einer Mahler-Sinfonie weitesten Ausmaßes in voller geforderter Be setzung. Bautzen wendet sich am dritten Tage in einem Konzert des sorbischen Kulturbundes wieder besonders dem volkstümlichen Schaffen zu und bekundet die Verbundenheit zwischen sorbischem und deutschem Kulturschaffen durch die dem sorbischen Kapellmeister übertragene künstlerische Leitung über die Philharmonie. Zitlau widmet sich dann in seinem ersten Konzert ausschließlich der zeit genössischen Musik, wobei auch des kürzlich verstorbenen Richard Strauß gedacht wird. In seinem zweiten Konzert vereinen sich, ähn lich wie in Görlitz, einheimische Kräfte mit den Dresdnern zu einer Ehrung Bruckners. In Hirschfelde geht die Dresdner Philharmonie in das Großkraftwerk. Mit einem Beethoven-Konzert in diesem Be triebe wird dem Gedanken Rechnung getragen, den werktätigen Menschen die großen Werke der Musik näherzubringen. Unser ge samtes Konzertleben ist zum Aussterben verurteilt, wenn dem Publi kum nicht neue frische Kräfte aus der Arbeiterschaft zugeführt werden. Wir können uns in Zukunft große musikalische Veranstal tungen ohne eine intensive Bindung mit den Werktätigen gar nicht mehr vorstellen. Den Abschluß bildet Seifhennersdorf mit der Auf führung des Dresdner Te Deums des Kreuzkantors Professor Mauers berger, der unter Mitwirkung seines Dresdner Kreuzchors dem Ganzen einen weihevoll ernsten Abschluß geben wird. Das Erlebnis der Musik erweckt in uns stets neue Kräfte. Als die internationale allgemeinverständliche Sprache der Herzen einer ringenden Menschheit weist sie uns den Weg zueinander im Geiste ehelicher Verbundenheit. So wie uns selbst ein Werk erst dann zum Erlebnis werden kann, wenn es von einer großen Hörergemeinschaft im Konzertsaal mit erarbeitet wird, so spüren wir aus dem Schaffen ausländischer Komponisten den friedlichen Geist der Völker, der frei von aller Überheblichkeit und Haß ist, und lernen ihre Eigenarten lieben. Durch die Musik erfahren wir, daß das Streben der Größten und Besten der Welt, die solche Werke schaffen konnten, nur Wahr heit, Menschlichkeit und Aufrichtigkeit, einem fortschrittlichen Hu manismus galt, und es ist an uns, diese Botschaft in uns selbst Wirk lichkeit werden zu lassen. Heinz Schröter