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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.07.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189507214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950721
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-07
- Tag 1895-07-21
-
Monat
1895-07
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.07.1895
- Autor
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«fi—. N it flott Billets kaufmann enbergerst Littet «ge! gei unter: »rau, bl< K. KO y «, T« ege und »ersteigen nöbel, tabak r c Neueft Um z< as The so schrei! sie jetzt neuen kü !h« eine belleidun wnkSzeu, änderunx t «-z« >rgt Lößnitz, 20. Juli, wem« wir glauben, bi« zahlreich nwarteudea Besucher unsere» GSnaersestr» noch einmal in k Stunde auf Lt» vielfachen festlichen Beranstaltungea -in« »eisen zu solle», so geschieht die», mn uni« allen diejenigen h«. auszuheben, die da» eigentlich« Wesen de» ganzen Feste» au»« «nach«, «S sind die» di« künstlerischen Darbietungen. In de« weltlichen Konzerte, da» Sountag Nachmittag um 4 Uhr ans dem SchteßhauSP'atze seinen Anfang nimmt, »«den sich huu- derte von Sänge« zu gewaltigen Masseugesängen vereinigen, di« thell» noch durch Orchrfterbegleitang in ihr« Füll« ergänzt ««den. Sodann werde« neun verschieden« Berem« durch dm Borttag d«r wtrkungSvollstm Chorsätze zu «dlem Wettstreit« auftretea. Di« «igentlich« Wethe aber wird da» Fest «hrlt« durch da» für Montag Nachmittag 2 Uhr in der geräumtgen Hauptkirche aug,setzte geistliche Kovzert. Da» Programm desselben setzt sich zusammm au» einem 4händtgm und zwei 2händigen Orgelvorttäg« hiesiger Kräfte und einer Reih« der schönsten Motetten, gtsuugen vom Ktrchenchor zu Lüßnitz und von d« Liedertafel zu Beierfeld. Sodann aber sind sür Solo- und Duettgesänge auswärtig« Künstler gewonnen wordm, de ren Namen beteilS in weiten Kreisen einen guten Klang haben. Fräulein Kraus« aus MÄwecha wird «in »Geistlich?- Lied* von Wermann und in Gemeinschaft mit Herrn Schuldirektor em. Röder in Johanngeorgenstadt «in Du«U au» d«m »Lob- aesang" von Mmdelssohn fingen- Auch d«r bereit» al» Waldvogel rühmlich hier bekannt« Herr Obe,l«hr« Brückn« au» Leipzig ^^rd in ,ine« »Gebet" von Bartum» seine h«r- ltch« GesangeSgrbe zu» Entfaltung bringen. Alle» iw allem: In beiden Festkonzerten werde« hohe geist ge Genüsse geboten, die sich über den sonstigen Annehmlichkeiten , de» Feste» nie mand entgehen lassen sollte. X Ufrik«. Die neueste Ueberraschuna au» Ostasrika ist di« Nachricht von dem Vorkommen von Schwemmaold und blauem Thon, in »elchmr bekanntlich in Kimberley die Diamant« gefunden werd«, in Usambara, obwohl sich Kundige schon lange sag« mußt«, daß da» Aufftnden von Gold zu d« Wahrscheinlich keit« gehör«. Im vorig« Jah« hatte «in Unteroffizier der Schutztruppe bet Masinde Gold gefunden und da» Faktum wurde auch gar nicht verheimlicht, ab« e» sich wird nur fra- g«, ob da» Goldwasch« sich lohnt und ob, wenn goldhalti- g«r Quarz gefunden werden sollt«, d«r Grwinn di« Kost« deckt, wa» s,hr häufig nicht d«r Fall ist, wi« z. B. die eng lischen Minengesellschaften an d« Goldküste zeigen. Aber ein wenn auch noch so bescheidener Gewinn bet der Ausbeute würde der Kolonie «in« Aufschwung geben, wi«« nicht beff« gedacht werden kann. Die Deutsch.ostafrikantsch« Gesellschaft und di« Usambara-Eisenbahngesellschaft hab« auf daS Land von je S kor von der Eisenbahnlinie den Anspruch, sofern es herrmloS ist, und außerdem in dem ganzen Gebiete nörd lich von Pangant das Recht, sür jeden fertiggestellten Kilo meter 4000 da zu lociren. Für die erst« 10 Kilometer 40000 st» zu lociren, wurde der Eisinbahngesellschaft bereits vor Beginn des Bahnbaues zugrstanden, doch weiß man nicht, wi« wett die Gesellschaft das Recht auSgeübt hat, da darüber nichts veröffentlicht wurde. Ostafrika ist übrigen-, wie noch bemerkt werden mag, eine Kolonie, welche noch kein Bergge- fitz hat, obwohl dort bereits Kohlen, Glimmer und Graphit gesunden worden sind. Nemrding» hab« di« Entdeckungen von Gltmmerlagern in dem Usambaragebiete schon Fachkreise mit der Frage nach dir Ausbrutung beschäftigt, dock stand dem im Wege, daß noch kein praktischer Bergmann die Un tersuchungen vorgenommen hatte. Die Aussendung eines solchen ist schon längst al» Bedürft'iß empfunden und soll auch jetzt möglichst schnell bewerkstelligt »«den. im Sch SO Ä «in« D «ass« t«tmZ «inmali ML de« B« Dei GutSwi Aech'Ss! thal koi sächsisch bewillig «iß gen der gefi anlag« mtgt. - MS, «kenso > teschluss stellen t wird zu rm 188 bez. vm ! richtig g des Iah «ingezog «in« N«: Neuregel Oertliche Angelegenheiten. Schneeberg. (Theater.) Die FrettagSvorstellung, Benefiz für Frau Voigt-Karich». war sehr gut besucht und wurde daS Lebensbild »Therese KroneS" in all« Theil« würdig dargestellt. Besonders die Titelrolle fand in der geschätzten Benefiziant!« eine würdige Vertreterin. Ihr treff lich zur Seit« stand Herr Voigt al« Raimund. Heute Sonn tag wird da» LebenSdtld »Die Seiltänzerin" od« »Tin ver- lome» Leben" aufgeführt. Montag findet eine Wiederholung de» prächtigen Lustspiels »Mit Vergnügen" oder »In d« Kaltwasserheilanstalt" statt. Aue. Als Polizeivachtmeist« für unsere Stadt wurde der Schutzmann Robert Emil Horn, zur Zeit in Leipzig, gewählt. — Die in diesem Jahre zum aktiven Dienst auf 10 Wochen einzukewstnien Bolksschullehrer und Kandidaten des BolksschulamtS üben in eigener Kompagnie bei dem b. Jn- fanttrie-Regiment Nr. 104 in Chemnitz und bei dem 7. In fanterie-Regiment Nr. 106 in Leipzig in der Zett vom 5 August bis 13. Oktober. Am Donnerstag Nachmittag ereignet« sich in ein« in der Weißenfelser Straß« in Leipzig-Linde«»« b«l«g«n« Eis«- gi«ßer«i «in fürchterlich«» UngMcksfall. Ein dort beschäftigt«», 31jähriger Arbeit«« wollt« «in« in den Gteßofen gefallene Schippe wieder heraufholen, hierbei fiel er in den glühenden Ofen, wo er sofort erstickte. Der in der gräßlichsten We se entstellte Leichnam wurde alsbald aus dem Ofen herausgeholt und nach der Leichenhalle in Lindenau gebracht. Bermuthltch ist der Unglückliche durch Dämpfe betäubt worden, hat das Gleichgewicht verloren und ist dabei in den Ofen gestürzt. — Am Donnerstag Nachmittag sind zwei Hauptgebäude der Papierfabrik in Rosse« vollständig niedergebrannt — Der BierschröLer Meyer von der Brauerei zu Plohn bei Legenfeld t. V., verheirathet und Vater eines Kindes, ist am Donnerstag Mittag kurz vor Myla« am Kopfe schrecklich verstümmelt und in einer Blutlache liegend, todt aufgefunden worden. Derselbe war mit einem Wagen gefüllter Bier flaschen von Rotschau nach Mylau gefahren. In der Schoßkelle sitzend, mag er eingeschlafen sein, ist aus der selben auf ein« sp tzen Stein gefallen und die Wagenräder sind ihm über den Kopf gefahren. D e Pferde sind weiter gegangen, bis das führerlose Geschirr ang«halten wurde — Am 7. Februar d. I hat sich in Netzschkau die led g« 41 Jahre alte Minna Löhl«. welche an Fallsucht li t, aus dortigem Armenhause entfernt und ist dahin nicht zurückgekehrt. Damals lag viel Schnee, so daß man annehmen mußte, daß die Löhle nicht wett gekommen sein konnte. Dieselbe blieb bisher verschollen. Jetzt ist die Leiche der Löhle aufgefunden worden und zwar in dem Schafstallgrundstück« des dortigen R tterguter. In dem betreffenden Gebäude wird Stroh auf bewahrt. Die Lvhle ist offenbar seinerzeit in daS Gebäude ringe- schlich«, hat sich im Stroh versteckt und vielleicht infolge Schlaganfalls oder durch Erstickung den Tod gefunden. Das Gebäude ist später mit weiterem Stroh angefüllt und so die Löh le noch mehr verborgen worden. Jetzt, nachdem das Stroh aus jenem Gebäude entfernt worden ist, hat man den stark ver- westtn Leichnam aufgefunden und in di« Todtmhalle überführt. — Am vergangenen Sonntag Vormittag ging «ine in EP schütz bei Elsterberg wohnhafte jünger« Frau in die dortige Kirschallee, um ihrem Vater, welcher dort beschäftigt war. Essen zu bringen, und nahm dabet ihr kleines Hündchen mit sich. Während die Frau sich mit ander« Leuten unterhielt, kam «in Herr mit zwei großen Hunden (Bullenbeißern) daher. Da» Hündchen, welches schon öfter von diesen Thier« ge bissen worden war, sprang zu seine» Herrin, um Schutz zu finden, und diese nahm e» auf ihr« Schult«. Die Hunde aber sprangen auf die Frau los und b ssen diese in Arm und Rücken so sehe, daß sie ärztlich« Hilf« in Anspruch nehmen mußte. DaS Hündchen «rssm di« Bestien ih:er Herrin und verletzten es derartig, daß es mn dritten Tage darauf verendete. Schwarzenberg, 19. Juli. Das am vergangen« Sonntage in der hiesigen Kirche veranstaltet« Kirchmconcert gtstaltrt« sich zu einem vomehmen Kunstgenuß, wie er selten geboten wird und leider viel zu wenig gewürdigt würde. Der Orgelvirtuos Bernhard Pfannstiel aus Lepzig ist «in gottbe gnadeter Künstler. Durch den schwungvoll« Vortrsg der schwierigen L'-Dovoat» von Bach erwies Herr Pfannstiel so fort seine Meisterschaft. Erhebend und überwältigend gelangt« der Trauermmsch von A. Guilmant mit dem darauffolgend« herrlichen Seraphinenchor zur Ausführung; letzter« Ko «Po sition mit ihr«r wundervollen Harfenimitation und der schmel zenden innigen Cantil«« (durch Pedalcoppelung der Sp tzftöte 4 bewirkt) dürfte den nachhaltigsten Eindruck hinterlass« ha ben. Ebensomustergilttg kamen di« übrigen Stück«: Toooata- §ümls des belgisch« Compontsten I. Callarrls und daS Händelscht DmoU-Corcert zum Bortrog. Die Mitwirkens« Sängerin Frau Direktor Wahls-Leipzig erfreute mit ihrrr umfangreich« und prächtigen Srpranstimm« die andächtig« Zuhörer mit dem Vortrag der drei tiefempfundenen geistliche» Lieder von A. Winterberger. Der große Stimmumfang (2 Oktav« bis zum hohen L), die prächtigen Stimmmittel und der temperamentvolle Ausdruck gewannen de» hochgeschätzt« Sängerin die Herzen aller Zuhörer. Die Orgelbeg'eitung «ar minutiös, tadellos, mit charakteristischer Nachahmung der Original oechestrirung. Eine recht baldige Wiederkehr der Concertgeber dürfte «ine vollständig gefüllte Kirche ergeb«. Breitenbrunn. Za dem bereits in Nr. 164 deS »Bolksfrd." gebrachten Berrcht über das Fahnenjubiläum des hiesigen Militärvereins am vergangen« Sonntag tragen wir noch folgendes nach: Hrrr Kommerzienrath Holtzmann in , Weifenbach t. B., Hauptmann d. L, Ehrenmitglied des Ver- , eins, war behindert, an der Festlichkeit sich zu betheiligea und eine Fahmnschletfe als Ehrengabe überreichen zu können. Letz- f Irre traf aus Verseh« erst am 17. d. M. — dem «igent- , l ch« Jabiläumstage — wieder hier ein. Der Schwiegersohn i des Genannten, Herr Gutsoorsteher Friedmann in Brettmhof, f ließ noch für denselben Abend di« Kameraden auf den präch- tig erleuchtet« Festplatz laden, überreichte unter den herzlich- > st« Wünsch« die prächtige Fahnenschle fe und spendete außer- dem noch den durch die große Hitze des Tages ermattet« Kameraden einen k ästigen. nie verst-g« wollend« Labetrunk, sodaß die Kameraden erst nach Mitternacht in gehobenster Stimmung den Festpiatz verließen. Triuksprüche, Soldaten- jeder und Koizertmustk trugen nicht wenig zu düs« Fest- timmung bei. All« Theilnehmern und den Bewohne« von Breitenbrunn wird dies Fest in freudiger Erinnerung bleib«. Johanngeorgenstadt. Eine fröhliche Kinderschaa» kann man jetzt Mittwoch Nachmittags im Schulturngari« beobacht«. Es werden nämlich daselbst seit voriger Woche für Knaben und Mädchen Turnspiele abgehalten, deren Leit- uig die Herren Lehrer Kurth Schmidt und oanä tdsol. Altmann in dankenswerther W ise übernommen hab«. In unserer S.adt bedürf« die Kinder um so mehr einer solch« Erholung, als sie nach der Schule ost noch stundenlang an der Knopfloch nasch ne sitz« oder tambourir« müssen, und dadurch den Grund zu zeitigem Siechthume legen. — Der hiesig« Erzgebirgs - Zweigverein beschloß in seiner letzten Sitz- ung d!« Herstellung eine- Führers für Johanngeorgenstadt und Umgebung und wählte eine dreigliederige Kommission zur Erledigung der Vorarbeiten. Schönheide. Beim Sammeln von Heidelbeeren wurde hier die 11jährige Tochter des Druckers H. von einer Kreuzotter in «inen Finger der rechten Hand gebffsen. Leider mußte längere Zeit verstreichen, «he ärztlicher R ith in An- peuch geromm« werden konnte. Infolgedessen ist de» lindes Arm und Brust hedeut«d geschwollen. Auch bet diesem Falle zeigte sich recht, wie so oft durch Anwendung unsinniger Mittel, wie hier da» Tauchen de» Armes in Jauche, die Sache nur verschlimmert wird. Hoffentlich ge- ltngt e» der ärztlich« Kunst, alle Gefahr zu beseitigen. Schönheide, 19. Juli. Gestern Abend gegen halb 7 Uhr entstand hi«, wieder Feuerlärm. Auf dem Dach boden der an der Bahnhofstraße nach Bahnhof Schönheide gelegenen Bürstenfabrik von Chr. Unger war auf noch un- ausgtkiärte Weis« Feuer auSgebrochen. Da» Gebäude brannte vollständig auS, daS Nebengebäude ist erhalten. Der Besitzer hat versichert. Auch ist da- Mobiliar zum grüßten Theil gerettet. 8. öffentliche Sitzung der Stadtverordnete« zu Schneeberg vom 18. Juli 189k. Anwesend 19 Stadtverordnete; Vorsitzender Herr Kauf- mann Meichßner; Vertrete» de» Rath» Herr Bürgermeister ^r. von Woydt. — 3 StadtkassrnwochenavsEffe, 1 Spar- kassenmonttSabschluß lieg« aus. — Für di« N;b«,schwemmt« w«lt, viel» Offiz'«»« u. s. ». Rach dem Chorgesang d« aka. damisch« Gesangverein« Hutt Professor Trettschk« d« F«ftred«. E« «dacht« vor allem de» Mich« Kräfte, die i« Krieg« 1870/71 gewaltet hab«. Mmschlich »ärdig«» sei nicht», al» di« Gestalt Katsrr WÜH«lm l. Red»« schloß mit de» Mahn- ung, di« deuffche Sitte grg« fremd« Einflüsse z« vrrthtidig«. Di« studentisch« Jug«d mög« sich «rinn««, daß ste zu «n Frücht«, di» ste au» de» groß« Zett gWirß«, noch nicht bei. «trag« hab«. Begristert stimmt« dir Versammlung in da» Hoch auf den deutschen Kaiser ein, womit Professor Treitschke sei« Red« schloß. Lin Thorg«sang schloß di« ergreifend« Fei«,. Berlin, 19. Juli. Einem Telegramm au» Tauge, zufolge ist der Streit Deutschlands mit Marrokko so gut wi« veigelegt. Der Sultan gewährt 112 KOO Fr. Entschädigung. ES bleiben nur noch dl« Einzelheit« über di« Bestrafung der Mörder Rockstrohs sestzusetzea. Heidelberg, 19. Juli. Der IV. allgemein? deutsche Journalisten- und Schriftstillerlag wurde heute Vormittag im großen Saal« deS hiesig« Museums eröffnet. Geste« Abend wurden die aus all« Theil« Deutschland» in großer Zahl ein- «troffen« Theilnehm«» im Stadtgasen festlich begrüßt. Di« Stadt prangt im schönst«« F«stschmucke; das Witter ist herrlich. Heidelberg, 18. Juli. Journalist«- und Schrift stellertag. Sämmüich« achtzehn vertret«« Einzelverrin«, da- rmtt« di« deutsche Schriftstellrrgenossenschaft, die Gesellschaft deutscher Dramatiker, der deutsche Schrlftstellerverband und di« Wiener Concordia, erklärten ihren Beitritt zum Verbände der deutsch« Journalist«, und Schriststellerveretne und ge- ««hmigten einstimmig di« Satzung« d«S letzter«. Di« Nor- Malsatzungen für die Schiess- und Ehrengerichte wurden mit allen gegen «ine Stimm« gebilligt. Oesterreich. — »Hirsch'S T. B." läßt sich au» Karlsbad tele- graphir«: Hier erhält sich daS Gerücht, daß Prinz Ferdinand ab- danken Woll« und daß all« Modifikation« der Abdankung bereits in einer im Lesezimmer des Hotels Pupp abgehaltenen Konferenz festgesetzt sei«. Die am Nachmittag auf dem Ab steigequartier des Prinz« «ingezogeneTrauerfahne wurde Abends Wiede, gehißt. Unter dem hiesiaen Publikum herrscht gegen d« Prinzen eine unfreundliche Stimmung, die bereit« mehr mals in unliebsamer Weis« zum Ausdruck gekommen ist. Die Absicht des Prinzen, zum Leichenbegängniß Stambulows nach Sofia abzurets«, scheint in Folg« von dort «ingegan- gener vertraulich« Mtttheilung« aufgegebm worden zu sein. Norivegen. Christiani«, 19. Juli. Wie »Morgenbladet" meldet, hielt der König gestern Nachmittag «in« StaatSrath in Mar- strand ab. Di« norwegisch« Regierung reichte ein« schrift lichen Antrag ein, wodurch die Demission des gesammt« Ministeriums verlangt wird. Der König rief den früheren Minister Thorne zu sich, welch« gestem Abend nach Mar- strand abreiste. Matte«. Rom, 29. Juli. D e »Agenzia Stefani" berichtet au» Jerusalem von gestern: Die dem katholischen Orden angr- hvrenden Abessynier gab« bei dem italienischen Vertret« die Erklärung ab, daß st« das Protektorat des Königs von Jtalim über ihre Brüdergemeinde anerkenn«. Spanier«. — Nach aus Madrid in San Sebastian eingegangmen brieflich« Nachricht« wird angenommen, daß die btsh« ver öffentlichten Berichte üb« den Kampf bei Bayamo auf Kuba nicht ganz den Thatsach« entsprechen. Vielmehr wnde ge- glaubt, die Regierungstruppen seien von den Aufständischen geschlagen worden und Se- neral Santoclides gefallen, als «, um Martinez Campos, dessen Eskorte umzingelt war, zu rett«, sich den Aufständischen freiwillig entgegen warf. — Der »TempS" berichtet aus Madrid: Ein amtliches Telegramm bestätigt die schlimmen Nachrichten aus Cuba. Marschall Martinez Campos marschirte mit 200 Mann Ka vallerie und einem Bataillon unter General Santoclides nach Bayamo, al» er in dem bergigen und bewaldeten Gelände von mehrer« tausend Aufständischen angegriffen wurde. Santoclides weihte sich dem Tode, indem « durch wiederhol- 1m Angriff dm Rückzug der Kolonne deckte, welcher auch in gut« Ordnung gegen Bayamo gelang. Der Marschall leitete den Rückzug mit kühner Unerschrockenheit, um die Verwundeten mit fortzubringen. Im Monat Juni hab« 2900 Soldaten am gelben Fieber gelitten, 104 Mann sind der Seuche «le- gen. Die Regierung sendet vor Ende dieses Monats 6 Bat terie« und im September 30000 Mann nach Cuba ab. Bulgarien. Sofia, 19. Juli. Die „Agence Balcanique" meldet: Der vom Staatsoberhaupt« gebilligte Wunsch d« Regierung, die Initiative zu einer feierlichen Bestattung Stambulows zu «greifen, begegnet bei dessen Hinterbliebenen und Anhänge« dem heftigsten Widerstand. — Wie aus Sofia berichtet wird, wurde gestem Mit tag an der Leiche Stambulows die Leichenschau vorgenom- men. Die Leiche wird einbalsamirt werden. Das »Neue Wiener Tageblatt" meldet: »Die GefichtSrüge de» aufgebahr- 1m Stambulow sind friedlich. Die über die Brust gekreuzten Arme zeigm leer« Manschen«. Nachmittags stellten sich überaus zahlreiche Personen in dem Hause Stambulows ein, welche an dem Katafalk der Leich« Stambulows vorüber- zogEN. Sofia, 19. Juli. Ter aus d« Hast entlassen« Die- n«Stambulows bestätigt, daß er von de, Polizei an de, Verfolgung der Mörder verhindert wor den ist, trotzdem er die Polizisten von seinem Vorhaben verständigt hab«. Im G«fängniß s«t e, arg mißhandelt worden. Der Diener be hauptet, daß di« Polizei die Mörder kenne und ft« absichtl ich habe entkommen lassen. Sofia, 19. Juli. Die „Agence Balcan'q«" meldet: Nach dem Attentat auf Stambulow flüchtet« «in gewiss« Ge- orgiew in dessen MiethSwag«. Georgiew ist heute verhaftet worden. Derfilb« war früh« Sekretär PanitzaS und schrieb kürzlich «in« Drohbrief an Stambulow. Di« UntersuchungS- behörd« glaubt, durch di« Verhaftung der Entdeckung der Mörder nahe zu sein. Auch «in Makedonier, nam«s Ätha- naS, wurd« verhaftet. Die Verhaftung Tüfektschiews wird aufrechttthalten; trotz seines AltbtbrweiseS glaubt man, daß Tüfektschte» um da- Verbrechen gewußt hat. — Rach etu«MAdungd« „Tim«»" au» Hongkong zu «i vom gestrig« Tag« wird die japanische Lee-Exp^ttion nach letzt« Südformosa aufaegeben, »eil der Monsun «iu« Landung uu- weist« möglich macht. Die Japan« find gezwung«, trotz der Regen zeit und der dadurch angeschwellttu Wasserläufe ein« Land- marsch vou 200 Meilen zu mach«. Di« Truppen von Lam- sut erwart« Verstärkung« au» Japan. Fteb« und Dys«- s«i« find stark ausgetreten.
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