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ErMbHolksfremd Tageblatt für Schneeberg und Umgegend U«li§ra»»-Adresse. für die KSnigl und städtischen LchSrden in Sue, Hrünhaia, Hartenstein, Johann- qeorgenstadt, Lößnitz, Nmstädtch Schnecherg, Schmarjenkerg und wildensel«. Sonnabend, de» 6. Juli 1895 sd Ptg. Reklamen dl' s aespalten« Zett« mit SL PI«. - lschrr, außergewöhnlich« Ta, nach erhöhiem Tarls. Vost<8etvmg»llfte Nr. A t «U. Iahrzauz. me, !ittg vr. von Woydt. P- nten tv «zmufik, rm § ra »voll rkt Vietz. chlettau. MM ». Uhr rem rter, Tagesgeschichte. Deutsch!««». erie, Mo- Ferusprecher: Schneeberg »u Ane Ichwarzenber- t». - enung. Nah und lüller hochfeine» e e-er t nach den Tonn. undtz« M.I55 ^ra^ I berechnet; tabellartscher, außergewöhnlich« Kirschen-Versteigerung. Di« Verpachtung der Kirschennutzan« hiesiger Gemeinde nach der Marktstraß«, Troll bis zu, Niederlößnitzer Grenze findet Montag» de« 8. Juli d. I.» Nach«. 6 statt, woselbst sich Pachtlustige an Ort und Stell« «infiudea wollen. Alberoda, 4. Juli 1895. Der GemeinderaH. Roth, G-B. Bekanntmachung. DaS Regulativ über die Wasserversorgung der Gemeinde Nederschlema tritt mit heutigem Tag« in Kraft. Dasselbe liegt in der Gemeindeexpediton 14 Tage lang öffentlich zur Einsichtnahme aus; wird aber auch jeden Betheüigten gedruckt zugefentgt werden. Gleich zeitig wird noch bekannt gegeben, daß das Kataster über d e Feststellungen des Grund, und Wasserzinses von heute ab 14 Tage lang für di« Betheiligten zur Einsichtnahme ebenfalls auS- liegt und sind etwaige Reclamationrn gegen die vom Gemeinderath vorgenommenen Festsetzungen innerhalb der Auslegungsfrist bei dem Gemeinderath unter Beifügung von Beweismitteln schriftlich amubringen. Nltdttschlema, am 4. Juli 1895. Der Gemeinderath. Horn, S.-B. Inhalt: Gesetz, betreffend die privat«chüich«n Verhältnisse der Binnenschifffahrt Gesetz, betreffend die prwitrechtltchen Verhältnisse der Füßerei. Allerhöchster Erlaß, betref fend die Einrichtung und de« GeschästSgangdeS Kaiserlichen Kanalamts. B«kanntmochung, b«tr«ffend di« UnfallversicherungSpfl cht der Besatzung von Hochseefischeretdampfern. Bekamt- machung, bektffend die Anzeigepflicht für die Schweineseuche, di« Schweinepest und d«n Roth lauf d«r Schweine. Die Stadträche von Aue, Lößnitz, Neustädtel, Schueederg «ud Schwarzenberg, die Bürgermeister von Grünhairr, Harteustet«, Jeh«»»- george«stadt «ud WildeufelS, die Gemeiudevorstäude des amtsharcht- marrrrschaftliche« Bezirk» Schwarzenberg. bezeichnet di« National. Zusammenaehrn Deutsch« al» bloß« Phantasien. Dies« Ausstreuungen könnten, falls sie von japanischer Seit« auSgtngen, nur darauf abziel««, di« Beziehungen zwtschrn Gras - Auktion. Freitag, den 12. Juli 18S5 Nach«, halb 2 Uhr soll dir diesjährige Grasnotzung auf unstlem vormals Ebert'fche« Gut« in Griesbach parzellenweise an den Meistbietenden unter den vorher bekannt zu machenden Bedingungen gegen sofortige Baarzah^vng an Ort und Stelle versteigert werden. Schneeberg, am 4. Juli 1895. in die Truppe, all« Halbmvalide» zu den Hilfsdiensten!" Diese Rede kennzeichnet den gelegen Eifer, den di« Franzosen dem Militärdienst «ntgegenbringen, ihre Gewohnheit, dieser Pflicht sich, wenn irgend möglich, zu entziehen. Der Bericht- erstatt«! JuleS Roch« zeigte in seiner Rede eifriges Bemühen, zu einer richtigen Anschauung über die deutsch'« Armee,er- hältnisse zu gelangen, aber ebenso auch große Jrrtbümrr bei BeurlHeilung derselben. Unter Hinweis auf unser Gesetz von 1893 fordert er die Einführung der zweijährigen Dienstzeit für Frankreich zur Erhöhung der Effekiiobestände. Er schloß: „Im Jahre 1870 hatten wir Soldaten, aber es fehlte an Reserven; das war ein Fehler! Jetzt haben wir Millionen von Reservisten, aber keine Soldaten! Lassen Sie uns eiue Organisation schaffen, welche uns auch Soldaten giebt. Die Mannschaft ist vorhanden, das Land wird die Mittel bewilli gen ! Ein unglücklich«» Krieg würde uns sehr viel mehr Opfer auferlegen!" Ein« Rekapitulation der skizzirten Reden «rgiebt folgende springenden Punkte: 1. Alle Redner erkennen die Ueberlegenheit der deutschen Arme« an, sowohl in Bezug auf die Quantität, wie die Qualität. 2. Alle Redner verlangen eine Reorganisation irsbe- sondere die Herstellung gleichmäßiger und genügender „ellsotiks" unter Aushebung der -«kannten Mißbräuche (voulugs). 3. All« Rednrr, mit Ausnahme des Berichterstatters Ju'eS Roche, verlangen di« neue Organisation ohne Ver mehrung der Leistungen an Geld und Mannschaft. 4. Di« Vorschläge der beiden ersten Redner zur Rück- kehr zum System der Berufs-Heer« mit langer Dienstzeit haben kein« Aussicht auf Verwirklichung; diejenigen d«r übrigen Redner aber zur Einstellung aller Tauglichen unter eventueller Annahme der zweijährigen Dienstzeit werden voraussichtlich früh» oder später zu gesetzlicher Ausgestaltung gelangen. 5. Die Regierung hat sich noch für keine Neu-Organisa- tion entschirden, aber die Absicht ausgesprochen, keine Er- Höhung der Kredit« für das Heer zu verlangen. Nach interessanten Bemerkungen über den Geist des französischen OffizitrkorpS und der Unteroffiziere, des bedenk- lichsten Elements der stanzöflscheu Arme«, kommt der Ver- fasse» zu folgendem zusammenfassenden Urtheil: Die Revanche-Jdee ist nicht todt. Man dürstet in Frankreich nach kriegerischem Rahm ... Am Liebsten möchte man den Gegner „von der anderen Seit« de» Vogesen" zu Paaren treiben .... All« Kreis«, auch di« brflunt«rricht«ten, in Frankreich gefallen sich in der Idee, daß Deutschland nur auf «inen günstigen Augenblick lauere, um Frankreich von Neuem nied«rzuwerf«n und zu zerstückeln, sein« Kolonien zu «werben re. rc., während sie absolut kein Verständnis dafür haben oder haben wollen, daß Deutschland sein« schw«re Rüstung nur trägt, mn sein« mühsam erworben« Einheit und Unabhängigkeit sicher zu stellen und daß kein Deutscher, vom Kaiser bis zum Tagelöhner daran denkt, wie einst Frankreich «S gtthan und geliebt, Eroberungskriege um die Wrlthrrr- schäft zu führen. Daß aber die französische» ParlamrntS- Rrdn«r und di« Fachblätte, ihrer Bevölkerung Nachweisen, wie die deutsche K.iegsmacht der eigenen überlege» geblieben ist, — das können wir unS selbst mit einigen Uetertretbunge« gefallen lassen! So lange ihre Berathungen von dem Ge danken beherrscht werden, wie man am Besten dem droheadm Angriffe des übergewaltigen deutschen Nachbarn eng-q-ntreten kann, nicht aber wie man za rüsten habe, um auf kürzestem Wege nach Berlin zu marschtren, so lange, meinen wir, wird die R-vanchelust noch nicht zur That schreiten, — wenigstens nicht, so lange noch einiger Verstand regiert. Der gewaltig« Respekt vor der deutschen HeereSmocht, den die diesjährig« Budget-Berathurg in Paris mit ingrimm ger Anerkennung zum Ausdruck gebracht hat, wird hoffentlich auch die Leiden schaft und Jntttguen im Zaum« Hanen! Dieser Rispekt ist somit das Beste, wa» wir Deutschen auS jenen Verhandlungen entnehmen können, ein günstiges Omen für die Ruhe Deutsch lands und den Frieden Europas! Das französische Heer. Im Juli-Heft der „Preußischen Jahrbücher" unterziHt Oberstliemenant a. D. v. Winning die Verhältnisse des fron- zösischm Heeres einer eingehenden Untersuchung im Anschluß an die letzte Berathung des Militäretats in der französischen Kammer (in diesem Frühjahr). AuS dem mit Klarheit und Schärfe geschriebenen Aussatz seien im Nachstehenden einig« Hauptpunkte hervoig'hoben. DaS Fazit jener Verhandlungen, meint der Verfasser des Artikels, kann man ohne Uebertreibung bezeichnen als dos Eingeständniß des französischen Volkes, mit seinen militärischen Leistungen am Ende seiner Kräfte an G«ld und Menschen angelangt zu sein. Ja, es giebt der Erkenntniß von dem Unvermög-n Ausdruck, in Frankreich mit den Nachahmungen der deutschen Heeres-Einrichtungen zu gleichen praktischen Er gebnissen zu gelangen. Der Berichterstatter der Budg«tkom- Mission war zu sehr ungünstigen Resultaten gelangt; seine Ausführungen gipfelten in dem Satze: „Sie haben keine Ar mee, sie haben nur das Skelett einer Armee!" Wie er zu diesem Ergebniß gelangte, lehrt rin Blick auf die in den De- batten der Deputirtenkammer hervorgehobenen Mängel der französischen Organisation. Bemerkenswerth bei sämmtlichrn in der Kammer über den Militär-Etat gehaltenen Reden ist der Hinwe s auf die deutschen Verhältnisse. Mit handgreif lichen Uebertreibungen schildern die Redner das Uebergewicht des deutschen Heeres übrr di« französischen Streitkräfte. Die deutsche Organisation macht eS nach der Ansicht des Tep ckir- ten Raibertt, möglich, durch Wied«einzl«hung des dritten Jahrganges di« FriedenSarmre um 300,000 Mann zu ver- stärken, ohn« Mobilmachung, ohne «ine öffentliche Mitthrilvng. ohne Eingriff in den Friedensdetrieb der Eisenbahnen! „Die Gefahr für uns", fährt «r fort, „liegt nicht in der um 70.000 Mann erhöhtm Friedensstärke dn Deutschen, sondern in dem, was an geschulten jungen Reserven dahinter steckt, in dem, was man nicht steht und welches man dusseitS der Vogesen nur zu sehr zu verachten sich gewöhnt hat. Die Gefabr liegt in der Offensivmasse von 900,000 Mann (I), fast eine Million, welch« vor der Mobilmachung über di, Grenze geworfen wird und hinter welcher sich di« Reserve-Armeen von Millionen in Ruh« sormiren können." Er macht den Vorschlag, an der Grenze eine vorzüglich auSgebildeie „armöv äo eonvorturs" zu halten, die d«m er sten Choc begegmt, »ährend Hinte» ihr das Volksheer in Ruh« sein« Mobilmachung vollzieht. — Mit starkem Pessimis mus spricht der Abgeordnete Delafosse von der allgemeinen Wehrpflicht, die sich in Frankreich nicht «inbürgern wolle; e, »äth, wiederauf di«Berufsheere zurückzugreisen. Einen Haupt- mangel der französischen Organisation hebt der dritte Haupt- redner, Berteaux, hervor; « weist auf den schwachen Effet- tivbestand der einzelnen Truppentheile hin. Es werden zu viel Taugliche durch Abkommandirungen dem Dienst bet der Truppe entzogen: nach dieser Seite hat sich di« Reform zu erstrecken. Der Befehl des früheren KriegSmintsterS, bet der Rekrutirung in Beurtheilung der körperlichen Tauglichkeit we- Niger skeptisch zu verfahren, hat viele Untaugliche in di« Ar- mee gebracht. Darum fordert der Redner : „Alle Tauglichen Auf dem den: Laudwirthscheftliche« Eousumverei» zu Schneeberg und Um- gegend, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht, in Schneeberg betreffen den Fol. 2 de» Genoss-nsqoflsr«qitterS ist heute verlautbart worden, daß an Stell« deS verstorben«» Henn Richard Emil Betterma»» in Neustädtel Herr Friedrich Her««»» Meiaig in Schneeberg olS Vorstandsmitglied gewählt worden ist. Schneeberg, den 2. Juli 1895. Königliches Amtsgericht. Müller. R. — DaS Reichskanzlerorgan, die „Nordd. Allg. Ztg." schließt sich den gestern mitgetheilten Bemerkungen der „Na- tionalzeitung" über di« Bedeutung der mehrerwähnten Berliner Mittheilung in der „Politischen Correspondenz", die sich mtt den Plänen Rußlands in Ostasten beschäftigt, an mrd erklärt, auch sie, di« „Nordd. Allg. Ztg." sei vor «iniqer Zett dahin verständigt worden, daß die der „Pol. Corr." aus Berlin zugehenden Auslassungen keinen Anspruch aus einen offiziösen Charakter machen könnten. DaS Organ des Alt» eichSkanzler s, die „Hamburger Nachrichten," äußern sich in dieser Angelegenhrit folg«nder- maßrn: „Die Correipondenz trägt für jeden erfahrenen Po litiker den Stempel der Erfindung auf der Stirn. Die In teressen, die Rußland in Ostasien vertritt, sind viel zu wichtig für ole Erreichung der astatischen Ziele Rußland» überhaupt, al» daß man in St. Petersburg darm denk«n könnte, sie preiszugeben. Andererseits glauben wir nicht, daß Deutsch land, selbst wenn es seine Haltung gegen Rußland in der ost- astatischen Angelegenbett ändern wollte, damit Rußland be stimmen könnte, auf sein« Absichten zu verzichten. ES könnte jedenfalls für die deutsch« Politik nichts WiderrächlicherrS und Schädlicheres geben, als den Besuch, in dieser Weise ans Rußland zu drücken. Der Erfolg würde gleich Null, der Schaden groß sein. Wir haben hier über di« Leistungen der deutschen Politik auf auSwä-t'gnn Gebiet kein Urtheil zu fällen, aber wir glauben oder hoffen wenigster s nicht, daß eine etwa erfolgt« Aenderung der Haltung Rußland gegen- übrr soweit geht, wi« der ang«bltch« Officio^« der „Pol. Corr." annehmrn lassen will." — Auch die Nachricht, daß China die ruffisch« Bürgschaft für sein« Anleiht abaelehnt und Rußland sich infolge drssm zu «ine» direkten Anleihe ent schlossen hab«, wird heute von St. Petersburg au» demeatirt. In ihrer neuesten Nummer bezeichnet di« National, zettuna die B«hauptung über «in Zusammenythen Deutsch. sürfte»- Pfla». fd. 1 Mk. etta«. süüs, uli, halte Bekanntmachung. Wir bringen hirrmit erneut in Erinnerung. daß daS Bade« Erwachsen« und Kn- d«r beiderlei Geschlechtes Im Schwarzwafser u»d i« de, Mulde i« der Nähe von belebte« Straße« »ud von bewohnte« Orte« derbste» ist und daher mtt Geld bis zu 20 Mk. over Haft bi« zu 8 Tagen bestraft wird. Aue, den 4. Juli 1895. Der Rath der Stadt. . vr K-etz^chmar. Mgnrth Nr. 23, 24 und 25 des diesjährigen ReichsgrsetzblatteS sind erschienen und liegen in der Expedition der unterzeichneten Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus.