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ErMb.Do lkssrrimd. Tageblatt Mr Schneeberg und Umgegend. Königs und stLdüschm Letzdrden in Sur, Srünhain, Hartenstkia. Johann- >, ^InllgOwtt georgmftadl, Lüßnth, Neustadls Schnerürrg, 8chw«imv«rg und MWachiw Das nachstehende Be zirk»st«1ut wird hiermit zu, öffentlichen Kenntniß gebracht. Zwickau, am 31. Juli 1895. Die Königliche AmLshauptmannfchaft. vr. Schnorr von CarolSfeld. H. Statut für den Bezirksverband der Königlichen Amtshaupt- Mannschaft Zwickau, die Lohnzahlungen für minderjährige Arbeiter betr. Ans Grund von § 119» Absatz 2 Ziffer 2 der Reichsgewerbeordnung wird hier durch Folgendes bestimmt: § 1. , Die Gemeindebehörden (8 1 Absatz 3 der AuSfühmngS-Verordnung zur Gewerbe- Ordnung vom 28 März 1892) können für Gewerbebetriebe in ihrem Bezirke auf Antiag von Estern und Vormündern minderjährioer Arbeiter und Arbeiter, innen anordnen, daß die Arbeitslöhne dieser Mmderjähr gm nicht an letzter«, sondern an die Antragsteller ausgezahlt werden. Derartige Anordnungen find den betreffenden Arbeitgebern und Arbeitnehmern schriftlich zuzufertigen und treten mit der auf di« Zustellung folgenden nächsten Lohnzahlung in Kraft. Während ihres JnkraftstehenS dürfen den betreff« den Minderjährigen Lohn- Vorschüsse nicht gewährt werden. § 2. , Der Antrag ist jedenfalls dann zurückzuweisen, wenn eine mißbräuchliche Ver wendung oder ungerechtfertigte Zurückbehaltung des empfangenen Lohnes fetten der Eltern oder Vormünder zu besorgen ist. 8 3. , Unter dür gleichen Voraussetzung ist die getroffene Anordnung wieder aufzuheben. Der Wteberaufhebungsbeschluß, welcher den Betheiltgten schriftlich zu eröffnen ist, tritt ebenfalls mit der auf die Zustellung folgenden nächsten Lohnzahlung in Kraft. § 4. , Gegen die auf Grund dieses Statut« gefaßten Entschließungen steht den Be- thetligten da» Rechtsmittel deS RecurseS nach Maßgabe von 8 31 des Organt- satiouSgesetze» vom 21. April 1873 zu. Dasselbe hat aufschiebend« Wirkung. § 5. , Zuwiderhandlungen gegen « ne auf Grund don^ZI getroffen« Anordnung unter- liegen, abgesehen von der ctvllrechtlichen Verantwortlichkeit der Bestrafung, nach 8 148 Ziffer 13 der Gewerbeordnung. Zwickau, am 20. April 1895. Die Bezirksversammlung. vr. Schnorr von CarolSfeld, Amtshauptmann. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat das vorstehende Statut für den Bezirks- verbaud der Amtshauptnannschaft Zwickau, die Lohnzahlungen für minderjährige Arbeiter betreffend, vom 20. April dieses Jahres genehmigt und hierüber gegenwärtiges Dekret -ausgestellt. Zwickau, den 2b. Juli 1895. v. 8. Königliche Kreishauptmannschaft. Ficker. Zwangsversteigerung. DeS im Grundbuche auf den Namen Franz Anton Eibisch eingetragene, znm Theil dem Bergreservate unterliegende, durch Brand zerstörte realberechtigte Gasthofsgrund- stück, bestehend aus Gebäudr-Uederresten, Hofraum, Garten, Wiese, Feld und Berghalden, Folium 40 des Grundbuchs, Nr. 16 L des Brandcaiasters, Nr. 2 o, 2 ä, 6, 53 a deS Flur buchs für Mühlberg, Nr. 160, 161, 163, 165, 166, 167, 168, 171», 172, 173 des Flur buchs für Neustädtel, ohne Rücksicht auf die Brandschädenvergütung auf 7272 X geschätzt, soll an hiesiger Gerichtsstelle zwangsweise versteigert werden und ist der 21. August 1898, Vormittags 10 Uhr als Bersteigeruugstermiu, sowie der 31. August 1898, Vormittags 10 Uhr als Termin z« Verkündung de» Vertheilnngsplan» anberaumt worden. Eine Ueberstcht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangver hältnisses kann in der Gerichtsschreiberei des unterzeichneten Amtsgerichts tingesehen werden. Schneeberg, am 1. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. Müller. W. Schwarzenberg bis längstens zum 12. August 1895 an die Schulkasse abzuführen. Gegen di« Restanten des I. Quartals wird man mit der ZwangSbeitreibuug bez. Ausschließung der Kinder aus der Selekte Vorgehen, wenn nicht innerhalb 8 Tagen Zahlung Schwarzenberg, am 3. August 1895. Der Rath der Stadt. Garel», Brgrmstr. W- Feld - Verpachtung. Nächsten Donnerstag, den 8. August 1895, Vormittags 11 Uhr soll daS für die Hospitalstiftung erworbene, an dem vom Kuhwege abzweigendeu «ach d«m sogenannten Felsel führenden W-ge gelegene, vormals dem Stellmachermeister Herm Heinrich Wilhelm Rögner hier gehörige Feldgrundstück Parzelle Nr. 80 deS Flurbuchs Abtheilung 8 für Schneeberg an 2 Acker 194 f^Rutben Flächeninhalt auf die Zett vom 1. Januar 1896 bis 31. December 1907 unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich an dm Meistbietenden verpachtet werden. Erstehungsluftige werden geladen, sich zu gedachtem Termine au N«th»ßtelle «tu- zufindm. Schneeberg, dm 31. Juli 1895. Der Stadtrat h. vr. von Woydt. P. Nutzholz - MMLm auf Steiner Revier. In der Bahuhofs-Restanratio» zu Stei« soll« Donnerstag, de» 8. August, von Vormittags 10 Uhr an folgend« im Strtnwald, Zschocken'wald, Forst ausber«it«ttn Nutzhölzer, alS: 178 Stück Laubholzstämme von 10—39 om, 89 - Nadelholzstämme - 10—36 - 5 - buchene Stangen - 10—12 - 20 - - - - 13—15 - 220 - fichten« - - 10-12 - 145 - - - - 13—15 - gegen sofortige Bezahlung und unter den zuvor bekannt zu machend« Bedingung« meist bietend verkauft werden. 2 Fürstliche Forstverwaltung Stein. Holz- und Masauktiou ans Streitwalder Revier. In der Restauration „Haltestelle Affalter" sollen F r e i t a g, den 9. August 1895 vor» vormittag halb 1« Uhr ar» die in der Abtheilung 5 (Dreilagen) anibereiieten Hölzer, und zwar: 114 Stämme von 10—15 om Mittenstärk«, 3 - - 16—22 - 130 Stang« - 5—6 . Unterstärke, 330 - - 7—9 - 334 - - 10-13 - 3 Rmm. welche Schelle und Rollen, 3 - tannene Rinden und 25„ Wellhdrt. weiches Reisig, sowie vor» «achmtttag» halb » Uhr ar» t« Walde das in dm Kulturen anstehende Gra » gegen Baarzahlung und unter dm sonstigen üblichen Bedingungen versteigert werden. Fürstlich Schönburgische Forstverwaltung Streitwald. Schneeberg, am 4. August. Wochenschau. Nach einer kleinen Komödie der Irrungen, hnvorgerufm we niger durch die Verhältnisse und Thatsachen, als durch die mehr oder minder phantastischen Kommentare der Zeitungen, findet nun eine Zusammenkunft der leitenden Staatsmänner Deutsch lands und Oesterreichs unter besonders markanten Umständen statt. Nicht nur, daß dieser Zusammenkunft der beiden Reichs kanzler di« Ministerpräsident« Oesterreichs und Ungarn», so- wie der deutsch« Botschafter in Wim beiwohnen werden, sie findet so zu sagen unter den Augen des Kaisers Franz Josrf statt, was ih, noch ein besonderes Relief verleiht. Eine der artige Zusammenkunft tritt weit üL«r dm Rahmen der sonst üblichen Begegnungen von Staatsmännern hinaus und bean sprucht «ine Bedeutung, di« schwerlich überschätzt werden kann. WaS über den Gegenstand und Inhalt der Verhandlungen jetzt zu sage« ist, gehört selbstverständlich nu, in das Gebiet der Kombination und Wahrscheinlichkeitsrechnung; all« mit größrrer Sicherheit auftretende« Angaben sind mit Mißtrauen anzusehen, wie auch andererseits die BeschwichttgungS-DementiS, an dm« «S nicht fehl« dürft«, mit Vorsicht aufzunehmen sind. Di« offiziösen Federn habe« Gelegenheit, wieder die bekann- ten Redensarten oufzutisch«, wonach »S nicht auffallend ge sunden werden könnte, daß Fürst Hohmlohe und Graf Go- luchowSk' da» Bedürsntß empfunden hätten, sich kenn« zu leinen und in zwanglosen Gesprächen die leitenden Gesichts punkte der beiderseitigen Politik zu erörtern, wobei «S zu bin denden Beschlüssen nicht gekommen sei, auch nicht habe kom- mm können u. s. v. Man kann dies auf Treu «nd Glau ben htnnehmm und sich doch veranlaßt sehen, da» ein« oder daS ander« Wort zu unterstreichrn, hi« und da «ia Tüpfel- chm auf da» I hinzuzufügen und so etwa» Leb« und De tail in daS Bild farbloser Allgemeinheit hinein zu bring«. DaS Verhältniß zu Rußland, wo in maßgebenden Kreise« Strömung« vorherrschen, welche die schärfst« Brobachtung und Wachsamkeit erheischen, die bulgarisch« Wirren, in den« wieder Jntriguen alle, Art ihr lichtscheues Wesen treiben, di« jämmerlichen Zustände in der Türkei, die einerseits zu diplo matischen Zettelungen in Armenien, andererseits zu offenem Aufruhr in Mactdoni« geführt haben — alle diese Dinge