt; Händler und Schuhfabrikant« kauft« in einer fast verblüffen den Hast alles Garled« zu schnell steigenden Preis« und ei» nervöser Geschäftsgang dauote die folgenden Monate; auch die Speculation blieb nicht unthätig und nährte lebh.ft den Zug zur Hauss«. Dieser vtrbretttte sich über alle Zweige der Lederindustrie und giebt auch die S gnatur der gegenwärtigen Leivziger Lederherbstmeffe. Veranlaßt ist diese fast urplötzlich verändert« Situation durch die großartige wirthschaftliche Or ganisation der gesammt« Lederindustrie in der Rrpubltk Nord amerika. Deren centrale Leitung in Washington erkannte be reits im Herbst 1894 die gegen anders Produkt außer je^em Berhältaiß vorhanden« thatsächlich« Entwerthung deS Artikels Lrder uni» da während der schlechten Futterjahre 1892 und 1893 übergroße Mengen Vieh geschlachtet wur den, welche nun in den eingetret««» reichen Futtersahr«, besonders 1895, durch Wiederaufzüchtung der Viehbe stände ergänzt werden müssen und nur ganz außergewöhn lich gering« Schlach unge-l erlauben, so daß ein Mangel an Rohhäuien eint et« mußt«, da ferner ein «amkast« Ge- schäs.saufschwung bereit» im Herbste 1894 in den Vereinigt« Staaten sich vollzog, welcher dort ein rapides Steigen d« Roh- und Garlederpreise herbeiführ'e und xsu L xou Auf käufe für Amerika und England re. in Deutschland «folgten, so bracht« auch der erfrischende nordamerikanische GeschäftS- lauf die langersehnte Wendung zum Besser« für unsere deutsch« Lederindustrie Dieselbe entwckelle sich fast urp'ötzltch und raketenartig stieg« di« Preise in einzeln« Gattung«, wie Bache, Roßleder, Sohlleder. Der Bedarf zeigte sich stetig reg«, die Nachfrage bleibt lebhaft, und <s genügen di« fertig wer dend« Lrdermerg« kaum dem vorhandenen Bedarf. Die Preisavancen betrage» seit l tzter Ostermefle ca. 20. 30, 40, 50 Procent, je für die verschiedene» Spceie». Ob dies« Hauffestand von Dauer, ist heute kaum festzustellen, daß aber e n gegen früher wes«ntlich höherer Preisstand für die Zckanft aufrecht erhallen bleibt, ist zweiffellos. Leipzig. 10. Septbr. Drr verantwortlich« Redakteur d« hi« erscheinenden sozialdemokratischen „Volkszeitung" wurd« heut« wegen Mcjtstäisbeletdiguag in Anklagezustand versetzt. Wie verlautet, handelt es sich oabet um «in« in dem Blatt «schienen« B«spr«chung drr Rede Sr. Maj. des Kaisers. I» Krippe» ist am Sonntag plötzlich der Erfinder desHolzpaplerftoffeS, der Mechaniker Fried rich Gottlob Keller, infolge Herzschlages gestorben. Derielbe war Jnhab« deS RtterkreuzeS 2. Klaffe vom LlbrechtSord«, Ehnabürg« sein« Vaterstadt Hainichen und wohnte bereits fünf Jahrzehnt« dort; ihm zu Ehren trägt ein Fels« an d« dortige l Bergpromenad« den Namen „Friedrich Keller-Felsen." In dem Verblichenen schied ein Mann MS dem Leben, durch dessen der ganzen Kullurwelt werthvolle Erfind ung vielen Tausenden Arbeit und Verdienst geschaffen wurde. — Bei dem letzten heftigcn Gewitter wurde m dem Grenzork Lichtenwalde bet Zittau eine Frau :m Bette vom Bl tze erschla gen. Der im gleichen Zimmer schlafinde Ehemann wurde betäubt. — Auf e'genthümliche Weise ist in Königsbrück der Ka nonier Brunner ums Leben gekommen. Ein« ferner Krme- rad« hatte im Schlafsaale drr Kaserne gelegentlich ein« Neckerei einen eisernen Rouleauxstab ncch einem ander« Soldaten geworfen, dabei ab« den B, welcher schlief, so un glücklich getroffen, daß diesem drr Stab durch» Auge in da» Gehirn «indrang. Der Soldat blieb von dem Augenblicke b-s zu seinem nach vier Tagen «folgten Tode bewußtlos. — D-e zum 50jährig« B«stehen der Uhren-Industrie veran staltete Uhren-AuSstellung in Glashütte hat sich eines leb- basten Besuches zu «freuen. Tägliq eilen noch Fremde — Fachgenossen und Laien — h«btt, um dies« hochinteressante, Jedermann befriedigend« Ausstellung in Augenschein zu neh men. Unter den ausgestellten Werken erregt besonders «ine von der Uhrenfabrik „Union- auSgeleate goldene Uhr Be wunderung. Dieses Meisterstück bietet Alles, was man sonst nur bei großen Standuhren in den ersten Museen findet. St« zeigt di« Tageszeit nach Stunden, Minuten, Sekund« und '/. Sekund« an, da» Jahr resp. Schalljahr, d« Mo nat, Wochentag, die Mondphasen uns für PräetstonSSeobacht- unzen hat st« «in btsondrrtS Werk, w«lch:S Mm tt« Md Sekunden bis auf V» Theiluug genau aazeigt. Ferner besitzt di« Uhr ein filbstthättges Schlagwerk, welches die Stunden und Viertelstunden ganz genau von selbst schlägt. Fem« schlägt sie auch di« Stunden, V ertelstunden und Mmut« bst einem lei en Druck auf d.n Schilber. Diese kunstreiche Uhr hat natürlich langwierige, genaue Berechnungen «fordert und hat einen sehr verwickelten Mechanismus. I« Einzelnen fin den sich in ihr nicht wenig« als 121 Hebel und Fed«n, 240 Schrauben, 56 Räder und Triebe, 850 gebohrt« Löcher, 40 Steine und 738 einzelne Thrile. Manche von d es« Theilen, z. B. einzelne Schräubchen find so klein, daß man st« nur mit d« Loup« er!«n« kann, während fi« dem und«-
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