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Erzgebirgischer Volksfreund : 15.05.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189505156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-05
- Tag 1895-05-15
-
Monat
1895-05
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.05.1895
- Autor
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Buxltu, Kammgarn u. Cheviots, doppeldr. L 1.35 p. m nadelferttg, in solider Qualität, versenden in einzelnen Mustern portofrei ins Haus TuchversaMpesLäft Oettinger L Co., Frankfurt a. M. Musterauswahl umgehend franco. "MS H»»»tv1rthschaftltch«»» Wir erlauben uns, die geehrten Hausfrauen auf ein Wasch« Präparat aufmerksam zu machen, das sich als ein ebenso vorzügliche» als bequemes Waschmittil bewährt und sich seit einer Reihe von Jahren in tausenden von Haushaltungen ganz unentbehrlich gemacht hat. Es ist dieses das in unserem Annoncen. Theil erwähnte Dr. Lhompsoa'sche Getfmpukvec. Man erzielt damit blendend weiße Wäsche, auch ohne Bleiche, und spart Zeit und Belo bet größter Schonung der Stoffe. Da bet dessen Anwendung das viele Ret^n der Wäsche vermieden wird, so ist eS einleuchtend, daß sie viel länger in gutem Zustande bleibt, als bei jed?r andern Waschmethode. Auch be kommt die Wäsche einen angenehmen, frischen Geruch, während über den widerlichen Geruch der Schmierseifen ost geklagt wird. Ver schiedene der bedeutendsten Chemiker Haden di<ses Dr. Thompsons Getlm-Prelver analystrt, und sich dahin ausgesprochen, daß. es der Hauptsache nach eine Kernseife bester Qaali ät sei. ES wurde -an» frei gefunden von Wasserglas und Eolophontum, wo mit jetzt die Seifen und Wasch-Prä mrate gewöhnlich gefälscht werden. Dieses reelle Waschmittel ist aber nicht nur bequem zum Waschen, son dern auch billig, denn wenn man 1 Tbeil Dr. Thompson s Geisen» Pttlver mit b Theilen lochenden W^sstr vermischt unv die Lösung stehen läßt, bi» sie sich abgekühlt hat, so erhält man eine schon», weiße, weiche Geise, die nur ca. S Pfg, per Pfund kostet, und mit welcher man Waschen, Steinige« und «Scheuern kann. Da» ist also wohl einen Versuch werth i Dasselbe ist zu haben in asten bessere« Deoguen. «olontal- Waar««- und Geifev »Geschäste«. Man achte jedoch genau auf Dr. Thompson'» Schutzmarke mit Schwa«, da minderwerthige Nachahmungen angeboten werden. Alleiniger Fabrikant: Ernst Steglt» in Aachen. Expedition, Druck uud Verlag von E. Lu, Härtner in Schneiers. veruNtvortlichcc Rcdaktcur L. ^cr in L5chruet,rg. da- an Krnstt'sch« Haus stand in Fl, ganze Reihe, kestehend ans sie Schindeldach versehenen Woh — Weitere werten Mitte Juni n a Freilag zum Sonnabend verunglückt« ietler Schubert aus Hohentanne bei A » » Wüchse». Vertreter von 64 sächsischen Städten füllten den Rest de» schön verlaufenen AbeM »uS. — Zm» vahubau KarlSbad'Jo-a»«georgeu- stadt wird au-Neudek gemeldet, daß di« Conerssio«»- urkunde vom Aetioa-eomtt- bereits pnterzetchnet ist unö ta den nächst« Tagen Gesetzeskraft erhalten soll. Freisten, die theilS zu Fuß, theilS mittels Laa«», mittels Rade», oder d« Bahn »ach -ter -«kommen, besucht Wochen. Heute dürft« die Un'allsttlle gänzlich von d« Trümmern be freit wnden. Lm Sonnabend Nachmittaq ist bereits der Kessel der Lokomotive, welcher naheM 300 Centn«» wiegt, ohne jede Betriebsstörung herauSgeschafft und «ach der Sta tion Wilischthal gebracht Wochen. Heut« Nachmittag solle«, nachdem di« Nachmittags 4 Uhr vnkehrmden Zügtdie Strecke passirt hab««, außer d«« zertrümmerten Wagmihkilen der Tender, d«r Gepäckwagen und ein Personcnwagm dritter Klaff« herauSbekördert wechen. Hi«rz« ist «ine Rampe ar- baut und «in Veleis di« Böschung «utlang g«l«gt und dieses mit d«m HauptgrleiS verbAwm word«n. Daß man die schweren, zum Theil sehr gefährlich« Aufräumuugsarbeitm in so kurzer Zett hat vewäutge« könne«, ist namentlich dem hierzu beordert««, rastlos arbeitrnden Personal vom Werk- stättenbahnhof zu Cbeumitz unt«r der Leitung de» Masch nm- Inspektors Weber und d»S Werkführer» Pv,e von dort zuzu- schreib««. Bald wird dir Stätte, dir für viel« Menschen verhäng« nißvoll werden konnte, ihr frühere» Aussehen wieder annehmen. — In Anerbach ertönt« in der Nacht vom Freitag zum Sonnabind kurz vor hüb 12 Uhr Sturmgeläut«. Es brannte end kn» vor hüb 12 Uhr Sturmgeläute. ES brannte der Schützmstraße stehende, dem Fleischermeister Leist ner gehörige HauS Der ohne Säume« h rbe'eilendm Feuer wehr gelang «S zwar nicht, das in Flammen stehende ein stöckige Gebäude, doch aber die stark bedrohten Nachbarhäuser zu retten. Nachdem di« Grfahr nach menschlichem Ermessen vorüber war und sich di« au- d«r Nachtruhe geschickte Ein- wohuerschaft wieder zum Schlummer niedergelegt hatte, ertön ten '/.5 Uhr die Sturmglocken aufs Neue. DaS Franz Kreiset'sch« Haus stand in Flammen und bald darnach die ganze Reihe, kestehend aus sieben nnstvck gen, thrilweise mit Schindeldach versehenen Wohnhäusern, welche den Raum zwischen Blumenstraße und Schützenstraße durchquerten. Den Brand von Meisel'-, Günther'S, Menschwitz' und Ernst Krei- sü'S Häusern abzuwehren, forderte all« Kräfte der Feuerwehr heraus. Durch den Brand wurden 15 Familien — über die Hälft« unversicherl — schwer betroffen. Der Mann kräftige sich. M^Lößnitz. Der am vergangenen Sonntag in dem Saal« des evangelischen VereinShaustS abgehrlten« Famlli«nab«nd vertief wieder in gewohnt«», all« Besucher befriedig nd n Weis«. Nach dem Gesang« eines L edes und einer einleitenden An sprache des Herrn Oberpf. Steininger über die Bedeutung der Wartezeit von Ostern bis Himmelfahrt tmg ein Schul mädchen daS Gedicht „die Erscheinung der Auferstandmen- vor, worauf Herr Kirchner Schulze allgemein intereffirende „naturgeschichtltchr Brosamen- in fünf Bildern: die Bffamung verschiedener Baumblüthen, Nützlichkeit verschiedener Insekten, Instinkt der Th'ere, BertiltMg deS Ungeziefers durch den Igel, den Maulwurf, die Fledermaus und d e Spitzmaus; d e Beruhigung deS Meeres dmchdaS in dieWell«n gegossene Oertliche Angelegenheit«». — Vereine, Geseüschaf en rc., «eiche die von den säch sischen Siaatsbahnen geboten« Fahrpreisermäßigung für ge- meinschastliche Reisen von mindestens 30 Personen in An spruch nehme« wollen, macken wir darauf aufmerksam, daß bezügliche schriftliche Anträge ausnahmslos an diejenige Kö igl. Betriebsoberinspektion der sächsischen Staatsbahnen zu richten sind, in deren Bezirk die R ise angetreten werden soll. Die Einreichung der Anträge bet der Kvnigl. Gkneraldirettion der Staatsbahnen in Dresven hat naturgemäß eine Verzögerung zur Folg«, da di« Gesuche von dort aus erst an di« zustän- dtge BttriebS-Obrrinspekt on W«it«rgelti1t1 werd«n müffen. Aue. (Einges.) Wie allenthalben keginntauch im hie- sigen Allgemenn Turnvnei« der Turnunterricht im Freien, em« Ze t der Uebung und Stählung des Körpers, deren Werth für daS Leben gar nicht hoch gmug angeschlagen wer den kann. Die Bedeutung und der Nutzen des Turnens sind heute allenthalben, besonders auch durch die Einführung des obligatorischen Schulturnens anerkannt, eS kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die regelmäßige Ausbildung in den turnerischen U<bangen der körperlichen Gewandtheit eines Knaben «kenso zuträglich ist, wie seiner Gesundheit. Und in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist. In der Thut zieht di« Beschäftigung mit körperlichen Uebungen, di« auch den Heranwachsenden jungen Männern nicht dringend genug anempfohlen werden kann, von manch:r unnützen und schädlichen Zerstreuung ab. Es soll hier nichts gegen di« Neigungen mm Sport gesagt werden, obwohl auch dabei körperliche Kraft und Gewandtheit za ihren Rechten kommen, aber über dem eleganten Spott m:g man doch das zwar schlichte, aber desto wichtigere und vor Allem alldeutsche Tur- nen nicht vergesse r, - das an Bedeutung für das menschliche Leben doch allen Zweigen des Spotts unendllch weit über legen ist. Es giedt heute fast sür jeden gut gewachsenen jungen Mann em: Militärdienstzeit, und in der ist vom Sport ganz wenig, umsomehr vom Turnen dl« Rede. Ein körperlich gewandter junger Mensch überwindet in der Militärzeit gar Vieles, waS Anderen bittere Schweißtropfen abpreßt, DaS Turnen hat aber auch vor Mem eine sehr wich tig« soziale Bedeutung, viel größer als sonst eine zu irgend welch' anderen Zwecke errichtete Vereinigung. In den Körperübungen, di« glech mäßig im Turner - Costüm sorge- nommrn weiden, ist von n chtS Anderem die Rede, als von ter Geschicklichkeit, und hierbei kommt es nicht an auf Rang und Stand, sondern darauf, daß man etwas kann. Mangels aller trennenden Momente tritt man einander näher und näher, und di« turnerisch« Gemen'chaft hat ihre guten Folg-n dann auch für daS bürgerliche Leten. Das kräftig:, unverdrossen« und vo wärts strebend« Turn«« weckt «inen srohm Sinn, ein zu frieden« s Gemülh und endlich auch, da dieser Punkt ja ke ne un ergeordnete Roll« spielt, einen resolut«n Durst. Wer bis lang dem Turnen kühl abseits stand, mags damit nur einmal versuchen. Die Befriedigung wird nicht ausbleiben. Besonders aber den Eltern und Lehrherren, kurz der Schule Entlassener möchte dri ngend ans Herz gelegt werden, ihre Pflegebefohlenen zum Turnen anzuhalten, der Erfolg kann nicht ausble bcn und muß sich zeigen in größerer Berufsfreudigkeit, in steter körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische. Muth und Ent schlossenheit, die manchen Jünglingen fehlen, vrrlecht sie, die edle deutsche Turnerei, der wir AU« uns «inmüchig widmen müsstn. Jung und Alt, b«h«rzizt Euch des alten Spruches: DaS Kind bewege sich, — De« „ReichSanzEqer- schreibt: In der Nacht zum letzten Sonntag ist ei« Pofte« auf der Schiibenständen der Garnison Mainz von mehreren mt Knüt-e'n bewaffne»« Männern angegriffen »ordrn. Der Posten hü zw.i seiner Angreifer durch Schüsse, «inen dritten mit dem Seilengewehr verwundit. — Di« „Franks. Zig.- meldet aus Graudenz: Ci« Posten der Strafanstalt erschoß am Sonnte g Nachmittag dm auSgebrochenrn Zuchthäusler BajonowSkt auf dem Nachbar- grundstücke. Eia zweiter Flüchtling vurd« sestgmommm. — Ei» mächtiger Watobrand yat im Forst Neuarakia, eine Meile südlich von Thom, «nw:it der polnischen Grenze gewüthtt. Jiso'ge de» herrschende» Sturme» wurde «in Gr- bi«t von über 8000 Morg n vom Feuer nfißt. Auf dem zum Thorner Artillerieschießplatz: abzeho'zten Terrain ver brannte« mehrere tausend Raummeter eingeschl gmes Holz und Faschinenstrauchwerkt. Der Schaden ist bedeutend. Die Untrrfvrstrret Dziwak wurde ei» Rrub d.-r Flimnen; die Bewohner vermochten sich nur mit knapper Not, zu retten. Drei R gimeater Soldaten waren zur Dämpfung des Wald- brandeS herbeizerufen. D e Entsteh» :g d:S Feuers ist un aufgeklärt. — U«ber «ine» höchst bedauerlichen Vorfall berichten die westpreußischen Blätter. Durch di« Untreue und die grobe« Pflichtwidrigkeit n, welche sich der in Haft genommene Direk tor der Gesellschaft „Weichsel-, Gib so >e, anscheinend seit einer Re he von Ich en hat zu Schulden komme» lassen, sind so wohl die Gesellschaft, wie Verma hlich auch andrre Interessen tenkreise geschädigt worden. Eine g n me Ermittelung der ver untreuten Summen hat noch nicht erfogen künn-n, doch wird der Gesammtbetrag schon jetzt auf über 300000 Mark ange geben. D e „Danz. Z'g - berichtet: Die Belastung der Ge sellschaft ist vornehmlich durch di« unbnecht gte, heimlich be triebene Ausgabe von Aktionen und von Wechselaccepten ge schehen, welche selbstverständlich nicht in die Bücher und Bi lanzen der Gesellschaft eingetragen, sondern von dem Direktor stets persönlich bewückt wurden und so dcm Auf sicht »ratb ver» borgen blieben, bis dieser zufällig vo» einer auffälligen W ihr- nehmung Kmntniß erh elt, nunmehr sofort Revisionen abhielt und die Sach« weiter mit E, ergie verfolgte, wobei dann als bald da» Versah en klargestellt wurde. Der ungetreue Direk tor ist der Sohn eines dec geachetstm Bürger Danzigs, des Geheimen Kommerzienraths Gibsone, der selbst schwer geschädigt sein dürft« und d«m sich die allgemeine Teil nahme zuwendet. Wie versch ebene Blätter angeben, hatte der verhaftete Direktor Gdsore an der Börse in Ge treide spekulirt und zur Deckung dabei erlittener Ver luste Fälschungen begangen. Die „Danz. Ztg." meldet noch: Der Aafsichtsrath der Aktiengesellschaft „We ch'el" hat Herr« William Klawitter an Stelle de» ausgeschiedenen Direktors zum ersten Direktor ernannt. Ein Status, der auf völlige Glaubwürdigkeit Anspruch macht, konnte nicht vorgelegt werden, w il es geraume Zeit dauern dürft«, bis di- Höhe der von d«m abgerangen«» Direktor sür die G.sellschaft «in- gegangenen Verbindlichkeiten festgestellc werden kann. Die bisherigen Ermittelungen rechtfertigen den Versuch, die Gesell schaft vor dem Konkurse, der für all« Beiheiligten schwer wiegende Folgen haben wird.-, zu bewahren; em solcher Ver such kann aber nur erfolgreich sein, »ein die bekannte« Gläubiger, von welchen theilueise Forlecurg-n g.lirnd ge macht werden, die auf hre B.rechtigung zu prüfen sind, vor läufig mit g-öße ec Nachsicht verfahr n und keinen Dnck auf di« Gesellschaft ausüben. Die Akt engesellfchaft „Wihsel- war am 1. Januar 1881 gegründet zum Amecke der Über nahmt und Ausnutzung der bisher vo» den Handlungen Alexander Gibsone und I W. Klawitter betiiebenm Dampf schifffahrt und der den selten gehör gen Etabl ssemenis auf der Westerplatte rc. Privattlegeramme des Erzgeb Volk-freunde-. * Berli», 14 Mai. Der Kaiser genehmigte gestern daS Eutlafsuugsgesuch de» kommaudire»- deu Admiral» vo» der Goltz «»ter Stellung des selben L I» suite der Marine. Gleichzeitig wurde Admiral Knorr zum kommaudireudea Admiral er- «a»»t. ' " "' - testzM«: L« gffkrigm si ll« wieder«» vo« vi«l«n f kavntlich wollen auch die mtttleren und kleine cm Städte Sachsens, welche nicht di« Reviditte Städteordnung besitzen, dem Fürsten Bismarck einm Ehrenbttef überreichen. Wir be- Wn in Sachsen 67 Städte, welche ihre Verfassung nach der Dtäüteordnung sür mittlere und kleinere Städte regeln, und von diesen 67 haben sich 64 der Ehrung sür Bismarck ange schloffen, ausgeschlossen haben sich nur Dahlen, Schirgiswalde und Ostritz. Die Anfertigung des Ehrenbürgerbriefs ist Herrn Professor Rade bet der könizl. Kunstgewerkeschul« zu Dr«so«n Übertrag«« worden. Di: Zeichnung zur Kassette, in welcher der Ehrenbürgerbrief ruht, ist von Henn Professor Pape an der künigl. Kunstgewerde- schule zu Dresden gefertigt. Die Holzschnitzerei zur Kassette wtrd in der Kunstttschlnet drs Herrn Udluft und die Silber- «Lett hinzu nach Angabe deS Herrn Proftffor Richt« in Dresden LergesteM. Die Arbeiten sind fitzt so wett vorge schritten, daß die Uebnnahme des Ehren bürg'rbriefeS und der Kassette spätestens am 1. Juni d. I. durch das Komitee (Vorsitzender Bürgermeister SoffnjS in Netzschkau) erfolgen kau«. Leipzig, 13. Mat. DaS Reichsgericht verwarf heute die Revision deS vom Schwurgericht« zu Augsburg am 1. April zum Tode veruttheilten Müllers Ernst Rommpach welch« auf der Hochzeitsreise seine Frau bei Linda« in den Bodensee gestürzt hat. — Unter den glücklichen Gewinnern des nach Web»ttz entfallenen 150000 Mark-Gewinn» der sächs. LandeSlotteri, befinden sich neben Andere« auch recht bedürftige Fabrik arbeiter, Venen dieser Gewinn recht zu Statten komme« wtrd. — In der Nacht vom Frettag zum Sonnabend verunglückt« d«r 21 Jahre alle Arbeiter Schubert aus Hohentanne bei Nossen in der Pappensabrik „Burgmühle* bei A»ßwei« da durch, daß er keim Auflegen eines Riemens auf vie Trans mission auSrutscht« und ins gangbar« Zeug kam. Der Be- dauemswerthe erlitt erhebliche innerlich« und äußerliche Ver letzungen und wurde ins Krankenhaus nach Roßwein geschafft. «ter der langwierig« Krauchest de» Hm v. Gier» dr «uum'gfachtrBeziehung gelitten, u«d «S wurde mehr ak- ei« für R-Wlr>d empfindliche UittnlaffungSsünde bigangrn. E- wag ß/W. m« auf de« da- P«üntrg«biet betreffenden Berttag Mit England h'ngewiefi« »erd«, bei welchem Ruß- Lurd i« ndig« Nachtheil versetzt worden ist. Auch in die ja Monate vo» de» Berufung zum Minister de- Aeußeren aufiauchie, ewg etnzugreffen, die Ding« «ine« für _ . B-rlauf nehmen, bis eben der neu« Leite» der Auswärtigen Angelegenhetten da- Heft in di« Hand bttam und durch sei« feste- Austretrn die Gefahr einer neuerliche« Schädigung Rußland- abwendete. Selbst verständlich fällt e- dabet Niemandem «in, da» Verdi'nst Frankreich» und Deutschlands au de« dr Tokio erzielten Er folge irgendwie schmäler« zu wolle«. Man erkennt vdlmehr rückhaltlos au, daß die Mitwirkung der Tabinet« von Paris »L Berlin in dieser Frage von sehr hohem Wertbe war, und man ist überzeugt, daß auch sür die zukünstige Ent wickelung der Dinge in Ostast« die bei dieser Gelegenheit mit Erfolg geltend gemachte Interessengemeinschaft dreer großer europäischer Mächte vo« Bedeutung bleiben werd».- — Die „Kölnische Ztg " meldet aus PeterSbug: ES veickautet in zuständigen Kreis«, daß, wie Rußland schon vordem erklätte, «S werde keinerlei Arnderung Koreas durch den späteren Sieger zugeben, «» hieran auch jetzt festhalte und di« Wiederherstellung des ftüher« Zustandes daselbst verlange. Aste». Tokio, 13. Mai. Der Friedensvertrag wurde heute verkündet, desgleichen ein vom 10. Mai datirter kaiserlicher Erlaß, daß in Befolgung des von Rußland, Deutschland und Frankreich ettheitten freundschaftlichen RatheS und zu dauernder Bewahrung des Friedens der Kaiser seiner Regierung dm Abschluß eine» Sonderabkommers mit China befohlen habe, wovurch die Rückgabe der Halbinsel Liao-Tung geregelt werden soll. Amerika. New-Aork, 13. Mat. In 15 Staate« wmdm die Saaten durch Frost beschädigt. — Nach einem Telegramm au» Tampa soll der cubanische Jnsurgentmsührer Gomez bei Boryey einm Sieg über die RegstrungStruppM davonge- tragen habm; letztere unter General Salcedo sollen 1000 Mmm verloren habm. Afrika. Wttbooi'S Wassenlteserant. Nachdem dermg- Usch« Händler Duncan in Teutsch-Südwest-Afi ika verhaftet Word«» ist, scheint es sich herauszustellen, daß der eigentliche Waffenlieferant Wttbooi'S i» dessen Krieg gegen di« deutsche Macht d« Premierminister der Kapko^onie, der oft genannte Gegner der Deutschen in Südafrika, Herr Cecil Rhodes ge- wesm ist. Di« „Südafrik. Ztg." vom 13. April enthält fol gende Zuschrift des Generalvertreters der deutsch südwest-afri- kanffchm Kolonialgesellschast und Leiters der V ehzuchtstotion tu Kubuk, E. Herrmann: „Hendrik Witbooi, der sich redliche Mühe giebt, die Friedensbedingungen innezuhrlten, wandt« sich au dm Landeshauptmann Leutwrin mit der Bitte, Duncan freizugebm, da dieser unschuldig sei. Auf di« Borsttllung hin, daß ja er, Witbooi, doch nur durch die Waffenlieferungen Dem««'- in dm Stand gesetzt worden sei, dm Krieg zu süh- rm und so viel Unheil heraufzubeschwvrm, erklärte dieser, daß Duncan nicht sein Waffenlieferant gewesen sei. Wer denn? fragte der Landeshauptmann. Cecil Rhodes, entgegnete Witt- boot eb«n so kur>" Dieses Schreibe» begleitet die „Südafrik. Ztg." mit nachstehenden Ausführungen: „Wir veröffentlichen Vorstehend«s nicht, um Mißtraum zu säen, sondern um eine Sache an'S Licht zu ziehen, die größter Beachtung «erth ist. Wir sind überzeugt, daß der Lar d.shauptmann darüber zu- stehenden OrtS Bericht erstatten wird. ES wäre aber auch für w«itere Kreise von Interesse, richtigg stellt zu schm, ob und wie weit die Beschuldigung gerechtfertigt ist. Vor Allem «Äßte ermittelt werden, ob es sich nicht um jme bekannte Waffenlieferung handelt, welche vor einigen Jahren (1890) trotz Dr. Göring'S Reklamation „aus Versehen" bei Upington über die Grenze ging. Das wird sich leicht ermitteln lasse«. Hat aber Herr RhodeS noch writere Waffen! eserungen direkt oder indirekt an Witbooi gemacht, so steht er um kein Haar besser da als Duncan und dürste, auf deutschem Gebiet er tappt, dieselbe Behandlung wie Jener verdienen."
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