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In de« KoubnS-ersah en über di» vtnnöa«« ma „«Lchs. Uhr-»i»d»ftri-' «nh ». «1-. Konkursverfahren. iöa«n der offene« Handelsgesellschaft unter Sie. tu Johanngeorgenstadt fft zur Prüf. ">1M> - vu «m 1. Juli dss. I». ist »im ftLwdtge Lehrerft-Le a« der h'esigen Bürgerschul, »e» zu besetze«. Der AnfangSgehalt beträgt eiuschlieblich WohnvngSgeldeutschädiqurm 1200 Mark mrd stegt durch Zulagen vo« 150 Ma« zunächst all« drei Jahr« bis 1950 Markl sodan« uach vi«, Jahr«» bis 2100 Mark und h erauf all« fünf Jahr« bis zum Hbchstg«halt« vo« 2400 Mark. B«w«rber wollen ihr« Gesuch« bis spätesten» zum s. IM dss. Js. anher «tnreichen. Eibenstock, am 22. Mat 1895. 2 der Firma „Däckds. Uhr« uug ver nachttäglich ongemeldetrn Forderungen Termin auf den 4. Ium 1895, vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hlnselbst anberaumt. Johanngeorgenstadt, den 22. Mat 18Sö. Skd- Michten, GerichtSschreiber de» Küniattchm AmiSgeriLt». — Se. lönigl. Hoheit Pun; Friedrich August vollendet H ute Sonnabend, sein dreißigste» LebmSjahr. Er begeht die Frirr seine» W egenfestts im Kreise seiner Familie in der reizend ge egenen Villa zu Wachwitz. — Uebe, dm am gestr gen Freitag m Szene gegangenen Distanzrttt Dresden-Leipzig w»d aus erstgen. Stadt berichtet: Der Rtt nahm seinen Anfang auf der Seidnitzer Rennbahn. Dir meisten der Reiter kamen tm kurzen Trab aus den engen DurrtgLngen des Rennplatzes heraus, um so- to-t in scharfen Trab zu verfallen, sobald sie de dichten W genreihen vor dem „Deutschen Sport hinter sich hatten. Ulber das Resultat dis Rittes besagt ein Anschlag des Dr:sdner RennvereinS abends '/.9 Uhr Folgendes: 10 Uhr Vorm, in Seidnitz abseM««, in Leipzig Ankunft Lt. v. Keller (16. Ul.) 6 Stunden 26 Min. unv Lt. Müller (18. Ul.) 7 Stund»n 20 Minuten. 10'/, Uhr Vorm, abgeritien, in Leip, zig Ankunft: 6 Stunden Lt. Zürn (19. Hus.), Lt. Brodsky- Laboun 6 Stunden 15 Min. 11 Uhr abgeritien Rittmeister v. Fuchs Nordhoff (18. Hus.), in Leipvg 5 Stunden 48 Minuten, Unteroffi.ier v. Herder (18. Hus.) 5 Stunden 49 Minuten. 11'/, Uhr abgertttrn Lt. Ebert (19. Hus.), in Leipzig 5 Stunden 43 Minuten. — ES ist eine Thatsache, daß, nachdem der Zutritt der Fremden zu der Bergseste Königstein n cht mehr gestattet wird, viel« Bewohner, besonders aber Geschäftsinhaber em pfindliche Nachtheile haben. Um letztere zu beseitigen, haben sich zahlreich« Bürger u. Geschäftsleute Schandau's, welche von dem regen Verkehr in früheren Jahren ganz besondere Vorthen« ge. habt haben, versammelt, um eine Petition abzufassen, in welcher der Zutritt zu der Feste wieder erbeten wird. Wenn auch der Be kehr nach derselbe« in demselben Umfarge wie früher nicht gestattet werden dürfte, so giebt man sich der Hoff nung hin, daß für die Touristen einige Nachsicht grübt und der Zutritt in b-shränkierer Weise gestattet werden wird. — Kürz ich wurde mit drin Abbruche ver alten, etwa 42 na weiten Hängewecksbrücke über die Zschopau in Mittweid« b« gönnen. ES war diese Brücke noch eine der wenigen großen HängewerkSbrücken, welch« durch ihre alten, zum Schutze grgen daS Wetter errichteten Ueberbaue sogenannte Wahrzeichen Vie« ler älterer Städte wurden. Die ge>ammte Brück« wird durch «in« neu« massive Brücke von etwa 80 na Länge mit drei Bo gen, durchweg aus Bruchsteinen (auch in den Gewölben) ersetzt. — Voraussichtlich wird am 1b. Juni da» Bürgerhospi- tal in Zwickau eröffnet werden. Der Fonds h erzu wurde seit 1864 dadurch angesamnelt, daß die Erträgnisse öffent- lche, Veranstaltungen, Schenkungen und «in Sechst«! der Reingewinne» der Sparkasse ihm zuflossen. Ende 1892 er- re chte der Fonds 500,000 Mark. Im Jahre 1893 wurde mit dem Bau des Bürqerhospitals begonnen und dieser mit 115,006 Aufwand anfangs di-ses Jahre» beendet. Trotz Abzuges der Baukosten besitzt der Fond» gegenwärtig wieder 495,000 M. Kapital einschli-ßlich 24,800 M. Stiftungsgel. der für Freistellen, wozu neuerdings nach 5000 M. Ver- mächtniß gekommen sind. Der stattlich« Bau tm Renaissance stil ist nach drn Plänen de» früheren Stadtba»meister Geißler Den Gottesacker in Schneeberg betr. DaS ««ter« Thor de- hiesig« GotteSackerS ist alltäglich nur Nachmittags von 6 Uhr an geöffnet; Sonntags aber von 11 bis 1 Uhr. Schneeberg, den 2b. Mai 1895. Der Kirchenvorstand. jamme't hat, und wodurch bewiesen werden soll 1. daß Crispi, 3krau Crispi, Adriano Semmt uud Achille Lanti di« Banca Romana um beträchtlich« Summe« angezapft haben, 2. daß Crispi für 50,000 Fr. da» Großkrenz des Maurttir.s-und LazaruS-OrdenS an Baron Reinach verkauft habe, der «» für Cornelius Hertz verlangte, 3. daß Crispi theils persönlich, theil» durch Strohmänner 1,400,000 Franes bet der Banca Romana und der Banca National« erhob«, habe. „Fgaro- verspricht nö.h genfalls Detals seiner schon 750 Zellen um- fassenden Enthüllungen. Paris, 24. Mat. AuS Majunga wird gemeldet: Ge- neral DucheSn« bricht demnächst auf, um zur Brigade Matzin- ger zu stoßen. Drei sakalavisch« Häuptlinge sagten dem General schriftlich >h-e demnächstige Unterstützung zu. Die Beschaffung von Fahrzeugen für die Beförderung der Truppen zu Wasser schreitet rüstig vorwärts. Englnnö. Portsmouth, 24. Mai. Nahr-Ullah-Kha«, der Sohn des Emirs von Afghanistan, ist heut« vormittag unter Salut schüssen der Kriegsschiffe und der Batterien hier gelandet. Zur Begrüßung hatten sich die Sp'tzen d r See-, Militär- und Cwilbehöroen eingesunden. Darauf fand in Southea «ine Truppenschau statt. Der Prin^ frühstückte im Regierungs- gebäude und reiste sodann mittelst Sonderzuge» nach Lon don ab. sr«ßl«nv. Warschau, 24. Mai. Die auswärts verbreiteten Ge rüchte von dem bevorstehenden Rücktritt des Generalgouver- neurs Schuwalow sind vollständig unbegründet. Gras Schu walow erwirkte vom Zaren eine weitgehende Erweiterung seiner Mach'.sphär« und verbleibt auf seinem hiesigen Posten. Ehiua. — Die „Times- meldet aus Tientsin: Eire vom Kaiser von China selbst geschriebene Proklamation, betreffend den Friedenövertrag. welche soeben erlassen »ordm ist, setzt auseinander, warum e» für China noihwendig war, den Frie den zu schl eß'n; sie stellt fest, daß die Führer des Herre» uusäyig waren und ihr« Truppen sich nur aus Pöbelhaufen zusamnensetzten. Der Erlaß schließt mit der dringenden Auf forderung an die Bevölkerung, di« in China herrschenden Miß bräuche auSznrotten; die Armee müsse geschult und die Em- küaste müßten geregelt werden. Bekanntmachung. Zu Folg« StadtgemetnderathtteschlusseS müsse« di« in h!«siger Stadt »och Vorhand«»«» höh ein«« Schoppen ht» zu« »L. Mai dieses Jahres beseitigt sei«. Es wird die» mit dem Bemerken t« Erinnert ng gebracht, daß ei« weiterer Ausschub nicht gewährt werde« wird. Johanngeorgenstadt, den 24. Mat 1895. Der Stadtrat h. Brendler. phen ohne Debatte angenommen werden, wird die Branntweinsteuernovelle angenommen. Die Abstimmung ist «ine namentlich«; dafür stimmen 165, damgen 85 Abgeordnete, und zwar die Socialdemokralen, die freistun ge BolkSpartet, die freisinnig« Vereinigung, die süd- deutsche Volkspartei, 20 Mitglieder drS CmtrumS uud einige Nationalliberale. Sodann wird daS Zuckersteuergesetz ir dritter Lesung berathrn. Abg. Graf v. Kamtz (kons) weist daraus h n, daß der mittlere und kleinere Grun-besitz auch ein er hebliches Interesse an dem Gesetze habe. DaS Gesetz wird gegen d!« Stimme» der Sociaivemokraten und Freiitnnigeu angenommen. Ferner wird der Gesetzentwurf über die Schutz- truppe in Südwestafrika und Kamerun ohne Debatte angenommen. Als bei dem letzten Gegenstände Abg. Lieber nochmals darauf hinwieS, daß di« Nachrichten über angebliche Rutschungen am Nord-Ostsee-Canal nicht ver stummen wollten, erklärte Staatssekretär v. Bötticher, daß alle diese Mittbeilungen unbegründet seien; es lieg« durchaus kein Grund zu der Annahme vor, daß der Canal zur festgesetzten Zeit nicht eröffnet werden könnte. Hierauf wurden roch einige Wahlprüfungen ohne E«ör- terung nach dm Beschlüssen der Commission erleb gt. Nachdem sich daS Hau» dann in Bezug auf die Petitio nen der Militärinvaliden den Vorschlägen der Comm ssion an- geschlossen hatte, war die Tagesordnung erledigt. Präsident v. Buol gab die übliche GeschäftSüberstcht und Abg. v. Manteuffel sprach dem Präsident«» dm Dank des Hauses für die Grschäftsleitung aus. Präsident v. Buol ttlüpfte an den Dank für diese Ehrung ein herzliche» Lebe wohl und den Ruf an: „Auf W< de riehen am Cmal!- Unterdessen hatten die Socialdemokratm sämmtlich drn Saal v'rlassen. Reichskanzler Fürst Hohenlohe verlas, nachdem die Mitglieder sich von ihren Plätzen erhoben hatten, die kaiserliche Bot- schäft und erklärte auf Grund der ihm darin ertheilten Ermächtigung die Session für ge- schlossen. Mit einem dreifachen Hoch auf dm Ka ser endete d e Sitzung. Berlin, 24. Mai. Wie in hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, wird der neue griechische Ministerpräsident Delyrnn s die wegen Geldmangels unterdrückten griechischen Gesandschaften in Berlin, Par s und London schon zum Som wer neu besetzen, und zwar ist Herr Rhrngab« für Berlin, Nikolaus Dilyannis, des MuMerpräsidmtm Neffe, für Pa ris und Jean Gennadios für London bestimmt. Berlin, 24. Mai. Die „Krz.-Z g.- meldet: Major v. W.ßmann übernimmt sein« neu« Stellung mit all n Kom. petenzen a's Gouverneur am 5. Juni, an welchem Trge der Urlaub d:s Frhrn. v. Scheel« ab'äuft. Nach der Ankunft des Herrn v. W ßmann in Osiafrika wird Oberstlieutenani v. Tro ha seinen Posten verlassen und ein«n N chfolger a's stellvertretender Gouverneur erbalten. Friedrichsruh, 23. Mai. Fürst Bismarck empfing heute Nachmittag etwa 1500 Bewohner der Stadt Leipzig, die über Hamburg Mittags hier eingetroffen waren, um dem Fürsten ihre Anhänglichkeit zu bekunden und eine große An zahl künstlerisch ausgeführter Geschenke durzubringen. Nachdem «in Sängerchor das deutsch« Heerbannlied vorgetragen hatte, hielt Herr Geheimrath WiSlicenu» eine herzliche Ansprache an den Fürsten, di« mtt enem jubelnd ausgenommenen Hoch auf den Fürsten schloß. Fürst Bismarck erwiderte in längerer Rede. Er erinnerte an seine m,h-fachen Beziehungen zur Stadt Leipzig, daß seine Voreüe.n mütterlicherseits in Leipzig ansässig waren und daß er als Minister wiederholt ein« liebenswürdige Aufnahme in Leipzig grfmiden habe. Trotz dem Leipzig nicht an einem sch ffbaren Flusse lirge und nicht Residenz sei, habe es doch gewisse Bedeutung erlangt. Anknüpfend an d.e Völkerschlacht oei Leipzig, wo zum ersten Male Deutsche aus Preußen und Oesttrreich Schulter an Schulter fochten, erinnerte der Fürst on die auf dem Drei- Monarchenhügel geschlossene heilig« Allianz, di« durch die ge waltige iranzösisäe Eroberungspolitik nothwendig gewesen sei. Ter Fürst empfahl sodann die Pflrge guter Beziehungen zu Rußland, mit dem Deutschland ke ne zwingenden Jntrressen zu theil en hab«. Nothwendig sei auch der Friede der monarchi- scheu Staaten untereinander im Interesse der Aufrechte, h rl. tung von Gesetz und Frieden mgenüber den revolutionären Bestrtbungen. Der Fürst schloß, sein Hoch gelte dem König Albert von Sachsen, der einer der arschicktrsten Pfleger der friedenSerhaltendm Politik sei. Di« Versammlung stimmte br- geistert in daS Hoch ein. Der Sängerchor trug hierauf das attniederländisch« Vollsgebet vor. Nach dem Empfang« lud der Fürst «in« größere Anzahl der F«sttheilnehmer zu einem Imbiß zu sich in das Schloß. Gegen 8 Uhr verließen di« Leipz'ger mitte s Sonderzuge» FriedrichSruk. Freiburg i. Br., 24. Mai. Caprivi, welcher gestern zum Besuch seines früheren Adjutanten Major Ebmeyer hier eintrak, reiste heute vormittag mit dem Frankfurter Schnellzug« Weller. Selgien. Brüssel, 24. Mai. Hi«, tritt mit Bestimmtheit das Gerücht auf, der König werde, da die Einverleibung des Con- gostaatS durch Belgien aussichtslos sei, Frankreich den Congostaat zum Kaufe anbieten. Frankreich. Paris, 24. Mai. Der „Figaro- veröffentlicht einen Auszug aus Geheim-Akten, welch« Giolitti gegen Crispi ge- ' " - ' ' — Tagergeschtchte. D-ntschland. — Di« gestrige letzte Sitzung der steichstages in di«, ser Tagung wurde vom Präsidenten v. Buol mit der Mittheilung eröffnet, daß der Abg. Möller-Dortmund, dessen Wahl bekanntlich von der WahlprüfungScommission für un gültig erklärt war, sein Mandat niedergelegt habe. Die dritte Lesung der Branntweinsteuer«»^« wurde vom Grasen Kanitz (kons.) dann benutzt, um noch vor ThorrSschluß unter stürmischem Beifall der Rechten «ine Ab- rechnung mit der Regerung zu halten. Er sag'e u. a.: Die A«nahme der Branntweinsteuernovelle und des Zuckersteuer- gesetzeS darf nicht dahin auSgelegt werden, als ob nunmehr alles für die Landwirtschaft Erforderliche geschehen sei. Unsere Hoffnung, daß weitergehende Maßnahmen für die noihleidende Landwirtschaft getroffen werten, ist leider nicht in Erfüllurg gegangen. (Sehr richtig! rechts.) DaS könnte mich fast ke wegrn, diesem Gesetz« meine Zustimmung zu versagen. Wir bedauern die ablehnende Haltung der R-gierung gegenüber unserem Anträge zur Hebung der Getreidepreise. (Beifall recht», Zischen links.) Wir bedauern, daß sich auch in den Kreisen, welche dem Staatssekretär Grasen Posadowsky nahe stehen, solche sterilistrte Personen befinden, die nichts von der Land- wtrthschaft versteh««. Warum hat man uns niht ein Mar- garinegesetz gegeben und ein Börsengesetz vorgelegt? (Beifall rechts, Lärm link-) Die Entwürfe sind verbrochen und ser- tig, aber nicht vorgelegt. (Sehr richtig! rechts.) Spiritus und Zucker allein nützen d«r Landwirthschaft nichts! W-r bttten die Regierung dringend, bis zum Herbste entweder ein Mittel zur Hebung der Getreidepre se ausfindig zu machen, oder unseren Antrag anzunehmen, welcher in der Kommiss on sehr eingehend geprüft wurde. DaS Vertrauen zu der Re- gierung kehrt erst mtt der Annahme unseres Antrages zurück (Beifall rechts, Widerspruch links.) Abgeordneter Vr. Meyer (Halle; freis. Verein.) ironistrt die Rede dis Grafen Kmttz; er selbst habe ihm B avo zugerusen. Redner weist alsdann die übertriebenen Forderungen der Rechten nochmals zurück. Abg. vr. Paasche (nat.-lib) spricht sein Erstaunen aus, daß Graf Kanitz die heutige Verhandlung mtt einer solchen agitatorischen Rede «ngeleitet habe. Die Autorität der Regierung in solcher Weise anzugreisen, heiße das mo narchische Gefühl untergraben. (Lärm rechts.) Abg. Rich ter (fr. Vp.) betont nochmals die ablehnende Haltung sei ner Partei gegenüber dem Branntweinsteuergesetz. Die Opposition der Recht«« der Regierung gegenüber begrüße er mit Freuden, nie sei eine Regerung im Hause so verlassen gewesen w e die heutige — „und die Mutter blickte stumm um den ganzen T sch Herrin,- sagt der Dichter. Abg. Freiherr v. Manteuffel (kons.) sühit aus, daß Graf Kanitz ttt Uebereinstimmung mit sämwüichen Parteigenossen gesprochen habe. Seine Rede sti « cht agitatorisch gewesen (Widerspruch), er habe nur sein Bebaue n ausgesprochen, daß di« in der Thronrede angekünd'gten Maßnahmen nicht getroffen seien. (Sehr richtig! rechts.) Unersättlich seien die Konservativen nicht, sie wollten nur das Nothwendig« zum Wohle des Vater landes. Staatssekretär Dr. v. Boetticher bedauert, daß daS Börsengesetz und daS Zuckergesetz nicht hätten vorgelegt wer den können. Es sei die feste Absicht der Regierungen ge wesen, das Börsengesetz «inzubringen; aber das Gesetz habe seine Schicksale gehabt, erst heute berathe das Plenum des Bundisrathes über dasselbe, da der erst« Referent abgerufen wurde und der neue ein« länger« Zeit gebraucht habe, sich ein- zuarbeiten. Das Margarinegesetz sei fertig. Die Gewerbeord- nungsnovelle berühre ein so schwieriges Thema, daß ihre Vorlegung nicht mögl ch gewesen sei. Man könne es der Re gierung nicht verdenk««, daß sie nicht darauf bestehe, bei der gewöhnlichen Beschlußunfähigkeit des Reichstages noch neue Vorlagen einzubrivgen. Niemand könne mehr bedauern als er, daß für die Landwirthschaft nicht mehr geschehen könnte. (Beifall rechts.) Er glaube, das Gefühl des Bedauerns besser beurthe len zu können als die Rechte, aber er hoffe, daß sich bis zur nächsten Session alles so geklärt habe, daß di« Re- gi«rung«n di« Vorlagen würden einbringen können. Gras Arnim (Rp.) bezweifelt, daß seine Partei zur Beschlußunfähig- kett keigetragen hab«. Das Börsengesetz hätte vorgelegt wer den müssen. Staatssekretär Graf v. Poscdowsky führt aus, man male heute mit so kräftigen Farben, um auf den Fern- stehenden zu wirken, so auch Abg. Dr. Meyer. Die soziale Frage lö e man nicht an e nem Tage oder in einer Session Das Branntweinsteuergesetz md das Zuckersteuernoihgesetz seien mtt großer Meh hett angenommen worden. Die Regie- rung sei also «icht verassen. Di« Abgg. Richter und Mever (Halle) hätten heute mit Gall« gesproch«», daS beweise, daß die Regierung auf einem volkswirthschastlich richtigen Weg« sei. Abg. Singer (Soc.) führt au», daß auch die Socialtemokraten ein Börsengesetz erhoffen damit die Mißbräuche an der Börse beseitigt würden. Daß bisher di« GewerbeordnungSnovelle und das Margarinegesetz nicht vorgelegt seien, begrüßten sie mit Freuden. Staatssekretär vr. v. Boettiter: Seit dem vorigen Sommer liegen di« G«s«tze auf Ausdehnung und Er weiterung der Unfallversicherung u«d auf Reform des Jnva- liditäisg'setzs dem Bundesrath vor; sie liegen jetzt der Kritik vor. Di« Vorlage de» Börsengesetzes war nicht zu beschleu nigen. Der österreichische Handelsvertrag, aus den Graf Arnim hingewiesen, hat J-.hr« bis zur Bollrndung gebraucht. Nach einer kurzrn Bemerkung des Abg. vr. M«yer (Halle; fr- Vgg) schließt die Generaldiskusston. Nach der Spe- cialdtskussion, in der die einzelnen Paragra- »er Nath der Stadt, vr. Körner.