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Erzgebirgischer Volksfreund : 04.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189508042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-08
- Tag 1895-08-04
-
Monat
1895-08
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.08.1895
- Autor
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«As »eAtsch.OA.ft«« ward« im Jah« 1894 und t« erM« Bkrkljahr 18SV tm «an»« 14 692 Elephaukuzähne im Gewicht von S17 777 «ualtschm Pfand« auSgefühit, darunkr über Pangaui 2717 SLck (40556 Pfund schwer), über Saadant 2046 Stück (32466 Pfuad schwer), üb« Bagamoyo 7S8S Stück (208324 Pfund fchw«) und über Ltudi 1004 Stück (221VS Pfund schwer). Diese Zahlen bedeut« «ine stark Bermehmnä d« Mfuhr von Elephaukuzähn« zur deutsch-ostaftikanisch« Küste, denn 1892/83 wurden nur 286840 Pfund, und 18S3/S4g« nm 242449 Pftmd Elfenbein au» den deutsch« Küstenplätzen auSg,führt. ES widerlegt diese Erscheinung, wie da» „Tol.- Bl." mit Nachdruck betont, in seh« erfreulich« Weife die in d« letzten Jahr« gehegten Befürchtung«, daß e» d« Be strebungen d« Engländer und Belgier im Seenbezirk geling« würde, d« Elfenbeinhaudel mit der Zeit ganz nach dem Sam besi und Congo abzulenk«. Es dürfte da» «frauliche Er geb» ß nicht zum w«tgst« d« Bestrebung« d« deutsch« Colouialverwalttmg für Sicherung de» Verkehr» und Ver besserung d« Karawanenstraßen zuzuschreiben sein. — Ueb« das Strafverfahren gegen den Jumben Mputa vou Wuga berichtet Lieutenant Storch, wie daS „Col. - Bl.' meldet, au» Mafind« unter dem 30. April d. I. : Am 25. April «- folgte di« Gefangennahme des Jamben Mputa von Wuga weg« vieler Missethat«. An den darauffolgenden Tag« wurde di« Untersuchung geführt und abgeschlossen, und am 30. wurd« Mputa in einem vffentlich« Schaurt, bet welchem di« m«ist« Jumbrn d«S Bezirks anwesend waren, zum Tode verurtheilt und durch Erhängen hingerichtet. Di« Hinrichtung machte einen tief« und gewiß sehr nachhaltig« Eindruck auf die Bevv kerung; die Simbojapartet hat damit zu existtr« aufgehört. Die noch lebenden Söhne SimbojaS sind gänzlich ungefährlich und nunmehr eifrig bemüht, sich bei d« Station in Gunst zu setzen. Ueberall herrscht die größt« Btfritdigung über da» Vorgehen de» Gouverne- mentS; nicht nm die Leute in Wuga, sondem überhaupt daS ganze Land begrüßt di« bevorstehend« Wiederetns-tzung Kiniassis in seine alten Recht« mit Freuden. Eben so findet die geplant« Einsetzung KihioS in Mafind« überall lebhafte Zustimmung, denn Kihio ist auch SimbojaS früheren Segne« als «Higer und verständiger Mensch bekannt, der nichts Bö ses im Schilde führt; außerdem besteht sowohl bei drn Freun- den wie bet den Feinden SimbojaS die Ansicht, daß ein nähe- «er Verwandter Kiniassis kein Recht auf die Jumbenwürde in Masinde besitzt, nachdem der Ort von Simboja gegründet wurde. Der langjährige Zwist in Usambara ist damtt been det, die Station Masinde ist überflüssig, der Umwandlung des oberen Usambara in e'n Bezirksamt steht nichts mehr im Wege. Es wurd« im Besitze MputaS in Wuga die seiner Zeit geraubten Lasten des Reisenden Dr. HanS Meyer, ferner noch 170 Pfund Palver/20,000 Zündhütchen, «in Hinterlader und ein Revolver gesund« und mit Beschlag belegt. Die Weib« MputaS, der« « mindesten» 70 bi» 80 gehabt hat, werd«, da sie zum größten Theil den Eingeboren« willkürlich abgenommen sind, in ihre Heimath entlass« und «hallen, so weit sie Sklavinnen sind, Freibriefe. Die Zollein- nahmen in Deutsch-Ostasrika betrug« im April 189b brutto 100,146 M. Lagesgefchichte. Daktfchlem». Berlin, 2. August. In Meldung« au» Petersburg wird von einer neu« Intervention der drei Mächte gesprochen, um Japan zur Räumung von Liao-tong zu veranlassen, be- vor noch die Entschädigungsfrage geregelt ist. Sowell der- lautet, beabsichtigt die deutsche Regierung, sich nicht an einem solchen Schritte zu betheiligen, wenn ein solch«, wovon hier auch nichts bekannt ist, von Rußland od« Frankreich ange regt werden sollt«. Die „Hamburger Nachr." weisen in einem Artikel den Vorwurf zurück, daß Fürst Bismarck in seiner Ansprache an d« Bund der Landwirthe jetzt «in« andere Sprache führe, als ihm jemals während seiner Amtszeit möglich gewesen wäre. Zum Beweis wird auf «ine Ausführung hingewiesen, welch« Fürst Bismarck einer vom OberregierungSrath Hahn verfaßt« Denkschrift betreffend die Neuwahlen zum Reichstag 1878 angefügt hat. Nachdem diesen Ausführungen der Wort- laut der betreffenden Ansprache zum Vergleich gegenübergestellt ist, schließt da» Blatt: Man wird verstehen. Die Bedanken des Fürsten sind der Ausfluß einer praktisch« aber schmerz lich« Lebenserfahrung, nicht einer persönlichen Verstimmung, di« «in kindische» Gefallen daran fände, Leuten, die «in« solch« Aufmerksamkeit kaum Werth sind. Nein« Bosheiten zu sag«. Zwischen dem „allmächtigen" Minister und dem ein fache» Privatmann von 189b ist kein Unterschied. — Die „Nordd. Allg Zig." schreibt: Der Besuch des Graf« Soluchowkt beim Reichskanzler Fürsten zu Hohenlohe findet nächst« Sonntag statt. — Der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe beabsichtigt, zur Grundlegung des Kaiser Wilhelm- Denkmals nach Berlin zurückzukehr«. Der Tag des Ein- treffens ist noch unbestimmt. Berlin, 2. August. D« Vorsitzende des PreßauS- schusseS für die Kaiser Wilhelm-Kanalfahrt, Chefredatteur der „Nationalzeitung" Köbner, hat den Roth« Ad'erordm «halten. Berlin, 2. August. Ueb« dte Handwerknkonsrrenz, welche anfangs dies« Woche hier zusammengetret« war, ist «in stenographisch«» Protokoll ausgenommen Word«, dessen Veröffentlichung, dem Vnnehmen nach, beabsichtigt ist. Marburg, 2 August. An den Reg'erungSrath v. Syb«l ist folgend«» Telegramm etngetroff«: „Neue» Palais. Se. Maj. der Kaiser und König hab« mit großem Bedau«« di« Nachricht von dem Ableben Ihre» Herrn Vaters empfan gen und mich beauftragt, Eu« Hochwohlgeboren allerhöchst- seine aufrichtige Antheilnahme auszusprechen, v. Kalckstein, Flügeladjutant vom Dienst. ' Aach sonst sind vitle Kondo lenztelegramm« «ingelaufrn, darunt« solche de» Großher- zog» von Bad«, des Geoßherzog» von Mecklenburg-Schwerin, des Reichskanzler» Fürst« Hohenlohe und de» Staatssekre tär» v. Bötticher. Auch vom Fürsten Bismarck ist «in herz liches Beiltidstelegramm bet d« Sühnen Heinrich v. Sybel'S «tngegangen. Di« Leich« Heinrich v. Sybel'S wurde brüt« abend 6 Uhr nach Berlin überführt. Sämmtliche Professoren d« Uatversttät, sowie die studentisch« Korporation« mit umflort«« Fahnen gaben daS Geleit zum Bahnhofe. Ein« brsondrre Trauerfei« hat nicht stattgefund«. Linda«, 2. August. Erzherzog Robert F«dinand Salvator, ein Soh« de» Großh«zogs Ferdinand von To»- küna, ist heut« an Bauchfellentzündung gefiorb«. Wi«u, 2. Aug»st.^^^^garische Deputation ist Hütte früh von hi« nach Sofia abg««tst. Wie«, 2. August. Die „N. Fr. Pr." schnibt, t« gegenwärtig« Sugenbltck sei «ine auffallend groß« Anzahl vou Ministern und Diplomat« in Ischl Kim Kats« Franz Josef v« sammelt, zu welch« fich demnächst «och der öster reichische Botschaft« in Loudon, Graf Deym, und der ser bisch« G«sandt« Simttsch g«s«llm würben. DK Berathuna« hing« offmbar mit d« n««st«n Ereignisse« i« Butzart« und Macedout« sowie mit der daran fich knüpfend« Ver änderung der auSvärttg« Politik zusammen. Aussee, 2. August. D« deutsche Botschaft« Graf zu Eulenburg wird henk zu« Besuche des Reichskanzler» Fürst« zu Hoheulohe hi« eintreffen. WararaR« Brüssel, 2. August. Deputtrteakamm«. DK Regier ung widerspricht dem Antrag, dk wichtigen Amendement» zum Schulgesetz, welch« von d« Deputtrten d« Recht« Hoyoni» und Helleputk etngrbracht worden sind, an dk Sektion zu- rackzuweisen und stellte die KabtnetSfrage. Helleputk zog sein« Amendement» zurück, Hoyoni» dagegen hklt di« setnig« auf recht. DK Kamm« verwarf hinauf dm Anttag auf dte Zu rückverweisung an dte Sektionen. Sodann wurde Artikel «tu» d«S Schulgesetze» von der Rechten gegen die Stimmen der Linken angenomm«. Jtalteu« Rom, 2. August. Dk „Tribuna' schreibt üb« dk sog. abessynische „Gesandtschaft nach Rußland': D« angebliche „Prinz' Damto sei der in Ungnade gefallen« Sohn von Pesa Digiac, Namen» Tesamma N-do. Der angebliche „General' Gammanie sei Befehlshaber weniger Soldat« in einem armen Dorf« bei Colubt in der Landschaft Ciar - ciar. Der angebliche „Neffe" de» Königs Menelik, Ato Belscio, sei ein armer Bursche, welcher in Harrar ohne Amt lebt. Der an geblich« „Bischof" Abba Cabra Egztavecher s«t Beichtvater des UnttthLuptling» Makonen. (Ein nett« Band« al» Vertret« de» „Königs der Könige.") Rom, 2. August. DK „Agenzia Stefani' meldet aus Massauah, daselbst sei die Nachricht etngetroff«», d« Negus Menelik sei noch Addi Sabela zurückgekehrt, Ra» Makonnen habe setn« Truppen verabschiedet und RaS Ollie sich in den südlich« Theil von Lasta zurückgezogen, « habe Ras Man- gascha verlassen, der sich im südlichen Theile von Autalo auf halt«. Capucci soll sich in Freiheit befind«, jedoch noch un ter Ueberwachung stehen. — Der Zar. — Vor Kurzem bracht« dt« München« „Allg. Ztg." eine», auch von uns wiedergegeben«, Bericht aus Petersburg, worin eS hieß, der Zar schließe sich gänzlich in Peterhof ab, er empfange oft nicht die Gesandten, die eigentlich« Regierungsgeschäfte vollziehe die Kaiserin-Wittwe. Jetzt veröffentlicht dk „N. Fr. Pr." «in« Unterredung mit ein«m „ungenannten hochgestellten Staatsmann«", dir auf daS gltiche Register gestimmt ist. ES heißt dort : „Glaub« Excellenz, daß die Petersburger Politik im Allgemeinen und Bulgarien gegenüber im Besonder« seit Zar Nikolaus und seit dem Fürst« Lobanow eine wesentlich an dere im Vergleich« zu der früheren Politik Alexanders III. und Gters geworden sei?" „Wenn ich gut unterrichtet bin, so hat Zar Nikolaus es bis jetzt fast auSschlteß- lich seiner Mutter, der Zarin-Wittwe, überlassen, das eigentliche Rud« zu führen. Und sie wiederum läßt in hohem Grade den Einfluß de» wenn auch schwerkrankm WannowSki und PobedonoszewS auf sich einwirken. Der Zar giebt sich mehr dem Frieden sein« jungen Ehe an der Sette seiner Gemahl « in ZarSkoje - Selo hin. Die neuen Männer in Rußland sind nicht so stark wie die alten Ver hältnisse, die sie vorgefunden haben. Noch immer besteht auch eine gewisse Trübung zwischen Petersburg und Berlin." Die „Hamb. Nachr." mein«, daß ein etwaig« Einfluß der Kaiserin-Wittwe auf sehr menschlichen Gründen der jungen Ehe des Zar« beruht und in kein« Weise geeignet ist, deutsche I-.Kressen zu gefährden. Bulgarien. — Die beid« Hamburg« Journalisten, welche auf der Fußreise durch d« Orient Sofia berührt«, hatten am Diens tag eine Audienz beim Ministerpräsidenten Stoilow. Dem Wiener „Fremdenbl.' geht hierüber folgender Bericht zu: .Naturgemäß nahm unt« den gegenwärtigen Verhältnissen das Gespräch bald ein« politisch« Wendung und Stoilow äußerte sich bei weitem offener als in seinen bisherig« für di« Oeffentlichkeit bestimmt« Unterredungen über dte letzten Ereignisse. Er verwahrte sich zunächst entschieden dagegen, d"ß man d!« Regierung od« gar dm Fürst« für daS Atten tat auf Stambulo« verantwortlich mache; am meisten aber schmerz« eS ihn, wie er sagte, daß unter dem Racheakte «in- zelner daS ganze bulgarische Volk leiden solle. Stambulow sei gefallen als Opfer seiner eigenen Politik. Man müsse di- großen Verdienste Stambulow» um Bulgarien unbedingt an erkenn««, ab« die Geschichte habe bewiesen, daß durch da» zu einseitige Betonen der westeuropäischen Jntn»ss«n (?) viel« unfreiwillig in daS russische Lag« gedrängt worden sei«. Sein eigener (Stoilows) Grundsatz sei die Unabhängigkeit Bulgariens und dte Wahrung der bulgarisch« Interessen. Stambulow habe durch rücksichtslos« Grausamkit beide» ver fitzt und dos Volk in ein Stadium der Aufregung versetzt, zu deren Besänftigung länger« Zeit nothwmdig sein werde. D« Bulgare ist, so fuhr Stoilow fort, gutmüihig, « läßt sich ohne Groll sog« etnspenen, ab« er hat ein fein« s Gefühl fü, eine ungerechte, eigennützige Handlungsweise. Als Alexander I. 1881 dk Verfassung aushob (Stoilow w« damals Minister präsident), duldet« daS Volk ok Thal, well man vou d« Un eigennützigkeit de» Fürsten überzeugt war. Es könmn wohl Fäll« eintret«, daß ein Minister im Interest« de» öffent- ltchen Wohles «tgenmächtiger bandelt, al» ihm d« Buch stabe de» Gesetze» zu handeln erlaubt. Stambulow hat — so fuhr Stoilow fort — in zwei Perioden entgegen den Vorschrift« der Verfassung dk Cens« von Druckschriften an- gewendet. Ich gebe ihm recht, wenn e» zm» Best« de» Lan de» geschah. Ich für mein« Person bedarf solch« äußerer Machtmittel nicht. Er hat dk ihm verdächtigen Personen verhaften lass«. Auch hierin gebe ich ihm recht. Aber weit »ar dk Gr«k überschritten, al» « Zeugntste mit der Folter «preßte, al» Tüfektschkv d« Jüngere, d« Bruder deS muih- mählichen Mörder» Stambulow-, an Händen und Füßen mit dem Br«»«ism gev«tntgt, unter qualvollen Martern srin Leb« lasst« mußt«. (?) Durch Stambulow» Machtnation« war «S dahku «komm«, daß d« Fürst s«tu«r Volk völlig fremd qegenüberstaud. D«r w«tte Rau« zwischen d«t Volk nnd dem Fürst« wurd« «ur durch Stambulow und s«in« Lenk au»g«füllt. Da» butzarisch« voll ist th«ll» au» ««bänglich- kitt, th«il» well «S nicht» Besser«» hat, strvrg dynastisch ge sinnt, ab« lang« Zeit hat «» bedurft, um dk Herz« der Ratto« und de» Fürst« «inand« «äh« z« bring«. Mit ei«« Sptonmgarde, dk ihresgleichen sucht, verfolgt« StauSu. low sein« G«««. Auch ich Hab« zwei Iah« hindurch dem Palast« de» Fürst« f«n bleib« müssen. Wenn Stambutzw nur «och kurz« Zett die Geschäfte der Regierung aeleikt hält«, so fürchte ich, «s hätte nicht nur ihn dasselbe Schick sal ««t, da» ihn jetzt gettoffen, sondern wer weiß, ob er nicht auch den seinem Volk« entfremdeten Fürsten mit in dm Abgrund g«:ss« hätte. Ich freu« mich, behaupt« zu können, daß ich die Zuneigung de» Volke» zum Fürsten seit der Entlassung Stambulow» gesteigert seh« und daß die Liebe mm Fürstenhiuse ü» Kreisen Wurzel gefaßt hat, in welch« sie früher nicht Vorhand« gewesen ist. Stambulow, so fuhr der Ministerpräsident fort, hat nicht geahnt, daß dk Bestätig ung de» TodeSurthell» Panitz,» die Besiegelung seine» eige nen Tode» sein sollte. Wie «mittelt worden ist, haben dk Freunde Panitza» am fünfteu Jahrestage seine» Tode», vier zehn Tage vor dem Attentate, am geschmückten Gi abeShügel auf den Knien liegend, d« Cid geschworen, Stambulow zu rödten. Die Untersuchung wkd mit vollem Tis« und unpar teiisch« Strenge fortgefühtt. Ich kann Ihnen dk Versiche rung geben, daß sie berett» sowett gediehen ist, daß in kür zest« Frist die Mörder von ihrem verdienten Schicksale ereilt setn werde». Auf die Frage, ob die Nachricht, Prinz Ferdi- nand werde vorläufig nicht in seine Residenz zurückkehren, auf Wahrheit beruh«, antwortete Stoilow: Der Prinz brauch« das Volk nicht zu fürchkn. Er wkd von seinem Volke verehrt, wie er seinerseits es lkbt. Alljährlich reist «, wie auch die», mal, zur Erholung ins Ausland. Ich bin sicher, daß « im Laufe des Monats August nach Sofia zurückk-hrt." (??) — Selbst die begeistert« Mitglied« der makedonisch« Ausschüsse — heißt eS in einer Depesche d« „TimeS" au» Sofia vom 30. Juli — »Armen heute «in, daß die meist« aufständischen Banden in Makedonien geschlagen sind, und daß sich der Aufstandsversuch als mißlungen erwiesen hat. Scharmützel kommen aber in einzelnen Strichen des Lande» tmm« noch vor und eine ansehnlich« Zahl von Aufständisch«, di« brreits üb« die bulgarische Grenze getrieben »ar«, ha ben eine neue Bande gebildet und sollen MM zweiten Mal« dk Grenze überschritt« haben. Nach Privatmittheilungen von einem Mitgliede einer der Schaar«» haben dk Türk« mit gutem Erfolge da» System verfolgt, den Aufständisch« durch Besetzung der Dörfer in der Ebene und sorgsättige Be obachtung der Bewegungen ihr« Bewohn« die Zufuhren ab zuschneiden. Die Bevölkerung steht durchweg dem Trei ben der Aufständischen theilnahmlos gegenüber. Diejenigen jedoch, die den Versuch wagten, den Banden Lebens mittel zuzusührm, wurden regelmäßig angehalten und dte Dörfer bei Tage und bet Nacht mit e uer Post«- kette umgeben. In einzelnen Fällen wurden die Korn kammern der Baue« mit Beschlag belegt, da» Getreide nach ein« Haupt»tederlag« geführt u»d dm einzelnen Familien . nur das für den täglichen Bedarf Nothwendige gelassen. Die Brunnen wurden ebenfalls sorgfältig bewacht. Dl« Folge war, daß die Aufständischen sich genölhigt sahen, ihre schwer zugänglichen Schlupfwinkel im Gebirge zu verlass« und fich den Angriffen der türkisch« Truppen auszusetzm, die in über legener Zahl sie leicht aufs Haupt schlugen und versprengten. Du Stadt Strumnttza wäre beinah« d« Aufständisch« tu die Hände gefallen. Melnik hatten sie thatsächlich überrum pelt und die griechische Bevölkerung gezwungen, ihre Wohn ungen zu verlass«. Schließlich wurden st« ab« auch hier genöchtgt, das Feld zu räumen, nachdem sie den Ott an mehreren Stellen in Brand gesteckt hatten. Afrika. — Aus Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika) «hal ten die „Berl. N-uest. Nachr." folgenden, vom 15 Juni da- litten, mit deutschem Poststempel und deutschen Postmarkea versehenen Brief : „Ein bellagenSwerther Unglücksfall hat sich hi« am dritten Pfingsttag« bei den Lar dungsarbeiten des Dampfer» „Carl Woermann" «eignet Seit Anfang April d. I. war hier «ine d« Landeshauptmannschaft unterstellt« Bootsmann- schäft stütiontrt, die aus «tnem früheren OberbootsmannSmaat und drei früher« Matros« der Marin« bestand und dt« durch zwei der Schutztruppe angehörige Matrosen verstärkt wurde. Dte Mannschast hatte sich wiederholt in dem Durchfahr« n d« Brandung geübt und sich dabei als sehr tüchtig gezegt, na mentlich halt« sich der OberbootsmannSmaat Schlüter al» ein gewandter Bootssteuer« erwiesen. Als daher d« „Carl Woermann", der diesmal eine fast doppilt so große Ladung wie dk vorhergehenden Schiff« hatte, hi« ankam und eS sich herausstellte, daß mit d« an Bord befindlichen schwarzen Boo.smannschast nur vier Boote besetzt werden konnten, ver abredete der hiesige Landungsagent mit den Mattos«, daß sie «in fünftes Boot bemannen m d sich an den LandungS- arbeiten betheiltg« sollten. Auf dieses Anerbieten ging« nach erhaltener Erlaubniß d« OberbootsmannSmaat, die drei Matrosen der Landeshauptmannschaft und e:n Matrose der Schutztruppe ein, denen sich noch «m Gefreiter der Schutz- truppe onjchloß. Am 4. Junt wmde mit der Arbeit begon nen. Die See war an diesem Tage ziemlich schlecht, doch kam daS Boot das erste Mal ohne Schwierigkett durch -i« Brandung hindurch. Al» eS dann zum zweiten Mal« vom Schiffe abfuhr, nahm e» versehenilich «ine Richtung zu wett südlich und gerieth hi« auf eine Stell«, wo wett drauß« vor der eigentlichen Brandung, «twa 6 bi» 700 Met« vom Strande entfernt, eine Erhöhung tm Meeresboden sein muß, da bisweilen schon hier dt« Wog« überkämm«. An dks« Stelle traf nun ein Brecher mit voller Kraft da» Boot von hinten, füllt« e» mit Wass« an und spült« dm BootSsku««r und zwei der darin sitzend« Matros« heran». Es gelang dirsen zwar sofort Wied« da» Boot zu besteigen; in der Zett aber, wo e» ohne Steuerung gewesen war, halt« «S sich quer zu den Brechern gelegt und eh« «S wieder in die Richtung gebracht werden konnte, kamen zwei Wetter« Br«ch«, dk da mit Wasser gefüllte Boot von der S«ik saßt« und zum Umschlagen bracht«. Bon d« Insassen de» Book» gelang «S nur dem Gefreiten Beck« sich zu «tt«, der zwei Fässer von der Bootsladung «greif« könnt« und mit diesen scyirnm- mend auch glücklich da» Land «twa 1000 Meter nördlich der Unfallstelle «retcht«. DK übrige Bemannung, außer dem
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