zugrunde, sowie Wandsprüche der Heimatkirche, die dem Komponisten Zuflucht gewährte, nachdem die Dresdner Kreuzkirche als Stätte seines Wirkens zerstört war. Der Anschluß an das alte Te Deum wird im 6. Teil wieder aufgenommen. Wechselgesänge in der Art einer Litanei („Mi serere") durchziehen den folgenden Satz, der durch Erscheinen eines kleinen Chores am Altar mit violetten Kragen (Bußfarbe) seine litur gische Ausdeutung findet. Seine Krönung erfährt das Werk in der neutestamentlichen Verheißung des letzten Teiles: „Ich will dem Durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers umsonst." Diese Worte erklingen zunächst von einem Altarchor in Farben der Freude (weiß) und der göttlichen Liebe (rot) und werden fortgeführt zur Schlußsteigerung vom Hauptchor in Verbindung mit dem vollen Orchester und einem besonderen cantus- firmus-Knabenchor (Gesang der Choralmelodie „Wie bin ich doch so herzlich froh“). Neuartig ist die Einbeziehung des Geistlichen am Altar, der mit Gebet und Segen den oratorischen Rahmen des Ganzen be schließt. Chor und Orchester antworten mit dem alten Dresdner Amen, das mehrfach in diesem ganz besonders auf Dresden bezogene Te Deum verwendet ist. Darauf ist nach dem ursprünglichen Plan des Werkes das fünfstiramige Geläut des Kreuzkirchenturms vorgesehen, dessen Glocken den Feuersturm überstanden haben. Zum Ausgang wird von Chor, Orchester, Orgel und Gemeinde der Friedenschoral Paul Gerhardts auf das Jahr 1648 angestiramt: „Gottlo^ nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort." Einleitung (Acljutorium-Anrufung) Einige Knaben in alter Kurrendentracht stellen sich wäh rend des Orchestervorspiels vor dem Altar auf, das Ge sicht dem Altar zugewendet. Knaben vor dem Altar: Herr, tue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige! Männerstimmen auf dem Orgelchor: Laß dir Wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Hort und mein Erlöser!