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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.06.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189506149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-06
- Tag 1895-06-14
-
Monat
1895-06
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.06.1895
- Autor
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den Arm dem Herzen bloß den Ringkampf dem Sene- am Boden, ihm während seiner wetteren Laufbahn widnfuhr-n, schrieb er ihm zu. Als Clavijo rach M-drir zurückkehren durfte, war seine Franzvstnmit einem anderen veiheirathet." G»chl»»k« ^London, 12. Juni. Ler gestrig« Ministerrath be schäftigte sich fast ausschließlich mit der türkischen Antwort auf die Reforwvorschläge ler Mächte. ES wurden angeblich nichtige Beschlüsse gefaßt, die den Cabinetten tn PrriS und Petersburg zur Begutachtung unterbreitet werden sollen. Die „Daily Ckronicle" erfährt, d e brittische Regierung betrachte die Loge als fehl ernst. Aste». — Die „Times" erfahren auS Schanghai vom 11. d Mts., daß einige Mssionare ter fremden, in Chrrg-ta und anderen Orten zerstörten Missionsstationen vermißt würden; «s sei jedoch noch ke n Verlust von Menschenleben bekannt geworden. Die Stationen in Sairu und Luchau se en be droht. In Churg-king droh« ein Aufstand aukzubrechen. Sämmtlich« Europäer hätten Cheng-tu verlassen. — Di« „Times" erhält über Honkong vom 11. d Mts. die Meldung auS Formosa vom Kriegsschauplätze. daß d e Chinesen den Japanern bei Kalung nur schwachen Wider- stand leisteten. Drei Japaner se en g, fallen. Der chinesische Admiral und vier Regimenter waren die ersten, die sich zur Flucht nach dem nördlichen Festland« wandtrn. „Heut« Vormittag hatte der Generalkapitän Neu- CasiilienS in seinem Amtsz mmer einer großen Anzahl von Generalen und höheren Offizieren Audienz ertheiü. Gegen die Mittagsstunde unterhielt er sich mit dem General Sanchez Gomez, Militär-Statthalter von Madrid, als ihm angrkündigt wmde, «in draußen stehender Infanterie kapitän wünsche ihn einige Minuten zu sprechen. Primo Ri vera sagte, man solle den Herrn vorführen, und einige Augenblick« darauf sah «r einen hochgewachsenen, blondbärt- igen Offizier hereintrelen. „Machen Sie schnell, lieber Freund", sagt« der Generalkapitän in freundlichem Tone, „denn ich habe heute viel zu thun". — „Ew. Excellenz zu Befehl", antwortete der Ewtreieride, mit höflicher Verbeug ung, und als der Generalkapitän eben beide Hände auf dem Rücken hatte, um sich di« rothe Schärpe, das Abzeichen seiner Würde, abzunehmrn, trat der Besucher mit einem Sprung aus ihn zu, zog einen Revolver aus der Hosentasche und schoß auS unmittelbarer Nähe den Generalkapiiän in di« Brust. Der Attentäter wollte einen zweiten Schuß auf die Brust seines Opfers abgeben, jedoch wurde er daran verhindert durch den Militärstatthalter, der des Verbrechers zur Seile stieß, sodaß die zugedachte zweite Kugel dem Generalkapiiän ,, herbeigeeilt. Der Verwundet« wurdt anstoßenden Schreibzimmer emgerichteeS Fel operirt. Die Armwuud« war verhältnißmi hie Brustwunde Hütt« di« Kugel L«ben «t«mmd etwa» zu Leid« gethau." — „D«r Mann h«ißt Clavijo," antwortet« Sanchez. — „Clavijo, Clavijo," mur m«lt« d«r verwund«!«, wir m sein«» Erinnerung«« forschend —, „ich kenn« ihn gar nicht." Inzwischen war«« m«hr«r« eraarnd« Wundärzte, darunter der berühmte Doktor Rn- Militär zur Ausrechterhaltung d«r Ordnung herbeigerufen. Norweger». Christianis, 12. Juni. Unmittelbar noch ter Heu» Mittag «»folgten Ankunft de» König» wurde «in Ministerrath abg«haltm. Dabei empfahl da» jetzig« Ceckinet dem König« di« Bildung r n«S CoalitionSministertumS. Dresden, S. Juni. Aus der in voriger Woche unter dem Vorsitz des ReichstagSabgeordneten Kaden - Dresden in Döbeln abgehaltenen LardeSversammlung der Sozialdemo kratie im Königreich Sachsen, an der eiwa 60 Delegirte Theil nahmen, wurde insbesondere beschlossen, die Landtagsfraclion mit der Neuorganisation der Partei zu beauftragen und im Landtage den vom Reichstagsakgeordnelen Geyer als gutes AgitationSmittel bezeichneten Anttag auf Unentg-Itlichkeir des gesammten Schulunterrichts aufs Neue «mzubringen. Die Anttäge auf Einführung der vierten Wagenklasse zu allen Personenzügen und dis Zonentarifs wurden als gänzlich ms stchtslrs zurückg zogen. Für sämmtliche 27 eiledigte Land- tagswahlkreise stellte die Versammlung unter Vermndung von Doppelcandidaturen Candidaten auf. Auch beschloß man, sich bei allen Gemeindermhswahlen zu betheiligen, die Gewählten aber nickt in allen Fällen strerg auf das Parteiprogramm zu verpflichten. — In einer am Dienstag Vormittag im „Pantheon" in Leipzig abgehaltenen, von 1000 Personen besuchten Ver- sammlung der strttkmdm Maurer wurde beschlossen, „tm Streike Wetter zu verharren und di« ledigen Maurer zur alsbaldigen Abreise zu veranlassen." Ein Antrag, „daß diejenigen Mau- rer, welche zwangsweise von ihren Arbeitgebern entlassen wor den sind, bei de« Streikenden keinen Anschluß finden sollen," wurde vorläufig zurückgestellt. Dagegen galt es als selbstver ständlich, daß die Ausgesperrten kein Anrecht auf Unterstützung haben. Die nächste Versammlung der Streikenden soll am Donnerstag stattfinden. Erwähnt sei noch, daß thatsächlich eia großer Theil der arbeitenden Gesellen am Dienstag früh ent lassen worden ist. — Ein Bierverleger der Cutritzscher Brauerei besucht« am Montag auf dem Schützensestplotze ein bayerisches Bierzelt. Durstig, wie Bierverleger immer sind, stürzte er sofort den Inhalt eines Halbliterkruges hinunter, wunderte sich aber nicht wenig, als er plötzlich den Mund voll harter Gegenstände bekam. Erschrocken hielt er mit Trinken inne und entdeckt«, daß er eine Menge Goldstück« im Munde hatte, und auch der Boden d«S Bierkruges war mü Goldstücken bedeckt. Nahezu 1000 waren von dem BierauS- gebe» in dem Kruge angesamwelt worden, die natürlich nur tn der „H tz« des Gefechts" mit zu, Ausgabe gelangt waren. — Der Verband der Landwirthschaftlichen Genossenschaften tm Königreich Sachsen wird se nen diesjährigen Verbandslag am 22. und 23. Juni in Meike«, abhalten. Außer den durch die Satzungen vo> geschriebenen BrrathungS. gegenständen werden hauptsächlich Besprechungen über die laodwirthschaftliche Unfall- und Haftpflicht - Versicherung und über den Verkauf von Getreide für gemeinschaftliche Rechnung durch die Centtal-Ein- und VrttausS-Genossen schaft die Aufmerksamkeit ler betheiligten Kreis« auf sich lenken. — Am 9. d. M. fand in Meiste» di« 5. Gen«ralversamm- lung der Schützevverein« Sachs««« statt; tn derselben wurden 8 ÜnterstützungSgesuche erledigt und auf Vorschlag des Vor sitzenden Stadtrath Rechtsanwatt Dr. Alfred Lehmann-Dresden beschlossen, dieselben zu berücksichtigen. Ferner wurde be schlossen, den 8 14 der Statuten zu ändern. DaS StistungS- kapital ist bereits über 10000 Mk. angewachsen. Es wäre zu wünschen, wenn demselben noch öfter aus Schützenketten Zuwendungen zvgingrn. — Zu gleicher Zeit tagte ebenda der Vorstand de» Wett nschützenbundeS und beschloß unter Ande rem, tie diesjährige Generalversammlung am 29. Juli in Zittau abjuhalten, 1896 aber «in BurdeSschießen ent weder tn Schn«eb«rg oder in Chemnitz abzuhatten. Weitere Brüssel, 11. Juni. D» Kammer hat in «in«r Ab- Kimmung durch Aussicht« rttp. Sitzenbleibe« di« Bestimmungen ve» G,setze- über die Einfuhrzölle auf Kakao und Konserven angenommen Di« Kamm« nahm im w«it«nn Verlauf ler Sitzung mit 79 gegen 68 Stimmen die vorgeschlagenen Zölle auf Butter und Margarine a«. Brüssel, 12. Juni. Di« Repräsrntantenkammer ge- mhmig'e mit 76 gegen 70 Stimm«« d«n Einfuhrzoll auf Hafer im Bettage von 3 Frarcs für 100 Klogramm. ttsrarrkreieh. Paris, 11. Juni. Da» Panzerschiff „Hoche" und der Kreuzer „Dupuy de Lüme" sind heute nachmittag '/<5 Ahr von Brest nach Kiel in See gegcnl«n, der Kreuzer „Surcouf" wird alsbald folgen. — Ein«r Anweisung d«S MarinemtnisterS folgend, soll Admiral Mdnarb, der Kommandant de» zu den Kieler Festlichkeit«» beordrrttn französischen Geschwader-, den Mairosen verboten haben tn Kitt an Land zu g<hm. Brest, 12. Juni. T«r türkische Aviso „Fuad" ist auf der Fahrt nach Kitt heut« früh hier tt: gelaufen, um Vor- räch« einzunehmen. Italien Rom, 10. Juni. Ler König sandte ein Beileidstele gramm an die Wttiwe Ferraris. Rom, 11. Juni. Tie Urthelle der Abendblätter über die Thronred« stimmen darin überein, daß sie einen guten Eindruck macke und daß es tem Ministerium gelungen sei, die Schwierigkit zu überwinden, die darin lag, rack nur sechs Monaten Frist und überdies einer arbeiiSlosen Frist den Köniz von neuem zum Parlament r«den zu lassen. Beson deren Beifall finden die soc alpolitischen Ankündigungen. Opinione hebt hervor, die Rede enthalte ernste Gedanken, aber auch «in gutes Empfinden. Fanfulla findet darin einen Auf,ui zur Eintracht. Diritto erblickt in der R-de den Be weis des Optimismus, aber auch der guten Absichten des Königs. — Der Triester „Mattino" verzeichnet die Meltunq, in Rom stien gestern 46 Individuen in polizeilichen Gewahrsam gebracht worden, welche sich in auffälliger Weise in der Nähe des Monte Cittorio aushittten. Bet der auf der Polizeiwache btt den Individuen voreenommenen Untersuchung seien bei denselben Revolver und Dolche gesunden woidin Tpemie». — Urber den Mordversuch auf den Generalkapiiän Primo Rivera, den der Jnsanterittapitän Prtmitivo Clavijo verübt«, wird unterm 3. Juni aus Madrid berichtet: linken Arm durchbohrte. Ein schrecklicher entspann sich nun zwischen dem Mörder und rat Sanchez Gomez, und bnde wälzten sich als der Artilleriekapitän TrrreroS und Aymerich, Adjutant des GeneralkapitänS, heremstürzten. Der Mörder versuchte auf sie zu feuern, Aymerich jedoch zog seinen Säbel und brachte ihm einige erhebliche Wunden an Kopf und Hals bet, wobei er allerdings auch den den Mörder umklammernden General Sanchez Gomez am Rücken leicht verwundete. Mit Hilfe des ebenfalls herbeigeellten Adjutanten drs Generals Cordon gttang eS schließlich, dm Angreifer, «inen Mann von herkulischer Stärk«, zu entwaffnen und zu fesseln. Inzwischen war General Primo Rivera ohnmächtig auf «in Sofa zusam- mrngesunktn. Sobald die Festnahme des Attentäters erfolgt war, eilt« General Sanchez Gomez zu ihm, um ihm Be stand zu leisten. AuS der linken Brustseite des GeneralkapitänS quoll ein dicker Blutstrom hervor und rvthete das Sopha und den Fußboden. Nach einigen Augenblicken öffnete Rivera di« Augen und sprach mit ziemlich fester Stimme: „Trauriges Schicksal, daS meinige! Sterben wie ein Hund durch einen Schurken ermordet!" — „Wer denkt ans Sterben?" tröstete Sanchez Gomez und löste die Halsbinde des Verwundeten, de, mit Schwierigketten athmete. Ein tn alle, Eile herbei- geschaffter Arzt, der erst« beste, trat herein. Dieser er- klärte, die Wunde nicht sondiren zu können, und nach- dem er dm Verwundeten näher untersucht hatte, sagte er mit leiser Stimme zum Milttär-Statthalter: „Schnell, dttx letzt« Oelung!" ES wurd« zu «in«m Priester g«- fchtcki, Sanchez Gomez aber getraute sich nicht, ohne darüber vor.,er dir Familie der B-rwnndetm zu Rath« zu zieh«, den Geistlichen rufm zu lass«, da «r befürchtete, dessen Anwesiüheit möge auf den Zustand des Patienten noch- thetlig «mwirkn. Det Arzt brach» einen vorläufigen Ver band an, worauf de» Verwundete einige Erkichterung ver spürte und zu Sanchez Gomez spkach: „Sage, Franz, wer ist der Unglückselige, der auf m ch geschossen? Ick will nicht sterben, ohne es/zu wissen. Wissentlich habe ich tn meinem BelttittSerklSruugm sind a« Dr. Lehman« zu richte«; — Eine schreckliche Fahrt erkbtea a« Sonntag tu MÜtttz btt Meißen der GaftyofSbestyer Klinger ««bst Kau uud «inrm ütjährkg« Neffm. Auf der Fahrt «ach Wilsdruff zur Fahnen- we he wurd« da- P'erd scheu und «ach länger«« Hin- uud HrrschlMder« riß plötzlich der Wagen in der Mitte mtzwei, so daß di« Insasse« auf di« Straß« stürzte«, während da- Pferd m t dem Bordertheil« de» Wagen- w«tt«rrastt. Frau Kl uger blieb bewußtlo- lieqm, ihr« bttdm Begleit« waren leichter verlaßt. — En h rber Bettust betraf am vergangenen Sonnabend «tu« Bürgersamilt« tn Gr»ße»h«t». D«r Vater einer vo« einem Unfall betroffene« ju«gm Fra« «du- Großenhainer Bürge»» war in Besorgviß um seine Tochter vo« Riesa her gereist, hatte munter seine MittogSmahizrit eingenommen und wurd« kurz darauf vom Herzschlag pettoffen — In d«r Mulde ist am Montag Abend der 17 Iah « alte Fabrklchr- lng Bellmann von Dübel» ertrunken. Derselbe hat» sich am srgmanntm Bockwehr unterhalb der städtischen Badean stalt, an verbotener Stttle, allein gebabet. Dort enideckte man em Dienstag Bormtttag seine Kleidungsstücke. Der Leichnam des Verunglückten wurde erst am Nachmittage ge- funden. — Ein« Kommission vom Keieg-ministenum wellt« am Mcntog in Grimma, um das dortge Postgebäud« zu besichtigen; e» ist möglich, daß dasselbe zu Garnlsonzwecken rrworben werden wird. — In Obergräfeuhaiu brannte am Sonntag Mittag «tn zum Liebing'fchm Gut« gehörige» Wrthichastsgebäude nieder, während der Besitzer mit seinen Leuten auf dem Felde beschäftigt war. Man vermuihet Brandstiftung. — Da- Gebiß, welche» von einem Einwohner in Gottleuba im Schlaft verschluckt worden war, ist auf natür lichem W ge durch Genuß schleimiger Flüssigkeiten zu Tage geför dert worden. Es ist zu kewundern, daß dasselte in se n«m Um fang« durch d«n Dünndarm gegangen ist, ohne sich anzuhaken. — In einer empörenden Weise soll nach einer Mitihrilung de« , ZHauer Morgenzeitung" in Bautze« ein Lehrling von seinem Meister behandelt worden sein. Von e nem Nachbar, der das Söhnen des Mißhandelten hörte, herbttgerufene Po- l'zeimannschaften mußten sich einmischen. D«r Lehrling wurde mittels SiechkorbeS nach dem Krankenhaus« gebracht, wo der selbe seinen Schmerzen erlag. In Zusammenhang hiermit bringt mm auch daS Verschwinden einrs Gesellen und eine- Ladenmädchers derselben Meisters, jenes Mädchens, das kürz lich als Leiche aus der Spree gezogen wurde. Es soll nun mehr der Leichnam wieder ausgegrabrn und ärztlich unter sucht worden sein. Diese Untersuchung habe ergeben, daß da» Mädchen am Köpft Spuren von Schlägen auf^rwiisea hab«. Die angeblich bereits eingeleitete gerichtliche Untersuchung wird hoffentlich bald Licht in diese dunkle Angelegenheit br ngen. — Dem Polizeiamt« in Chemnitz wurd« von d«r Küuigl. Kre shauptma^nschait zu Zwickau eröffnrt, daß dieselb« daS Gesuch dis CtntralauSschasftS für daS 15. Mitteldrutsche Bundrsschießen. den Schützengesellschaften auS der Umgrbung von Chemnitz den Zuzug zu dem vom 7. bis 14. Juli dieses Jahres tn Chemnitz-Alte, dorf geplanten Feste mit den Waffen zu gestatt««, unter der Borausietzung zu genehmigen beschlos sen hat, daß bewaffnete Auf- und Durchzüge durch andere als auf dem direkten Zuzuge zu berührende Ortschaften unter bleiben. Unter der gleichen Voraussetzung hat daS Kvn gl. Ministerium des Innern außersächsischen Schützengesell- schäften, die cn dem Bundesschießen theilnehmen wolle«, die Mitsührung von Waffen nach und von Chemnitz gestattet. — Eine Hochstaplerin ersten Ranges halte sich vorig« Woch« Meerane zum Feld ihrer Thäti^kett ausersehen. In Be- aiei ung «ireS noch jungen Mannes besuchte d ese „Dame", welcke sich tür ein« nahe Verwandte des italienischen Minffter- prästd'nten Crispi auSgab, mehrere doriige Hotels und Mode- waarenhandlui gen und erschmmdelte sick in emer der letzteren Waaren im Betrage von über 100 Mark. Das saubere Pärchen ist alsdann in der Richtung «ach Gera abgedampft; v«r geschädigte Laden «hrber fuhr ihnen alsvald nach, doch konnte er sie i i^>1 mehr erlangen. — Aus Kirchberg wird gemeldet: Am Montag Mittag wurde daS oder« Rödtttyal von Laupirtdorf b's Rothenkirchen, sowie des cngnnzende Stützen grün von einem überaus heftigen G.witt« mit wotkenbrucharüg niederstlömendem Regen htlmgesucht. Der Blitzstrahl legte in der Nähe von Rothenkirchen «in Wohnhaus vollständig tn Asche. In SauperSdorf schlug er in ein« Scheune und betäubte einen darin beschäftigten Arbeiter. — In letzterem Dorfe brannte Nachmittags */,5 Uhr das BahnhofS-Restaurant nieder. Da» Hauptgebäude war von älterer Bauart und man vermuihet, daß der Brand durch «ine schadhafte Stelle d«r Esse entstan den sein könnte. Die zwei daS HauS bewohnenden Famllien hatten versichert. Die erwachsen« Tochter des Hausbesitzers, welche sich in kürzrster Zeit verheirathen wollte, verlor durch das Feuer ihrt sämmtliche mcht versicherte Ausstattung. — Ein auswärtiger Schlossergeselle frug Dienstag rn einer Zwickemer Mmchinenfabrck nach Arbeit, kam dabei mit dem Werkmeister in Streit und schlug den Letzteren mit einem starken Stock dermaßen auf den Kopf, daß der Verletzte ärztlich verbunden werden muß». Der rohe Mensch wurde sestgenommea. — Der Verband sächsischer Bergarbeiter zu Zwickau beab sichtige nach amtsg«richtllcher Verfügung seiner Auflösung am 31. März noch eine ordentliche Generalversammlung tn Hohen stein abzuhalte«, vttche jedoch von der königlichen Amtshaupt mannschaft verboten wurde. Gegen diese- Verbot fühlte de« Verband Beschwerde, diese wurd« aber vorige Woch« von der königlich«« Kr«:sHauptmannschaft Zwickau verworfen. DaS königlich« Oberland«-gereicht zu Dressen hat übrigens mit der Bestätigung der Auflösung des genannten Verbandes auch die Auflösung der bei ihm bestehenden Begräbnißcasse, welche 15000 Mitglieder beiderlei Geschlechts zählte, bestätigt, weil mit dem Erlöschen des Rechtes der juristischen Persönlichkeit ohne weiteres kraft Gesetzes di« Auflösung der Genossenschaft und der beregten Casse, welche nicht als selbstständige Ge nossenschaft tnS Genossenschaftsregister eingetragen ist, statt- findet. Dagegen ist dem Verbände nachgelassen worden, «ine Schlußgrneralo«rsammlu«g abzuhalten und über das Verbands- und Casse«-Vermögen Verfügung zu treffen. — Ja der Näh: von Meßbach bei Plauen i V. tritt an einer ungefähr 15jährigen Fichieakultur «ine Käferart in solchen Massen auf, daß der ganz« angeftessen« Jichtrnbestand von Weitem schon durch seine roch« Färbung auffällt. E- ist der grüne Fichten- rüssttkäfer (dloEtos atomarius), welcher di« Nabeln der Ficht« benagt und zum Absterben bringt. Da» einzige Mittel, den Käftr zu beseitigen, ist das Abklopfen der Bäum« und das Auffanzen de-Insekt«- in untergehalteurn Schirmen. — Ja den Wälde: n um Ere»e« wird jetzt vielfach die ge fürchtet« „Nonne" angetroffen. Sehr zahlreich tritt der ge- Pleurr uud Wurmbrandt an- dem Cabiutt zurückberuftn. Mau spricht bereit- von ttuer bevorstehend« Auflösung d<s Reich-rath-. R «schttza, 12. Juni. In dem de» »sterrttchischamgar- ischen StaalSttftnbahn-Grsevschaft gehvttgen Domarver Berg- ischen StaalSttftübahn-Grsevschaft gehvttgen Domarver Berg- hervorragende Wundärzte, darunter der berühmte Doktor Ru- werk sind 600 bi» 800 Bergleute ausständig. E» wurde dio, herbttguilt. Der Verwundete wurde aaf eia in «iaem ----- ^ldbett geschafft und mäßig unbedeutend, tp» war äußerst bttenkiicker Art. Dort va zwei Ceatimeter obe halb de» Her- z«S ttngebohrt, hatte die Lunge, sowie da»' Schulterblatt durchlöchert und wurd», stark abg-plattet und mit Knoch-«- bruchthellchen bedeckt, am Rücken, wo sie bloß unter der Haut fleckt«, hervorg«holt. — Man wiid nun wahrsche n'ich viff« woll«, warum Clavijo «ig«Üich den General Primo Rivera so tödtlich haßte. Ich bm in der Lage, dies« Neu- girrd« befriedig«« zu können. Vor etwa zehn Jahr«, so wird mir mitqetheilt, hatte sich der Eapilän Clavijo, der auf Cuba Weib und Kinder hatte und in Madrid tn Gar nison lag, in ein hier bet seiner Mutter wohnende» Mädchen fronzösticher Nationalität sterblich verl ebt und intime Bezieh- ungen m't ibm angeknüpft. Als die Mutter erfuhr, daß der Kapitän verheiralhet war, suchte sie doS Verbältniß der jungen Leute aufzulösm, und da st« auf Schwi«rigkeit«n stieß, wandte sie sich an die Militärbehörden, erzählte den Fall und rührte sich so flüßig, daß der Kapitän Clavijo wieder nach der In sel Cuba versetzt wurde. Primo Rivera soll bitte Maßnahme damals veran'aßt haben. Seitdem betrachtete Clavijo diesen General als sei«« Todfeind und alle Unannehmlichkeiten, die
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