LITURGISCHES TE DEUM nach Worten der Bibel für Soli, kleinen und großen Chor mit einem cantus-firmus- (Knaben-) Chor, Orchester und Orgel von Rudolf Mauersberger Zur Einführung Das „Liturgische Te Deum" geht im wesentlichen zurück auf den Gehalt des alten lateinischen Te Deums, des sogenannten Ambrosianischen Lob gesanges. Der Inhalt ist fast ausnahmslos in Worten des deutschen Psalters ausgedrückt. Die überlieferte Form wurde erweitert durch Ein beziehung allgemeinen wie auch persönlichen Kriegserlebens. Begonnen wurde das Werk 1944 unter dem Druck der furchtbaren Jahre kurz vor dem Zusammenbruch und erhielt seinen letzten Impuls durch die Dresdner Schreckensnacht 1945. Die liturgischen Bestrebungen in der Lukas- Passion und im Liturgischen Requiem des Kreuzchors sind hier auf das Gebiet des Oratorischen ausgedehnt. Das Werk gliedert sich in acht Hauptteile, denen eine Anrufung vorauf geht. Diese wird vollzogen durch sieben Knaben, die anschließend das Te Deum einleiten mit den Worten: „Lobe den Herren!" Sie tragen grüne Kragen auf schwarzer Kurrendentracht als Symbol der Hoffnung im Blick auf die Offenbarung der göttlichen Allmacht. Darauf wird im ersten Teil der große Lobgesang angestimmt, dem der zweite Satz die Vergänglichkeit des Menschlichen gegenüberstellt. Hier setzt bereits am Schluß die innere Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen ein. Die Ratlosigkeit des Menschen angesichts der Hybris des „Dritten Reiches" wird auf den Sieg der göttlichen Weltordnung verwiesen (dritter Teil). Der vierte Satz bringt im Orchester die sinfonische Schilderung des Krieges, der sich Baßsolist und Chor mit dem Psalmtext zugesellen. Im Mittelpunkt dieses Teiles steht die alttestamentliche Tröstung „Der Engel des Herrn lagert sich um die her, so ihn fürchten", versinnbild licht durch das Erscheinen der Knaben am Altar mit Kragen in der weißen liturgischen Freudenfarbe. Der fünfte Teil führt den bedrängten Menschen ins Heiligtum. Textlich liegen diesem Satz Bibelworte eines Schutzbüchleins aus dem Kriege