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Bekanntmachung. dies«» Jahre» wich hier wie in all« Gemeinden de» Deutsch« Reich» qetzeS vom 8. April 1895 eine Aufnahme über die Bevölkerung mit der Bemf»v«häl1nlss«, sowie über di« landwirtschaftlich«, sorst- bllchtn Betriebe durch dazu au» d« selbständig« Bewohnern ler statlfivden. Di« Stadt ist zu diesem Zwecke in 2b Zählkezticke , hat durch schriftlich« Selbstangab« d«r Bevölkerung der Haushalt. «rgSvorstäude, selbständigen Gew«btrew«dtn und deren Vertreter durch Eintragung in di« AWlformular« zu «rsolg«. Di« richtig« und vollständig« Ausfüllung d«r Forumlare ist von ächzte» Wichtigkeit und ist nach 8 b de» angezog«« Gesetzes, w«r di« an ihn gerichtet« Frag« »tssenüich wahrheitswidrig beantwortet, oder diejenigen Angaben zu machen ver weigert, vuch« ihm nach diesem Gesetz« und den zur Ausführung desselben erlassenen und bekämt gemacht« Vorschrift« oblieg«, mit Geldstrafe bi» zu 30 Mk. zu bestraf«. »er «tadtrath zu Neustädtel. Speck, Brgrm. Bekanntmachung. Weg« Neu-Ehausstmng bez. Verbretterung eines Theil» der Lindenau-Bärenwalder Straß« innerhalb des Dorst» von den Gasthöfen ab Vi» zum Gutsbesitzer Herm Franz Möckel wich dieser Trakt vom b. d. Mon. ab für d« Fährverkehr 8 Tage lang gesperrt und wird während dieser Zett aller Fährverkehr von der Neustädtstr Grenz« ab auf den Daniel«« KomuumtkatiouSweg bis zum Gutsbesitzer Herrn Anto» Süß und zurück ebenfalls auf dies« Weg verwies«. Lindenau, d« 4. Juni 189b. Der Gemeinderath. Dittrich, Gem.-Borst. Schneeberg, am 2. Juni. Wochenschau. Di« phantasieerfüllte Zeit der sauren Gurke ist Heuer frühzeitig in ihr Regiment eingetret«: wenn all« gestem ver- brettet« Nachricht««, die sich heute al» falsch oder erfunden «Weis«, widerruf« werd« müßten, so würdm die Zeitung« hieraus die Hälft« ihres Raumes verwenden müssm. Die Wochenschau kann daher aus dem Borhandmen nur weniges Brauchbar« au-stcht«. Fangen wir mit einem Dummen- Jungen-Streich an, der eine ernsthafte Folge hat. An die Adresse unseres Königs war vor einigen Tagen «in anonymes Schi eiben gelangt, in dem der Verfasser, «in unreifer sozialdemokratischer Zögling, mit Pulver, Dolch und Dynamit droht. Der Auffassung des hohen Herrn folgend, könnt« man da- unverstandene Geschreibsel als den Ausfluß einer kindischen Thorheit mit lächelnder Verachtung bestrafen und dem Jungen nur 2b aus dem ff wünsch«; die sozial- demokratische Presse nimmt sich der Sache aber in einer Weise an, di« mehr als Verachtung verdient. Die Konservative Korrespondenz sagt hierzu: „Also der Briefschre brr ist ein rechter echter „Genosst-, wie sie Singer und Bebel für die „Neuordnung der Gesell schaft- brauchen. Der Vorwärts nimmt sich denn auch die- seS ihm sympathisch« Früchtchen« an; er besitzt dabei die Dreistigkeit, zu schreiben, dieser anonyme Brief bedeut« nichts, auch an den sozialdemokratischen Parteiführer seien solche Drohbriefe gelangt. Vergleicht da der „alte, ehrliche- Lieb- k««cht sich, den Phrasenmacher Bebel und den Juden Singer mit dem erhabenen Monarchen Sachsens! Wir würden es allerdings für ein« Unfug sondergleichen halt«, wenn man die sozialdemokratischen Mundhelden mit Drohungen bedenken sollt«, glaub« aber trotz der Versicherung de» Vorwärts nicht, daß ein „Bourgeois- sich zu solchem „Heldenstückchen" ver steigen könnte. Daß aber der Vorwärts es wagt, den zwan zigjährigen Jugendlichen durch den Hinweis auf dies« angeb lich gegen die Sozialdemokratie verübten Unfug in Schutz zu «ihm«, daß das Blatt eS wagt, eine empörende Majestäts- -estidigung angeblichen Singer- bezw. Bebelbeleidtgungen an die Seite zu stellen, daS ist der Gipfel sozialdemokratischer Unverschämtheit. Hat dem Drohbriefe an den König von Sachs« auch glücklicherweise ein ernster Hintergrund gefehlt, so zeigt er doch, daß und wie die sozialdemokratisch« „Leh- ««- zur Entartung der Jugend führen, und der Vorwärts verstärkt noch diese verderbliche Wirkung. Die „gemäßigte- Haltung der Sozialdemokratie darf also nicht einen Augen- Äick über die großen Gefahr«, die sie verbreitet, täuschen. - Der BundeSrath hat di« Entwürfe eines Depotgesetzes «pd eines Börsengesetzes mit geringen Abänderung« genehmigt. ES ist sehr zu bebaue«, daß diese wichtigen Entwürfe, bei dvi« wahrlich Eile noch that, nicht mehr an den Reichstag gelangt sind; wir hätten dieser vielredrnd« Körperschaft dafür gerne ein paar Dutzend unfruchtbarer Verhandlungen geschenkt. Der Berliner Magistrat ist mit seiner Klage gegen den Oberbürgermeister aus Aufhebung der Beanstandung des Be schlusses in Sach« der Umsturzvorlage vom höchsten Gerichts höfe abgewiesen Word«. Damit ist der ganz« freisinnige Agitattonsspektakel in seiner ganzen Abgeschmacktheit klar vor aller Augen gestellt. Von der Güte oder Mangelhaftigkeit der Umsturzvorlage braucht gar nicht mehr di« Rede zu sein; daß aber ewe ganze Gesellschaft von aufgeklärt sein wollenden Leu ten nicht im Stande war zu unterscheiden zwischen der Aus übung des zustehenden und der widerrechtlichen Anmaßung des Petitionsrechtes, das ist einfach nicht zu begreifen. Am Freitag wurde in Lübeck ote Feier der Grundstein- KguNg des Elbe-Trave-KanalS begangen, der die Trave mit der Wacknitz, einem Nebenfluß der Elbe, verbindet. Der Leipziger Maurerstretk hat größere Dimensionen an- genommen. ES streik« bereits jetzt 1500 Maurer; 100 Bau stellen sind ohne Arbeiter, darunter das Reichsgericht, der Er- wetterungsbau des Landgerichts und andere. . Von den Leip ziger Maurermeistern haben sich, wie der Leipziger General anzeiger meldet, bis jetzt erst 9 bereit erklärt, den geforderten Stmwmlohn von 45 Pfg. zu bezahlen. Die jüdisch-liberal« Partei in Wien hat durch ihre Ob- strukttonSpolitik die definitive Wahl des Dr. Lueger zum Bürgermeister hintertrieben und es dahin gebracht, daß der Gemeinderath aufgelöst worden ist. Die Partei rechnet in ihrer Henschsucht darauf, daß Hen v. Plener aus allge mein« Parteirücksicht« ihnen ia allen Stück« zu Willen sein müsse. Es kann aber leicht komm«, daß dabei die Sache der Deutschen großen Schaden «leidet; «S kann sich auch er eignen, daß die noch nicht der Mammonherrschaft unter worfen« Elemente sich «mannen, und daß nun «st recht Dr. Lueg« und mit ihm die gemäßigt antisemitische Richtung auf d« Schild «hob« wird. Die italienischen Wahlen hab« eine Zweidrtttel-Majori- tät für das Ministerium ergeb«; Crispi selbst ist neunmal gewählt! Das bedeutet «in« ganz entschieden« Steg deS Regierungs-ProgrammS und ein« stolz« Triumph für di« Person des Ministerpräsidenten. Was hat man nicht Alles in d« letzt« Wochen gegen das Ministerium im Allgemein« und gegen Crispi im Be- sonder« den Wählern aufgettscht! Fürwahr, eS gehörte ein gesund« Magen dazu, um di« Verleumdungen jeglich« Art, oie in Ermangelung von sachlichen Angriffsobjekt« an d« Tagesordnung war«, zu verdauen. Der Liebe Müh' war jedoch umsonst. Der Mann, gegen den sich, al» gegen den Träger d<s R giernngSsystemS, der Haß Aller kehrte, ist in neun Kre je i g.wühlt — sechsmal in Sicilien und dreimal auf dem Fesllande —, d. h. also überall da, wo « anfgt- stellt wurde. Der narke Greis kann auf die;«, einem Pie- bi-zit gleichenden Erfolg wirklich stolz sein. Man muß es aus d« Nähe hab« beobachten könne», wie das vielköpfige Heer der Verbündet« sich gerade Crispi als Zielpunkt ihr« Geschosse «kor, von den« die der radikalen Opposition ge- radezu vergiftet warm. Kein Mittel war letzterer zu ver- werflich, wenn eS nur Aussicht auf Erfolg bot. Daneben half d« rechte Flügel, wenn auch in gemäßigt«« Weise, treulich mit. Di« öffentliche Meinung hat sich nicht beirren lassen und so das Land vor einem Sprung inS Dunkle be wahrt, der aller Wahrscheinlichkeit nach ihm verhängnißvoll geword« wäre. Di« Franzosen können es nicht verdauen, daß ihre Re gierung sich der deutschen Einladung gegmüber nicht kin disch ungezogen und unerzogen betragen hat. Auf die unge- hörigste und zugleich auf die albernste Weise machen sie ihrem A«g« Luft, wobei Wahrheit und Ehrlichkeit schlecht weg- kommen. Sie veranstalteten z. B ein« Sammlung zu einem Ergebenhritsgeschenk für den Dr. Pasteur, weil dieser die An nahme deS preußischen Ordens xour ls mörits abgelehnt haben sollt«. Obgleich nun im „Malin- u. s. w. öffentlich zugestandm werd« muß'«, daß noch Niemand in Deutschland daran gedacht hat, Herrn Pasteur einen Orden anzubieten, so werden die Sammlungen doch lustig fortgesetzt. Ja, das ist wirklich lustig. Gegen di« jüngsten Leistungen der bulgarischen Politik, sowohl in Sach« StambulowS, als der sog. macedonischen Angelegenheit werden von verschiedenen Seiten Bedenken laut, und zwar, weil man von der Chikanirung Stambulows en; Gefährdung der inneren Ordnung, von der Konnivenz gegen über den macedonischen LoSreißungSgelüsten eine Störung der Beziehungen zwischen Sofia und Konstantinopel besorgt. Das letzter« scheint nicht ohne Grund. Den Times wird aus Athen gemeldet: Die Pforte hat ein Regiment regulärer Truppen von Salonichi nach Raslok beordert; zehn weit«« Regimen ter aus den benachbarten Distrikten werden an der bulgarischen Grenze konzentrirt, wo zahlreiche Banden bulgarischer Bugan ten umherstreifen, bereit in Macedonien einzufallen. Die Insel Formosa hat sich — ohne Zweifel auf chine- fische» Anstiften — unter dem früheren Gouverneur zur Re- publck «klärt. Die Japaner sind aber mit gewohnter En«, gie bereits aus der Insel gelandet und nehm« einen Platz nach dem ander« in Besitz. Sie werden der republikanischen Herrlichkeit der famosen Formosa« bald ein Ende machen. LageSgefchichte. Oesterreich. — Die „Berliner Korrespondenz- berichtet: In der österreichisch.ungarischen Schweinemast- und Kontumazanstalt Steinbruch bei Pest herrscht «ine verheerende Schweineseuche, deren Wesen noch nicht ergründet ist. Die Staatsregierung entsandte den Rektor der thierärztlichen Hochschule, Professor Schutz, zur Erforschung dorthin. Di« Gefahr «in« Ein schleppung nach Deutschland erschrint ausgeschlossen, nachdem die Vergünstigung für obrrschlesische Städte, Schweine aus Oesterreich-Ungaru einzuführen, infolge vorgekommener Ein schleppung der Klauenseuche zurückgezogen, die Mastanstalt Steinbruch aber von der österreichischen Regierung gegen die Schweineausfuhr gesperrt worden ist. Die preußische Regier ung erachtet ab« trotzdem ein« völlige Grenzsperre gegen die Einfuhr von Schweinen aus Oesterreich - Ungarn für unent behrlich und leitete deshalb diesbezügliche Verhandlungen mit den übrigen Bundesstaaten ein. Egypten. Alexandrien, 1. Juni. Das englisch« Kriegsschiff „Delphin- ist gestem abend nach Djeddah abgegangen; die Schiffe „Melita- und „Pique- folgen alsbald nach. Die ander« Schiffe des englischen Mittelmeergeschwaders sind heut« nach Beirut abgegangen. — Aus Djeddah meldet daS Reutersche Bureau: Der Angriff auf die konsularischen Vertreter hat in d« Stadt eine große Aufregung hervorgerufin. Der genaue Sachverhalt ist folgender: Der britische Consul Richards und der britische Viceconsul Abdur Razzack, der auch für Schweden und Nor wegen fungirt, macht« gestem die übliche Abendpromenade mit dem russisch« Consul Brandt und dem französischen Con- sularsekretär Dorville. Als sie an ihrem gewöhnlichen Platze, etwa eine halbe Melle vor der Stadt, saßen, wurden sie von acht bewaffneten Beduinen angegriffen, die aus einer Entfer nung von vier Meiern auf st« schoflen. Razzack wurde tödt- ltch getroffen und verstarb nach 10 Minuten, Richards wurde am Arm und Rück« ernstlich verletzt, Brand wurde die Kinnlade gebrochen, Dorville wurde die Hälfte der Nase fort- gerissen. An dem Auskommen der letzteren Beiden wird gezwei- selt. Die Leiche RazzackS wies neben Schußwunden auchMeffn- stiche auf. Fünfzehn Verhaftungen sind bereits vorgenommen. Aste». — Nach einem Bericht des „Bur.Dalziel- aus Schang hai bewirkt« die Japan« ihr« Landung auf der Palminsel nördlich von Kelung. Sie stießen auf hartnäckigen Wider- stand, d« sie allmählich bewältigt« und di« Berthe idiger zurückschlugm. D« Kampf dauer« fort. D«r Dampfer „Martha-, dem rebellischen Gouverneur von Formosa gehörig, aber unter deutscher Flagge segelnd, kehrte nach Schanghai zurück, nachdem er Mannschaften und Munition gelandet hatte, di« d« Bizekvnig Tschang-Tschi-Tung zur Unt«rstützung der republikanisch« Partei auf Formosa sandte. »«s Sachs«». Leipzig, 1. Juni. Di« Mittagsstunde des gestrigen Tages duvete m brr Baugeswich» des neuen Rtiqeg«iW- gebäudeS ein« bedeutsamen Abschluß. Die Frucht d« schöpf«- ischm Arbeit eine» Lustmms steht nunmehr unverhüllt vor unseren Augen. Das letzte Holz der Rüstung, welche bisher daS glanzvolle Schlußstück de* imposant« Kuppelbaues den Blicken entzog, ist gefallen. Erst jetzt kommt die gewaltige Schöpfung deS genialen Erbau«s, des königlich« Landbau- inspektors Ludwig Hoffmann, zu ihrer vollen Wirkung. Nur in w-nigen Monumentalbauten der Welt findet sie ihr Gegen» stück, waS daS Ebenmaß der Verhältnisse und die Macht d« Ersch-inung anbetrifft. Das Ereigniß wurde den Bürge« durch den Mund der Posaune verkündet, welche vom höchsten erste gbar« Punkte der Kuppel aus zuerst in ernsten, dann zu heiteren Melodien übergehend, ihre Stimme «schall« ließ. — Ans Dre-der» wird geschrieben: Durch die Aufmerk samkeit eines auf der Eisenberger Straße wohnenden Herm wurden Sonnabend Morgen zwei verwrgene Liedefistgenom men. Jener Herr beobachtete zwei anscheinend stark betrun kene Männer, die sich in der Näh« seiner Wohnung auf einem Platz« herumstritt«. Sie hatten in Tücher gewickelt« Packete bei sich und schienen sich zu zanken, wer diese Hucke tragen soll. Schließlich öffneten sie e ne solche, nahmen eine werth- volle geschnitzte Regulatoruhr heraus und zerbrachen dieselbe, indem sie sie zerschlugen und zertraten. Durch dieses höchst auffallende w derliche Gebühren veranlaßt, ging der Herr aus die Beiden zu und redete sie an, worauf dieselben grob wurden und mit Schlägen drohten. Er beok achtete sie weiter und verfolgte sie, bis er «inen Kriminalgendarm traf, dem er die Sach« mittheilte. Als man sich dann dir Effekten der beiden Strolche näh« ansah, fand man Werthpapiere, Aktien mit Coupons und Talons, sowie Sparkassenbücher im Betrage von circa 20000 M. vor. Die Beiten verweigerten di« Aus kunft darüb«, wie sie in den Besitz der Werthsach«, der Uhr rc. gekommen seien und benahmen flich überhaupt höchst reni tent. Sie wurden dann gefesselt und hinter Schloß und Rie- gel gebracht. Es war von vornherein zu vermuthrn, daß jme Gegenstände von einem gr oß« Diebstahl herrührten, und dies hat sich auch bestätigt. Sie sind Nachts zuvor m ttelst Einbruchs aus einer Villa in der Nähe Dresdens gestohlen worden. Da durch, daß die Diebe sich dann betranken, und in diesem Zustande allerlei Thorheit« verübt haben, haben sie sich selbst verrath«. —' Verhaftet wurde am Sonnabend der in Loschwitz in^ d« Schweizerstraße wohnhafte Gärtner P. und dem Gerichts- gefängniß zu Dresden zugesührt. Wie man vernimmt, soll diese Verhaftung mit dem seinerzeit an der Witiwe Koörzi- nowski ausgeführten Raubmorde im Zusammenhang stehen. P. soll mit dem immer noch in Haft befindlichen John wieder- holt in Gemeinschaft Gartenarbeiten ausgeführr hab« und auch mit den Verhältnissen der Ermordeten vertraut gewesen sein. — Drei Festtage stehen der Stadt Glashütte bevor. Das 40jährig« Jubiläum der Einführung der Uh.rnindustrie soll am 31. August und an den beiden dirauffolgenden Tagen begangen werden. Aus Dankbarkeit für die großen Erfolge in der Uhrmachnkunst wird am ersten Tage die Weihe d:s Denk mals für den viel zu früh verstorbenen Uhrmacker Lange statt finden. Mit dem Jubiläum wird auch «ine 14 Tage währende Ausstellung von Glashütt« Uhren und der« Thei en verbunden. — Beim Ausräumen ein« ziemlich tiefen Jauchengrube wurde der Gutsbesitzer Uhlemann in NarSdorf bei Borna am Donnerstag Abend infolge Einathmung der auffteigenden Gase ohnmächtig. Sein erwachsener Sohn, der ihm zu Hilse eilte, verfiel demselben Schcksal. Beide wurden zwar noch lebend heraufbefürdert, doch verstarb der ältere Uhlemann nach kur zer Zeit. Den Sohn hofft man am Leben zu erhalt«. — In peinlicher Angst schwebte dieser Tag« ein Bürg« in Gottleuba, welcher während des Schlafens sein eingesetztes Geb ß verschluckt hat. Das Gebiß war in der Sperseröhre sitzen geblieben und beschwerte das Athmen und Sprechen. Er reiste zu einer Operation sofort nach Dresden. Leid« konnte das Gebiß nicht herausgezogen werden, da es sich fest eingeklemmt hatte. Es mußte daher hinabgestoßen werden. Welch« Ausganz die Angelegenheit nehmen wird, kann jetzt noch nicht vorausgesehen werden. — — Durch Andrennen des Feuers mittels Petroleum ist in Mylau ein Menschenleben zu Grunde gegangen. Der 6*/, Jahre alte Schulknabe Franz Albert Grimm, Sohn des dort ig« Färb««tarbeiters Grimm, sollte im Auftrag« seiner Mutter unter dem Kessel im Waschhause Feuer anzünd«; da daS Feuer aber nicht recht brennen wollte, goß er aus einer Petroleumkanne Petroleum in dasselbe, wosurch das Petroleum in d« Kanne explodirte und dm Knaben gräß- lich v«brannte. Nach wenigen Stunden ist er von seinen schrecklich« Schmerzen durch den Tod erlöst worden. OertNche Augelegeuhette«. Neustädtel, 3. Juni. In der letzten Stadtverordneten- sitzung am vergangrn« Sonnabmd wurde Herr Fabrikbesitzer Clemens Richter als Stadtrath gewählt. Neustädtel, 3. Juni. Herrn Hotelier Emst Köhl- Krügel hi« ist IN Anerkennung sein« langjährigen treuen und nützlichen Dienste als Mitglied der hiesigen freiwilligen Feuer wehr da» am grünweißen Bande zu tragende Kn«wthr- Ehrenzeichen verliehen worden. Die Auszeichnung wurde dem Dekorirteu durch Herrn Bürgermeister Speck unter entsprechen der Ansprache im Beisein d« Herren Branddirector« und einer Abordnung der freiwilligen Feuerwehr feierlich überreicht. Neustädtel, 3. Juni. Bet dem am Sonnabend Mittag in hiesiger Gegend ausgetroffenen Gewitter schlug der Blitz m «in zur Grube Gesellschaft gehörige» Gebäude, tyeilt« sich und richtete am Dache und im Inne« großen Schaden an. Wunderbar« Weise blieben drei darin beschäftigte Zim-